Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.07.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-07-25
- Erscheinungsdatum
- 25.07.1925
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19250725
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192507252
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19250725
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1925
- Monat1925-07
- Tag1925-07-25
- Monat1925-07
- Jahr1925
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
I I 580vvrsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Sprechsaal. X» 172. 25. Juli 1925. Mit an das Publikum gerichteten Warnungen ist wenig zu errei chen, weil die meisten Menschen geneigt sind, mehr aus Zweckmäßig- keitsgriinden als nach ethischen Motiven zu handeln. Zweckmäßig aber erscheint dem unbefangenen Bücherlescr der »billige« Büchereinkauf, und der vom »Buchhändler« ausgehenden Warnung wird er — das liegt nahe — stets skeptisch gegenüberstehen. Auch der Kampf durch einen Boykott der Autoren, die für Buch- gcmcinschasten arbeiten, erscheint mir wenig aussichtsvoll, denn die meisten der von Buchgemcinschaftcn vertriebenen Bücher sind sru, die Autoren tot, sodaß sie der Boykott nicht trifft. Lebende Autoren aber werden durch die ihnen angebotenen, tatsächlich bestechenden Hono rare veranlaßt, ohne Rücksicht auf den reellen Buchhandel Verlagsver träge abzuschließen. Zudem tröstet sie über den angedrohtcn Verlust ihrer bisherigen Verleger die Aussicht, für die immer zahlreicher wer denden Buchgemeiuschaften arbeiten zu können. Schließlich auch sagt sich der gesuchte Autor, daß der Verleger auf ihn doch genau ebenso angewiesen sei wie er auf den Verleger. Auch die Forderung gesetz licher Maßnahmen dürfte in unserer Zeit des Amerikanismus ziemlich aussichtslos sein. Somit bleibt dem deutschen Buchhandel nur das eine, allerdings wirksamste Mittel der Selbsthilfe. Warum versucht der gefährdete Buch handel nicht, Gleiches mit Gleichem zu vergelten und selber zur Grün dung einer Buchgemeinschaft zu schreiten? Wie wäre es. wenn der Bör- senveretn eine Organisation schaffen würde, die gleichsam eine Buch- gcmeinschaft des deutschen Buchhandels darstellen würde? Nehmen wir einmal an, daß sich zunächst nur 50—60 Verleger finden, die geeignete Werke ihres Verlags — sagen wir je 10 — zur Verfügung stellen, so ergibt sich eine Auswohl von 500—600 Werken. Jeder Sortimenter wird, mit entsprechendem Propagandamatcrial ver sehen, im eigenen Interesse zum Mitglicdwerber. Jeder Besucher eines Buchladens, jeder erreichbare Büchcrleser wird mit Material versehen, das ihm zeigt, um wieviel günstiger er bei der neuen Buchgemeluschast Bücher kaufen, wie leicht er in den angenehmen Besitz einer eigenen Hausbücherei gelangen könne. Er ist als Mitglied nicht wie bei andern Buchgemeiuschaften auf eine verhältnismäßig geringe Auswahl be schränkt, kann vielmehr unter mehreren hundert, ja vielleicht tausend Büchern diejenigen auswählen, die er zu besitzen wünscht. Er zahlt den gleichen Beitrag, den die Buchgemeiuschaften erheben, hat dafür genau wie bei diesen das Recht, alljährlich die entsprechende Anzahl Bücher gratis zu beziehen. In Wirklichkeit bezahlt er sie mit seinem Beitrage ja durchaus reell. Auch die Buchgemeinschaft verschenkt nichts, verdient vielmehr recht anständig, und was sie kann, dürfte auch dem Buchhandel nicht unmöglich sein. Das Mitglied erhält auch genau wie bet den Buchgemeiuschaften ein Blatt kostenfrei geliefert. Auch dieses existiert bereits in dem Organ »Nimm und lies«. Es käme nur darauf an, dieses Blatt noch etwas auszubauen und entsprechend nmznstellen, ferner cs den Sortimentern für die Neuwerbung gratis zuzustellen. Die vom Börsenverein geschaffene Organisation redigiert den in Frage kommenden Teil des Blattes, besorgt das Propagandamaterial und führt alle übrigen Geschäfte der neuen Gemeinschaft. Sie gibt dem Buchhändler die von den Mitgliedern ausgewählten Werke mit 405L, während sie selbst von den Verlegern, da ihr ja Massenbezug möglich ist, 5056 Rabatt bezieht. Die Spannung von 1056 des Gesamtumsatzes dürste ausreichen zur Deckung der Betriebskosten und der Propaganda. Diese wird der neuen Gemeinschaft um so leichter, als das Werbernetz sehr schnell über ganz Deutschland ausgespannt sein würde. Es ist zu erwarten, daß jede Sortimcntsbuchhandlung zur Werbestelle wird- weil sie zugleich Auslieferungsstelle für die von ihr geworbenen Mit glieder ist. Diese beziehen natürlich ihre Bücher von der Werbestelle, bei der sie eingetragen sind, sodaß dem Buchhändler der für die Bücher an gesetzte Rabatt nicht entgehen kann, solange die Mitgliedschaft besteht. Auch das Persoual käme als »Werber« mit in Betracht. Ein besonderer Anreiz zu energischer Mitgliederwerbung könnte durch Prämien geboten werden. Das wäre,! später zu erörternde Fragen, auf die ich hier nicht einzugehcn habe, wie ich ja auch über einzelne wirksame Werbemöglich keiten, durch die den bestehenden Buchgemeinschaftcn der Boden unter den Füßen entzogen werden könnte, aus naheliegenden Gründen noch nicht sprechen möchte. Auch die Vortragsstclle des Börsenvereins müßte in den Dienst der Werbung gestellt werden nnd würde mit Hilfe der Redner zweifellos gute Erfolge erzielen. Dnrch eine geschickte Organi sation, die immer größere Kreise zieht, könnten Tausende und Aber tausende zu Bücherlescru oder Bücherbczichern herangezogen werden, und der dem Buchhandel drohende Gegeuwartsschadcn könnte sich in > einen Zukunftsnutzen verwandeln, der schon in wenigen Monaten in I Erscheinung treten würde. Verantwort!. Redakteur: Richard A l b e r t i. — Verlag: Der Börsen« Druck: E. H e d r i ch Nachf. (Abt. Ramm L Seemann), Sämtlich in Leipzig - Man könnte mir entgcgenhalten, daß der Börscnveretn nicht die ge eignete Instanz sei, oder daß ihm seine Satzungen eine derartige Orga nisation verbieten. Darauf erwidere ich. daß der Börsenvcrein die Interessen des deutschen Buchhandels, des Verlags wie des Sortiments, vertritt und daß Statuten geändert werden können. Aber selbst wenn das nicht der Fall wäre, ließe sich wenigstens unter dem Schutze des Börsenvereins und mit seiner Unterstützung leicht eine Organisation der von mir angedcuteten Art schaffen. Ich würde mich freuen, wenn meine Anregung zur Diskussion gestellt*) und mehr noch, wenn sie von einer wenn auch zunächst kleinen Schar Verleger und Sortimenter akzeptiert werden würde. Es gibt Mittel und Wege, eine lawinen artige Anschwellung der Mitgliedcrzahl einer solchen neuen Gemein schaft herbeizusühren, nur darf nicht gewartet werden, bis es zu spät ist. N e i n h. Gerling, Oranienburg. *) Daß tun wir hiermit wunschgemäß, bemerken jedoch von vorn herein, daß unseres Wissens die hier dargelegte Möglichkeit ebenfalls bereits von allen zuständigen Stellen eingehend geprüft worden ist, aber aus hier nicht näher zu erörternden Gründen abgelehnt werden mußte. Red. Fusionen im Buchhandel. Die Anregungen des Kollegen Junk im Börsenblatt Nr. 164 verdienen weiteste Beachtung in allen Kreisen des Buchhandels. Wenn aber der verehrte Kollege zu Beginn des fünften Absatzes seiner Aus führungen meint, daß irgendwelche Vorschläge für einen Zusammen schluß im Buchhandel früher noch nicht gemacht worden seien, so befindet er sich in einem Irrtum. Schon im September 1922 ist auf der ersten Lauensteiner Tagung diese Frage eingehend nach den verschiedensten Seiten hin besprochen worden. Selbstverständlich erheben auch die »Lauenstciner« nicht etwa den Anspruch, den Vorschlag eines Zu sammenschlusses im Buchhandel »erfunden« zu haben. Der Gedanke lag vielmehr in der Luft und kam wohl deshalb damals zu ein gehender Erörterung. Ein ausführlicher Bericht darüber mit der Überschrift »Das Buchhaus« findet sich in Nummer 205 des Börsen blattes vom 7. Oktober 1922. Es ist dabei allerdings weniger an einen vollständigen Zusammenschluß oder das Ansgchcn einzelner Firmen in andere Firmen gedacht, wie Herr Junk an vier Beispielen erläutert, sondern, was mir auch richtiger erscheint, an eine Art Interessengemeinschaft bisher im Wettbewerb stehender Firmen. Es sei hier an die vorbildliche Gründung des Kollegen Marcus-Breslau durch den Zusammenschluß schlesischer Verleger erinnert, ferner an die Zusammenschlüsse verschiedener Sortimenter in Wien, Linz, München und vielen anderen Städten. Auch die Vereinigung der beiden angesehenen alten Kommissionsbuchhandlungcn G. E. Schulze und Bernhard Hermann in Leipzig muß hier erwähnt werden. Die Not des Buchhandels und die für ihn bevorstehenden noch schlimmeren Zeiten werden dazu zwingen, den erst schüchtern an einzelnen Stellen gemachten Versuch eines Zusammenschlusses zu wiederholen und den einmal beschrittenen Weg bis znm Ende zu verfolgen. Hannover. CarlMierzinsky. s. Jungbuchhändlerwoche Berchtesgaden-Schönau vom 12. bis 22. September 1925. Die Weiß'sche Universttätsbuchhandlung in Heidelberg stiftete als Preise für den Büchertisch-Wettbewerb je drei Gundolf: »Dichter und Helden« und »Hutten, Klopstock, Arndt«. Ich zeige das mit herzlichem Danke an. Emil Engelhardt. An alle Kollegen! Alle Kollegen bitte ich in ihrem eigenen Interesse, sich vor etwaiger Einstellung der Reisenden Wilhelm A b e r l e, geboren am 29. Juli 1896 zu Konstanz, und Rudolf H a l b i g, geboren am 2. April 1899 zu Landau, sofort mit mir in Verbindung zu setzen. H amburg 19, Fruchtallec 83. H e r m. Stolzen bürg, B ,u chhandlun g. Der frühere Buchhandlungsgehilfc Ernst ^.alcke (geboren in Gera), früher in Leipzig, zuletzt wohnhaft Berlik-Steglitz. Göttinger Straße 7, jetzt ohne festen Aufenthalt, reiste für ein großes Jnseraten- Unternehmen und läßt jetzt nichts mehr von sich Horen. Wer hat schon Erfahrungen mit pp. Falcke gemacht? Köln a. Rhein. P a u l N c u b n e r.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder