14332 vlrlniblatt >. d. Dychn. »uqhandel. Fertige Bücher. .X? 288, 10. Dezember 1921. ein Wlg zugleich ist üas neueste, erste prosawerk ües bekannten nie-er-eutschen Lyrikers Ernst Sehrenös krllh Pflügers Weg zur Mell In halbleinen geb. M. iS.— )1S.— ». 13/12) Lin eigenartiges Luch. Zuweilen spannt sich Hand lung an Handlung, und dann wieder ruht ein Friede in umfriedendem Traum. Zuweilen kettet sich Szene an Szene höchster Dramatik, und dann wieder fließt die Dichtung über in stimmungstrunkene Lyrik. Zu weilen möchte man eine Judith wittern oder Peer Gynt oder den Faust, und dann wieder offenbart sich der große, fast fühlbar schwebende Untergrund, der nicht handeln heißt, sondern werden, der jede Stunde als Glied der Ewigkeit kundtut und jedes Wesen als Wimper der Schöpfung. Und doch ist beides die notwendige Auslösung geschlossener Weltanschauung. - Im ersten Teil der Erzählung will Pflüger den Frieden seiner Seele im Sein suchen. In zwölf Ab schnitten, Etappen möchte man sagen, wandert er über Leid und Tränen vieler zu sich -: und dadurch zum Sturz. Mle die Hoffnung, die aus den Tränen empor gerankt war, knickt, bricht, verweht. Nur er selbst ist übrig . . . Aber die zwölf Kapitel des zweiten Teils lassen ihn sich sammeln und heißen ihn abermals wall fahren über das Leid und die Tränen vieler zu der Welt, zu der Wesenhaftigkeit aller Erscheinung, in den Sieg über die Einzelheit aller Gestaltung, auch über sich. All der Glaube, der an Leid und Blut gezehrt hatte und durch die Stunden und Tage geformt war, hcißt den Ein zelnen münden in seine Bestimmung, landen in seine Welt. Der weg führt durch Nebel und Sturm zu Dämmer und Licht, was der junge Verfasser als Lyriker offen barte, das kündet er nun auch in seinem ersten prosa werk: den Sieg des Einzelnen durch leine eigene Nieder lage. Und darum auch hier wie dort die Bilderfülle und in jedem Bildnis das Streben nach Form, nach Vollendung. AH WM weg zur lvkll wer den betritt, wird dar finden, war jeder sucht: seine Heimat: wird dar ernten, wonach jedem hungert: seine Bestimmung: er wird vielleicht auch dar erobern, wo ran so mancher achtlos vorüberging: das andere Ich. Wm Ver-W 1 bringen Ihnen üie meisterhaft geschriebenen Novellen M öenW-Werreilh von Soöo wilöberg skeinlich von Vickinson) Schön gebunöen M. 9.— l0.— u. 13/12) Line Reihe feinsinniger, lebendiger Erzählungen mit zum Teil romantischem Einschlag und einem weichen Unterton von Schwermut. Auf dem Hintergründe der deutsch-österreichischen Heimat des Dichters werden uns eigenartige Menschen und Schicksale mit künstlerisch hochstehender Gestaltung;- und Vorstellungskraft vor- gesührt. Die Novellen gehören unstreitig zu dem Vesten, was in den letzten Jahren auf diesem Gebiet deutscher Lrzählungskunst an die Mffentlichkeit getreten ist. („Essener Allgemeine Zeitung".) Alle diese kleinen Erzählungen umschwebt der hauch des Geheimnisvollen, ohne daß man sie zu den Spuk geschichten zählen könnte. Besinnliche Menschen, die Sinn für die andere Seite der Dinge und für das Rätselvolle des Lebens haben, kommen beim Lesen auf ihre Rechnung. Ihnen seien diese seinempsundenen Ge schichten empfohlen. („Die Gartenlaube".) „Heimat, Heimat" klingt es von allen Seiten dieses Buches. Gerade, daß sie nur wenige, immer wieder kehrende Motive haben, gibt diesen gesammelten Novellen etwas so wahrhaftiges, Erlebtes. Vas Schönste ist in allen diesen kleinen Geschichten die Naturschilderung. Der Süden schaut einem da aufs Papier und durch glänzt es mit Farbe. Sin kultivierter Merkchen ohne viel Sturm. („cit-rarische- Echo».) Eine feine Kunst des Erzählens läßt uns in un heimliche Tiefen der menschlichen Seele blicken. Reiz volle Naturschilderungen paaren sich mit anziehenden Beschreibungen der Lebenskreise, in denen wildberg spannende, meist unheilvoll endende Lebensschicksale seiner Personen schildert. Lin echter Künstler ist hier am Werke und weiß uns mit dem Zauber seiner Kunst bis zuletzt festzuhalten. („Dresdener Anzeiger».) Einen Strauß ungemein feiner Geschichten wirst Lodo wildberg seinen Freunden und Verehrern zu, Ge schichten, die nicht nur durch ihren Inhalt fesseln, sondern durch die bis ins kleinste ausgefeilte Form den Leser entzücken und erfreuen. („Berliner Lokal-Anzeiger".)