Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.12.1927
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- 1927-12-24
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- 24.12.1927
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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299, 24, Dezember 1927, Redaktioneller Teil, Börsenblatts, d. Dtschn. Buchhandel. Horvath als Potsdamer Bürger. Im Havelländlschen Erzähler, Beilage der Potsdamer Tages zeitung, vom 12, November ist nachstehende Würdigung Karl Christian Horvaths erschienen, die den grasten Buchhändler als ebenso tatkräs- tlgen Bürger zeigt. Wer war Horvath? So wird selbst mancher ältere Potsdamer sragcn, der nicht mehr das groß« hölzerne Schild am Hause Wilhelms- Platz Nr, 7 gekannt hat mit der verblaßten Inschrift: »Horvath'sche Buchhandlung«. Jetzt prangt eine stattliche grüne Bronzetafel mit dem Reliefbildnis eines würdigen, freundlichen alten Herrn am Hause und mit der Inschrift: Karl Christian Horvath 1752—1837, Seinem Begründer der Börsenverein der Deutschen Buchhändler in Leipzig, Also Buchhändler ist er gewesen. Und ein Organisator, Es ist eine Dankesschuld, die der Börsenverein seinem verdienten Begrün der abtrug, als er am 10, September 1927 auf der Herbsttagung des deutschen Buchhandels die schöne Gedenktasel feierlich enthüllte, Pro fessor vr, Menz aus Leipzig feierte die Verdienste des Buchhändlers Horvath, der sich durch die Gründung des Börsenvcreins und die Vervollkommnung des Abrechnungsverkehrs große Verdienste er worben hat, Verdienste, die es dem Börsenvcrein geboten erscheinen liehen, ihn in so würdiger Weise zu ehren. Dieses bedeutsam« Ehrenmal hat der Verein für die Geschichte Potsdams aus den Hän den des Börscnvercins mit Freuden in treue Obhut übernommen. Hatte er doch selbst dem tüchtigen Manne im Jahre 1878 zur Hundert- jahrseicr der Gründung seiner Buchhandlung in Potsdam ein literarisches Denkmal in seinen Mitteilungen gesetzt. Es war ein Lebensbild des Verewigten, dessen Sclbstbiographie den Mittelpunkt bildete. In einer Veröffentlichung von 1903 hat dann derselbe Ver ein seiner durch die Wiedergabe seines Bildnisses nach einer Litho graphie gedacht. Sie zeigt uns nach einem Gemälde von W, Herbig bas Brustbild eines bartlosen älteren Mannes, aus dessen Augen uns Klugheit und Güte entgegenleuchten. Und vor einigen Jahren hat die Potsdamer Tageszeitung daran erinnert, daß die erste Expe dition des Potsdamer Jntelligenzblattes, das erst später ln Pots damer Tageszeitung umgetauft wurde, bei der Horvath'schen Buch handlung sich befand. Der verdiente Mann ist also in Potsdam nicht vergessen ge wesen, Hier sei heute noch einmal seiner als Potsdamer Bürger gedacht. Denn nicht nur als Buchhändler hatte er hervorragende Verdienste, sondern auch die Stadt Potsdam hatte ihm viel zu ver danken, Versetzen wir uns in das Jahr 1809 zurück. Bon einer Selbstverwaltung der Städte war seit IM Jahren kein« Rede mehr gewesen. Königliche Beamte bildeten den Magistrat, der die Stadt bnreaukratisch und unter strenger landesherrlicher Aufsicht zu ver walten hatte. Die Bürgerschaft war zwar dem Namen nach durch vier Stadtverordnete vertreten, d, h, durch die Vertreter der vier Hanptgciverke, Sie sind aber nicht gewählt, sondern vom Magistrat bestellt und haben so gut wie nichts zu sagen. Auch die Repräsen tanten, die nach dem Allgemeine» Preußischen Landrecht zu be stellen waren, trugen nur dekorativen Charakter, Da kommt der Freiherr vom Stein mit der Städteordnung von 1808, Er spricht den streng bevormundeten und ängstlich oder gleichgültig gewordenen Bürger mündig. Bon dem Gängelbande gelöst, soll er in der neuen Selbstverwaltung Rechte ausübcn und sich Vertreter zur Stadt verordnetenversammlung wählen, die der gesetzgebende Körper der Stadt werden und mit dem Magistrat zusammen die Stadt regieren sollte. In jedem Stadtbezirk mußten die angesessene» Bürger und die mit über 200 Talern Einkommen zwei bis sieben Stadtverordnete aus ihrer Mitte in geheimer Ballotage wählen. Im S, sFriedrich- städtischens Stadtbezirk wurden IS Kandidaten sjeder Wähler durfte einen beliebigen Kandidaten Vorschlägen) ausgestellt, darunter Karl Christian Horvath, Von 77 stimmfähigen Bürgern waren 62 er- fchirnen. Nach dem Kgl, KammcrmusikuS und Braueigen Karl Wil helm Burghalter, der 59 Ivciße und 2 schwarze Kugeln erhielt, und dem Kgl, Baurat Heinrich Conrad Manger, dem Sohn des Ver fassers der Potsdamer Baugeschichte, der 49 weiße Kugeln «rhielt, wurde als Dritter Horvath mit 46 weißen Kugeln gewählt. Die 69 Stadtverordneten haben bann zu ihrem ersten Vorsteher den S7jährigen Horvath gemacht. Er mußte das besondere Vertrauen seiner Mitbürger genießen, wenn sie ihm dieses wichtige, verant wortungsvolle und schwere Amt anvertrauten. Es war nicht leicht, eine völlig unerfahrene, parlamentarisch ungefchultc Versammlung zu leiten, sie mit der neuen Verfassung bekannt zu machen und in den richtigen Grenzen zu halten. Er hatte viel Arbeit mit diesem Amt und viel Verdruß, Was ihm das Vertrauen seiner Mitbürger eintrug, war der Umstand, daß er 1807 die unentgeltliche Verwaltung der Kriegsion- tributionskassc übernommen und 21L Jahre lang unparteiisch und uneigennützig geführt hatte. Manchem Bürger konnte er Erleich terung verschassen. Für bas neue Amt des StadtverorbnctenÄlor- stehers brachte er wichtige Eigenschaften aus seiner leitenden Tätig keit in der Buchhändlcrbörse mit, nämlich Organisationstalent, Fllh» rerfähigkeit und Gcmeinsinn, Diesen bei seinen Mitbürgern zu wecken, war nicht ganz leicht und erforderte eine erprobte Kraft, wie sie Horvath war. Nachdem er das Amt iii Jahr lang aus- gcsüllt und die Einführung der Städtcorbnung durchgefllhrt hatte, wurde er zum Magistratsmitglicd gewählt. Gewiß ein glücklicher Griff, weil er infolge seiner Erfahrung unschwer die Verbindung zwischen Stadtverordneten und Magistrat Herstellen konnte, was oft nicht ganz leicht Ivar, Sechs Jahre lang war er als Stadtrat tätig. Als er dann den Bitten der Stadtverordneten, das ehrenvolle Amt noch weitere sechs Jahre zu bekleiden, nicht nachgab, weil er 65 Jahre alt war, zehn Jahre der Stadt gedient hatte und sich sllr die weiteren Lebenssahre in Ruhe seinem Geschäft widmen wollte, erhielt er vom Magistrat und besonders vom Oberbürgermeister Brunner in ehren vollster Weise seine Entlassung, Potsdam kann also nicht nur aus den hervorragenden Buch händler, sondern auch aus den hochverdienten Bürger Horvath stolz sein. So gewinnt das Ehrenmal, das ihm die Buchhändler Deutsch lands in unserer Stabt gesetzt haben, noch an Bedeutung als Bllrger- denkmal und nimmt »eben dem Eisenhart-Denkmak einen würdigen Platz ein. Und als Kunstwerk des Berliner Bildhauers Limburg hat es die Stadt auch um eine Zierde bereichert. Noch aus zwei andere Buchhändler können die Potsdamer Bür gerschaft und Buchhüudlerschast stolz sein. Der Buchhändler und Stadtverordnete Riegel hielt im Jahre 1842 in der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung einen Vortrag, in welchem er zur Hebung des gesunkenen Gemcinsinns die Öffentlichkeit der Stadt verordnetenversammlungen vorschlug. Diese Anregung fand in weiten Kreisen Anerkennung und hatte zur Folge, daß der König 1844 die Veröffentlichung fortlaufender Berichte über die Wirksam keit der städtischen Behörden durch eine Deputation der Stadtver ordneten und 1847 die Öffentlichkeit der Stadtverordnetenversamm lungen znlicß. Am 15, Oktober 1847, also vor 80 Jahren, fand die erste öffentliche Sitzung statt. Der andere Potsdamer Buchhändler, der sich den städtischen An gelegenheiten widmete, war August Heinrich Pusch, der Gründer der noch heute blühenden, von dem Enkel zusammen mit seiner um sichtigen und tatkräftigen Mutter geführten Firma, Der alte Hof buchhändler war lange Jahre hindurch Stadtverordneten-Vorsteher. Julius Hacckel. Kleine Mitteilungen. Der Konkurs wurde eröffnet vom Kreisgericht Eger über das Vermögen der Firma Bernhard Schneiders Buchhand lung in Asch, vertreten durch die Gesellschafter Fanny und Ca millo Schneider, Masseverwalter: Adv. vr. Cm. Jos. Benkendorf. Termine: 28. Dezember 1927 und 18. und 31. Januar 1928. Kunst und Technik im Buchgewerbe. — Der Deutsche Buch gewerbeverein veranstaltet im kommenden Jahre 1928 in den Monaten Januar und Februar eine Reihe von Vorträgen über »Kunst und Technik im Buchgewerbe«, die in der Gutenberghalle des Deutschen Buchgewerbehauses, Leipzig, Dolzstraße 1, an folgenden Tagen stattfindcn werden: 1. am Mittwoch, dem 4. Januar 1928, abends 8 Uhr: Herr Gehcimrat vr. Volkmann, Leipzig, über »Die Wechselwirkungen zwischen Technik und Kunst«; 2. am Mittwoch, dem 11. Januar 1928, abends 8 Uhr: Herr Obcrstudiendirektor P. Renner, München, über »Type und Typographie«: 3. am Mittwoch, dem 18. Januar 1928, abends 8 Uhr: Herr Professor O. Mente, Berlin, über »Origi nal und Reproduktion«; 4. am Mittwoch, dem 25. Januar 1928, abends 8 Uhr: Herr Professor vr. Rudolf Junk, Wien, über »Wirkungs Möglichkeiten auf Stein und Kupfer«: 5. am Mittwoch, dem 1. Februar 1928, abends 8 Uhr: Herr vr. Ierickc, Leipzig, über »Kunst und Einbandtech- n i k«. Die Veranstaltungen sind für die Mitglieder des Deutschen Buchgewerbevereins und für die Mitglieder solcher Vereinigungen, die dem Deutschen Buchgewerbeverein korporativ angeschlossen sind, kostenlos. Nichtmitglteder zahlen eine Elntrittsgebühr von RM —.50 für jeden Vortrag oder im Abonnement für alle 5 Vorträge RM 2.—. 1489
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