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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.12.1921
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- 1921-12-02
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- 02.12.1921
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F. A. Selbig, G. m. b. s, Berlin W. ?5 Über 000000 Mitglieder zählt der Bund deutscher Frauenvereine, jedes Mitglied weiß von Gertrud Bäumer und greift gern nach ihrem Werk: Gertrud Bäumer Studien über Frauen 2. Auflage Neue Badische Landeszeitung: Selten leuchtet Frauen persönlichkeit — und nicht zuletzt die der Verfasserin — so stark wie aus diesem Buch. Wer nie von Gertrud Bäumer hörte, würde in ihrer Art, Charaktere zu erfassen, den hervor ragenden Menschen spüren. Hier sind noch mehr die Ergeb nisse eines tiefen Einfühlens als eines gründlichen Wissens - Diese Studien suchen mit größter Vorurteilslosigkeit den Kern des persönlichen Wesens. Sie richten so wenig/ wie sie über steigern; sie legen so wenig fremde und feststehende Maßstäbe an, wie sie die Einzelgestalt, mit der sie sich beschäftigen, zu einem absoluten Mittelpunkt und Wertmesser, zum Daseins zweck der Umwelt machen. Dadurch unterscheiden sie sich von den meisten Biogra phien, und dieses sichere Erfassen und Gestalten der persönlichsten Werte inmitten der Wechselwirkung von Individuum, Epoche, Umwelt, dieses ganz deutliche Verstehen von Sein und Schick sal machen einen großen Teil der Eigenart und Stärke des Buches aus. So erlöst Gertrud Bäumer Marie d' Agoult, die Geliebte Liszts und Mutter Cosima Wagners, aus den Händen eines rüden Biographentums. So bringt sie Verständnis für die menschliche Größe einer Luise v. Francois, der das Schick sal die ihr gemäßen Daseinsbedingungen vorenthält und die sich doch in verschlossener Leidens- und llbcrwindensfähigkeit ihr Leben ganz aus dem Eigensten aufbaut, so findet sie.Worte, die man getrost letzte Formulierungen nennen darf, für eine von außen gesehen so problematische Natur wie Karoline Schlegel-Schelling. Mit einem Satz, einem Beiwort, oft allein durch die Art der Stoffgruppierung, weiß sie Wesentliches auszusagen. Kon zentration wird in diesen Studien nirgends zur Abstraktion, sondern zu einer kräftigen Anschaulichkeit, und Fülle ist ge meistert durch einen ruhigen, schlichten Fluß der Sprache. In unseren Tagen der Politisierung der Frauenwelt wird der Abschnitt, der Karoline von Humboldts Lebensinhalt dar stellt, mit besonderem Interesse gelesen werden; die unbedingte Sachlichkeit der Verfasserin, die sich ganz in ihr Thema ver tieft, niemals einen Seitenblick wirft, auch nicht naheliegende Parallele oder Nutzanwendungen zieht, verliert sich auch hier nicht und bewirkt, daß den Leser diese Gleichungen, die ihm aus Eigenem kommen, um so lebhafter beschäftigen. 2 Geb. M. 18.— ord., M. 12.50 bar u. 11/10 Freiexemplar-Einband: M. 6.—/4.50 F. A. Herbig, G m. b. H., Berlin W. 35 Moderne, feingeistige Frauen schenken sich: Gertrud Bäumer Fichte und sein Werk Hamburger Colrrespondent: Unter diesem Titel hat Gertrud Bäumer ein Buch erscheinen lassen, in dem sie »n äußerster Zusammenfassung das Lebensbild eines der stärksten,, schöpferischen und führenden Geister unseres Volkes gibt.Sie bringt damit denen,die heute zweifelnd und zagend, zugleich aber sehnsüchtig suchend vor dem Schick sal Deutschlands stehen, Lebensbrot. Unbeschreiblich ist der Reichtum, der aus den wenigen Blättern dieses Buches den Leser überströmt. Eine eckige, in schwersten geistigen Erschütterungen ringende Natur, erfüllt von demokratischer Gesinnung und doch Gegner der Diktatur der Masse, im tiefsten erglüht von ethischem Bewußt sein, aber entbehrend der feinen seelischen Kultur, die zur Intuition des Gefühls führt, prophetisch in der Erfassung der sozialen Katastrophe, aus der erst die vom sittlichen Genius geschaffene Lebensordnung einer geläuterten Gesellschaft und die Festigung des Staates hervorgehen werden. Fichte ist als Persönlichkeit schwer erfaßbar in seinen Gegensätzlichkeiten, und sein philosophisches System ist auch den Gebildetsten fast nur als Schlagwort bekannt. Nun aber ist jedem ernsten Leser der Mensch Fichte und seine Lehre aufgehellt durch den genialen Scharfblick, mit dem Gertrud Bäumer sie erfaßt und durch ihre greifbare Darstellung. Nicht das Was allein, sondern vorzüglich das Wie macht das Buch zu einem höchsten, beglückenden Besitz. Es ist von Goetheschem Geist erfüllt, objektiv erfaßt, aufgebaut aus gründlichem Wissen, mit erlesener Kunst und reinem Willen zu echter Gestaltung. Subjektiv er lebt in ihren Herzenstiefen und gespendet als eigene persönliche aus dem Urgrund ihrer Natur strömende Kraft 2 Geb. M. 20.— ord., M. 13.40 bar u. 11/10 Einband des Freiexemplars: M. 5.—/3.75
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