Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.03.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-03-04
- Erscheinungsdatum
- 04.03.1937
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19370304
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193703046
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19370304
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1937
- Monat1937-03
- Tag1937-03-04
- Monat1937-03
- Jahr1937
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Rr. 52 (R. 28) Leipzig, Donnerstag den 4. März 1837 184.Jahrgang „Kraft durch Bücher!" Lärms Johst und Dr. Leinz Wismann im Rundfunk »Du mußt diese Bücher lesen, du mußt sie auflesen und aufheben, damit sie ihr Dasein beginnen können, damit sie Wirklichkeit werden!« Hanns Johst In einer Abendsendung des Deutschlandsenders spra chen am 27. Februar der Präsident der Reichsschrifttumskammer Staatsrat SS.-Oberführer Hanns Johst und der Vizepräsident der Kammer Ministerialrat im Reichspropagandaministerium und Leiter der Abteilung Schrifttum Or. HeinzWismannzur jetzt beginnenden zweiten Fachbuchwerbung. Wie die Presse und der Film stellt« sich damit der deutsche Rundfunk in den Dienst dieser großen und für uns so überaus wichtigen Gemeinschastswerbung. Eine eigene Wirkung übt das Buchschausenster auf den Be schauer aus. Die Auslagen anderer Geschäfte liegen offenkundig und ohne Rätsel vor jedem, der sie sehen will. Anders ist es beim Schau fenster einer Buchhandlung! Hier liegt eine verschlossene Welt, eine Welt voll von Rätseln, Gedanken und Schönheiten. Mit diesen Ge danken begann Hanns Johst seinen Vortrag: »Du stehst vor dem spiegelnden Fenster und tausend Märchen, Legenden und Phantasien warten darauf, von dir erlöst zu werden. Ja, das ist es — deine — deine Augen allein vermögen alle diese Bücher, die da in dichten Reihen auf dich warten, zu erlösen.« Aus dem Erlebnis des Ein zelnen entstanden, gehen sie hin zur Gemeinschaft, weil Bleistift und Druckerschwärze dieses Erlebnis bannten. Und sie müssen den Weg zur Gemeinschaft finden, denn »es steht bei dir, ob sie Makulatur, d. h. Sinnlosigkeit werden sollen, ob sie unfruchtbar verkommen oder ob sie in dir und mit dir und deinesgleichen neuerdings Er lebnis und schließlich Gemeinschaft und Gemeinschaftserleb nis werden«. Bücher beschließen alle Sehnsucht, sie sind Brücken von einem zum andern, »von einem Wissen und einer Anschauung zu deinem Wissen und deiner Weltanschauung«. Hanns Johst ging dann ein auf die Weltbedeutung des Buches, die »treue lautlose Diener« sein können, die »gewalttätig und friedliebend« in einem sind. Wer lebt nicht in Büchern weiter? Sie alle, der Staatsmann, der Entdecker und der Erfinder. Am Anfang unserer Zeit steht eine Tat und ein Buch: Und wir alle sind Genossen einer Zeit, die wieder ein Buch erleben durfte, dessen Wesen und Wirkungen unabsehbar sind: Das Bekenntniswerk unseres Führers, sein dokumentarisches Buch »Mein Kampf«. Mächtig und einmalig war die Wirkung dieses Werkes, denn »die Welt bekam dadurch ein anderes Gesicht«. Mag von hier aus jeder, der Mittler am Schrifttum ist, seine Aufgabe erkennen, eine Aufgabe, die auch »gefährliche« Macht in die Hand geben kann. Johst erinnert dabei an die mörderischen Spuren anderer Bücher, an die Zersetzung, Unterhöhlung jedes rassischen völkischen Eigen- bewußtseins durch Bücher: »Wir sehen die Riesenkräfte, die magischen zauberischen Schöpferkräfte des Buches, das Millionen Menschen herzen verschmelzen kann und ebenso zu Todfeinden zerfetzen und zerreißen.« Im Anschluß daran ging Johst auf Bücher ein, die ebenfalls hinter den Glasscheiben stehen, die den Beschauer von ihnen trennen: »Bücher, die nur Dienst an eurem Werdegang sind.« Seine Worte über das Fachbuch sollen hier stehen: »An Bücher erinnere ich jetzt, die ohne jeden anderen Ehrgeiz und Eigen? willen sind, als jedem unter euch lautlos und dennoch eindringlich zu dienen und zu bedienen, jeden von euch reicher an Wissen, ge schickter, erfahrener im Können zu machen. Die ganze Vielgestaltig keit des Fachbuches blättert sich dem geistigen Auge des Suchenden auf. Und wohin ihn seine Sehnsucht nach Vervollkommnung immer auch treiben mag, er findet in jedem Falle das Buch, das gerade für ihn und seinen Bedarf geschrieben ist. Das sich restlos auf ihn ein stellt und ihm alles, alles sagt und aussagt, was er erfahren möchte. Eine Geduld, ein Fleiß, eine Ausdauer, eine Gründlichkeit, eine Kameradschaft ruht und ruft in dem Buch, das du dir für deine Zwecke kaufst — du kannst dir in deinem ganzen Leben keinen selbst loseren, treueren Freund erwerben, als eben solch ein schlichtes, be scheidenes Druckwerk.« Im weiteren nahm Johst Stellung zu der Frage vom »teueren Buch«, um zu betonen »das Buch und gerade das Fachbuch ist immer noch das Billigste, was es zu kaufen gibt, bedenkt man den un bezahlbaren Wert des wahrhaft guten und nützlichen Buches, den Wert eines solchen Buches für den weiteren Werdegang, für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung seines Käufers.« Es sind immer noch die Dinge gewesen, an denen der Mensch hängt, die ihm nicht zugeflogen, die er sich mit Mühen, oft in harter Zeit, erworben hat: »Das erste Buch, das ich mir unter Verzicht auf ein warmes Mittagessen erstand, hält heute noch in meiner Biblio thek seinen Ehren- und Lieblingsplatz inne.« Die Schlußworte des Präsidenten Johst waren ein herzlicher Appell an alle, die Kraft zu wecken, die im Buch liegt: »Diese armen Hinweise mögen genügen, um mit überwältigender Ein deutigkeit klarzumachen, daß die gewaltigen Kolonnen der Arbeits front, die mit Hilfe von Theater, Konzert, Kino, Vortrag, Reise und Sport dir, deutscher Arbeitskamerad, deine Kraft durch Freude steigern, unvollkommen ausgerüstet wären, wenn sie nicht deine Freiheit festlich vertieften mit dem Wunsch und Zuruf: Kraft durch Bücher!« Das sind Worte, die jedem deutschen Buchhändler aus dem Herzen gesprochen sind, von denen er wünschen möchte, daß sie zum Herzen des Volkes gesunden haben, denn der Schatz, der in der Erde ruht, ist unfruchtbar, bis er gehoben ist, und der Reichtum, der im Buch sich sammelt, ist erst wirksam, wenn er entdeckt ist. Manch einer wird noch ratlos stehen vor der Zauberwelt des Buches, zu ihr die Tore zu öffnen ist Aufgabe des Buchhändlers. Zwei Worte standen am Anfang der Rede Ministerialrat Or. Heinz Wis Manns. Das eine »Wissen ist Macht» und das andere »Können ist Pflicht«. Das erste, eine »Parole der marxistischen Vergangenheit, die niemandem genützt und niemandem geholfen hat, Wader dem einzelnen noch dem Arbeiterstande, noch gar dem Volke, das zu derselben Zeit, in der diese Parole den werk- Mitteilung der Reichsschrifttumskammer Gemäß Ziffer 2 k der Anordnung vom 3l. Mai 1934 über die Verbreitung von Büchern durch Vertreter ist jedem Besteller eine Durchschrift des Bestellscheines auszuhändigen. Die Firma »Ver trieb amtlicher Veröffentlichungen E. Giersch«, Berlin, hat entgegen dieser Vorschrift Durchschriften nur auf aus drücklichen Wunsch der Besteller abgegeben. Sie wurde deshalb durch Entscheidung vom 18. Februar 1937 in eine Ordnungsstrafe von RM 500.— genommen. Nr. 52 Donnerstag, den 4. März 1687 ir,g
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder