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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1925
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- 1925-10-01
- Erscheinungsdatum
- 01.10.1925
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- Deutsch
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14870BSrsenbIatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. - 230, l. Oktober 1925. Das 25jährige Jubiläum feiern zum Quartalsbeginn auch eine ganze Reihe angesehener Firmen. Tie am 1. Oktober 1900 von dem Schweden O. Jonasson- Ecker m a n n ursprünglich als Notenhandlung gegründete Firma ent wickelte sich rasch zu einem der angesehensten Musiksortimente Ber lins und war bis Ausbruch des Weltkriegs einer der bekanntesten Liefe ranten für die skandinavischen Staaten, was auf die Beziehungen des Gründers mit diesen Ländern zurückzuführen ist. 1914 gliederte der neue Inhaber, Herr Gustav Henke, dem Geschäft, das er am 3. Februar 1912 übernommen hatte, eine Buchhandl u n g an, die trotz der darauf einsetzenden Krisen, denen das Geschäft durch die Einziehung des Herrn Henke und seines Personals zum Heeresdienst und durch die damit verbundene zweimalige Schließung ansgesetzt war, sich so günstig entwickelte, daß sie die ursprüngliche Notenhcindlnng, die durch den Krieg ihr Absatzgebiet in Skandinavien verloren hatte, längst überflügelt hat. Das Geschäft liegt in seiner schönen äußeren Aufmachung in sehr günstiger, lebhafter und vornehmer Lage Berlins und genießt in den weitesten Kreisen großes Vertrauen und einen sehr guten Nus. Der Neue Frankfurter Verlag inFrankfurt a. Ni., der am 1. Oktober ebenfalls auf ein 25jähriges Bestehen zurückbltcken kann, wurde von dem Frankfurter Industriellen, Jndologen und Dichter l>r. Arthur Pfungst und dem preußischen Landtagsabgeordneten Carl Saenger gegründet. Saengcr starb bereits im November 1901. An seine Stelle trat als Geschäftsführer der Herausgeber der seit dem 1. April 1901 im Verlag erscheinenden Halbmonatsschrift »Das freie Wort«, Max Henning, dem später E. Doctor zur Seite trat. Bon den Autoren des Verlags seien nur die Professoren Böhtlingk, Drews, Ernst Haeckel, Jodl, Wahrmund genannt. Durch den Krieg wurde die Verlagstätigkeit unterbrochen. Das freie Wort mußte unter der Ein wirkung der Inflation im Jahre 1920 sein Erscheinen einstcllen. Der Verlag ist aber jetzt wieder im Aufblühen begriffen und wird sich hauptsächlich der Volksbildungsarbeit zuwenden, wobei er von der »r. Arthur Pfungst-Stiftung gefördert wird. Die Leitung wurde kürzlich dem früheren Geschäftsführer Herrn E. Doctor und Herrn De. F. A n g e r m a n n übertragen. * Auch die Firma Otto Mewes in Braunschweig besteht am 1. Oktober unter ihrem Gründer Herrn Otto Mewes 25 Jahre. Herr Otto Mewes hat es verstanden, sein Geschäft aus bescheidenen Verhältnissen heraus zu einem der führenden Musikhäuser und Musi kalienhandlungen Braunschweigs zu machen. Seine beiden Söhne unterstützen ihn heute in der Leitung der Firma. Ferner seien als 25jährige Jubilare noch folgende Firmen genannt: Neinhold Fischer in Kotzenau, Foe rster L Mewis in C h a r l o t t e n b u r g, Wolde mar Kunis, Buchhändler und Kunstantiquar in Dohna, Helene Als leben in Neustadt (Polen), Louis Braasch in Osten, Kluge L Morgenstern, Inh. Lubrich L Kluge in Berlin, Paul Koitzsch in Völklingen, Musikverlag Polyhymnia Bruno Zöllner in Leipzig, Johann Schiffer in Frankfurt (Main), Theodor Schulze in Züllichau, Verlag »Die M o d e n r u n d s ch a u« in Hamburg und C. Ludwig Winckler's Verlag in Buchenau-Zwiesel. Wir wünschen den Inhabern zu dem 25jührigcn Bestehen ihrer Firmen viel Glück. Möge es ihnen beschieden sein, ihre Geschäfte nach den schwierigen Verhältnissen der Gegenwart in einer glücklicheren Zukunft noch recht lange mit Erfolg zu leiten! Von der Kölner Messe. — Die Stille, die sich seit geraumer Zeit in den Sortimenten bemerkbar macht, war sicher kein Anreiz zum Be such einer Messe. Es kann also kaum wuiidernehmen, daß die am 23. September in Köln eröffnet«: Herbstmesse keinen großen Erfolg davougetrageu hat. Fast über Erwarten hat sich die Voraussicht be wahrheitet. Die Beschickung war schlecht, der Besuch unbefriedigend, die Geschäfte minimal: die meisten der ausstelleudeu Verleger sind nicht auf ihre Kosten gekommen. Schuld an diesem ungenügenden Er gebnis sind, wie gesagt, in erster Linie die allgemeinen ungünstigen Wirtschafisverhültnisse, weniger die ungünstige örtliche Lage der Buch messe, die man fast am äußersten Ende des Geländes untergebracht hatte. Aber die noch verlorener gelegene »Getränkeinesse« war ständig sehr gut besucht; man findet, was man sucht, und wenn der Bücher käufer zu diesem Zweck die Messe mit seiner Gegenwart beehrt, so geht er eben auch ein paar Minuten weiter. Obschon also dieser Trost, daß die Placierung der Bücher ungünstig gewirkt habe, in Wirklichkeit wenig tröstlich ist, hat der Generaldirektor des Messeamts doch feierlich zugesagt, daß der Buchhandel bei der nächsten Messe in einem der festen Gebäude vorteilhast uutergebracht werden soll. Wenn man auch hiervon keinen Umschwung der Verhältnisse erwarten kann, so wird den Messebcsuchern doch wieder einmal die Existenz des Buchhandels nahegcbracht. Dürfte man aus dem mangelhaften Besuch einen Schluß auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft ziehen, so eröffnet«: sich eine trübe Aussicht. Im übrigen stand die gesamte Messe unter dem Zeichen der Geldknappheit und der Geschäftsflaue. G. H. Verkauf der Stinnesschen Buch- und Zcllstoffinteressen. — Das Bankhaus Gebr. Arnhold teilt mit, daß die Verhandlungen über den Verkauf der Buch- und Zcllstvsfgewerbe Hugo Stinnes, G. m. b. H., die bereits Ende voriger Woche weit vorgeschritten waren, abgeschlossen sind. Die in der Buz vereinigten Betriebe gehen ans der Hand der Banken an ein unter Führung des Bankhauses Gebr. Arnhold stehen des Konsortium, dem Berliner und Leipziger Fachfirmen angchörcn, über. Der Kaufpreis wird auf über 8 Millionen Mark geschätzt. An geblich werden die in der Lohndrücker«:! Büxenstein gedruckten Zei tungen und Zeitschriften durch den Besitzwechsel nicht berührt. Als- direkter Käufer gilt, wie gesagt, das Arnhold-Konsortium, während von den nicht näher bezeichnet«:!! Fachfirmcn die Berliner Druckerei H. S. Hermann L Co. (Berliner Börsen-Courier) als erster Inter essent für das Büxensteinsche Unternehmen genannt wird. (Leipz. Neueste Nachr.) Die Gcmeiuschast kultureller Buchhändler zu Berlin veranstaltek Sonnabend, den 3. Oktober, einen Abend »Alt-Berlin« im »Parochia- leum«, Parochialstraße 4211, unweit des Molkenmarktes. Herr Ver- lagsbuchhäudler Aris spricht über »Alt-Berlin«. Außerdem finden u. a. humoristische Vorträge statt. Gäste herzlich willkommen, doch wolle man sich rechtzeitig bei Herrn B. Pukas, Berlin-Steglitz, Peschke- straße 7 (Steglitz 2815), oder bei Herrn A. AriS i. Fa. Aris-Verlag, Steglitz, Schildhorustraße 95, aumelden, da nur noch wenige Plätze bei den kleinen Räumen in Alt-Berlin zu vergeben sind. Deutsche Buchillustration der letzten Jahrzehnte. — Unter diesem Kennwort ist soeben in H a m bürg im Museum für Kunst und Ge werbe eine Ausstellung eröffnet worden, die das Interesse weitester Fachkreise erregen dürfte. Zum erstenmal ist hier ein Überblick gegeben worden über die Entwicklung der Buchillustration in der Zeit von etwa 1895 bis heute. Es handelt sich also um einen Weg, der historisch nicht sehr groß ins Gewicht fällt, der aber, rein künstle risch betrachtet, eine Zeitspanne umfaßt, die der deutschen Buchkunst eine ungeahnte Entwicklung bereitet hat. Diese Zeit führt von den ersten Anfängen des Jugendstils über die Periode der abstrakten Typo- graphik zu der neuesten Epoche der noch jetzt schaffenden großen Illu stratoren. Dieser historischen Entwicklung ist die Anordnung der Aus stellung nngepaßt, sodaß au der Spitze der Engländer William Morris steht, der mit dem ausgehenden 19. Jahrhundert die Grundlage einer neuen Richtung in der Bnchillustration schuf. Auf seine Anregun gen geht der in Deutschland um 1900 austanchende Jugendstil zurück, der seinen buchkünstlerischen Ausdruck in erster Linie in der Zeitschrift »Pan« fand, von der die Ausstellung einzelne Blätter zeigt. Diesem Kreis paßten sich auch die von der Werkgemcinschaft Worpswede hergestellten Buchillustratiouen an, von denen sehr schöne Buchinitialcn von phantastischer Farbenivirkliug ausgestellt sind. Die Ausstellung leitet dann sogleich zur modernen Buchillustration, über und zeigt besonders schön ausgeführte und seltene Stücke zahl reicher deutscher Verleger. So ist K arl W. H i e r s e m a n n, L e i p - zig, vertreten mit den »Nibelungen« von Hebbel mit 44 Original- Radierungen von Alois Kolb in der bekannten stilisierten Auffassung des Künstlers. Meister Arthur Gruncnberg hat für den Euphorio n Verlag, Berlin, 17 wundervolle Lithographien der Tänzerin Karsaviua geschaffen. Der G. Grote'sehe Verlag, Berlin, stellt wuchtige Radierungen zu Alexis, »Der Werwolf« aus, ferner graziöse Zeichnungen von Johannes v. Wicht zu Tennysons »Enoch Arden«. Der Kunstverlag Anton Schroll L Co., Wien, zeigt romantische Märchen von Wieland, Goethe, Novalis in kleinem Format mit ganz entzückenden farbigen Original-Lithographien und Buch schmuck von Julius Zimpel. B u ch c u a u L N e i ch e r t, M ünchc n, sind mit einer flämischen Legende von Charles de Coster vertreten mit den packenden Bildern von Alfred Kubin, dem Maler des Grauens und einer atcmbekleminenden Darstellungskunst. Kurt Wolfs, München, stellt die nachgelassenen Gedichte Georg Heyms »Umbra vitas« ans mit Originalholzschnitten von Ernst Ludwig Kirchner
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