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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.02.1927
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- 1927-02-03
- Erscheinungsdatum
- 03.02.1927
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26, 3. Februar 1927. Redaktioneller Teil. (Bei der Flachdruck-Notationsmaschine »Heureka« der Maschinenfabrik A.-G. Heidelberg erfolgt gleichfalls der Druck nicht direkt vom Satz, sondern indirekt vermittels eines Gummizylinders. Die Ersparung des Stcreotypierens war der leitende Gedanke bei der Konstruktion der »Heureka«.) Von ,der größten Wichtigkeit ist jedoch noch der Um stand, daß durch die Verwendung des Gummituchs die Anforde rungen an die Papierqualität weit geringer sind, als wenn es sich etwa um Autotypiedruck handelt, bei dem bekanntlich bei nur einiger maßen feinem Raster das teure und oft schwer zu verarbeitende Kunst- druckpapicr verwandt werden muß, sofern Wert aus künstlerische Druck qualität gelegt wird. Lediglich durch die Einschaltung des Gummituchs beim Offsetdruck ist das Bedrucken harter und rauher Papiere möglich. Die ansprechende Weichheit des Druckes wie überhaupt die Güte des selben wird von rauhen Papieren nicht im geringsten beeinflußt, also ganz im Gegensatz zum Buch- und Steindruck, der satinierte oder ge strichene Papiere (Kunstdruckpapiere) voraussetzt. Die >sv niel gehörte Ansicht, daß beim Offsetdruck jegliche Zu richtung wegfällt, ist nicht zutreffend. Der vorhin erwähnte Direktor Krüger trifft zweifellos das Richtige, wenn er in -seinem Buche u. a. sagt: »Denn ohne jede Zurichtung, wie das von interessierter Seite oft mals behauptet wird, geht es beim Offsetdruck wirklich nicht ab. Eine solche wäre nur dann überflüssig, wenn nicht nur die Druckzylinder haargenau abgerichtet mären, sondern wenn auch die Gummitücher und die Zinkplatben an allen Stellen durchaus gleiche Dicke -hätten. Wenn diese Vorbedingungen stets einträfen, dann wäre allerdings der Offset druck das einfachste Druckverfahren. Da es aber mit der notwendigen Gleichmäßigkeit und Genauigkeit in der Praxis meist hapert, so müssen alle zu schwach druckenden Stellen auf der Rückseite des Gummituches unterlegt werden, bis alles gleichmäßig ausdruckt. Dieses Ausgleichen ist aber beim Offsetdruck eine mühsame und zeitraubende Arbeit, weil hier jede Unterlegung viel stärker wirkt als im Buchdruck. Ein Seidcnblättchcn ist da oftmals -schon zuviel. Andererseits ist mit etwas reichlich kräftigem Druck, wie «ihn der Buchdrucker, besonders beim Plattendruck, um schnell zum Fortdruck zu kommen, gern anwendet, nichts zu erreichen. Ein solcher würde, besonders beim Druck von Autotypien, nicht nur unklar wirken, sondern auch die Zeichnung auf der Druckplatte frühzeitig zerstören .... Mit der zunehmenden Bogen- größe wächst aber nicht nur die Schwierigkeit der Zurichtung, sondern anch die des Fortdrucks . . .«. Die matte, weiche Wirkung des Offset drucks ist leicht von der Glanzwirkung des Buch- und Steindrucks zu unterscheiden. Für Drucke, die «ine rauhe und matte Wirkung bean spruchen, ist daher das Offsetverfahren sehr geeignet. Weiter kommt in Betracht, daß die Offsetdrucke in der Regel wenig Zeit zum Trocknen erfordern und das Druckverfahren (meist Rotation) weit schneller von statten geht als in der Buchdruck- oder gar in der Steindruckpresse. Allerdings hat der Drei- und Vierfarbendruck (Buchdruck) gegenüber dem Offsetdruck auch gewisse, und zwar nicht unbedeutende Vorzüge. Die den Mchrfarben-Buchdruck kennzeichnende charakteristische Kraft unld Sättigung kann der Offsetdruck bei gleicher und selbst bei größerer Platten-(Farben-)Zahl noch nicht erreichen. Das Papier darf aber keine sandigen oder körnigen Bestand teile enthalten, da diese in "das teure Gummituch eindringen, es beschädi gen und das Druckergebnis ungünstig beeinflussen. Auch chemische Einwiüknngen sind dem Gummituch nachteilig. Es -kann also nicht ckurz- wcg gesagt werden, daß das allerschlechteste Papier für den Offset druck gerade gut genug ist. Der praktische Offsetdrucke« wirb Liese Fest stellungen nur bestätigen können. Zutreffend betont denn auch N. Nuß-Berlin in seinem in Nr. 87 der »Papier-Zeitung« veröffent lichten Aufsatz »Die mechanischen Verfahren zur Wiedergabe von Bil dern« betreffs des Papiers für den Offsetdruck: »Von dem schlechten Papier, das man zuerst verwenden zu können glaubte, ist man ebenso rasch wieder abgekommen wie beim Tiefdruck; seine Fasern ver schmutzten alles, und auch sonst waren seine Eigenschaften die unauf hörliche Quelle endloser Schwierigkeiten«. Das glatte Gummituch schmiegt-sich der ZinEplatte und dem Papier, das etwas rcuch, vor allem aber staubfrei und gut geleimt sein muß, überraschend gut an, und dadurch wird auch eine volle Deckung der Farben verbürgt. Dünne, holzhaltige und dazu gut satinierte Papiere sind für den Offsetdruck weniger geeignet. Die besonderen Eigenschaften des Offsetverfahrens und der Fortfall des Ätzens haben ihm bereits erhebliche Aufträge zugeführt, die -früher -dem Drei- bzw. Vierfarbendruck oder dem Stein druck Vorbehalten waren. Die sorgsame Behandlung des Gummituchs und dessen sachge mäße Reinigung sind von der größten Bedeutung für die Güte des Drucks. An das Gummituch selbst werden hohe Anforderungen ge stellt; die beste Qualität wird in der Praxis sich stets als die billigste 142 erweisen. Die gleichmäßige Stärke des Gummituchs ist sehr wichtig. Steht dem Offsetdrucke« kein gutes Gummituch zur Verfügung, so wird er eine einwandfreie Arbeit nicht liefern können. Im allge meinen ist es nicht gerade leicht, die Güte des Gummituchs zutreffend zu beurteilen. Es handelt sich um eine ausgesprochene Vertrauens sache, und daher soll man die Gummitücher nur von solchen Firmen beziehen, die für die Güte und Brauchbarkeit ihres Fabrikats absolut bürgen. Das Kaufen beim »Billigsten« kann, wie schon vorhin an gedeutet wurde, sich hier bitter rächen. Von großem Einfluß auf die Gummitücher sind auch die zur Anwendung gelangenden Waschmittel, nicht -minder auch die jeweils zur Verarbeitung kommenden Papiere und Farben. Praxis und längere Erfahrungen weisen hier dem Off setdrucke« die Wege, die er zu gehen hat. Auf die genaue Stellung der Walzen ist besonders zu achten; sie dürfen weder zu hoch noch zu tief stehen. Was die beim Offsetdruck zur Verwendung gelangenden Farben betrifft, so wetteifern die deutschen Farbenfabriken, um allen Ansprüchen zu genügen, die an die besonderen Eigenschaften einer guten und zweckentsprechenden Offsetfarbe gestellt werden. Trotzdem werben selbst tüchtige Offsetdrucke« noch manches Lehrgeld zahlen müssen, denn je nach der Farbe, dem Papier usw. stellen sich mitunter Überraschungen und Widerwärtigkeiten ein, denen mit Geduld begegnet werden muß. Die Farbe muß vor allen Dingen recht geschmeidig sein. Es ist zu berücksichtigen, -daß beim Offsetdruck — da indirekter Druck — durch das Dazwischenschalten des Gummituchs, das ja erst die Farbe auf die Zinkplatte, den eigentlichen Druckträger, überträgt, ein Spalten bzw. ein Teilen der vom Gummituch auf genommenen Farbe eintritt. Beim direkten Truck, also auch beim Buchdruck, kommt diese Spaltungserscheinung nicht in Frage. Daraus geht auch hervor, daß bei der Herstellung der Offsctfarben u. a. auch auf das erwähnte Spalten besonders Rücksicht genommen werden muß, und daß der Drucker etwa bei Verwendung gewöhnlicher Steindruckfarbe mit vielen Schwierigkeiten zu rechne« hat, und daß er bei besseren Arbeiten mit solch unzweckmäßiger Farbe überhaupt kein befriedigendes Ergebnis erzielen wird. Auf die Nichtbeachtung der an die Offsetfarben zu stellenden besonderen Anforderungen ist es auch zurückzüfllhren, daß in der ersten Zeit der Einführung der Offsetmaschinen in Deutschland die Qualität der deutschen Ofsfet- farben von den- ausländischen übertroffen wurde, namentlich was Tiefe und Ausdrucksfähigkeit betraf. Als man -die ersten Offset maschinen aus dem Ausland in Deutschland einfllhrte, wurden auch die diesem Druckverfahren angepaßtcn Offsetfarben mitgeliefert. Heute aber stehen die deutschen Offset-farben hinter den ausländischen in keiner Weise mehr zurück, im Gegenteil: die Erzeugnisse der deutschen Farbenfabröken werden sogar von ausländischen Druckereien, die den Offsetdruck pflegen, bevorzugt. Die meisten deutschen Druckmaschinenfabriken befassen sich gegen wärtig auch mit der Herstellung von Offsetmaschinen. Die Typs uud Größeiwerhältnisse sind sehr verschieden. Es ist ein reger Wettbewerb unter den Maschinenfabriken zu beobachten, ein Zeichen, daß man dem Offsetdruck eine große Zukunft beiiüißt. Der Offsetdruck ist ja heute in Deutschland längst nichts Neues mehr; er gelangte bereits vor 18 Jahren in einem großen Leipziger Druckereibetriebe, wie eingangs dieses Aufsqtzes schon bemerkt wurde, zur Anwendung, und auf der Buchgewerblichen Weltausstellung in Leipzig (»Bugra« 1914) konnte dieses Druckverfahren gleichfalls besichtigt werden. Schon damals waren hervorragend schöne Offsetdrucke ausgestellt. Es dürfte auch gewiß inieres-sieren, daß der Inhaber der bekannten Walzcngußanstalt Felix Böttcher in Leipzig, Herr Ernst Herrmann, sich seinerzeit in der regsten Weise mit der Konstruktion unld dem Bau einer Gummidruck maschine für Offsetdruck beschäftigte. Die von ihm konstruierte Maschine wurde durch Ncichspatent geschützt; den Bau des ersten Modells führte die Vogtländische Maschinenfabrik (Vomag) in Plauen ans. Herr Herrmann trat mit dieser Maschine bzw. mit dem Gummidruck zuerst 1913 uud dann gelegentlich der Internationalen Ausstellung für Buch gewerbe und Graphik (»Bugra«, Leipzig 1914) an die Öffentlichkeit. Gegenwärtig werden Offsetmaschinen gebaut von den Firmen Ma schinenfabrik Augsburg-Nürnberg, Dresden-Leipziger Schnellpressen fabrik A.-G., Coswig i. Sa., Maschinenfabrik Fader L Schleicher A.-G., Offenbach a. M., Schnellpressenfabrik Frankenthal, Albert L Cie., Frankenthal, Vogtländische Maschinenfabrik A.-G. (Vomag), Plauen i. V., Graphische Maschiucn-Mticngesellschaft Johne-Wcrke, Bautzen, und Schnellpressenfabrik I. G. Mailänder. Cannstatt-Stuttgart. ES werden Ein- und Mehrfarben Maschinen gebaut. Aufsehen erregte vor kurzem eine kombinierte Offset- und Tiefdruck- No tationsmaschine, -bestehend aus einer Einrollen-Osfset-
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