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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.11.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-11-15
- Erscheinungsdatum
- 15.11.1898
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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H 265, 15. November 18S8. Nichtamtlicher Teil. 8603 Tarifausschuß) bezogen werden. Preis für Prinzipale S Stück 20 10 Stück 35 bei 20 Stück und mehr 3 H das Stück postfrei; für Gehilfen kostenfrei gegen Einsendung des Portos. Köln (Rhein), den 5. November 1898. Der Vorstand des Vereins rheinisch-westfäl. Buchdruckerei-Besitzer. I. B- Heimann, Köln, Vorsitzender: Fridolin Bachem, Köln, stell vertretender Vorsitzender; Wilhelm Crüwell, Dortmund; Adolf Jacke, Rohrort; Heinrich Otto, Krefeld. ll. Auf die Bekanntmachungen der Prinzipals- und der Gehtlfen- mitglieder des -Tarif-Amts der Deutschen Buchdrucker» und das neuerdings erlassene »streng vertrauliche- Rundschreiben der Prinzi palsmitglieder erklären wir: I. Der deutsche Buchdruckertarif von 1896 ist laut Erklärungen der Generalversammlungen der Unterzeichneten Provinzial-Vereine für die Betriebe der Provinzen Ost- und Westpreutzen und Posen unannehmbar: 1) weil er den Verhältnissen der Provinzdruckereien nicht ge nügend Rechnung trägt, da er von Prinzipalen und Gehilfen aus Großdruckstädten in zu einseitiger Weise aufgestellt ist; 2) weil die Mitglieder der Unterzeichneten Vereine keineswegs gegen ihre Ueberzeugung sich zur Unterschrift eines von Personen, welche die Prooinzverhältnisse nicht kennen oder kennen wollen, diktierten Tarifs zwingen lassen und sich nicht völlig dem guten Willen der Herren Grotzstadtdrucker überantworten wollen; 3) weil die Mitglieder der Unterzeichneten Vereine sich das Recht, die Lohnverhältnisse in ihren Betrieben zu regeln bezw. daran mttzuarbeiten, nicht nehmen lassen wollen. II. Als angemessene Norm für die Entlohnung in Prooinz- druckereien wird der vom Verein der Buchdruckereibesitzer Ost- und Westpreußens aufgestellte -Buchdrucker-Tarif für Ostdeutschland erachtet. Die vereinigten Vorstände des Vereins der Buchdruckereibesitzer der Provinzen Ost- und West preußen und des Provinzial-Vereins Posener Buchdruckereibesitzer. A. Broschek, Graudenz. E. Harsch, Allenstein. Herrn. Weberstaedt, Pr. Holland. M. Krueger, Samter. B. Merzbach, Posen. E. Pucher, Fraustadt. »Der Arbeitsmarkt« schließt einen längeren Aufsatz mit Egender Betrachtung: »Die wichtigste Frage im jetzigen Augenblick ist die, ob die °urch die Tarifbewegung außer Stellung kommenden Gehilfen bei °em Stande der jetzigen Geschäftskonjunktur alsbald in taristreuen ^schäften untergebracht werden können. Diese Frage nötigt zu "nem Blick auf den gegenwärtigen Stand des Arbeitsmarktes im Buchdruckergewcrbr. »Nach den uns von Unternehmer- und von Arbeiterseite aus Zahlreichen Orten zugegangenen Situattonsberichten kann ganz all gemein gesagt werden, daß fast überall der Geschäftsgang sehr g"t ist. Nur fünf Orte berichten direkt ungünstig. Darunter sind auch Berlin und Stuttgart. In Berlin sind die Gehilfen nicht beschäftigt, die Zahl der Arbeitslosen beträgt zur Zeit «Ai die Zahl der Kranken 200, der Andrang zu offenen Stellen m stark. Die vom Militär entlassenen Reservisten, Zureisende, Ausländer drücken lähmend auf den Arbeitsmarkt. Etwas besser ?Urste die Lage werden, sobald Reichstag und Landtag im Gange Uud. Die beste Geschäftszeit liegt zwischen Februar und Mai. In Stuttgart ist die Lage im großen und ganzen schlecht, doch hofft i-mn, daß mit Ende Oktober wieder mehr Aufträge zu erlangen IM werden. In Frankfurt a. M. läßt das Geschäft nach, Bam- und Wiesbaden bezeichnen die Lage als flau. Viel zu thun gaben die Geschäfte und viel beschäftigt sind die Gehilfen in Karls ruhe. Kaiserslautern, Osnabrück, Augsburg, Gießen, ^ena, Oldenburg. Weniger gut, aber noch befriedigend ist die 7^8° in Liegnitz. Direkter Bedarf an Arbeitern, der also Neu aufteilungen ermöglicht oder doch in Aussicht stellt, wird gemeldet ^us Hamburg,Flensburg, Kiel, Lübeck, Rostock, Hannover, Msel, Mannheim und Freiburg i. B. Diese erfreuliche Ge- spuftslage, die in vielen Städten noch im Zunehmen begriffen ist, "'^stützt die Tarifbewegung in hohem Maße, und es konnte ja urhergesehen werden, daß der Tarifausschuß nur einen solch günstigen Moment zu seiner Aktion auswählen werde, g. 'Da die nicht tariftreuen Buchdrucker sowie die unorganisierte Ahllfenschast nicht einheitlich zu handeln vermögen, sondern jeder mr sich and auf eigenes Risiko seine Entscheidung zu treffen hat, " >st nicht zu erwarten, daß eine zu große Anzahl von Gehilfen ^AusloS werden dürfte. Denn ein plötzliches Ueberhandnehmen -^Arbeitslosigkeit bildet noch eine mögliche Gefahr des gemein- Vorgehens zu gleicher Zeit im gesamten Deutschland. Die der durch die Tarisbewegung arbeitslos gewordenen Ge- vusen könnte die Gunst der Konjunktur und daher den ganzen Er folg der Aktion illusorisch machen. Da aber diese Eventualität bei den zusammenhanglosen Gehilfen und Prinzipalen nicht zu erwarten steht, so wird die Bewegung für viele Druckorte, wo überhaupt die Gehilfen sich rühren, die Anerkennung und Durch führung des Tarifs bedeuten. -Um dieselbe Zeit, wo in Deutschland die neueste Tarif bewegung begann, erschien in Chicago in dem leitenden Organ der amerikanischen Buchdruckerfirmen -Isis Ivis-vä kriutsr. ein Aufsatz, der die Grundzüge eines Planes zur einheitlichen Tarifierung der nordamerikanischen Druckereien, auf der Grundlage der Gleichberechtigung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern zeichnet. Der Verfasser ist der Besitzer der bekanntesten New Dorker Druckerei, Henry W. Cherouny. WaS in Amerika angestrebt wird, ist bei uns bereits vorhanden. ES handelt sich nur noch darum, ihm mit Nachdruck allgemeine Geltung zu verschaffen.» Die Bewegung zieht weitere Kreise unter dem in Druckereien angestellten Personal. Das »Leipziger Tageblatt« berichtet unterm 11. November: -Die Kommission der Leipziger Buchdrucker-Maschinenmeister hatte zu ihrer letzten Sitzung die Vertreter der Maschinenmeister- Vereintgungen Mitteldeutschlands zur Besprechung von Tarif- angelegenheiten, wie überhaupt zur Verhandlung über die Ver besserung ihrer Lage eingeladen. Nach einer einladenden Ansprache des Vorsitzenden, Herrn Kretzschmars, und entsprechenden Ver handlungen wurden in einer Erklärung der 8 31 des Tarifs be züglich der Sonderbestimmungen für die Arbeitszeit als höchst schädlich bezeichnet und die Gehilsenvertreter der Buchdrucker- Organisation aufgefordert, zu beantragen, daß die Arbeitszeit für Drucker und Setzer gleich sein soll. Ferner soll jedem Maschinen meister zur Pflicht gemacht werden, auf freiwillige Vereinbarungen in Bezug auf die Ferienbestimmungen nicht einzugehen. Die Lehrlingsskala soll für die Drucker, wie sie für die Setzer besteht, eingerichtet werden, auch sollen die Maschinenmeister nicht zum Einlegen verpflichtet werden können. Die Konferenz verurteilte die viele Ueberstundenarbeit, forderte hierüber eine strenge Kontrolle des Verbandes und Uebersendung des hierzu gesammelten Materials an den Verband und die Schiedsgerichte, sie protestierte ferner gegen die Beschäftigung ungelernter Arbeiter an Buchdruckmaschinen, forderte eine Vertretung der Drucker im Tarifausschusse der Buchdrucker Deutschlands und empfahl einen engeren Zusammenschluß der Drucker und Maschinenmeister Deutsch lands. Weiter wurde beschlossen, die Centralkommtssion der Drucker und Maschinenmeister Deutschlands (Sitz Berlin) aus Mitgliedern verschiedener Orte zusammenzusetzen, noch vor der General versammlung des Verbandes deutscher Buchdrucker einen allgemeinen Maschinenmeister-Kongreß abzuhalten, Nichtverbandsmitglieder in die örtlichen Vereinigungen der Maschinenmeister nur aufzunehmen, wenn sie sich verpflichten, binnen sechs Wochen dem Verbände bei- zutreten, allen durchreisenden organisierten Berufsgenossen eine Zuschußunterstützung zu gewähren, sowie die Hilfsarbeiter- und .Arbeiterinnenbewegung nach jeder Seite hin zu unterstützen.» Vuchhandlungsgehilfen-Verein zu Leipzig. Das Fest seines fünfundsechzigjährigen Bestehens feierte am Sonntag den 6. d. M. der Buchhandlungsgehilfen-Verein zu Leipzig. Die Feier fand, wie regelmäßig seit zehn Jahren, im Festsaale des deutschen Buchhändlerhauses statt, sie bestand nach hergebrachtem Ritus aus Festmahl und Ball, und in gewohnter Weise wurde sie auch diesmal um 2 Uhr mittags eröffnet und, wenigstens für den offiziellen Teil, pünktlich um Mitternacht geschlossen. Die geselligen Unternehmungen des Buchhandlungs- gehilfen-Vereins zu Leipzig sind in ihrer Mehrzahl seit langen Jahren durch die Teilnahme der Damenwelt ausgezeichnet, insbesondere sind es die Stiftungsfeste, die sich dieses Vor zugs mit Regelmäßigkeit zu erfreuen haben. Der älteste Ge hilfenverein ist anderen Vereinen in dieser Richtung voran geschritten, ohne übrigens bemerkenswerte Nachfolge gefunden zu haben. Letzterer Umstand mag seinen Grund darin haben, daß andere »Vereine jüngerer Buchhändler« von weniger seß haften und in der Mehrzahl auch jüngeren, unbeweibten Mit gliedern gebildet werden, während der Leipziger Verein nicht nur als solcher ein hohes Alter aufzuweisen hat, sondern auch zahlreiche alte, zum Teil sogar recht alte Mitglieder sein eigen nennt, unter ihnen natürlich viele Familienväter. Auch viele der jüngeren Mitglieder haben sich Leipzig zur ^Nsmidjechzigsler Jahrgang. 1144
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