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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.12.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-12-07
- Erscheinungsdatum
- 07.12.1898
- Sprache
- Deutsch
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werden wird. Der Verein der österreichisch-ungarischen Buch händler wird zur Rechtsentwickelung auf österreichi schem Boden in einem wichtigen Punkte beitragen und sich dadurch das Verdienst vindizieren können, durch den in der Hauptversammlung des Vereins der österreichisch- ungarischen Buchhändler vom 28. Juni 1898 erfolgten Be schluß der neuen Verkehrsordnung für den österreichisch-unga rischen Verlags-, Sortiments- und Kommissionsbuchhandel, die durch das Handelsgesetzbuch für das Deutsche Reich vom 1V. Mai 1897 aufgehobene bisherige Rechtsgemein schaft zwischen Oesterreich und dem Deutschen Reiche, wenigstens auf einem begrenzten Gebiete wieder hergestellt zu haben. Kleine Mitteilungen. Zur Ausführung des Reichs-PretzgesetzeS in Württem berg. — Aus der Mitte der württembergischen Abgeordneten kammer ist, wie die Allgemeine Zeitung berichtet, der Antrag ge stellt worden, das württembergische Aussührungsgesetz vom 27. Juni 1874 zum Reichsgesetz über die Presse einer Aenderung zu unter werfen. Dem von zahlreichen Abgeordneten unterstützten Antrag liegt solgender Thalbestand zugrunde: Seit fünfundzwanzig Jahren waren von sämtlichen Wahlbewerbern und politischen Parteien Plakate, Wahlaufrufe und Flugblätter in den Gemeinden des betreffenden Wahlkreises und Oberamts unbe anstandet verbreitet worden, wenn sie nur am Orte der Aus gabe -gegen eine sofort zu erteilende Bescheinigung« dem Schult heißenamt eingereicht worden waren. Am 24. August d. I. hat nun aber auf erfolgte Strafanzeige wegen Verbreitung eines Flugblatts im dritten württembergischen Wahlkreis der Strafsenat des Oberlandesgerichts als letzte Instanz dem Artikel 1 des württembergischen AuSsührungSgesetzes zum Reichsgesetz die Aus legung gegeben, es müsse bei Strasoermetdung von jedem Flugblatt der OrtSbehörde nicht bloß des Ortes der Ausgabe, sondern auch ledes Ortes der Verteilung ein Exemplar unentgeltlich ab geliefert werden. Die in einer solchen Uebung liegende Behelligung einerseits der Verbreiter von politischen Ansprachen, Wahlschriften, anderseits der Oclsbehörden erscheint den Antragstellern unhaltbar, und daher wird die Aufnahme der ausdrücklichen Bestimmung verlangt, daß Veröffentlichungen der angedeuteten Art einzuliefern sind an die Ortspolizeibehörde -des Wohnorts des Verlegers oder Verfassers oder Herausgebers (Reichsgesetz über die Presse vom Mai 1874 Z 6), und falls solcher außerhalb Württembergs ge legen ist, an eine im Verordnungsweg für das ganze Land ein heitlich zu bestimmende Bezirksstelle-. Telephon. — DaS Reichs-Postamt hat nach der -Deutschen Verkehrs-Zeitung« bestimmt, daß vom 1b. Dezember d. I. ab bei Gesprächen im Fernverkehr, die deshalb nicht zu stände kommen, weil ver gewünschte Teilnehmer, sei es wegen zeitweiliger Abwesenheit, sti es wegen gestörter Leitung, nicht zu errufen ist, der gerufene Teilnehmer durch die Anstalt, an die er angeschlossen ist, ein« ent sprechende Nachricht erhält. Diese Benachrichtigung, die unentgelt lich erfolgt, hat im Ortsbestellbezirk durch die Telegraphenboten, außerhalb des Ortsbestellbezirks durch die Post zu geschehen, sofern sich die Benachrichtigung nicht durch den Fernsprecher übermitteln läßt, was zunächst zu versuchen ist. Zu den Benachrichtigungen werden Postkarten mit entsprechendem Vordruck verwendet werden, °ie in Berlin als Rohrpostsendungen zu behandeln sind. Freisprechung. — Der Redakteur der in Nürnberg er scheinenden -Fränkischen Tagespost« hatte aus dem -Simplicissi- mus« ein Gedicht: -Im heiligen Lande-, unterschrieben -Hierony. uius-, in seinem Blatte abgedruckt und war wegen dadurch be gangener Majestätsbeleidigung unter Anklage gestellt worden. In der Verhandlung dieser Anklage am b. d. M. sprach ihn das Schwurgericht frei. Das Gericht verfügte aber, daß die Beschlag nahme der betreffenden Nummer der -Fränkischen Tagespost- auf recht erhalten bleiben solle. Deutsche Lttteratur in englischer Betrachtung. — In der englischen Zeitschrift -Ditsraturs- lesen wir folgende Aus- sührungen über die deutsche Lttteratur und ihren Wert, namentlich wr Vergleich mit der britischen: -Von all den Jrrtümern, die im Anfang und in der Mitte unseres Jahrhunderts verbreitet waren, erhielt sich keiner hartnäckiger als der der Schwäche für die deutsche Lttteratur. Der deutsche Einfluß aber wurde vorherrschend, als Männer wie Loleridge, De Quincey und besonders Carlyle verkündeten, daß das Heil der Lttteratur nur von den Deutschen käme. Neuerdings ist diese Ansicht sehr in ihr Gegenieil um- (ilinfundieqzigjler Jahrgang. geschlagen, und man kann des Professors Courthope (Professor der Poetik an der Universität Oxford) jüngste Ausführungen als einen bescheidenen und wohlbegründeten Versuch anseh-n, zu zeigen, was an jener Behauptung Wahres ist. Der Gelehrte stellt fest, daß man von einer deutschen Lttteratur in dem Sinne wie von einer englischen überhaupt nicht reden könne: --Von den Deutschen kann man nicht sagen, daß sie so charakteristische Dramen heroor- gebracht haben, wie die Shakespeares oder Molitzres, noch ein romantisches Epos, das sich mit dem .Rasenden Roland' vergleichen ließe, oder ein klassisches Epos, das dem .Verlorenen Paradies' oder einen Roman, der dem ,Don Quixote' gleich käme. Die Liste solcher Vergleiche könnte noch ins Unendliche erweitert werden; so giebt es zum Beispiel im Deutschen nichts wie unsere -Fairie Queen-, -Gulliver-, -Pickwick-, -Vanity Fair-, -Jvanhoe- u. s. w., mit einem Wort: jener Größe und bunten Mannigfaltigkeit in der Erfindung, die unsere Lttteratur be herrscht, hat die deutsche nichts AehnlicheS an die Seit« zu stellen. Das unaufhörliche Gepfeife Carlyles, Schiller zu lesen, Jean Paul zu studieren, war ein Mißton, und wir müssen be dauern, daß wir thöricht genug waren, so lange nach seiner Pfeife zu tanzen.-- Aber wenn auch Deutschland keine Lttteratur hat, so hat es doch lyrische Dichter. --In der lyrischen Poesie,-- sagt Courthope, --liegt die Sache anders; hier waren die Deutschen aus denselben Gründen erfolgreich, die sie hinsichtlich des Epos und des Dramas nicht auskommen ließen. Mehr als irgend ein Volk in Europa abgeschnitten von jeder Gelegenheit zu politischer Bethätigung, haben die Deutschen ganz besonders stark die Wirkung der allgemeinen Umwälzungen erfahren, die in unserem Jahr hundert einen Ausstand gegen alle bestehende Ordnung verursachten. Auch ihre Sprache, in ihrer reinen, unoermtschten Eigenart, war wohl befähigt, jener Verbindung gewaltiger Ideen mit ursprüng licher Natur Ausdruck zu verleihen, die, von allen Völkern im Norden der Alpen geteilt, so gewaltige Kraft beim Vordringen der Revolution gezeigt hat--. Es war jene lyrische Kraft und Phantasie, die so wunderbar durch Heine verkörpert wurde, und es ist hier als bezeichnend zu beachten, daß das deutsche Lied seinen vollkommensten Ausdruck durch einen Juden gesunden hat, der von französischer Kultur durchdrungen war. In Deutschland hat wie in Schottland lange Zeit das Volkslied geblüht und ist hier wie dort klar und schön erklungen; aber während Schottland in Burns, einem echten Sohn seiner heimatlichen Erde, seinen letzten und größten Lyriker gefunden hat, müssen die Deutschen bei ihrer vaterländischen Musik den Liedern eines Fremden, eines Orientalen lauschen. Bei Burns merkt man überall den Schotten; Heine, der Vertreter deutscher Phantasie, haßte Deutschland und die Deutschen, und dies Beispiel scheint die Ansicht Professor Courthopes zu bestätigen - — Soweit die englische Zeitschrift, deren Ausführungen wir hier nach dem Leipziger Tageblatt wieder gegeben haben und dem Urteil der Leser überlassen. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Lrookdaus' Ratalog ausgevättlter tVerks äsr ausläuäisobsu Ditteratur 20. äabrg. 1899. 2u belieben von .... (8ort.- Rirwa) .... gr. 8°. 224 8. Dsiprüg, R. X. öroctcbaus' 8ortimsut u. Xutiguarium. Repertoire äss vsntss. 5. armes. 2. 8sris. klo. 16. Roveiubre 1898. Supplement dlo. 16 a la Revue biblio-icouograxbigus sous l<>. äirsotioir äs NN. Risrre Dause st ä'Rxlac, Raris, 9, Raubourg koissouuibrs. 8". b 8. Vsrsobisäous Visssusgsbists. tlutig.-Ratalog (-Oer Rueberwarltt- 2. äabrg. Rr. 3) vou kuäolt Reger iu Wien. gr. 8". 144 8. luristisobes Ditteraturblatt Nr. 100 (8ä. X. dir. 10) 1. Dsebr. 1898. 4«. 8. 223—246. Nit Ditsl u. Register 1898. Rsrliu, 0. Rs^ruauus Verlag. Deutschs äuristsussituug. Rrsg. vou Dsbsuä, 8tsuglsiu u. 8tsub. 3. äsbrg. Rr. 24. 1. Dsebr. 1898. 4«. 8. 477-496. Rsrliu, Otto Disbwauu. Ilrs Obristwas boolr sbslt. Lsiug tlro Obristruas uuiudsr ok »Ibs Rublishsrs'IVsskl^» (vol. DI V. Ro. 22, whols uuwbsr 1400). Rovsrubsr 26, 1898. gr. 8". 196 8. Nit sahlrsichsu Liläsru iiu lext. Rudlicatiou oüiee: Rev Vorlr, b9 Duaus strsst, eorusr ot Lim strsst. Vsrscbisäsus IVisseusgsbists. Xutiguariscbs Ratalogs Ro. 113, 114 vou X. Rauusolrer iu Rlagsukurt. 8°. Handschriftliche Sanskrittexte. — Herr Professor Albrecht Weber in Berlin hat die in den Jahren 1846/47 im Auftrag der Berliner Königlichen Akademie der Wissenschaften in London und Oxford gemachten Abschriften vedischer Texte (13 Bände guarto, sowie Verzeichnis der Sanskrithandschristen der Königlichen Bibliothek zu Berlin. I. 392. Berlin 1853), die ! den Bestimmungen der Akademie gemäß dereinst der König- 1247
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