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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.12.1937
- Strukturtyp
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- 1937-12-07
- Erscheinungsdatum
- 07.12.1937
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Buchzeichen, Ausstellung und Dichterlesung in der Buchwoche Das Buchzeichen Es war sehr begehrt, wenn es in diesem Jahr auch nur einen ideellen Wert darstellte. Man mußte deshalb manchmal erklären, daß es keinen Gewinn darauf gäbe, daß es aber in recht vielen Büchern liegen solle als sichtbares Zeichen der Woche. Eine Hausgehilfin, die ein Buch abholte, fand an dem Buch zeichen, das ich in ihrem Beisein ins Buch einlegte, so großen Gefallen, daß ich ihr umgehend eines aushändigte. Ich denke, sic legt es daheim in ein Buch, und vielleicht kommt ihr doch dabei der Gedanke, daß sie sich eigentlich auch wieder einmal ein schönes Buch kaufen oder schenken lassen könne. Einem Vater gab ich zwei Buchzeichen für seine Kinder mit. Schon an der Tür stehend, fragte er ganz bescheiden, ob es das Buchzeichen nur für Kinder gäbe. Ich beeilte mich natürlich, ihm noch zwei zu geben. Ab und zu versichert mir jetzt noch ein Kunde schmol lend, daß er kein Buchzeichen erhalten habe, und man vertröstet ihn auf die Buchwoche 1938, die sicher wieder etwas Hübsches für Bücherliebhaber bringen wird. Die Ausstellung im Laden Vielleicht muß man etwas mehr mit den Kindern rechnen. Die Erwachsenen waren, um zu schauen und zu fragen, nicht allzu zahlreich vertreten. Vor allen Dingen fehlten sie fast gänzlich an den Sonntagen, und das war bedauerlich, denn es war allerhand Mühe auf die Ausstellung verwendet worden, ganz abgesehen von dem Auswand an Zeit und Feuerung. Trotz des Verkaufsvcrbotcs an den beiden Sonntagen steckt die Be fürchtung eben doch noch zu tief in den Leuten, sie müßten, wenn sie einen Buchladcn betreten, auch etwas kaufen. Aber sehr dankbar waren die Kinder. Wenn ich auch die ganz Kleine nicht mitrechnen will, Hie mit ihrer Mutter kam, und die vom Bildcrbüchertisch einfach ein Buch ergriff, um es nicht wieder loszulassen (ihr ging der Sinn der Buchwochc ganz praktisch auf), so machten mir doch die anderen kleinen Gäste, die sich nebenbei als ganz ernst genommene Beschauer sehr wichtig vorkamen, viel Freude. Die kleinen Mädchen hatten manchmal ein erstaunliches Geschick, gerade das Buch herauszu greifen, das sie zu Weihnachten bekommen sollten. Einen etwa achtjährigen Jungen ließ sein Vater eine Weile allein im Ge schäft. Der Junge verblüffte mich völlig, als er Plötzlich sachlich Papier und Bleistift aus der Tasche zog und Titel aufschrieb. Als sein Vater kam, ihn abzuholen, war er gerade bei Tausend undeine Nacht und er erklärte, daß er die anderthalb Seiten von Ali Baba und den vierzig Räubern unbedingt noch fertig lesen müsse. Nun, wir sahen das völlig ein. Diesem Jungen ist die Buchwoche doch irgendwie ein Begriff geworden, er wird ihre Wiederkehr erwarten, und er wird es beizeiten lernen, sich in Buchläden heimisch zu fühlen. Wenn dieser Weg beschickten wird, kommt bei der Jugend die große Entfremdung zwischen Buch und Volk nicht erst zum Ausbruch. Tic Dichterlesung Zu einem vollen Erfolg führten wohl fast überall die Dich terlesungen. Es ist etwas anderes, wenn man um Stimme, Art und Aussehen desjenigen weiß, dessen Bücher man liest. Und wenn solche Abende wirklich einmal — solche Fälle sind ganz selten — zu einer Abkehr vom Dichter führen, so nehmen doch die allermeisten Bücherkäufer das Buch von einem Dichter, den sie lesen hörten, ganz anders, oder überhaupt erst in die Hand. Las in dem einen Jahre Hanns Johst, so klingt der Name während des Weihnachtsgeschäfts immer und immer wieder auf. Nicht nur nach den kleinen Bänden, sondern auch nach den umfangreicheren Büchern wird gefragt. Und die Buchhandlungen unserer Stadt werden sich freuen, wenn in diesem Jahre die Bücher von Helene Voigt-Diederichs wieder und wieder ver langt werden, ist doch allen der schlichte, stille Abend, da die Dichterin aus ihren Werken las, zum Erlebnis geworden. Und Rede und Gegenrede über den Abend und die Werke der Dich terin knüpft ein neues Band zwischen Buchhändler und Bücher- käuser. So wirkt dies alles zusammen, der Woche des Buches zum Erfolg zu verhelfen. Vielleicht, oder sogar in den meisten Fällen ist dieser Erfolg nicht sofort sichtbar, aber er wird sich aus wirken, still und stetig wachsen und desto fester gegründet sein. E. O. Musik-Nachrichten Jugend- und Volksmusik in der Reichsmusikkammer Der Präsident der Neichsmusikkammer, Prof. vr. Peter Naabe, hat in der Neichsmusikkammer eine neue Abteilung für Ju gend- und Volksmusik geschaffen, die unter Einbeziehung der bisherigen Fachschaft für Volksmusik die gesamten in der Hitler- Jugend, der NS.-Gemeinschaft »Kraft durch Freude« und in den Werkscharen bestehenden und noch zu gründenden Sing-, Musik- und Spielgemeinschaften umfaßt. In einem besonderen Referat werden die Fragen der Jugend- und Volksmusikerziehung behandelt. Die sonstigen Chorvereinigungen, Gesangvereine usw. werden in einer neuen Abteilung »Chorwesen und Kirchenmusik« erfaßt. Die Abteilung für Jugend- und Volksmusik wird von dem KdF.- Musikreferenten Unterbannführer Nowottny geleitet, sein Stellver treter ist Bannführer Wolfgang Stumme, der Musikreferent der Neichsjugenbführung. Gegen Behinderung musikalischer Ausführungen Der Präsident der Neichsmusikkammer Prof. vr. Peter Naabe gibt bekannt, daß die Amtswalter der Neichsmusikkammer und ihrer Gliederungen ihm sofortige Meldung zu machen haben, wenn von irgendeiner Seite versucht werden sollle, die Aufführung von künst lerisch wertvollen Werken zu unterbinden. Das gilt namentlich für alle jene Versuche, die die Einstudierung und Wiedergabe von Vokal werken mit geistlichenTextenzu verhindern oder durch Beeinflussung einzelner Mitwirkender zu erschweren trachten. Günstiger Jahresabschluß der Stagma Die drei ersten Geschäftsjahre der Stagma brachten ein stetiges Ansteigen der Einnahmen aus konzertmäßigen musikalischen Auf führungsrechten mit sich. In dem Vorbericht zum vierten Jahres abschluß (Stagina-Nachrichten Nr. 12) stellt die Stagma fest, daß erfreulicherweise auch im vierten Geschäftsjahr diese Aufwärts- bewcgung angehalten hat, sodaß auch in diesem Jahr den Bezugs und Wahrnehmuugsberechtigten der Gesellschaft ein günstiger Jahres abschluß vorgelegt werden kann. Das Jahresaufkommen, das sich im Vorjahr (1935/36) auf NM 10 293 000 belaufen hatte, ist in diesem Jahr (1936/37) auf RM 11500 000 gestiegen. Dies bedeutet ein Mehr an Bruttoeinnahmen von RM 1207 000. Unter Abzug der Unkosten ist das Netto-Einkommen, das im Vorjahr NM 7178 000 betrug, auf NM 8 630 000 gestiegen. Es stehen somit, dem Vorjahr gegenüber, NM 1 152 000 mehr zur Verfügung. Es werden sich infolgedessen in den einzelnen Musikverwertungsgebieten die zu verrechnenden Gesamtbeträge für das letzte Geschäftsjahr entsprechend erhöhen. Auch die Zuwendungen für soziale und kulturelle Zwecke erhöhen sich entsprechend: der Versorgungskasse der Deutschen Komponisten, Textdichter und Musikvcrleger werden insgesamt NM 775 000, dem Neichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda für be sondere kulturelle und soziale Zwecke NM 250000 zufließen. Musikpslege der HI. Vom 11. bis 14. November veranstaltete die Neichsjugendsllhrung in der Stadt der Auslanddeutschen, Stuttgart, die dritten festlichen Neichsmusiktage der Hitler-Jugend, die, wie alljährlich, eine Schau über die Spitzenleistungen der Jugend auf musikalischem Gebiet be deuteten. Vom 5. bis 11. November vereinigte das jährlich einmal stattfindende Neichsmusikschulungslager sämtliche Musikerzieher und -erzieherinnen der Hitler-Jugend zu praktischer Arbeit. — Mit den festlichen Musiktagen leitete die Neichsjugendführung in diesem Jahr gleichzeitig eine Werbewoche für den Instrumental-Unterricht ein, die im gesamten Reich durchgeführt wurde. 984 Nr. 283 Dienstag, den 7. Dezember 1987
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