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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.11.1923
- Strukturtyp
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- 1923-11-27
- Erscheinungsdatum
- 27.11.1923
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- Deutsch
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8000 ^drienvlall t. d Dr,»n Buchend« Redaktioneller Teil. X° 275, 27. November 1923. ausgearbeitete Vortrag war eine Anklage gegen die jetzigen Richt linien des Verlags und zeigte die Unmöglichkeit, speziell für das wissenschaftliche Sortiment, sie zu erfüllen. Die ganze Geldentwer tung werde allein dem Sortiment zugemutet, auch wären häufig absichtliche Verzögerungen des Verlags bei Belieferung der Bestel lungen zu bemerken. Die Maßnahmen des Verlags verteidigten die Herren Kilpper, Schumann und vr. Kohlhammer. Nach einem gemeinsam eingenommenen Mittagsessen verlas der Vorsitzende ein Schreiben des Münchener Buchhändler-Vereins, der außer der Stellungnahme gegen die Richtlinien auch die Herabsetzung der Schlüsselzahl forderte. Dagegen wehrten sich jedoch die Verleger ener gisch. Da von den verschiedensten Seiten die Frage nach der Stel lung der Gilde laut wurde, verlas der Vorsitzende das Schreiben, das die Gilde an die Verbände gerichtet hatte und in dem aufge fordert wurde, eine Entschließung im Sinne der von der Gilde ge machten Vorschläge zu fassen und dem Vorstande des Börsenvereins zuzustellen. Das Schreiben löste einen Sturm der Entrüstung bei den Verlegern aus und schmerzliches Eriraunen bei den Sorti mentern, als sie vernahmen, daß beide Gilöemitglieber des Vörsen- vereins-Vorstanöes bei der Beratung über die Richtlinien zugegen ge- ivesen seien. Zum Schluß wurde eine Resolution gefaßt, in der betont wurde, daß die gemeinsame Not von Verlag und Sortiment an- zuerkcnnen sei, daß die Richtlinien aber unbedingt eine mildere Aus legung erfahren müßten. Gegen Auswüchse, die nicht den Richt linien entsprächen, wäre cs notwendig, daß das Sortiment nach wie vor Einspruch erhöbe. Uber »die Buchmark und deren Anwend barkeit« hielt Herr Schnabel, Prien, einen Vortrag, der ihm und sicher auch der Buchmark viel Freunde gewonnen hat. Ta die Zeit schon sehr vorgeschritten war, mußten die Referate über den Verkehr über Leipzig und über die Ehlermannschen Vorschläge fort sallen. Der Vorsitzende verlas nur noch die Anträge des Herrn Wolfs: l. »Der Badisch-Pfälzische Verband erwartet künftig hin die Pvstüberweisung für sämtliche Zeitschriften«, und 2. »sofortige Aufhebung jeglicher Berpackungsgebühr«. Beide Anträge fanden die Zustimmung der Versammlung, abgesehen von einer kleinen Ände rung des ersteren, insofern als die kleinen wissenschaftlichen Zeit schriften, die nur selten erscheinen, ausgenommen sein sollten. Zum zweiten Antrag wies Herr Schumann darauf hin, daß Stuttgart be reits keine Verpackung mehr berechne, und daß er beim Verleger- Verein bewirken wolle, daß der 8 17 wiederhergestcllt und durchge führt würde. — Der weitere Antrag Wolfs, »die BAG soll ersucht werden, neben ihrer Abrechnungsstelle für ihre Mitglieder eine .Verteilungsstelle für den kleinen schriftlichen Verkehr' zwischen ihren Verleger- und Sortimentsmitgliedern einzurichten«, sollte der Geschäftsleitung der BAG übergeben werden. Zum Schluß dankte Herr Schumann im Namen der Gäste für die herzliche Aufnahme und versprach nochmals, den gerechten Beschwerden Abhilfe verschaffen zu wollen. Jubiläum. — Am 27. November besteht die Verlagsbuchhandlung R. Graß mann in Stettin 75 Jahre. Der Oberlehrer Robert Graßmann, einer geistig rührigen und vielseitigen pommerschen Ge lehrtenfamilie entstammend, hatte am 27. November 1848 eine Buch druckerei in Stettin errichtet, der er am 1. Oktober 1880 ein Verlags geschäft angliederte. Graßmann war wohl selbst der beste Autor seines Verlags, denn während seines Lebens sind von ihm allein mehr denn 50 Arbeiten erschienen (Schulbücher, philosophische, theologische, mathe matisch-physikalische Werke und Schriften). Im Lause der Zeiten hatten sich seiner Buchdruckerei eine Schriftgießerei und eine galvano plastische Anstalt zugesellt, sodaß ein umfassender Betrieb entstanden war, mit dessen Hilfe Graßmann drei große, in hohen Auflagen er scheinende politische Tageszeitungen herausgab: das »Stettiner Tage blatt«, die »Stettiner Zeitung« und die »Pommersche Zeitung«. Robert Graßmann starb im hohen Alter von 87 Jahren am 14. August 1801, und in der Leitung seiner Unternehmen trat eine Zweiteilung ein, indem vr. Gustav Graßmann die Buchdruckerei, die Zeitungen usw. unter der alten Firma R. Graßmann weitcrfiihrte, während der Ver lag auf des Verstorbenen älteste Tochter, Elise Graßmann, überging, die dafür die Firma Robert Graßmann's Verlag annahm. Im Jahre 1814 übernahm vr. Gustav Graßmann auch den Verlag, der nun wieder unter der alten Firma R. Graßmann erscheint. Unter den Verlagswerken ragt das von Robert Graßmann herausgegebene Werk hervor, das bereits das 386. Tausend erreicht hat: »Graßmann, Robert, Auszüge aus der von den Päpsten Gregor XVI., Pius IX., Leo XIII. als Norm für die römische Kirche sanktionierten Moral theologie des heiligen vr. Alphonsus Maria de Liguori und die furcht bare Oiefahr dieser Moralthevlogie für die Sittlichkeit der Völker«. Münchener Buchwochc. — Der Münchener Buchhändler verein, die Vereinigung Münchner Verleger und der Verband Bayerischer Autoren haben sich Zusammengetan, um in der Zeit vom 25. Norember bis 2. Dezember 1823 im Richard Wagner- Saale des »Bayerischen Hofes« in München eine Ausstellung d e r M ü n ch e n e r V c r l a g e zu veranstalten. Sonntag, den 28. No vember, vormittags 11 Uhr, fand im obengenannten Saale eine Er öffnungsfeier mit Begrüßung der Ehrengäste statt, wobei ver schiedene Ansprachen, u. a. von Freiherrn von Berche m, Vor sitzendem des Münchener Buchhändler-Vereins, von Herrn Berlags- buchhändler Ernst Reinhardt, Vorstandsmitglied des Börsen vereins Ser Deutschen Buchhändler zu Leipzig, und von Herrn vr. Max Halbe gehalten wurden. Ludwig Richter-Ausstellung in Dresden. — Sonntag, den 18. Norember, vormittags 11 Uhr, wurde die in den Ausstellungsräumen der Firma v. Zahn L Jaensch veranstaltete Ludwig Richter-Ausstellung durch einen einleiten den Vortrag des Herrn Professor H. W. Singer vom Dresdner Kupferstichkabinett eröffnet: Außer Vertretern der staat lichen und städtischen Behörden und den Leitern der Dresdner Samm lungen, den Herren Direktor Posse von der Gemäldegalerie, Direktor Professor Herrmann von der Skulpturensammlung, Direktor Professor Zimmermann von der Porzellansammlung, Direktor Professor Wieynck von der Kunstgewerbebibliothek, Direktor der Städtischen Sammlungen vr. Schmidt und Direktor des Stadtmuseums vr. Großmann, hatte sich eine so große Anzahl Dresdner Kunstfreunde eingefunden, darunter auch die Angehörigen und Nachkommen des Künstlers, daß sich der Vortragsraum als zu klein erwies. Der Vortragende gab aus ein gehender KenntniZ des Nichterschen Lebenswerkes heraus in der ihm eigenen fesselnden und anregenden Weise einen liebevoll geschauten Überblick über bas Kunstschaffen des deutschen Hausmeisters und be tonte, daß die Ewigkeitswerte desselben nicht in den großen Schöpfun gen, den Gemälden und Radierungen liegen, sondern wie bei Alt meister Albrecht Dürer in den Zeichnungen und Holzschnittfrlgen. Und gerade an diesen Blättern enthalte die hier gezeigte Sammlung dank dem Entgegenkommen der hochbetagten Tochter des Künstlers, die zum ersten Male den reichen Nachlaß ihres Vaters der Öffentlichkeit zugäng lich gemacht hatte, eine solche Fülle, daß er, der Vortragende selbst, überrascht und erstaunt sei, da er nicht damit gerechnet habe, daß Jahr zehnte nach dem Tode des Meisters solch unbekannte Schätze ans Licht kommen würden. Tüchtiger deutscher Bürgersinn, unverwüstlicher Op timismus, erwachsen auf dem festen Grunde tiefsten und innigsten reli giösen Gefühls, Las seien die Leitsterne Ludwig Richters in seinem Leben und in seiner Kunst. Den mit herzlicher Zustimmung aufgenom menen Ausführungen des geschätzten Redners folgte unter kundiger Führung ein Rundgang durch die Ausstellungsräume, in denen außer Zeichnungen und Studien auch alle vom Künstler illustrierten Bücher, darunter sehr seltene Stücke, und die gesamte neuere Richter-Literatur ausgelegt war. Der Besuch der Ausstellung, die bis zum 3. Dezember währt, ist einem jeden Kollegen, wenn ihn sein Weg in diesen Tagen durch Dresden führen sollte, angelegentlichst zu empfehlen. Biicher-Versteigerung. — Vom 13.-15. d. M. wurde bei F. A. Brockhaus in Leipzig der erste Teil einer Baltischen Schloßbiblio thek versteigert, die wieder einmal Seltenheiten der deutschen und aus ländischen Literatur in bester Erhaltung und vornehmlich in schönen Einbänden auf den Büchermarkt brachte. Besuch und Kauflust waren äußerst rege. Erstanden würden u. a.: Helyot, Klöster. Goldmark 206.—: Metastasio, Opsrs. Gm. 600.—; Tasso mit Kupfer nach Gravclot Gm. 330.—; (Voltaire), I.a Ibieells Gm. 150.—; Weigel, llsditus prsoe. popul. Gm. 420.—; Geßncr, Schriften Gm. 1060.—; Goethe, Benvenuto Cellini Gm. 600.—; Goethe, Neue Schriften 61m. 530.—; Schlegel, Athenaeum Gm. 230.—. Die Vcrlagstätigkcit der Sowjctrcgierung. — Der »OossiNkat« (Oossisäarstvonnojs LckAtHistvo), d. h. der russische Staatsverlag, hat in diesem Jahre bis zum 1. Oktober 1514 Werke in 20 818 876 Exem plaren (248162163 Druckbogen) veröffentlicht. Von diesen Werken sind 66 v. H. Schulbücher und 16 v. H. betreffen soziale Fragen und Volkswirtschaft. Während die monatliche Buchproduktion durchschnitt lich etwa 30 Millionen Druckbogen umfaßte, stieg sie im August auf 42 Millionen. Im August und September bildeten die Schul bücher 70 v. H. der gesamten Produktion. Im vorigen Jahre ver öffentlichte der 0o88i8ckat 118 442 684 Druckbogen. Die Zahl der im laufenden Jahre bis zum 1. Oktober erschienenen Schulbücher beträgt 14 Millionen Exemplare. Tie in diesem Jahre in 37 307 875 Erem-
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