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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.11.1925
- Strukturtyp
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- 1925-11-07
- Erscheinungsdatum
- 07.11.1925
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- Deutsch
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^ 261/262,7. November 1925. Redaktioneller Teil. «vrsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 17601 schärfer erfassen. Der »Ausblick« verfolgt die in der Gegenwart leben digen, Meyer verwandten Strömungen. Meyers Geistigkeit zusammen- gefaßt in dem Wort vom Willen zur Form, die da besteht, ob auch der Inhalt vergeht. Nach den Sätzen der Everth-Biographie über ihn kam Meyer selbst zum Wort. Herr Georg Schaarschmidt las mit warmer Einfühlung ein für des Dichters Kunst bezeichnendes Kapitel auS dem Jürg Jenatsch vor. Anschließend sprach er einige Gedichte. Die »Bettlcrballadc« und »Die Füße im Feuer«, der »Mö- venflug« und »Unter den Sternen« tönten in ihrer Klangschönheit und erwachten zu neuem Leben. Der Beifall der Hörer bewies den erlebten Kontakt. Die mit der Meyer-Feier begonnene Winterarbeit der »Bastei« läßt also, wie gesagt, weiteres Schönes erhoffen. Die geistig regsamen Dresdner Kollegen — »kulturelle Buchhändler« zu sagen, verbietet mir die Abgegrisfenheit des Wortes und eine gewisse Ehrfurcht vor dem Begriffe der Kultur — die geistig regsamen Kol legen seien hierauf aufmerksam gemacht und auf die folgenden Abende nachbrllcklichst hingewiesen. Dem Verleger Herrn Wilhelm Lange- wicschc war es, wie er in seinen Lebenscrinnerungen erzählt, einst vergönnt, dem Dichter des Hutten persönlich gegenüberzusitzen. Uns Jüngeren bleibt nur die Feier seiner Dichtung. Ob Everth recht hat, wenn er in seinem Buch von einer Verbreiterung der Meyer-Gemeinde spricht? Es dünkt, die harte Männlichkeit seines Wesens schwingt noch immer nicht im Rhythmus unserer Zeit: »Wir sind ein fahrend Ritterpaar, Bayard, Und taugen beide nicht zur Gegenwart«. Helmut Pens kt. Graphische Ausstellung in Leipzig. — Der Verband der Lithographen und Steindrucker und verwandter Berufe veranstaltet vom 8.—30. November 1925 in der G u t e n b e r g h a l l e des Buchgewerbehauses in Leipzig, Dolzstr. 1, eine größere Ausstellung lithographischer Erzeugnisse. Die Ausstellung zeigt vor allem Bildreproduktioneu für alle Zwecke; neben Hoch-, Flach- und Offsetdruck werden auch Farbenltchtdrucke des modernen »Homogen«- und Filmdrucks sowie Erzeugnisse des Tiefdrucks aus gestellt. Die Ausstellung bietet eine gute Orientierungsmöglichkeit für die zweckmäßigste Herstellung von Buchumschlägen, Bildbeilagen, Zei tungen und Drucksachen aller Art. Sonntag, den 8. November, vor mittags 10 Uhr, erfolgt die Eröffnung. Kunstausstellungen. — Der bedeutende deutsche Tiermaler Pro fessor Heinrich von Zügel feierte am 22. Oktober d. I. seinen 76. Geburtstag. Aus diesem Grunde veranstaltet der Kunstsalon Her mann Abels in Köln eine Ausstellung von über 20 Werken des Meisters, die einen Überblick über sein Schaffen in den letzten 40 Jahren geben wird. Gleichzeitig sieht man Bronzen von seinem Sohne, dem Bildhauer Willy Zügel, sowie auserlesene englische Graphik. Die Ausstellung dauert bis 30. November. » Die 7. Altenburger Jahresausstellung »Aja« wurde am 15. Ok tober in sämtlichen Räumen der Kunsthandlung Julius Brauer in Altenburg eröffnet. Sie enthält Werke der Malerei, Graphik und Plastik des Künstlerbundcs Ostthüringen. Buchpropaganda durch den Rundfunk in Berlin. — Die Kor poration der Berliner Buchhändler teilt in ihren Mit teilungen Nr. 16 vom 2. November mit: »In dem Bestreben, neue Wege für den Buchabsatz zu finden, haben wir Schritte unternommen, um auch den Rundfunk für die B u ch p r o p a g a n d a in stärkerem Grade dienstbar zu machen. Es ist uns gelungen, ein Übereinkommen mit der Berliner Funkstunde zu treffen, nach dem uns jeweils recht zeitig diejenigen Bücher mitgeteilt werden, die in den kommenden Wochen in der »Literarischen Stunde' der Berliner Sendestelle besprochen werden. Durch dieses Abkommen ist den Berliner Sortimentern die Möglichkeit gegeben, vorher auf die demnächst im Rundfunk besproche nen Bücher besonders hinzuwcisen. Wir glauben annehmen zu dürfen, daß bet der außerordentlich großen Teiluehmerzahl der Berliner Funkstunde (375 000) eine erhebliche Werbe Wirkung s ii r das Buch erzielt wird, wenn unsere Herren Kollegen vom Sortiment sich die zu besprechenden Bücher rechtzeitig beschaffen und sic zu der entsprechenden Zeit geschlossen im Schaufenster ausstcllcn. lim die Wirkung der Auslagen im Schaufenster zu verstärken, bereiten wir ein Plakat vor, das auf diese Bücher unter Bezugnahme auf die »Lite rarische Stunde' hinweist. Ebenfalls in Vorbereitung ist ein Nahmen, der dazu bestimmt ist, unsere regelmäßig zur Versendung gelangenden Vorauskündigungen der im Rundfunk besprochenen Bücher aufzu nehmen. Dieser Rahmen, im Schaukasten oder im Laden selbst auf- gehängt, soll die Schausensterwirkung verstärken. Die Herren Verleger werden direkt von der »Literarischen Stunde' des Rundfunk erfahren, wann ihre Bücher besprochen werden, und werden, wie Sie das schon aus den Rundschreiben der Firmen Vr. P. Langenscheidt und Aug. Scherl ersehen haben werden, infolge dessen sicherlich ohne weiteres geneigt sein, die Werbetätigkeit des Sortiments durch bedingte Lieferung der demnächst im Rundfunk be sprochenen Bücher zu unterstützen. Es ist unser Bestreben, diese Ein richtung zu einer nutzbringenden und erfolgreichen Maßnahme für das Berliner Sortiment zu gestalten, und wir werden deshalb für jede Anregung zum weiteren Ausbau sehr dankbar sein.« Nachstehend werden die in den »Literarischen Stunden« vom 10., 17. und 24. November im Rundfunk zur Besprechung kommenden Bücher mitgeteilt: 10. November 1925. Aus den Bergen: Fritz Mllllcr- Partenkirchen (L. Staackmann, Leipzig), — Heurich »Wildwasserfahr ten (Grethlein L Co., Leipzig), — Achleitner »Admont« (Gebr. Paetel, Berlin), — Strobl »Das Geheimnis der blauen Schwerter« (L. Staack mann, Leipzig), — Jnglid »Uber den Wassern« (Grethlein L Co., Leipzig), — Mayr »Auf stillen Pfaden« (Bergverlag R. Nother, München), — Ponten »Der Urwald« (Deutsche Verlagsanstalt, Stutt gart), — Ponten »Der Gletscher« (Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart). 17. November 1925. Zeitgenössische Dichter: Waldemar Bonsels »Die Mundharmonika« (Koehler L Amelang, Leipzig), — Jacob Wassermann »Laudin und die Seinen« (S. Fischer, Berlin), — Piranbello »Die Wandlungen des Mattia Pascal« (Alf Häger, Berlin), — Georg Hermann »Der kleine Gast« (Deutsche Verlagsanstalt, Stutt gart), — Leonhard Frank »Drei Novellen« (Ernst Rowohlt, Berlin), — Annette Kolb »Spitzbögen« (S. Fischer, Berlin), — Hans Leip »Godekes Knecht« (Grethlein L Co., Leipzig). 24. November 1925. Ohne Titel: Goethe »Intermezzi Scan- dalosi« (Berthold A.-G., Berlin), — Müller-Freienfels »Erziehung zur Kunst« (Quelle L Meyer, Leipzig), — Loerke »Zeitgenossen aus vielen Zeiten« (S. Fischer, Berlin), — Hesse-Jsenberg »Hölderlin« (S. Fischer, Berlin), — Hesse-Jsenberg »Novalis« (S. Fischer, Berlin), — Chambcrlain »Parsifal-Märchen« (Bruckmann, München). Londcrschaufenster. — Der Verlag C. Ed. M ii l l e r (Paul Seiler) in Halle veranstaltete in den Schaufenstern der Buchhand lung der Stadtmission in Halle ein Sonderschaufeuster für das Jahr buch »Neue Christoterpe 1926«. Wir verweisen auf die Ab bildungen im illustrierten Teil des Bbl. Nr. 244 vom 17. Oktober, aus denen alle Einzelheiten hervorgehcn. Vortragsabend. — Herr Kurt Lieb mann wird am Sonn abend, dem 7. November, abends 7?L Uhr, in der Kunstausstellung »Der Sturm«, Berlin W 9, Potsdamer Str. 134a neue eigene Dichtungen vorlesen. Ein Plagiat-Prozeß gegen Wells. — Einen aufsehenerregenden Schadenersatzanspruch gegen den berühmten englischen Dichter und Schriftsteller H. G. Wells hat eine Dame aus Toronto, Florence A. Decks, bei den kanadischen Gerichten erhoben. Sie fordert einen Scha denersatz von 100 000 Pfund, weil Wells in seinem bekannten Werk »Grundlinien der Weltgeschichte« ein bisher noch unveröffentlichtes Werk von ihr benutzt und teilweise wörtlich über nommen haben soll. Die Klage verlangt auch die Einziehung und Zerstörung aller Exemplare des Werkes in Kanada. Wells selbst hat die Ansprüche der Dame als völlig unbegründet und absurd bezeichnet. Die Gerichtsverhandlung wird zeigen, welche Gründe sie für ihre Klage und Forderung vorzubringcn hat. Berechtigt Irrtum über die Kaufkraft des Geldes zur Anfech tung des Kaufes? — Diese bedeutsame Streitfrage hat letzthin das Reichsgericht verneint, indem es in den Entscheidungsgründcn nachwics, daß die Kaufkraft des Geldes keine Eigenschaft des Geldes sei und daß infolgedessen ein Irrtum über die Kaufkraft des Geldes nicht als Irrtum im Sinne der Vorschriften des Bürgerlichen Rechts angesprochen werden könne. Bei dem zugrundeliegenden Tatbestand handelte es sich um einen Grundstückövcrkauf, der im Jahre 1923 in Unkenntnis der verminderten Kaufkraft bzm. Wertlosigkeit des deut schen Geldes zu einem Spottpreis von 45000 Mark (etwa fünf Gold mark) erfolgt ist. Das Reichsgericht stellte sich in Gegensatz zur Be rufungsinstanz und führte etwa aus: Das Oberlandesgertcht will den Irrtum der Klägerin rechtlich als einen solchen »über die Funk tion des Geldes als Wertmesser« kennzeichnen. Die Klägerin (Ver käufer) habe weniger erhalten, als ihr tatsächlich zugekommen sei, weil sie dem Gelbe eine höhere Kaufkraft zugeschrieben habe, das erscheint rechtsirrig. Wenn auch der Irrtum die zur Zeit des Ver-
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