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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.01.1937
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- 1937-01-12
- Erscheinungsdatum
- 12.01.1937
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Zur Wirtschaftslage Von Prof. Dr. G. Mcnz Zum Jahreswechsel — Das deutsche Wirtschaftsbild 19ZS — Die Dezemberumsähe — Weihnachtsgeschäft des Buchhandels — Einkommensteuerstatistik Zum Beginn des neuen Jahres erscheint es dem Chronisten als besondere Pflicht, an die große Kundgebung Mitte Dezember noch einmal zu erinnern, in der in Anwesenheit des Führers die Richtlinien für die Weiterarbeit entwickelt worden sind. Damals hielt bekanntlich Ministerpräsident Göring vor den Männern der deutschen Wirtschaft jenen grundlegenden und umfassenden Vor trag über die Aufgaben, die die deutsche Wirtschaft bei der Durch führung des Vierjahresplans zu erfüllen hat. Als grundsätzliche Erkenntnis stellt er seinen Ausführungen die Feststellungen voran, daß die Wirtschaft nicht das Primäre sei, sondern der Staatspolitik zu dienen habe. Das Ziel der nationalsozialistischen Politik sei aus das Wohl des Volksganzen gerichtet. Es sei selbstverständlich, daß die veralteten Grundsätze des liberalistischcn Wirtschaftsdcnkens im nationalsozialistischen Deutschland keine Geltung mehr haben. Insbesondere wies Generaloberst Göring an zahlreichen Beispielen darauf hin, daß durch den Vicrjahresplan den Männern der deut schen Wirtschaft Gelegenheit gegeben sei zum erfolgreichen Einsatz der eigenen Initiative. Zum Schluß seiner Ausführungen richtete er die Aufforderung an die deutsche Wirtschaft, die letzten Kräfte zu mobilisieren, um die Leistungen zu erfüllen, die der Führer von ihr fordere. Im Zusammenhang damit verdient eine Mahnung des von vr. von Renteln herausgegebenen »Wirtschaftspolilischen Dienstes» besondere Beachtung, die sich im Rahmen einer Reihe von Aufsätzen über die Erfolge der deutschen Wirtschaft seit 1933 findet. Dort wurde anerkennend betont, es sei kein Zweifel, daß die deutsche Wirtschaft, das deutsche Unternehmertum, auch bei dem großen Kampfe um die Erringung der deutschen Rohstosfreiheit seine Pflicht tun werde. Aber es werde in diesem Kampfe auch endgültig das Vertrauen des deutschen Arbeiters gewinnen müssen, denn darüber könne es ebenfalls keinen Zweifel geben, daß das Vertrauen des deutschen Arbeiters heute noch größtenteils nur dem Führer gelte. Hier liege die große Aufgabe für das Unternehmer tum, sich durch unbedingte Wahrheit und Klarheit in der Gestal tung der Preise für die deutsche Volkswirtschaft das Vertrauen des Volkes zu erwerben. Gelinge dies im Rahmen des Bierjahres- plans, dann werde jene Wirtschaft mit dem Volke für das Volk verwirklicht sein, die allein den Namen »Volkswirtschaft- verdiene. Dazu gehört, was der Reichswirtschaftsminister De. Schacht kürzlich dem »Völkischen Beobachter- zufolge auf der Weihnachtsfeier, die die Betriebszelle der Reichsbank für ihre über dreihundert Büro burschen veranstaltete, betont hat, daß nämlich ein Volk niemals hochkommen könne und niemals seine Stellung behalten könne, wenn es nicht Disziplin halte. Wir hätten als Volk auf gedrängtem Raume weit mehr zu arbeiten und zu streben als die Völker um uns. Es sei eine sehr ernste politische Frage, ob wir für das deutsche Volk den Raum, den wir benötigen, schassen könnten. Die Lösung dieses schwierigen Problems könne nur in der unbändigen Ge schlossenheit liegen, mit der das deutsche Volk der ganzen Welt seinen Anspruch aufzeige. Damit und mit charakterlicher Festigkeit werde es gelingen, aus friedlichem Wege den Raum für uns zu schassen, den wir brauchten und den die Welt auch zur Verfügung habe. Es gebe in der Welt Länder genug, wo auch wir Deutschen kolonisieren und siedeln könnten, ohne daß wir jemandem zu nahe treten. Niemals würden wir In dem Verlangen nach Raum und Lebensfähigkeit für Deutschland müde werden, vr. Schacht unter strich schließlich den festen Zusammenhalt im Glauben an Deutsch lands Zukunftsmöglichleit. Jeder müsse an seinem Platz stehen und seine Pflicht tun und Disziplin und Kameradschaft zeigen. Nur derjenige, der diesen Forderungen im vollen Umfange Nach komme, erringe auch Rechte. Ein zusammenfassendes Bild der Lage der deutschen Wirt schaft am Ende 1936 brachte eben das neueste »Vierteljahresheft zur Konjunkturforschung-, Die deutsche Wirtschaft hat danach im ganzen den Höchststand des vorigen Aufschwunges erreicht, auf Teilgebieten sdgar überschritten. Viele Industriezweige seien bis zur Grenze ihrer technischen Möglichkeiten beschäftigt. Produktion und Umsätze in der Verbrauchsgüterwirtschaft stiegen ebenso wie das Einkommen beschleunigt an. Fast alle das Ausstiegstcmpo verlangsamenden Momente, die noch in den Vorjahren zeitweise einen nicht geringen Einfluß auf die Wirtschaftsbewegung aus übten, seien in der jüngsten Zeit zurückgetreten. Die Industrie produktion sei gegenwärtig um 14"/» größer als 1928. Der Wert der Neu- und Ersatzinvestitionen sei ebenso hoch wie das Investi tionsvolumen 1928, wobei jedoch die Preise der Anlagegüter gegen wärtig um 17°/° unter den damaligen lägen. Das Volksein kommen entspreche seinem Realwert nach dem von 1928. Die Einzelhandelsumsätze hätten sich 1936 um annähernd ebensoviel wie in den vorangegangenen drei Jahren zusammen erhöht. Der Mengenabsatz des Einzelhandels dürste höchstens ein Zehntel geringer sein als 1928 und 1929. Im ganzen sei es gelungen, den Charakter der Mengenkonjunktur zu wahren. Seit Mitte 193b sei die Rohstofflage gespannt; die Rohstofseinfuhr bleibe hinter der Aufwärtsbewegung der Industrieproduktion zurück und die Verwendung lebensnotwendiger Rohstoffe unterliege vielfachen Beschränkungen. Die Staatsaufwendungen bezweckten jetzt vor nehmlich, die vorhandenen begrenzten Produktionsmöglichkeiten mit dem größtmöglichen Wirkungsgrad für die Erfüllung von Aufgaben anzusetzen, die zumeist durch außerökonomische Erwä gungen und Zielsetzungen gestellt seien. In Anbetracht dieser Um stände sei schwerlich damit zu rechnen, daß mit den Staatsinter ventionen und öffentlichen Aufgaben in absehbarer Zeit ausgehört werden könnte. Darüber hinaus werde man sogar annehmen müs sen, daß, nachdem einmal das Wirtschastsgeschehen so entscheidend durch staatliche Einflußnahme gestaltet werde, eine rasche Lösung dieser Verbindung weit mehr Nachteile als Vorteile bringen würde. Eine Reihe der aus der Krisenbekämpfung erwachsenen wirtschaftspolitischen Methoden dürfte unter diesen Umständen zu Dauererscheinungen und Struklurelementen der Wirtschafts ordnung werden. Uber das allgemeine Weihnachtsgeschäft berichtet der Fach- Pressedienst des WPD.: Im verflossenen Jahr dürfte das Weih nachtsgeschäft berufen gewesen sein, die ohnedies günstige Umsatz lage noch um einige Grade zn verbessern. 1936 war in seinem ganzen Verlauf ein Jahr mit guten Umsätzen, und die Stetigkeit der Steigerung des als Kaufkraft verfügbaren Einkommens, die in der Regelmäßigkeit der llmsatzerhöhungen Monat für Monat zum Ausdruck kam, begründete die Erwartung, daß die Aufwärts- bcwegung der Umsatzkurve auch im Dezember nicht haltmachen werde. Von diesen Überlegungen ausgehend, hatte der Einzel- Zm Dienst der Sprache Kontrollieren ist ein Allerweltswort, das man allein schon um seiner Endung aus ieren willen meiden sollte. Es läßt sich mit überwachen, bcaussichiigen oder nach- prüsen klar und gut verdeulschen. Die Mehrzahl oon Licht in der Bedeutung von Kerze Hecht die Lichte und nicht - wie man sehr häufig hört — die Lichter. Der Weidmann nennt die Augen des Wilde- Lichter, und auch in der Bedeutung von Klammen ist die Mchrzahlsorm die Lichter berechtigt. S«
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