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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.12.1927
- Strukturtyp
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- 1927-12-24
- Erscheinungsdatum
- 24.12.1927
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- Deutsch
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^ 299, 24. Dezember 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtichn. Buchhandel. Die Deutsche Bücherei ist Heiligabend und Siloester von 12 Uhr mittags an geschlossen. Im übrigen ist sie in der Weihnachts- und Neujahrszeit an allen Wochentagen wie sonst von 8 Uhr sriih bis 10 Uhr abends siir dle Benutzung geösfnet. Deutsche Bllchcrstistung an der Univcrsittit Stcllcubosch. — v. .1.1. AN der Universität St eilen bosch s-Kapkolonie) bcsindet sich eine Einrichtung, die, so klein sie ist, doch vielleicht auch an andern ähn lichen Plätzen des Auslandes zur Förderung des Deutschtums und der deutschen Sprache nachgeahmt werden könnte.*) Seitens deut scher Freunde der Universität wurde sür das dortige deutsche Depar tement, dessen Dozenten beide Reichsdeutsche sind, Geld gesammelt, um von dessen Zinsen am Ende des Universitätsjahres Bllcher- preise für die besten deutschen Studenten anschasfen zu können. So ist das Grundkapital bis heute auf 231 Pfund Ster ling angewachsen, dessen Zinse» ausreichcn, um alljährlich genügend wertvolle Bücher anzuschafsen. Im gegenwärtigen Jahre, wo der Einsührungskursus in die deutsche Sprache bei der großen Zahl der Teilnehmer (120 Studenten!) in drei Abteilungen abgehaltcn wer den mußte, mußten sür das erste Jahr neun Preise, d. h. sür jede Abteilung drei, für das zweite und dritte je drei, ferner sür die sogenannten 1. 0. <d. h. diejenigen Studenten, die nach insgesamt 4Hjährigcm Studium eine besondere Prüfung als Lehrer des Deut schen oblegen) sowie die sogenannten dl. ,1. Magister Lrtiuin) je ein Preis ausgesctzt werden. Grundsatz bei der Preisvcrteilung ist, daß unter den Preisträgern der ersten drei Jahre höchstens je ein Deutscher sein dars, mindestens aber je zwei Afrikaner sein müssen. Kür die 1. 0.- bzw. dl. L.-Kandidaten besteht diese Bestimmung nicht, weil naturgemäß die Zahl der in Krage kommenden ses kommt hier immer nur ein besonders wertvoller Preis zur Verteilung) Kandi daten nur klein sein kann. Die Absicht, die mit der Verteilung dieser Preise verbunden ist, geht dahin, aus der einen Seite der Erhaltung der deutschen Sprache in den hiesigen deutschen Familien weiteren Ansporn zu geben, andrerseits aber auch das Interesse der Afrikaner sür die deutsche Sprache -zu steigern. Gerade Stellenbosch mit seiner entschieden deutschfreundlichen Einstellung, wo über 20 aus deutschen Hochschulen vorgebildete Dozenten wirken und -die deutsche Wissen schaft in besonderem Ansehen steht, ist der gegebene Platz, um aus diese Weise die Pflege deutschen Wesens und deutscher Sprache zu fördern und damit auch zur Förderung der Beziehungen zwischen Afrikanern und Deutschen, die nun doch einmal aufeinander ange wiesen sind, betzutragen. Drcihundcrtsiiufzig Jahre Kön. »ng. Univcrsitätsbuchdruckcrei. — Die Kön. ung. Universitäts-buchdruckerei sKirülyi Magyar Egyetemi Ryomda) in Budapest begeht das Fest ihres dreihundertsllnszig- jährigen Bestehens durch die Herausgabe eines Prachtbandes**), der die wechselvollen Schicksale dieser Kunst- und Kulturanstalt, zugleich aber die ungarische Bildungsgeschichte von dreieinhalb Jahrhunderten umfaßt. In einem Jubiläums-Artikel schreibt der Pester Lloyd über die Geschichte der Universitätsbuchdruckerci u. a. folgendes: Die An fänge der llniversitätsbuchdruckerei reichen in das stürmisch bewegte 18. Jahrhundert zurück, als die Reformation den Geist der freien Forschung nach Ungarn verpflanzte, aber auch die Kluft der natio nalen Zwietracht in dem unglückseligen, in drei Teile zerrissenen Land vertiefte. Gutenbergs Erfindung hatte schon der Propst von Buda, Vizekanzler Ladislaus Karay, unter der ruhmvollen Regie rung von Matthias Corvinus, im Jahre 1470 nach Ungarn gebracht. Das erste ungarische Preßprodukt, die Ldroniea llunxarorum, datiert aus dem Jahre 1478. Das Faksimile, das daraus das Jubiläums buch der Universitätsbuchdruckerei veröffentlicht, zeigt die Fertigkeit des Meisters Andreas Heß aus einer erstaunlichen Höhe. Rach der Schlacht bei Mohnes werden alle Spuren der von dem großen Renais- sanceslirsten ins Leben gerufenen Kulturwerte vernichtet: so ver schwinden auch die Schöpsungen der ungarischen Buchdruckerci. Doch alsbald erwachen die nationalen Energien zu neuem Leben. Mit der gewaltigen geistigen Bewegung der Reformation geht -der Ausschwung der Literatur, sowohl der wissenschaftlichen — vornehmlich theolo gischen — wie auch der belletristischen, Hand ln Hand. Die Heilige Schrift gelangt in die Hände des Volles, und eine Menge von Schul büchern, Streitschriften, Kalendern, epischen und lyrischen Dichtungen erscheint im Truck. Die Reformation hat ehren Siegeslauf der Buch- *> Ist von der Auslandabteilung des Börsenvereins schon häufig angeregt worden. (Die Schristleitung.) **> L llirälz-i Uag^ar llgz-stsmi ks^omck» Vörtö- nets 1577—-1927. Von LLla Ivänz-i, Liberi llörckonz-l u. vr. Nvmör v. Lraüü. 204 8. Nit vielen Lbd. 4" 14S0 druckkunst zu verdanken. Ter zurllckgedrängte Katholizismus ver fügt in dieser Übergangszeit über keine einzige Buchdruckerei. Da gewinnen die katholischen Kirchenfürsten volle Klarheit über die kritische Lage ihrer Kirche, der der völlige Untergang droht, wenn im letzten Augenblick nicht Gegenmaßnahmen getrossen werden. Im Jahre 1577 erwirbt der -spätere Bischos von Pecs, Nikolaus Lelegdi, die Offizin der Wiener Jesuiten, läßt sie nach Nagyßom- bat llbersiedeln und gründet damit die Königlich ungarische Univer- sitätsbuchbruckerei. Schon im Jahre 1578 erscheint eine Erläuterung der Evangelien ans der Feder Nikolaus Telcgbis »gedruckt in Nagyßombat mit der gnädigsten Erlaubnis Sr. Majestät des Römischen Kaisers, im Haufe desselben Nikolaus Telegdi». Das Privileg erhielt die Druckerei im Jahre 1584 von König Rndols. Auch der erste Kalender sür Ungarn wirb hier gedruckt im Jahre 1579; der sehr beliebt gewordene »Ka lender von Löcse« wird erst von 1028 an publiziert. Bon dieser Zeit an erscheint die Geschichte der Universitätsbuchdruckerei mit den Ge schicken der PLzmäny-UNiversität engstens verknüpft. Als Papst Klemens XIV. den Jesuitenorden auslöste, wurde auch die Druckerei beschlagnahmt, Universität und Druckerei aber sind der Staatsmacht anheimgesallen. In 1777 siedelten beide nach Buda über. In den ersten Dezennien des neunzehnten Jahrhunderts wurde die Druckerei von den Führern der politischen und literarischen Resormbewegungen vielfach in Anspruch genommen. Hier sind erschienen der Almanach »Aurora«, das erste Konversationslexikon, die Zeitschrift »Honderii«, Emerich Vahots Pesti Divatlap, dessen »Sitzredakteur« bekanntlich der Dichter Petösi war. Nach langen Jahrzehnten einer fruchtlosen burcaukratischen Führung ist die Kunstanstalt in den allerletzten Jahren zu neuem Leben erblüht. Sie begnügt sich nicht mehr mit der technischen Versertigung der Bücher, sondern entwickelt auch eine rege und ersprießliche Tätigkeit als selbständige Berlagsfirma. Auf Ini tiative des Kultus- und Unterrichtsministers Grasen Klebeisberg wurde die »Presseunternehmung der Wissenschaftlichen Vereinigun gen« mit de? Universitiitsbuchdruckerei verschmolzen. Anläßlich des Jubiläums veranstaltet die Universitätsbuch druckerei im großen Saale des Nationalmuseums eine äußerst inter essante und lehrreiche Ausstellung, die die Erzeugnisse der An stalt von 1577 an bis zum heutigen Tage systematisch geordnet umfaßt. Die Ausstellung wurde vom Kultus- und Unterrichtsminister Grasen Kuno Klebelsberg feierlich eröffnet. Aus welchen Sprachen wird ins Englische übersetzt? (Berich tigung.) — Der Notiz im Bbl. Rr. 291 vom 15. Dezember liegt ein bedauerliches Übersehen zugrunde, aus das uns die Firma Curtis Brown Ltd. aufmerksam macht. Die mitgeteilten Prozentualen Zah len beziehen sich demnach nicht aus die aus fremden Sprachen in das Englische übersetzten Werke, sondern umgekehrt auf die zur Über setzung in fremde Sprachen vermittelten englischen und amerikanischen Bücher. Die genannte Firma benutzte dankenswerterweise die Gelegen heit, uns mitzuteilen, daß sie zur Übertragung ins Englische in letzter Zeit vermittelte etwa 45^ deutsche Bücher, 25A französische, IlM italienische, 20A verteilt aus andere Sprachen, darunter auch die skandinavischen. — Diese Zusammenstellung ergibt freilich ein ganz anderes Bild, wobei Deutschland sehr günstig abschneidct. Dr. v. L. D. L R. Bischofs Vcrlagsanstalt A.-G. in München. — Ein ladung zur Generalversammlung am Freitag, dem 30. Dezember 1927, 4 Uhr nachm., im Notariat München 17, Karlsplatz 10. Tages ordnung: 1. Neuwahl des A-nssichtsrats. 2. Bestellung von Revi soren. 3. Genehmigung der Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnungen per 31. Juli 1930 und 1927 und Vorlage des Geschäftsberichts. 4. Entlastung von Vorstand und Auffichtsrat. 5. Neufestsetzung der Tantiemen des Ausf-ichtsrats. 6. Verschiedenes. (Deutscher Neichsanzeiger Nr. 292 vom 14. Dezember 1927.) Buch- und Kunstverlag Carl Hirsch, Aktiengesellschaft in Zollikon bei Zürich. — Einladung MI ordentlichen Generalversammlung auf Sonnabe-Ud, den 7. Januar 1928, vormittags 11H Uhr, im Restaurant »Rebstock« in Kreuzungen, Kanton Thurgau. Traktanden: 1. Ent gegennahme des Geschäftsberichts sür das zwanzigste Betriebsjaihr so wie des Berichts der Revisoren. 2. Abnahme der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung für das zwanzigste Betriebssahr. 3. Dcchargecrteilniig au den Verwaliun-gsrat, an den Delegierten des Verwaltungsrats und an den Direktor. 4. Wahlen. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 290 vom 12. Dezember 1927.)
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