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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-06-05
- Erscheinungsdatum
- 05.06.1908
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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6268 Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel Nichtamtlicher Teil. ^ 129, 5. Juni 1908. Tierheilkunde und Tierschutz 29 Unterhaltungsblätter 219 Versicherungswesen Zeitschriften für die Jugend: 44 Allgemeines 32 Evangelische Blätter 40 Katholische Blätter 19 Nachträge 103 Das in den verschiedenen Jahrgängen des Sperlingschen Zeitschriftenadreßbuchs enthaltene Material hat ein junger Gelehrter zu einer Studie verwertet, die soeben als: »Die deutsche Fachpresse.» Eine volkswirtschaftliche Studie von Georg Luck (IV, 79 Sh, Tübingen 1908, Wilhelm Kloeres. Br. 3 erschienen ist. Der Verfasser behandelt Wesen und Begriff, Gliederung, Entwicklung und Stand der Fachpresse, spricht über Erscheinungsgebiet und Erscheinungszeit, Abonnement, Inserat, Redaktion und Inhalt der Fachpresse, über das Parteiwesen in derselben und äußert sich über die Verbandsblätter der Arbeiterorganisationen, die Zentralisation in der Fachpresse und die volkswirtschaftliche Bedeutung der selben. Sein redliches Bemühen, für den trockenen Stoff Interesse zu erwecken, verdient Anerkennung. Wie schon aus der Bezeichnung hervorgeht, beschäftigt sich das Fachblatt nur mit einem besonderen abgegrenzten Ge biete oder Fache. In seiner Geschichte des deutschen Jour nalismus (Hannover 1845) sagt bereits Robert Prutz: -. . . . Die Fachjournale, das sind solche Zeitschriften, die nicht über den Gesamtzustand der Wissenschaften, sondern nur über einen bestimmten einzelnen Zweig berichten, sollen eine deutsche Erfindung sein Doch wie dies sei, so dünken uns die Fachjournale immerhin ein Fortschritt und ein Rückschritt, eine Erweiterung und eine Beschränkung zu gleicher Zeit; jenes, indem sie eine weit genauere und darum auch ergiebigere Erörterung der Dinge möglich machen als bisher, und auch weil sie dem Journalismus hie und da einen neuen Stoff zuftthren, für welchen ohne dies kein Raum gewesen wäre; dieses, weil sie mit dem hauptsächlichsten Prinzip des Journalismus, der allgemeinen Teilnahme nämlich des gesamten Publikums an der gesamten geistigen Bewegung, in einem inneren Widerspruch stehen. An die Stelle eines Leserkreises mit gleichen Interessen, gleichen Sympathien setzen sie eine Masse abgesonderter kleiner Kreise mit speziellen Interessen, Ansichten und Bedürf nissen! ja während der Journalismus vermöge der großartigen Umsicht, welche uns durch ihn eröffnet wird, von allen Parlikularitäten befreien und alle Schranken geistiger Absonderung niederwerfen soll, führt umgekehrt die Fachjournalistik nur immer mehr von dem Ziele all gemeiner Bildung ab, tief hinein in das Labyrinth gelehrter Einseitigkeiten, Liebhabereien und Capricen. Journale sind dazu da, um von allen gelesen zu werden; aber Fachjournalc lesen nur die Männer vom Fach«. Luck gibt folgende Defi nition: -Ein Fachblatt ist ein an einen individuell un begrenzten, durch irgend ein Interesse näher bestimmten Leserkreis gerichtetes periodisches Druckerzeugnis, welches der Übermittlung und Besprechung von Nachrichten und An gelegenheiten eines oder mehrerer Interessengebiete dient und nicht bestimmt ist, ein abgeschlossenes Werk zu bilden«. Von der Fachpresse beschäftigt sich eine Gruppe haupt sächlich mit dem Fach als solchem und nur nebenbei mit den Verhältnissen der Fachgenossen, während die andere Gruppe besonders die persönlichen Interessen der Fach angehörigen vertritt und erst in zweiter Linie das Fach als solches behandelt. Außer der selbständigen Fachpresse gibt es noch eine große Anzahl kleinerer Organe, die den politischen Tagesblättern beigegeben werden. Luck hat für 1905 6105 derartige Beilagen zur Tagespresse gezählt. Von diesen waren 2196 illustrierte Unterhaltungsbeilagen, 1956 hatten verschiedenen Inhalt, 914 gehörten der Landwirtschaft an. Die landwirtschaftlichen Beilagen wurden durch 39 Blätter, die sich mit Landwirtschaft, Gewerbe und Industrie befaßten, ergänzt, während nur 136 Handels- und Gewerbebeilagen gezählt wurden. Dazu kommen ferner als Beilagen 410 Witzblätter, 142 Mode- und Handurbeits- blätter, 108 Spiel- und Sportblätter, 71 wissenschaftliche, 5 t religiöse Blätter und 49 Verlosungsbcilagen. Im Jahre 1905 erschienen in Deutschland 4019, in Österreich 806, in der Schweiz 218, in den übrigen europäischen Ländern 23 deutsche Fachblätter. Von der deutschen Fachpresse erschienen 1905 1549 Blätter zwölfmal, 1423 zweiundfünfzigmal, 904 vierundzwanzigmal, 257 viermal, 154 sechsundzwanzigmal, 148 sechsmal, 123 sechsunddreißigmal, 95 zwanzigmal, 72 hundertviermal, 26 achtundvierzigmal, 15 hundertzwciundsünszigmal jährlich, die übrigen zu verschiedenen Zeiten. Für 1905 hat Luck festge stellt, daß von 5066 Fachblättern 4215 oder 83,2 Prozent durch Abonnement bezogen, 642 oder 12,61 Prozent kosten los an Mitglieder von Körperschaften abgegeben, 198 oder 3,69 Prozent gratis versandt wurden, während bei 12 eine Feststellung nicht möglich war. Wie bei der politischen Tagespresse hat auch bei der Fachpresse die Anzeige eine grund legende Bedeutung; die Herstellungskosten können nur bei einem kleinen Teil der Fachpresse durch den Bezugspreis der Abonnenten gedeckt werden, während der größere Teil zur Erhaltung seines Bestandes aus Anzeigen an gewiesen ist, deren Erlangung wegen der Konkurrenz schwierig ist. Nur 541 von 5068 Fachblättern, also etwa 12 Prozent, hatten keinen Anzeigenanhang. Von nicht zu unterschätzender Bedeutung für das Anzeigenwesen der Fachpresse sind die Annoncenexpeditionen, deren Einfluß der Verein deutscher Zeitungsverleger wiederholt cntgegen- getreten ist. Die immer größer werdende Absonderung der ver schiedenen Wissens- und Arbeitsgebiete und der Zusammen schluß der verschiedenen Arbeitgeber- und Arbeitnehmer körperschaften ist auch auf die Fachpresse von großem Einfluß gewesen, so daß man die Fachpresse in drei große Gruppen einteilen könnte: in die allgemeine, eigentliche parteilose Fachpresse, in die Organe der Arbeitgeberverbände und der freien Berufe, sowie der Körperschaften und in die Organe der Arbeitnehmer. Von 5066 Fachblättcrn waren 3686 oder 71,77 Prozent unabhängig, 666 oder 13,14 Prozent waren Vcrbandsorgane im Selbstverläge der Verbände, 363 oder 7,16 Prozent waren Verbandsorgane im Privatoerlag, 58 oder 1,14 Prozent waren Publikationsorgane, 90 Blätter oder 1,77°/o wurden von Verlegern unter amtlicher Re daktion herausgegeben, von 253 war nichts Näheres bekannt. Den 3636 unabhängigen Organen stehen 1029 Verbands- ülätter gegenüber. Von den im Selbstverlag erscheinenden Verbandsblättern entfällt der größere Teil auf die Arbeit nehmer. Schon 1872 bezeichnte A. Held in seiner Schrift: -Die deutsche Arbeiterpresse der Gegenwart« die Verbands blätter der Arbeitervereinigungen, die Gewerkvereinsblätter, als -diejenigen Blätter, die ihre Existenz einer Vereinigung von Arbeitern des gleichen Gewerbes verdanken und bei denen demzufolge die Interessen dieser Vereinigung das einzig Maßgebende sind«. Ein erheblicher Teil der Verbandsbei träge der organisierten Arbeitnehmer wird auf das Ver bandsorgan verwendet, das in großem Umfange zu Agitations zwecken dienen muß. 1904 gaben die freien Gewerkschaften 1 097 257 für ihre Verbandsorgane aus, davon die Metallarbeiter 143 652 Aus das einzelne Mitglied kamen bei den Bauhilfsarbeitern 2 63 H für das
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