Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.12.1898
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- 1898-12-22
- Erscheinungsdatum
- 22.12.1898
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- Deutsch
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9806 29S, 22. Dezember 1898. Nichtamtlicher Teil. Ernst Wiest Rachf. in Leipzig. Bogt» I. G.: Die illustrierte Welt der Erfindungen. 291. u. 292. Hst. gr. 8°. (7. Bd. S. 321-3S2.) bar L 10; auch in tzftn. ä —. 50 Earl Winter'- Univ -Buchh. in Heidelberg. Mitteilungen der litauischen litterarischen Gesellschaft- 23. Hst. (IV. 5.) gr. 8°. (S. 433-495.) In Komm. bar L. 2. — H. Zeller in Stuttgart. Württemberg, wie es war u. ist. Geschildert in e. Reihe v. Vater land. Erzählgn. aus Württembergs ältesten Tagen b>S aus unsere Zeit. 8. Ausl. v. C. Weitbrecht. Mit Orig.-Zeichngn. v. A. Federer u. a. 12. Lsg. gr. 8°. (2. Bd. S. 193-256.) bar n. —. 40 Verzeichnis künftig erscheinender Bücher, welche in dieser Nummer zum rrstrnmale angekündigt find. «. Hosman» ä° «o. in Berlin. 9812 Kladderadatsch. 52. Jahrg. 1. Quartal. 2 ^ik 25 <Z. Palm L Enke in Erlangen. 9812 Lsullsrt's LILttsr iür ksebtsLQVsnäung. 64. llsbrg. 12 Panlinusdruckerei in Trier. 9812 Oasdaob, Imparität iw VolkssokulvsssL. 6a. 1 Berlag für'- Deutsch» Han- (E. A. Krollman« L Eo 1 in »erltn. 9312 Wege und Ziele. 2. Jahrg. 4. Quartal. Artedr. Bteweg L Sohn in Braunschweig. 9815 Der 8tsrn von Lstdisbsin. 4 gsb. 5 Nichtamtlicher Teil. Vom amerikanischen Büchermarkt. Von Ed. Ackermann. Wie in England, so giebt es auch hier in Amerika für den Verlagsbuchhandel eine Frühjahrs- und eine Herbstsaison, wovon natürlich die letztere die bedeutendere ist, da sie den Weihnachtsmarkt einschließt. Während des Sommers er scheinen mit Ausnahme von »psper uovsle« (billigen bro schierten Romanen für Reise- und Sommerlektüre) fast gar keine neuen Bücher, und es kommt häufig vor, daß Werke, die während der Sommermonate fertiggestellt sind, vom Ver leger zurückgehalten und erst im Herbst auf den Markt ge bracht werden. Diese Teilung der Bücherproduktion in zwei Saisons wird wohl hauptsächlich durch den Umstand bedingt, daß in Amerika der Bücherabsatz an den Sortimenter fast ausschließlich durch Reisende bewerkstelligt wird; nach Cirku- laren oder Anzeigen in den Fachblättern wird nur sehr wenig bestellt. Der Verleger schickt seine Reisenden zweimal jährlich (im Februar oder März und im Anfang September) mit Mustern der Neuigkeiten — bei noch nicht fertigen Büchern muß oft Einband und Titel genügen — durch die Vereinigten Staaten, und der Sortimenter bestellt dann bei dem Reisenden seinen mutmaßlichen Bedarf und ergänzt sein Lager an gangbaren Standard-Werken; ein L Conditions- Geschäft giebt es in Amerika so gut wie gar nicht. Als Richtschnur für die Bestellung von neuen Werken dient dem Sortimenter nicht allein der Charakter des Buches oder der Name des Autors, sondern ganz besonders auch der Name des Verlegers, der ihm Garantie dafür bietet, daß er seine Erzeug- msse auch gehörig bekannt macht. In Amerika wird die Nach frage nicht wie in Deutschland durch den Sortimenter, sondern ausschließlich durch den Verleger geschaffen, der seine Werke durch Anzeigen in allen bedeutenderen Zeitungen und Zeit schriften, Besprechungen und allerlei Notizen, die lange vor Erscheinen über das betreffende Buch, die Person des Ver fassers rc. in die Lesespalten der Zeitungen lanciert werden, dem Publikum bekannt macht. Ebensowenig wie es k Conditions- Sendungen seitens des Verlegers an den Sortimenter giebt, ebensowenig sind Ansichtssendungen des Sortimenters an seine Kunden üblich. Der Sortimenter wartet, bis der Käufer ein Buch verlangt. Allerdings ist es hier mehr als drüben üblich, daß Bücherliebhaber ihre Mußestunden im Bücherladen verbringen, unbelästigt die offen aufliegenden neuen Bücher durchstöbern und kaufen, was ihnen gerade gefällt. Das Bücherinteresse im großen Publikum ist in Amerika unbedingt ein viel weiter verbreitetes, allgemeineres, als in Deutschland und wird besonders durch zahlreiche populäre litterarische Monatsschriften wie — »Look Ilotsc«, «Lookmsv«, »Look Lu^sr« rc. — genährt. Daß es derartige Zeit schriften in Deutschland nicht giebt, daß verschiedene Versuche in dieser Richtung fehlgeschlagen sind, ist erstaunlich und be dauerlich. Die ganz ausgezeichnete »Zeitschrift für Bücher freunde« ist zu exklusiv und nur für den wirklichen Biblio philen bestimmt; die anderen litterarischen Zeitschriften sind zu streng kritisch; die beste deutsche Zeitschrift dieser Richtung, die unseren amerikanischen populären litterarischen Monats schriften am nächsten kommt, ist das seit kurzem im Ver lag von F. Fontane L Co. in Berlin erscheinende »Litte rarische Echo«, ist aber auch noch nicht attraktiv und unterhaltend genug für das große Publikum. Ein deut scher Verleger, mit dem ich vor einiger Zeit hierüber sprach, meinte, eine solche Monatsschrift in Deutschland zu grün den, sei eine »Häringsidee«; das deutsche Publikum sei zu apathisch gegen Litteratur. Wenn dies wirklich der Fall ist, so glaube ich, dies rührt daher, daß Litteratur in Deutsch land durchweg zu ernst genommen wird. Wenn in der deutschen Presse anstatt der steifen, streng kritischen und viel zu objektiven Bücherbesprechungen, ein wenig mehr das per sönliche Element hineingezogen würde; wenn in Zeitschriften öfters feuilletonistische, illustrierte Aufsätze über neue Schrift steller, deren Privatleben u. s. w., erscheinen würden; wenn die Schriftsteller selbst, anstatt auf unnahbarem Postament zu stehen, es nicht unter ihrer Würde erachten würden, sich per sönlich populär zu machen durch öffentliche Vorträge, Vor lesungen aus ihren Werken, durch Ausstellen ihrer Photo graphie in den Kunsthandlungen, durch möglichst zahl reiche Veröffentlichung ihres Porträts in Zeitungen und Zeitschriften nebst allerlei persönlichen Notizen, wie all dies hier geschieht, so würde bald ein allgemeineres Interesse an der Persönlichkeit deutscher Schriftsteller und dann natürlich auch an deren Werken im großen Publikum erweckt werden und die Apathie sich allmählich verlieren. Die so oft geschmähte Reklame, beharrlich, systematisch und geschickt gehandhabt, kann heutzutage in der Litteratur ebenso wenig vermieden werden wie im Geschäftsleben. Verleger, Autor und Presse müssen Hand in Hand gehen; das Publikum muß beständig auf dem Laufenden gehalten werden; unsere Zeit ist raschlebig, und wenn nicht beständig an den Autor und seine Werke erinnert wird, so ist er meist bald vergessen. Hier hat fast jeder größere Verleger einen eigenen federgewandten Angestellten, der allerlei kurze persönliche und sachliche Notizen verfassen muß, die dann regelmäßig jede Woche oder mindestens monatlich an alle größeren Zeitungen und Zeitschriften verschickt werden. Davon finden dann immer einige ihren Weg in die Presse und ins Publikum. Die
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