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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.01.1937
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- 1937-01-12
- Erscheinungsdatum
- 12.01.1937
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Handel seine Lager gut versorgt. Er hat der Industrie sowie dem Großhandel gesteigerte Absatzmöglichkeiten verschafft, und zwar zu einer Jahreszeit, in der bei vielen Zweigen der in Betracht kommenden Verbrauchsgüterindustrien dis Beschäftigung nachzu lassen pflegt. Der Absatzindex der Hausratindustrien, der l930 im Monatsdurchschnitt noch bei 80.4 lag (1928 — 100), war im Juli 1930 bereits auf 91,7, im August auf 94 gestiegen. Die Steigerung der Hausratumsätze ist in der Hauptsache auf die Er richtung neuer Haushaltungen in zahlreichen»193ö scrtiggestellten Wohnungen zurückzusühren. Aber vielerlei Gegenstände zur Aus stattung - von Wohnräumen erfreuen sich großer Beliebtheit als Geschenke, in jungen Haushaltungen wird die Anschaffung man cher Stücke bewußt mit Rücksicht auf Weihnachten zurückgestellt worden sein. Dann hatte der Großhandel mit Süßwaren im dritten Vierteljahr 1936, also zur Zeit der Einläufe des Einzelhandels, eine Umsatzsteigerung von 11 v. H. gegenüber dem Vorjahr, im September sogar eine Umsatzerhöhung um 20—20 v. H. — gegen 5 v. H. im ersten Halbjahr. Der Großhandel für Kurz-, Galan terie- und Spielwaren steigerte seine Umsätze im Juli um 12,0 v. H., im August um 8, im September um 6 v. H. und im Groß handel mit Kosmetika und Seisen betrug die Umsatzsteigerung im September 17 v. H., im Großhandel mit Drogen 23 v. H. Ferner meldet jetzt die Offenbacher Lederindustrie, daß dis Umsätze die Vorjahrshöhe übertresscn, weil der Einzelhandel für das Weih nachtsgeschäft reichlich vorgesorgt hatte. Das alles sind Zeichen dafür, daß der Einzelhandel dem Wcihnachtsverkauf mit tatkräf tiger Zuversicht enlgegengegangen war. Das Weihnachtsgeschäft lag in einer Einkaufswelle, die sich zufällig im Wcihnachtsmonat 1930 in Bewegung gesetzt und dann über das ganze Jahr fortge pflanzt hatte, und die bisher vorliegenden Einzelnachrichten lassen den Schluß zu, daß alle an diese Gesamtlage geknüpften Erwar tungen für den letzten Monat des Jahres nicht enttäuscht worden sind. Besonders hervorgehoben wird in einzelnen Berichten die lebhafte Nachfrage nach Artikeln zur Vervollständigung des Haus rates und — in fast allen Branchen — nach Waren höherer Qualität. über das Weihnachtsgeschäft im Buchhandel liegen vorläufig erst Teilberichte vor. übereinstimmend lassen sie erkennen, was auch sonstige Beobachtungen und Unterlagen bestätigen, daß näm lich das Ergebnis fast ausnahmslos besser war als im vorigen Jahr. Nur ganz vereinzelt lauten von dort her, wo Ausnahme verhältnisse vorlicgen, die Meldungen anders. Das gute Ergebnis hat meist erst der Dezember gebracht. Der November war vielfach noch verhältnismäßig still. Ein Mittelstadt-Sortiment aus dem Gebiet des früheren Kreisvereins Sachsen-Thüringen gibt ver gleichsweise folgende Umsatzzahlen: lüLg 1W0 1931 1W2 1033 1934 1935 193« IM 95 84 87 «8 71 73 M Dieses Entwicklungsbild dürfte einigermaßen typisch sein. Es werden aber auch bis zu 30°/° Mehrumsatz gegen Weihnachten 1930 gemeldet. Die Durchschnittssteigerung dürfte zwischen 10 und 20"/° liegen. Besonders erfreulich ist, daß, soweit Meldungen vor liegen, die Barverkäufe an der Steigerung stärker beteiligt ge wesen zu sein scheinen als die Rechnungsverkäufe. Die Kunden zahl wird bald als gestiegen, bald als gleichgeblieben oder leicht vermindert angegeben. Einige Berichterstatter betonen die Fest stellung neuer Käuferkreise; namentlich wird aus das Militär da bei hingewiesen. Ein Bericht erwähnt, daß sich die Auflösung eines Sparvereins in dieser Hinsicht bemerkbar gemacht habe. Die Durchschnittskäufe im einzelnen haben sich augenscheinlich zwischen 0.— und 7.— RM bewegt und lagen damit etwas höher als 1930. Es werden aber auch Durchschnittsbeträge von nur 1.00 RM und in einem Fall sogar von nur 0.63 RM angegeben, was beweist, wie atomisiert der buchhändlerische Geschäftsverkehr ist. Ein Groß- stadtsortiment hat dabei an den Haupttagen 400 bis 440 Barver käufe je Tag zu erledigen gehabt und so Durchschnittstagesbar umsätze von rund 2000.— RM erzielt. In einem Fall ist her vorgehoben, daß die Kunden nicht über 10.— RM in ihren Käu fen hinausgingen. Im Gesamtumsatz entfielen vielfach bis zu 00°/° auf Jugendschriften und Bilderbücher, von dem die letzteren eine sehr ungleichmäßige Entwicklung zeigen. Die Neuerscheinungen überwiegen naturgemäß im Verkauf; doch ist ältere Literatur namentlich in Gestalt der Volksausgaben teilweise bis zu 30°/° am Gesamtumsatz beteiligt. Der Anteil des vom Lager Abgesetzten ist anscheinend allgemein gestiegen; nur vereinzelt wird ein Zu nehmen des Besorgungsanteils gemeldet, wobei sich im übrigen der Leipziger Platz wieder bestens bewährt hat. Daß die Lagerver käufe teilweise bis auf 80°/° ansteigen konnte, hängt nicht zuletzt da mit zusammen, daß sorgfältiger eingekauft und das Lager bis in die letzten Tage ständig ergänzt worden ist. Außerdem werden viel fach eigene Kataloge benutzt, die dem Lagerausbau entsprechen, was sich sehr gut bewährt hat. Auch das Schaufenster hat sich in dieser Hinsicht erfolgreich ausgewirkt. Gute Werbewirkungen werden überwiegend ferner den Dichterabcnden nachgerühmt. Dagegen scheinen Ausstellungen allgemeiner Art keine sonderlichen Erfolge gehabt zu haben. Wohl aber hat eine Buchhandlung in einer Mittelstadt mit einer Bücherschau in den eigenen Räumen — da für wurde die Wohnung des Inhabers ausgeräumt — eine ganz ausgezeichnete Wirkung erzielt. Empfohlen wird, mit der Orts- Presse wegen der Buchbesprechungen engste Fühlung zu halten. Entsprechende Zusammenarbeit hat sich gut gelohnt. Dasselbe gilt dem Rundfunk gegenüber, der insbesondere bei der Anzeige Poli tischer Literatur den örtlichen Buchhandel unterrichten muß, da mit die Werke bereitgehalten werden können. Für die Beurteilung der Weiterentwicklungsmöglichkeiten geben die Zahlen einen gewissen Anhalt, die eben in »Wirtschaft und Statistik- über die Ergebnisse der Einkommen- und Körper- schaftssteucrveranlagung für 1934 veröffentlicht worden sind. Ob wohl die Entwicklung seitdem schon wieder weitergegangen ist, ge währen sie einen Einblick in die Lage, die mancherlei interessante Aufschlüsse gibt. Die Zahl der Einkommensteuerpslichtigen, für die eine Steuer festgesetzt worden ist, hat gegen 1933 um 8.6"/° zuge- (Gehört zu Seite 28) Steuerpflichtige nach Umfang der in Anspruch genommenen Familienermäßigung (Einkommensteuer veranlagung 1934) Steuer lich- tige davon in vH Gesamtzahl der Ledige Steuer- pflich- tige») Nicht pflich- tige») Steuerpflich- Kinder- Steuerpflichtige mit Kinderermäßigung für .... Kinder Ehe- Kinder, 1 2 3 4 und mehr Einkommensgruppen unter 1S00 RM 594866 28,3 9,0 46,8 14,8 1,1 369778 101339 1600 bis „ 3000 747662 9,7 7,2 39,0 24,5 15,7 3,5 0,4 611539 607980 3000 „ 6060 350647 8,8 7,7 38,2 23,0 11,7 5.4 2,2 287 376 271975 6000 „ 8000 201312 7,7 7,2 37,4 22,6 16,2 6,2 2,7 168540 171605 8000 „ 12000 120614 7,6 6,6 34,6 22,9 18,4 7,4 3,5 103164 117180 1200» „ 16000 47 342 7,2 5,8 33,5 22,3 19,0 8,3 3,9 40601 48670 16000 „ 26000 38892 7,0 5,9 33,3 21,6 19,4 8,6 4,3 33309 41007 25000 „ 60000 21851 6,0 6,9 34,4 19,8 19,0 8,7 5,2 18689 23468 60000 „ 100000 6289 6,6 ^7,1 36,2 18,8 18,1 9,3 6," 5384 6899 100060 RM und mehr. . . 2201 6,1 8,2 38,8 15 6 16,1 9,6 6,6 1866 2315 Deutsches Reich 2131576 14,2 7,6 40,4 21,1 11,9 3,6 1,2 1640246 1292468 ») Im Sinn des § 32 Absatz L Ziffer I EStG. Nr. 8 Dienstag, den 13. Januar 1987
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