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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.11.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-11-29
- Erscheinungsdatum
- 29.11.1906
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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277, 29. November 1906. Nichtamtlicher Teil. 12325 Das Wort »Schriftwerk« komme zuerst im Gesetze vom 11. Juni 1870 vor. Es stehe dort für »literarische Erzeugnisse«. Für das Zustandekommen eines Theaterzettels sei sogar die geistige Arbeit nommen; im neuen seien sie nicht genannt, aber nur, um über flüssige Kasuistik zu vermeiden. Die Reichstagskommission habe gemeint, daß die Schutzlosigkeit schon aus § 1 folge. Das Reichsgericht hob das Urteil auf und sprach die An geklagten frei. Mit dem Reichsanwalt stimmte der Gerichtshof darin überein, daß Theaterzettel nicht als »Schriftwerke« im Sinne des Urheberrechtsgesetzes anzusehen seien. Eine Zurück verweisung der Sache zu dem Zwecke, noch zu prüfen, ob die hier in Frage kommenden Zettel etwa durch die Beifügung von Jn- * Leipziger Bücherversteigerung. — Die nächste Ver steigerung, die das Antiquariat und Auktions-Institut von Oswald Weigel in Leipzig nach der hervorragenden Auktion Knaake am 6. und 7. Dezember d. I. veranstalten wird, steht unter dem Zeichen des Klassiker-Verlegers Georg Joachim Göschen. Der Auktions-Katalog liegt vor; das Titelblatt seines Umschlags ziert ein charakteristisches Bildnis Joachim Göschens. Die Einführungsworte zu dem Katalog geben Aufschluß über die Schicksale der zur Versteigerung kommenden Bibliothek Göschen, die im Laufe des 19. Jahrhunderts in ihrer Gesamtheit zwar nicht aus Göschens Tuskulum in Hohnstädt bei Grimma herauskam, der aber die zahlreichen Mitglieder der weitverzweigten Familie ein größeres Interesse entgegenbrachten, als dem Bestände als Ganzem zuträglich war. Viele wertvolle Bücher jener Klassikerepoche und vortreffliche Ausgaben aus der Blütezeit des Göschenjchen Verlags sind auf diese Weise leider in alle Winde verstreut worden und vielleicht längst verschollen. Die Wiedervereinigung aller einstigen Bücherschätze Göschens wäre unter diesen Umständen wohl aus sichtslos gewesen, und man entschloß sich daher, den noch zusammen befindlichen Teil der ehemals bedeutenden Bibliothek den Sammlern und Liebhabern zugänglich zu machen. Dadurch kommen jetzt noch manches seltne Werk und viele schöne Ausgaben Ausgabe der Biographie G. I. Göschens, mit der sein Enkel, der Viscount Goschen in London, dem deutschen Verleger ein würdiges Denkmal errichtet hat, berichtete das Börsenblatt in den letzten Jahren (1903—1905) so ausführlich über Göschens Lebensgang und seinen geschäftlichen und freundschaftlichen Ver kehr mit unfern großen Dichtern, Goethe, Schiller, Wieland, Körner, Seume u. a., daß heute nichts über seine bedeutende, oft unter schwierigen Verhältnissen ausgeübte verlegerische Tätigkeit gesagt zu werden braucht. Hier möge nur mitgeteilt werden, was der Katalog über Göschens Verdienste um die Buch ausstattung aussührt: »Was man heute als eine hervorragende Verlegereigenschaft bezeichnet, nämlich die Anwendung der harmonischen Buchkunst, dessen durfte sich Joachim Göschen vor hundert Jahren und Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 73. Jahrgang. mehr schon in besonderm Grade rühmen. Seine Bemühungen um typographische Verbesserungen sind in der Tat ganz be deutend, ihm schwebten Prachtdrucke in der Art Didots und Bodonis vor, und er hat es meisterlich verstanden, eine Reihe von Prachtausgaben zu schaffen, von denen die griechischen Klassiker besonders erwähnt zu werden ver dienen (Folioausgabe der Ilias, säitio splsväickissiwa, 1806). Aber nicht nur die typographische Schönheit und textliche Korrektheit lagen ihm am Herzen, Göschen wußte auch die Güte des Papiers zu schätzen, und seine Versuche in dieser Richtung erwiesen sich als überaus glücklich; die illustrative Ausstattung seiner Verlagswerke und sein buchkünstlerischer Ge schmack sind geradezu vorbildlich geworden, jedenfalls sind sie in jener Zeit führend gewesen und entzücken noch heute durch eine köstliche Naivität und harmonische Gesamtwirkung.- Außer Zusammenhang mit der Bibliothek Göschen stehen die ersten Abteilungen des Katalogs: »Lpeeiwiva x^Io^rapliioa gi: kannten Regierungsrats Sotzmann (-j- 1866), die ungedrucktes und bisher völlig unbenutztes Material zur Geschichte der frühesten Holzschnitt-Drucke enthalten. Auch manches andre wertvolle Denk starke Abteilung »Geheimwissenschaften- und vor allem über die reichhaltige Sammlung von Faust-Literatur (180 Nummern) ließen sich ganze Abhandlungen schreiben. Der Zweck dieser Zeilen ist aber nur, dem Buchhandel das Studium des interessanten Katalogs zu empfehlen. (und unterdrückten) Abbildungen gewähren. Jetzt, wo die deutsche Literatur der Klassikerzeit und Romantikerperiode in hoher Gunst bei der Sammlerwelt steht, wird diese Auktion und ihr Katalog sicher aufmerksame Beachtung Versteigerung der Sammlung vr. Tr.-Berlin bei C. G. Boerner in Leipzig 12.—16. November 1906. Bücher, Autographen, Porträts, Kupferstiche, Radie rungen, Schabkunstblätter, Handzeichnungen. — Bei den Bürgers Nachlaß enthielten und in der Woche vom 12.—16. No vember 1906 bei der Firma C. G. Boerner in Leipzig statt- fanden, wurden die seltensten Stücke der deutschen Literatur wieder höher als bisher bezahlt. Die erste Ausgabe von Bürgers -Münchhausen« brachte 550 ^ — Goethes Schriften in der Göschenschen Ausgabe 255 ^ — die 26bändige Ausgabe 170 ^ — die erste Ausgabe des »Clavigo« 120 ^ — Ein Pracht- Preis von 480 — Der -Faust« von 1808 brachte 275 — die erste Ausgabe des »Götz von Berlichingen- 605 — »Hermann und Dorothea« 380 — eine seltene »Werther-Parodie« 175 — Heines »Tragödien- 135 — Gutzkows -Wally- 85 — 125 — die »Penthesilea« auf 130 — Mörikes »Maler Nolten« wurde mit 120 bezahlt.—Schillers-Sämtliche Werke«, bei Cotta, gingen auf 200 — seine »Horen« auf 130 — der -Wallenstein- auf 105 Von den Original-Porträts bewarben sich das Göttinger und das Hannoversche Museum um das Porträt Bürgers; es 1615
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