Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-10-01
- Erscheinungsdatum
- 01.10.1925
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19251001
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192510012
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19251001
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1925
- Monat1925-10
- Tag1925-10-01
- Monat1925-10
- Jahr1925
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
endigt bei dem Sammelwerk nicht etwa nur das Recht des be treffenden Herausgebers 30 Jahre nach dem Erscheinen, sondern das Sammelwerk als solches wird eben mit diesem Zeitpunkt nachdruckfrei, — ein Ergebnis, das durch keine Urheberrechte an einzelnen Beiträgen aufgehalten werden kann. Es ist das notwendige Korrelat der Fest setzung eines besonderen Urheberrechts am Sammelwerk, daß es auch vollkommen zu en digen hat, wie das Gesetz es vorsieht. Dabei bleibt immer der wesentliche Hauptgesichtspunkt der, daß das Urheber recht am Sammelwerk scharf zu trennen ist von dem Urheberrecht am Einzelbeitrag. Das aber kann nur geschehen, wenn man das Urheberrecht am Einzelbeitrag in schärfster Begrenzung des Beitrags als Einzelbeitrag erkennt und würdigt. So darf bei spielsweise der Nachdruckende nicht einzelne Beiträge irgendwo verwenden, deren Schutzfrist noch nicht abgelaufen ist, aber i m Rahmen des Ganzen, wenn er das ganze Sam melwerk nachdruckt, braucht er sich nur nach dem Ab laufstermin der Schutzfrist für das Sammelwerk zu richten. vr. A. Elster. Das „Haus des Deutschen Buches- auf der ReichsaussteLung Deutscher Wein in Eoblenz. Am Zusammenfluß von Rhein und Mosel hat bas sreuubliche Rheinstädtchen Koblenz eine imposante Jahrtausend-Ausstellung zu Ehren und Nutzen des deutschen Weines aller Gaue veranstaltet. Eine kleine Siedelung aus Ausstellungshallen und einem »deutschen Weindorf« ist anschließend an die würdige Festhalle der Stadt am »Deutschen Eck« entstanden, die täglich Tausende von Besuchern aus der näheren und weiteren Umgebung und Kongreßabgeordnete aus den fernsten Weinbaugebieten des Deutschen Reiches und Deutsch- Österreichs durchwandern. Das »Haus des Deutschen Buches«, der Fürsorge von drei Koblenzer Sortimentsfirmen (Hofbuchhandlung W. Gross, Kunst- und Bücherstube R. Christ, Jos. Köscl's Sortiment) empfohlen, bietet leider dem Kenner der umfangreichen Deutsche» Weinfach-Literatur nicht das Bild und Objekt, das er nach den über dem Eingang der Halle in monumentaler Schrift prangenden Worten »Wein und Buch« und nach Besuch der 23 anderen Ausstellungshallen mit ihrem unerschöpflichen Material und ihren tausenderlei Anregungen und Aufschlüssen erwarten dürfte. Hier hat sich der deutsche fachwis senschaftliche Verlag eine selten günstige Gelegenheit zur Schaustellung und zum Absatz seiner Literatur unbegreiflicherweise entgehen lassen. Die drei ausstellenden Firmen bedauern mit der Ausstellungsleitung diesen Mangel sehr, denn die Nachfrage nach dieser Literatur war stark. An einzelnen Tagen, seit dem 8. August, wurden zwischen 10 MO bis 15 000 Besucher auf der Ausstellung festgestellt. Um so größe ren Zuspruchs erfreut sich die in dieser schmucken Halle ausgestellte H e i m a t l i t e r a t u r, die ein fast lückenloses Bild der älteren und neuesten Literatur über Volkskunde, Kunst, Land schaft und Geschichte des Rhein lau des, der Mosel, Rheinhessensunddcr Pfalz bietet. Reichhaltig beschickt von den Verlagsfirmen Kurt Schroeder-Bonn, Hoursch L Bech stedt, Marcus L Weber, Eugen Diederichs, Georg Müller, Drei Masken Verlag, Fricdr. Brand stetter, Gonsk 1 LCo., A. B a g e l - T ü s s e l d o r f, Frank- furterVerlagsanstalt, P a u l i n u s - D r u ck e r e i - T r i e r, Du M o n t - S ch a u b e r g, Velhagcn L Klasing, Union Deutsche Vcrlagsgesellschaft, Deutsche Verlags- Anstalt, Literarischer Verlag Fritz Klopp, entschädigt sic die Besucher der Ausstellung durch die Fülle der interessanten und anregenden Bücher — und erfreut die drei ansstellenden Firmen durch einen guten finanziellen Erfolg. In engstem Zusammenhang mit dieser Verkaufsausstellung steht die »Kulturelle Halle«. Mit sachkundiger Hand hat hier der bekannte Leiter des »Rheinniuseums« in Koblenz — Archivrat vr. Spieß —, Verfasser des bei Hoursch L Bechstedt erschienenen Werkes »Rheinkunde«, 3 Tle. 1920—1924 — wertvolles, seltenes und kost bares Material zur Kulturgeschichte des Weinbaues und Wcinhanbcls zusammcngctragen, das auch das Herz des Bücher freundes höher schlagen läßt: »Wein und Geselligkeit«, »Der Wein in der deutschen Literatur«, »Der Wein und das deutsche Kunstgewerbc« sind die drei Hauptthemen, um die sich die vielen Hundert Ausstellungs gegenstände, aus Leihgaben des Germanischen National-Museums in Nürnberg, des Römisch-Germanischen Altertumsmuseums in Mainz, des Rhein-Museums in Koblenz, des Weinmnseums in Speyer, der Privatsammlung vr. von Bassermann-Jordan-Deideshetm und zahlreicher Kirchen und Klöster des Rhein- und Mosellandes bestehend, gruppieren. Bremer Ratskeller, Auerbachs Keller in Leipzig und das Dichtcrheim der »Krone« zu Aßmannshausen am Rhein, gaben deutscher Dichtkunst in wiederholten Fällen Gelegenheit, die Poesie des Weins zu besingen und zu preisen. In drei großen Vitrinen ist das Lieh auf den fröhlichen Zecher, wie es Jahrhunderte lang durch die deutsche Dichtung geklungen hat oder in fröhlichen Trink-, Volks und Freundschaftsliedern der Nachwelt überliefert wurde, tm gedruckten Buche und Gelegenheitsschriftcn nachgewiese». Der universale Geist Goethes wird auch hier wieder dem Besucher nahegebracht, wie in der Abteilung »Der Wein in den Urkunden« das Original des be rühmten Weinbriefes Goethes an die Gebr. Will, datiert Weimar, 24. März 1820, ehrfürchtig bewundert wird. Der glückliche Be sitzer dieses Narissimums hat für interessierte Kreise in einer längeren Abhandlung über Auffindung, Inhalt und Adressaten des Briefes ausführlich berichtet (Bassermann-Jordan, »Der Weinbricf von Goethe«, S.-A. aus »Der Weinbau der Rheinpfalz«, Jg. 1917, Nr. 9). Für den Antiquar und den Kunsthändler bietet sich in der Abteilung »Wein und Bild« ein besonders reichhaltiges Kapitel. Daß der Geist und die Kulturgeschichte des Weines die alten Holzschnitt- und Kupferstichkünstler schon seit Jahrhunderten zu mancherlei Darstel lungen heiterer und ernster Art angeregt haben, zeigen: H. S. Beham, Die Wirkungen des Weins, Kupferstich, ca. 1530, H. S. Beham, Ländliche Kirmes (nachgestochen von Th. de Bry), L. Cranachs Bibel-Illustration zu »Arbeiter im Wein berg« (handkolorierter Holzschnitt 1539), »Christus in der Kelter« (alter Holzschnitt etwa 1450), »Der fleißige Keller«s-Meisters (kolor. Kupferstich von Chr. Hafner etwa 1050), »Einer von denen nassen Brüdern«, Spottblatt auf die Trinker (farbiger Kupferstich ca. 1700), »Der Wein thut bas sein«, Spottblatt auf bas üppige Wetytrinken aus der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts (Kupferstich in Folio), »Geome trischer Aufriß des großen Königsteiner Weinfasses« (Joh. G. Prinz sv., Math. Engclbrccht sxeuä.). In der Zeit des Barock und Rokoko weichen diese Bilder graziösen Darstellungen nach dem Vorbild der großen französischen Meister; Natur und Landschastsbild werden ver herrlicht und verklärt. Die Vitrinen bergen aus dieser kunstsinnigen Zeit die entzückenden Monatskupfer von M. Engelbrecht (ca. 1740), »v'^utomns«, einen graziösen Stich, der die Weinlese im 18. Jahr hundert veranschaulicht (I. E. Nilson clsl. et 8«.). Ein Urahne Arpad Schmidhammers, unseres großen Bilderbuchkünstlers, führt uns in 12 querlausenden, etwa 20 ein langen und 2 ein hohen Monatskupsern »Die ländlichen Beschäftigungen in den 12 Monaten des Jahres« vor (P. C. Schmidhammer inv. et se. ca. 1750). Für die am Anfang des 19. Jahrhunderts auskommenden Bilderbogen waren Darstellungen humoristischer Weinszenen oder Nachahmungen der künstlerischen Mo natskupfer, teils mit Hilfe der Lithographie, willkommene Objekte: ein Nürnberger Bilderbogen, den die Vitrinen bergen, zeigt in einem farbigen Kupfer »Die wohlversorgte Punsch-Gesellschaft« in froher Stimmung (gedruckt »bei Fr. Campe, Nürnberg«); ein anderer Nürn berger Bilderbogen aus dem Verlage G. N. Renner bringt hübsche Monatsdarstellungen in farbigen Kupfern. Meister- und Muster leistungen lithographischer Kunst und Technik sind in den beiden hüb schen Lithographien: »Die Weinlese«, Skizze von I. Dielmann (mit Ansicht des berühmten Frankfurter sApfel-j Weinortes Sachsenhausen, dem Mühlberg und der Sachsenwarte und froher Darstellung der Weinernte und des Kelterns) und »Weinlese in Nassau« (farbige Lithographie mit reizenden kostümlichen Darstellungen und heiteren Tanzszencn aus der Zeit um etwa 1835, Verlag T. Danhauser, Kemp ten) erstanden. Die Firma M. Plaß, Antiquariat in Bonn hat in mehreren Schränken eine übersichtliche Schaustellung von Ansichten der berühmten Weinorte an Rhein, Mosel und in der Pfalz in schönen alten Stichen und Lithographien aus älterer und neuerer Zeit einge richtet, die vielem Interesse begegnet. Die interessante Zeichnung von Th. Pixis aus dem Dichterkreis »Im Krokodil« in München hat der Nachwelt die frohe Lebensstimmung dieser Dichtergruppe tm Bild fest gehalten (E. Geibel leert neben P. Heyse den Becher mit Wein). Ein besonders interessantes Kapitel, das den Untertitel »Wandlungen in der Geschmacksentwicklung der Druckkunst« tragen könnte, ist die um fangreiche Abteilung »Das Wetnschild«. Etwa 250 verschiedene Weinetiketten, von der Firma Klimschs Druckerei I. Maubach L Co., Frankfurt am Main, demonstrieren bas Suchen nach künstlerischer Gestaltung dieses Druckerzeugnisses: Eine gleiche Anzahl Etiketten von hohem künstlerischen Geschmack hat die berühmte Graphische Kunstanstalt I. Rheinberger, Bad Dürkheim (Rheinpfalz), zur Schau gestellt. In einem hübschen Prospekthefte »Das Weinschild in den letzten 80 Jahren, seine künstlerische Entwicklung, sein Werdegang und seine Pflege« hat
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder