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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.11.1925
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- 1925-11-07
- Erscheinungsdatum
- 07.11.1925
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17500vörsenbltitt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktion« Iler Teil. 261/262,7. November 1S2S. Kleine Mitteilungen. Abendvorlcsungcn an der Handels-Hochschule in Leipzig. — Unter den Abendvorlesungen, die die Leipziger Handelshochschule im Novem ber und Dezember angesetzt hat, sind auch einige, die weiterstrebende Buchhändler sicher sehr gern hören werden. So hält vor allem Herr Professor vr. Menz am 26. November und 8. Dezember je eine Vorlesung zu zwei Stunden (7—9 Uhr abends) über Das deutsche Buch im Ausland. Dieses wichtige Thema dürfte gerade in Leipzig viele anziehen, um sich Aufklärung über die Möglichkeiten und Bedingungen des Bücherexports zu verschaffen. Auch die anderen angezeigten Vorträge werden das Interesse vieler Buchhändler er wecken; sie seien deshalb ebenfalls hier aufgeführt: Prof. vr. F t n d - eisen am 7. und 9. Dezember je 2 Stunden (7—9 Uhr abends): Rationelle Betriebsführung: — Prof. vr. Großmann am 19. und 25. November je 2 Stunden (7—9 Uhr abends): Der Neuaufbau des Kredites; — Pros. vr. Penndorf am 23. und 30. November je 2 Stunden (7—9 Uhr abends): Neuzeit liche Buchführungsformen. — Prof. vr. Ernst S chultze am 17., 24. November und 1. Dezember je 2 Stunden (7—9 Uhr abends): Dauerkrisis und Daweslast; — Prof. vr. Wör - ner am 27. November 2 Stunden: Kreditbeschaffung durch Kreditversicherung. Die Teilnehmerkarten kosten für die einzelnen Vorlesungen je 4 Mark, nur die Vorlesung von Prof. Ernst Schultze kostet 6 Mark, weil sie 3 Abende umfaßt, während für die eine Abendvorlesung von Prof. Wörner nur 2 Mark zu zahlen sind. Die Abendvorlesungen sind für jedermann zugängtg. Teil nehmerkarten und Prospekte sind in der Verwaltung der Handels hochschule von 8 Uhr vormittags bis Vr5 Uhr nachmittags zu haben und werden auf Wunsch auch zugesandt. Cubanischer Besuch in der Deutschen Bücherei. — Die Insel Cuba und ihre Hauptstadt Habana pflegt man im allgemeinen nur mit treff lichen Zigarren und Zuckerrohrplantagen in Zusammenhang zu brin gen, und allenfalls weiß man noch, daß diese größte der Antillen im Jahre 1898 im spanisch-amerikanischen Kriege den Spaniern verloren ging. Weniger bekannt ist, daß nach vorübergehender Herrschaft der Vereinigten Staaten von Nordamerika im Jahre 1902 eine unab hängige Republik Cuba errichtet wurde, in der die Vereinigten Staa ten das politische und wirtschaftliche Übergewicht besitzen, sodaß der Gcopolitiker heute direkt von einer amerikanischen Durchdringung Cubas spricht, daß aber andererseits in der jungen Republik sich auch ein starkes Eigenleben zu regen begonnen hat, das sich eher dem ibero- amerikantschen Kulturkreis zuneigen will und dessen Sympathien we niger den Vereinigten Staaten als dem alten Mutterlande Spanien zu gelten scheinen. Cuba sucht stärkeren Anteil an der Weltwirtschaft und will die Kultur- und Wirtschaftsbeziehungen zur alten Welt festigen. In diesem Sinne hat kürzlich ein einflußreicher konservativer Abgeord neter, Herr Germän S. Lopez, der deutschen Negierung einen Neprä- sentationsbesuch gemacht. Auf dem Wege nach Wien sprach er auch in der Deutschen Bücherei vor und überreichte ihr im Aufträge seiner Regierung das soeben erschienene Prachtwerk »Ll vidro 6 s 6uda«. Herr Lopez ist ein Selfmademan, der sich aus bescheidenen Anfängen zu einer sehr geachteten sozialen Stellung emporgearbeitet hat*). Er ist von Haus aus Ingenieur, trat als Politiker der konser vativen Partei bei, die die Intelligenz und den Besitz des Landes um faßt, und wurde für Habana Abgeordneter im Parlament, in dem er als einer der gewandtesten Redner gilt. Während des Krieges hat er sich starke Feindschaft dadurch zugezogen, daß er furchtlos gegen den Eintritt Cubas in den Weltkrieg auftrat, der schließlich doch unter dem Zwang der Vereinigten Staaten erfolgte. Immerhin erreichte L6pez, daß die internierten Deutschen Cubas, die seinem Eintreten viel ver danken, früher freigelassen wurden als in den Vereinigten Staaten, und seine Parlamentsreden während der Kriegszeit sind Zeugnisse hohen Mutes und. großer Deutschfreundlichkeit. Für die deutschen kul turellen Bestrebungen, die sich in Cuba betätigten und u. a. auch zu einer großen öffentlichen Ausstellung von wissenschaftlichem und päda gogischem Lehrmaterial führten, hat er großes Interesse bekundet und sie lebhaft gefördert. Bei den letzten Präsidentenschaftswahlen unter lag sein Kandidat, für den er den Wahlkampf geführt hatte, dem libe ralen Kandidaten General Machado y Morales, sodaß er heute im Parlament wieder auf seiten der Opposition steht. Indes ist er per sönlich mit dem jetzigen Präsidenten befreundet, der ihn auch zu seiner Europareise beauftragt hat. *) Die persönlichen Angaben verdanke ich Herrn vr. O. Lutz, Kon sul von Panama, in Leipzig, der nach dem Kriege Cuba bereist hat und im demnächst erscheinenden Bande der »Mitteilungen der Gesell schaft für Erdkunde zu Leipzig« (Breslau: Hirt) eine Abhandlung über Cuba veröffentlichen wird. Da es keine zusammensassende Literatur über das moderne Cuba gibt, ist das Prachtwerk »LI vibro 6e Ouba« *) als eine sehr wertvolle Bereicherung der Literatur über Amerika zu betrachten und bei der Deutschen Bücherei in die Abteilung der »Künstlerischen Drucke« ein- gcreiht worden. Es ist ein Sammelwerk zahlreicher Mitarbeiter aus den besten Gelehrtenkreisen Cubas. Uber Land und Leute, die Ent- deckungs- und Kolonialgeschichte, die neueste politische Entwicklung, über die Verwaltung, Kultur, Wirtschaft, Handel und Verkehr wird mit großer Ausführlichkeit und unter Beifügung zahlreicher Abbil dungen berichtet. Auf die wissenschaftliche Bedeutung des Inhaltes komme ich demnächst im 2. Teil des »Literarischen Zentralblatts« zurück. An diesem Ort sei noch bemerkt, daß das Werk gleichzeitig als eine achtenswerte und typische Leistung des kubanischen Buchge werbes anzusprechen ist. Schon durch sein Format und sein Gewicht (15 Pfund) wirkt es monumental. Es wurde unter der literarischen und künstlerischen Leitung von Emilio Roig de Leuchsenring hergestellt und in den »Malleres 6el 8in6icato 6s ^rtes Oräkicss 6s la Habana« gedruckt. Text und die im Text verstreuten Abbildungen, Vignetten und Leisten wurden in Offsetdruck ausgeführt. Die typographische Anordnung, der Charakter der Schmuckleisten und die Beschaffenheit des goldretchen Kaltkocinbandes zeigen den Geschmack, wie er bis vor kurzem noch bei uns üblich war; die Fortschritte der Buchkunst jüngster Zeit hat Cuba erklärlicherweise sich noch nicht zu eigen machen können. Aber im ganzen betrachtet ist das Werk eine sehr beachtenswerte buchgewerbliche Leistung, die wesentlich dazu beitragen dürfte, die kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Cuba und dem Auslande zu fördern. vr. Hans Praesent. Jubiläum. — Am 8. November begeht die Buchhandlung Maxi milian Koeltz in Leipzig ihr 25jähriges Jubiläum. An diesem Tage des Jahres 1900 gründete Herr Maximilian Koeltz die Buch handlung des Friedensboten in Leipzig, die er später unter der Firma Maximilian Koeltz, Christliche Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung fortsetzte. Im Oktober 1905 gliederte sich der bis dahin reinen Sorti mentsbuchhandlung ein Verlag an. Die bekanntesten Autoren der seit her in diesem Verlage erschienenen 27 Bücher sind: M. von Dequcde, Pansy, Generalleutnant v. Viebahn und vr. I. Büschtng. 1912 er schien zum ersten Male der Evangelische Missionsktnder-Kalender, an dem alle evangelischen Missionsgesellschaften mitarbeiteten. Das Jahr 1917 brachte eine schmerzliche Unterbrechung der Entwicklung durch die Einberufung des Inhabers zum Heeresdienst. Auch die Märzunruhen 1920, bei denen gerade der Johannisplatz, wo die Buchhandlung sich jetzt befindet, im Brennpunkte des Bruderkampfes lag, brachten größere Schädigungen. Fast alle Scheiben an Schaukästen und Schaufenster wurden durch Geschosse zerstört. Eine Kugel traf den Geschäftsinhaber auf die Brust, wunderbarerweise jedoch so matt, daß sie nur eine ge ringe Wunde hinterließ. Der jüngste Zweig der Buchhandlung ist ihr 1920 eingerichtetes Antiquariat. Seit Jahren gibt die Firma eigene Kataloge der christlichen Literatur heraus, von denen bis jetzt 81 ver schiedene erschienen sind. Herr Koeltz hat es von jeher mit dem schönen Wort gehalten: »Wenn Gott wir wollten Dank für alle Liebe sagen, Wir fänden gar nicht Zeit, noch über Last zu klagen!« C. F. Meyer-Abend der Dresdner Bastei. — Zahlreich waren die Feiern dieses Jahres, in denen der hundertjährige Geburtstag des Dichters festlich begangen wurde. Eine große Gemeinde feierte seine Dichtung und ward sich ihrer Wahlverwandtschaft wiederum bewahr. Ist es notwendig, von dem Grundrhythmus der Dichtung und der Wahlverwandtschaft zu reden? Es ist die alte, nie überlebte Liebe zum geschichtlichen Thema, zur Historie, deren Bestes noch immer der Enthusiasmus ist, den sie erweckt. Es ist die leidenschaftliche Ver haltenheit seiner Novellen, die sie uns schon als Jungen verschlingen ließ. Es ist der verpflichtende Wille zur Form, als Meyers Erbe sich in den Besten der Gegenwart auswirkend und neu gestaltend. ES ist der perlende Klang seiner Verse, dieser stets aufs neue entzückenden, gemeißelten, erarbeiteten Verse. Und es ist nicht zuletzt die kühle Männlichkeit seiner Dichtung. — Die Meyer-Feier der Dresdner »Bastei« bedeutete die Eröffnung des Winterprogramms, die in ihrem harmonischen Verlauf auf weitere gelungene Veranstaltungen hoffen läßt. Herr Haupt las zwei Abschnitte aus der Evcrthschen Bio graphie: »Meyer und Keller« und »Ausblick« vor. Aus Gegensätzen klärt sich die Struktur der Eigenart. Die Gegenüberstellung Meyer—Keller läßt ihr Wesen, Ästhetentum und Unmittelbarkeit abgrenzcn und somit culturs, inckustria, eomereio, belleras naturales. Odra 6s prvpa- ^ancka naeional. va Habana (Uspublica 6s Luda) 1928. (909 8.) 37 X40 cm.
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