Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.05.1931
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1931-05-05
- Erscheinungsdatum
- 05.05.1931
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19310505
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193105057
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19310505
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1931
- Monat1931-05
- Tag1931-05-05
- Monat1931-05
- Jahr1931
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X- 1»2, b. Mai 1931. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. ö.Dtschn.Buchhandel. diesen Verhandlungen teilnehmen, und so wird der Besuch der Kantatetage doch seine alte Bedeutung behalten, wenn nicht so gar steigen sehen. Nicht zuletzt wird die Wirkung einer solchen Arbeitsteilung ja auch sein können, daß insbesondere am Sonn tag, aber auch sonst, Raum frei wird für Veranstaltungen beson derer Art. Daß in dieser Hinsicht Reformen möglich sind, hat sich schon in der letzten Zeit gezeigt und ist Kantate 1931 in weiterem Umfange bestätigt worden. Wer die Kammermusik- Veranstaltung im Gewandhaus, die an die Stelle des Be grüßungsabends früherer Observanz getreten ist, mit genossen hat, wird nicht anstehen können, zuzugeben, daß dieser aus erlesene Genuß nicht nur Ersatz war, sondern etwas unendlich Schöneres und Wertvolleres. Der persönliche Verkehr braucht darunter in keiner Weise zu leiden. Kantate im ganzen erhält dadurch aber, ebenso wie durch den schon selbstverständlich ge wordenen Ersatz der früheren bunten Abende durch die eindrucks vollen Theateraufführungen am Montag, eine Note, die dem kulturellen Charakter der buchhändlerischen Arbeit entspricht und den Aufenthalt in Leipzig mit erhöhtem Stimmungsgehalt er füllt. Die in der Hauptversammlung von Herrn Ministerial direktor Geheimen Rat vr. Klien gehaltene Begrüßungs ansprache namens der sächsischen Regierung hatte folgenden Wortlaut: Meine sehr geehrten Damen und Herren, im Namen der sächsischen Regierung, insbesondere im Auftrag des Herrn Ministerpräsidenten und des Herrn Fi nanz -und Wirtschaftsministers habe ich Ihnen zu Ihrer Ta gung die herzlichsten Grüße zu überbringen und danke Ihnen für die Einladung zu Ihrer Hauptversammlung und gleich zeitig Ihrem verehrten Herrn Vorsitzenden für seine freund lichen Begrüßungswort«. Die regelmäßige persönliche Teilnahme an Ihren Jahres versammlungen ist uns Beamten stets von größtem Wert. Ich glaube ich wäre deshalb zu Ihrem geschäftlichen Teil sogar ge kommen, wenn Sie vergessen hätten, mich einzuladen, weil ich allmählich Zubehör Ihrer Kantate-Tagung geworden bin. Der Besuch Ihrer Tagung gewährt einen tiefen Einblick in Ne Lage und die Tätigkeit des deutschen Buchhandels, den das Studium selbst Ihres ausgezeichneten schriftlichen Jahres berichtes nicht ersetzen kann. Dieser Jahresbericht, dem ich im übrigen nicht vorgrei fen möchte, beschäftigt sich zunächst mit einem knappen, sach lichen Überblick über die Wirtschaftslage des deutschen Buch handels im vergangenen Jahre und sodann mit der Dar stellung der Tätigkeit des Börsenvereins und seiner Organe. Bor einem Hintergründe drückender Sorge erscheint ein leben diges Bild angestrengtester deutscher Arbeit und tapferen Rin gens um die Erhaltung eines unserer wertvollsten Kultur güter, des deutschen Buches. Und was dieses Bild besonders wertvoll macht, ist, zu sehen, wie di« deutschen Buchhändler für die Erhaltung und den Ausbau der Grundlagen unserer geistigen Nahrung wie für die eigene wirtschaftliche Existenz nicht in erster Linie Hilfe von der »öffentlichen Hand« er warten. Gewiß: Der Buchhandel fordert u. a. mit Recht, daß die öffentlichen Behörden nicht durch eigene Veranstaltungen mit ihm in rücksichtslosen Wettbewerb treten, sondern »sich bei eigener gewerblicher Tätigkeit auf diejenigen Gebiete beschrän ken, bei denen sie im Interesse der Vol'ksgesamthcit berechtigt und zweckmäßig istr. Und ich freue mich, Ihrem Berichterstat ter bestätigen zu können, daß diese Erkenntnis sich auch bei den Behörden immer mehr Bahn bricht, und daß Sie viel leicht infolge der eingangs erwähnten »Zubehöreigenschast« in Sachsen in dieser Beziehung am ^wenigsten zu klagen haben. Sic verlangen weiter, daß die Etats für die öffentlichen Bibliotheken, sür Lehrmittel und für andere Kulturzwecke nicht allzusehr aus Kosten des wissenschaftlichen, de« Schulbüchcr- verlages und des Lehrmittelhandels beschnitten werden, und ich stimme darin mit Ihnen durchaus überein, zumal Sie uns, wie ich weiß, in dieser Zeit der Not das Recht und die Pflicht zu verständnisvoller Sparsamkeit auch auf kulturellen Gebieten nicht streitig machen. Aber abgesehen von diesen und anderen wichtigen Fragen liegt dem Jahresbericht auch diesmal wieder di« Erkenntnis zugrunde, daß der deutsche Buchhandel sein Schicksal selbst zu meistern suchen muß. Nur aus eins lassen Sie mich Hinweisen, das ist die Gestaltung des Buchhandelsrechtes. Zwar für das Urheber- und Verlagsrecht ist »die Klinke der Gesetzgebung« sicher nicht zu entbehren. Aber für die Rechtsgrundlagen des vielgestaltigen Verhältnisses zwischen Verleger, Kommissionär und Sortimenter, für die gute Ordnung des buchhändlerischen Verkaufs und Verkehrs sind Sie nach wie vor entschlossen, im Rahmen der allgemeinen Gesetzgebung, sich selbst die Rechts grundlagen zu schaffen und fortzubilden. Nachdem 'der Börsenverein 1929 die Reform der buch- händlerischen Verkaussordnung durchgeführt hatte, legt er Ihnen heute den umfangreichen Entwurf einer neuen buch händlerischen Verkehrsordnung vor, durch die Sie sich ohne Inanspruchnahme der gesetzgebenden Gewalten, im Wege der Autonomie, ein bedeutsames neues Gesetz geben wollen. — Auch für seine Schaffung und seine Durchführung wird der Satz zu gelten haben, der sich in Ihrem letzten Jahresbericht findet: »Nicht Machtakte des einen gegen den anderen Teil können die Parole fein . . . sondern verständnisvolle Zu sammenarbeit in Würdigung der beiderseitigen Schwierig keiten und der feste Wille, allen solchen Schwierigiekiten zum Trotz doch den Weg zur einigenden Lösung zu finden.« Mögen auch die heutigen Beratungen und mag auch die Durchführung 'der Beschlüsse, die Sie heute fassen 'werden, ge tragen fein von diesem festen Willen und von der inneren Geschlossenheit aller Zweige des deutschen Buchhandels, die sich in Ihrem Börsenverein bisher zum Nutzen der deutschen Kultur und Wirtschaft stets so vorbildlich betätigt hat. Das ist der Wunsch mit dem ich Sie alle namens meines Ministeriums herzlich willkommen heiß«. Von dem Ersten Vorsteher Herrn vr. Oldenbourg wurden folgend« Telegramme bekanntgegeben: Ärztliche Anordnung verhindert mich leider, meine Absicht, den diesjährigen Kantateverhaudlungen beizuwohnen, auszu- führen. Ich bitte meine Grüße der Hauptversammlung hiermit zum Ausdruck bringen zu dürfen mit dem aufrichtigen Wunsche, die heute zu fassenden wichtigen Beschlüsse möchten die Grund lagen, aus denen die sorgsam aufgebaute Organisation unseres Berufes steht, weiter festigen. Der scharf durchdachte Entwurf der neuen Berkehrsordnung, in der die unbedingt notwendige verständnisvolle Zusammenarbeit von Verlag und Sortiment fest verankert ist, wird in der gegenwärtig kritischen und wirt schaftlich schweren Zeit dem Börsenverein weiteren Halt nach innen und außen schaffen. Gottes Segen ruhe auch ferner auf der Tätigkeit unserer Körperschaft und ihrer führenden Männer. Karl Siegismund. Sende Vorstand, Geschäftsstelle und Ausschüssen herzliche Grüße. Wünsche Hauptversammlung und allen Veranstaltungen erfolgreichen Verlauf. Di. Hellmuth von Hase. Getrennt vom alten Reich, doch eng im Geist verbunden, senden trcudeutschen Gruß und wünschen frohe Stunden. Die Saarbuchhändler. Auf dem Festmahl am Abend hielt Herr vr. Oldenbourg die folgende Begrüßungsansprache: Wacht auf, ihr Träumer, aufgeschaut! Am Himmel steigt das Morgenrot. Nur aufgeschautl Nur nicht zurück, dort steht der Tod! Dies« Verse entnehme ich einem Gedicht der Droste, das den Titel trägt »Am vierten Sonntag nach Ostern«. Es ist ein religiöses Gedicht freilich, In dem der christliche Erlösungs gedanke dem schauerlichen Schicksal Sodoms gegenübergestcllt wird. Dennoch scheint es mir, als ob diese Verse gerade für 4SI
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder