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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.07.1925
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- 1925-07-25
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- 25.07.1925
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Redaktton-eller Teil. 172, 25. Juli 1S25. zeugten mehr oder minder genau entsprechen. Der Rundfunk erzeugt also nur die Illusion eines Vortrags, mährend in Wahrheit der Sprecher im Senderaum Monologe vor leeren Wänden hält. Der Vorgang ähnelt dem der Kinematographie; durch den rollenden Bild streifen wird im Zuschauer die Illusion erzeugt, das; er der wirk lichen Pantomime der Schauspieler zuschaut, welche jedoch in Wahr heit ohne jeden Zuschauer abgespielt wird. Das; beim Rundfunk die Illusion des Mithörens stärker ist als beim Kino die Illusion des Mitschauens macht keinen grundsätzlichen Unterschied. In beiden Fäl len rollt nur eine Kette von Abbildern an dem Auge oder Ohr vor über. Da also die Rundfunksendung keinen Vortrag, mithin auch keinen öffentlichen Vortrag im technischen Sinne darstcllt, genießen Schriftwerke«, so schließt Smoschewer. »gegenüber dem Rundfunk auch nach ihrem Erscheinen Schutz«. Ein merkwürdiges Buch über den Desuo. Bibliographische Studie von Friedrich Furchheim. Ein früherer, jetzt 80jähriger Mit arbeiter des Bbl. hat uns durch Einsendung nachstehenden Beitrages erfreut: Der Titel dieses umfangreichen und durchaus nicht seltenen Werkes» das sich auch in deutschen Bibliotheken finden dürfte, lautet in abge kürzter Form: kaeeonto 8tor1co-k1Io8okieo 6 ei Ve- 8 uvio e partieolarmellts 61 yuauto ö oeeor80 iu qu68t'u1tim3 eru- rione nell' Ottodre 1751 ete. veil' abate 01u86ppe klarla dleeatt 1, ^.ceackemico b'iorentino ete. ete. Iu Xapoll 1752. kr6880 Oiovunnl 6s 81moue. 4°. VIll, 732 8. mit redu lakelu iu Oro88- unä Xlelu- kolio, 9 iu Xupkei^tiek unck 1 in Hol28eünitt. Während meiner neunzehnjährigen Tätigkeit tu Neapel als Buch händler und Antiquar hatte ich von Anfang au die Absicht, eine Reihe von Bibliographien über Eampanicn zu bearbeiten und im eigenen Verlag erscheinen zu lassen. Die erste, Pompeji behandelnd, erschien 1879, iu zweiter, vermehrter Auflage 1891. Als zweiten Band gab ich 1897 die Vesuv-Bibliographie heraus. Die reichhaltigen Biblio theken Neapels boten eine Fülle von Material. Auf der dortigen Nationalbibliothek wurde ich auf ein »llbro eurl080« des Abate Me- catti aufmerksam gemacht, von dem dort vier Exemplare vorhanden seien, wovon keins dem andern gleiche. Auch anderwärts wären solche zu finden, ohne daß man bisher imstande gewesen wäre, eine Erklä rung dieses Mysteriums zu geben. Das bewog mich, der Sache auf den Grund zu kommen, und ich machte mich au die Arbeit. Aber erst nach laugen Nachforschungen über die Persönlichkeit des Autors und sorgfältigster Vergleichung von einigen zwanzig Exemplaren des Buches gelang es mir, den eigentlichen Sachverhalt zu erfassen. Vor allem galt es, ein bezüglich des Textes und der Tafeln wirklich voll ständiges Exemplar zu finden, als Standard. Dieses Unikum (bis auf weiteres) befindet sich im Besitz der Liblloteea 3i8m1ea auf der Piazza Dante in Neapel. Es hat mir als Vorlage für diesen Aufsatz gedient. * Das Kollationieren des Werkes ist ungemein schwierig: ein Judex der Kapitel und Beiträge anderer Autoren fehlt gänzlich; die Tafeln, mit Ausnahme der ersten zwei, sind nicht numeriert und entbehren der Angabe, zu welchen Seiten sie gehören. Hierüber gibt meine Vesuv bibliographie*), die Mecattis Buch auf sechs Seiten eingehend behan delt, genau Aufschluß. Die Konfusion in der Paginierung, wahrschein lich infolge der römischen Ziffern, geht ins Unglaubliche: es werden bisweilen zehn und mehr Seiten übersprungen, andere dafür wieder holt, wie z. B. pag. 625—632; die Ziffer XI^ verwandelt sich plötzlich in I^X und bleibt so ca. 100 Seiten laug, usw. Ich habe zwölf der artige Fehler aufgedeckt und schließlich konstatiert, daß der dicke Quart band eigentlich nur 694 Seiten hat und nicht 732, wie die letzte Seite augibt. Die Berichte Mecattis über die von ihm beobachteten Vesuvaus brüche reichen von 1751 bis 1766 und erschienen lieferungsweise im Subskriptionswege. Sie bestehen eigentlich aus zwei Bänden, obwohl aus dem Titel nichts davon verlautet. Der erste, 1752 erschienen, hat 411 Seiten und 5 Tafeln. Auf der letzten Seite steht 11k* 1 ne, woraus mau schließen könnte, daß der Verfasser nur einen Band zu schreiben beabsichtigte. Dem war jedoch nicht so, denn er begann bereits im 8". IX, 297 8. Llltüält 1800 Artikel iu elk 8^8t6nmt. Abteil. folgenden Jahre mit einem zweiten, betitelt 088ervar1on1 ete., der bis zum Juli 1754 reicht. Als der erste Band bald vergriffen war, ver anstaltete Mecatti im selben Jahre einen Neudruck, der sich von der ersten Auflage nur wenig unterscheidet. Außerdem erschien 1754 eine abgekürzte Ausgabe davon unter dem Titel vl8eor8l 8torie1-Hlosok1ei 8opra 11 Ve8uv1o ete. Der erwähnte zweite Band enthält eine Unter abteilung mit dem Separat-Titcl Xarrarloue 8tor1ea ete., die 1760 unter einem neuen Titel als 8toria (teile uitime 8e1 erurioul clel Ve8uvio wieder auftaucht. Sie ist in 4° und umfaßt 270 Seiten mit 5 Tafeln. Mecatti war ein findiger Kops, der aus einem Werke mehrere zu machen verstand. Er war Autor und Verleger iu einer Person, verkaufte sein Buch, sowie dessen Nachträge und sogar einzelne Tafeln. Nebcnb« diente er als Cicerone adeligen und vornehmen Fremden, denen er einige Separatausgaben widmete und italienischen Unterricht gab. Auf wissenschaftlichen Wert kann sein Buch keinen Anspruch machen. Man findet darin über die Entstehung vulkanischer Ausbrüche dieselben verworrenen Ansichten wie in den meisten Schriften jener Zeit, mit Ausnahme derjenigen von De Bottis, Serao und des gelehrten Herzogs Sir William Hamilton, durch viele Jahre britischer Botschafter am Hofe von Neapel, der prachtvoll ausgestattcte Tafelwerke über Vesuv und Campi flegrei auf eigene Kosten drucken ließ. Erst in neuerer Zeit ist der geschichtlich merkwürdigste Vulkan der Erde von berufenen Autoren wie Breislac, Lobley, Mercalli, Palmieri, Roth und Scacchi wissenschaftlich behandelt worden. Der Grund des Vorhandenseins so vieler inkompletter Exem plare von Mecattis Werk ist zu finden 1. in dem Mangel eines In haltsverzeichnisses der 732 Seiten und der 10 Tafeln, 2. iu der verwir renden Paginierung mit römischen Ziffern und 3. in dem Umstande, daß das Werk, im Zeitraum von fünfzehn Jahren lieferungsweise er scheinend, häufig in unvollendetem Zustande gebunden wurde. Kleine Mitteilungen. Hcrbstversammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvercine. — Die diesjährige Hcrbstversammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvercine im deutschen Buch handel findet infolge der freundlichen Einladung des Mitteldeut schen Buchhändlerverbandes E. V. iu Frankfurt a. M. vom 19. bis 21. September 1925 in den Festräumen des schön gelegenen Kurhauses zu Bad Homburg v. d. H. statt. Auch das Festmahl wird die Herren Kollegen nach getaner Arbeit dort vereinen. Um den Teilnehmern der Tagung Gelegenheit zu geben, sich ein eigenes Urteil liber den Wert und die Einrichtung der Sommerakademieu zu geben, ist für den Sonnabend-Vormittag eine praktische Vorführung aus dem Programm der Sommerakademie in Dreißigacker geplant. Alis dem geselligen Teil sei vorab ein Ausflug nach der Saalburg sowie eine Nheiudampferfahrt von Biebrich bis Aßmannshauscn er wähnt. Ansführliche Programme sowie Einladungen werden pünktlich zu den satzuugsgemäßen Terminen versandt werden. Alfred Gude, Schriftführer. Behördlich erzwungene Namensänderung. — Der Buchhand lung »Tyrolia« in Boze n, mit Niederlassungen in Brtxen und Stcrzing. ist von der königlich italienischen Präfektur in Trient auf gegeben worden, ihren bisherigen Firmennamen (»Tyrolia«) geben und au dessen Stelle »ohne weiteres eine neue Benennung n- zunehmen, die den in Geltung befindlichen Vorschriften über den Ge brauch der Sprache in den an die Öffentlichkeit gerichteten Aufschriften entsprechender ist«, und zwar bis 23. Juli. Seit diesem Tage firmiert die angesehene Firma: Buchhandlung der Verlagsaustalt »Vogclweider« G. m. b. H. (Vgl. die Anzeige im Bbl. Nr. 171, S. 11502.) Der Name ist vom Minnesänger Walter von der Vogelweide hcrgelcitet. Die Gelehrten kaufen keine Bücher. — Folgende Stelle findet sich in Paul de Lagardes deutschen Schriften, herausgegeben von I. F. Lehmanns Verlag in München: »Da die Gelehrsamkeit nur durch Bücher fortgepflauzt und er weitert wird, Bücher zu drucken aber Geld kostet, ist allerdings not wendig, daß man in Deutschland Bücher zu kaufen sich entschließe, weil nur dadurch das Biicherdrucken auf die Dauer möglich bleiben wird. Der deutsche Gelehrte kauft in seiner Mehrheit nichts: er irrt tu den weitaus meisten Fällen, wenn er behauptet, es nicht zu können. Weil er nicht kauft, bettelt er Verleger und Autoren gar nicht selten um Rezensionsexemplare an — ich habe eine schöne Sammlung solcher Gesuche — und verlumpt infolge der cingegangenen Verpflichtungen: er lobt entweder aus Dankgeflihl, was nicht zu loben ist, oder er
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