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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1933-05-30
- Erscheinungsdatum
- 30.05.1933
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- Deutsch
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Nr. 12S (R. 88). Leivzig, Dienstag den 30. Mai 1933. 100. Jahrgang. Redaktioneller TÄ Mitteilung der Geschäftsstelle. Betr. Titelseite des Börsenblattes. Die Titelseite ferste U-mschlagseite) des Börsenblattes wird für die Monate Juni und Juli zum ermäßigten Preis« von RM 100.— für Mitglieder und RM 200.— sür Nichtmitglieder abgegeben. Vorbestellungen werden schon jetzt entgegengenom men. Sie sind an die Expedition des Börsenblattes zu richten. Leipzig, den 26. Mai 1933. vr. Heß. Bekanntmachung. Die Licserungs- und Zahlungsbedingungen des Deutschen Ver leger-Vereins. Der Gesamtvorstand des Deutschen Verlegervereins hat -am 22. Februar 1833 eine Neufassung der bisher gültigen Bedingun gen vom 17. Mai 1930 beschlossen. Diese Fassung, die im wesentlichen eine Angleichung des bis herigen Wortlauts an die Bestimmungen der Buchhändlerischen Verkehrsordnung vom 7. Mai 1931 zum Zweck hat, ist von der ordentlichen Hauptversammlung des Deutschen Verlegervereins am 13. Mai 1933 einstimmig angenommen worden. Sie wird in der vorliegenden Nummer aus der 2. Umschlagseite abgedruckt und damit für den Verkehr der Mitglieder des Deutschen -Ver- lcgervereins mit den buchhändlerischen Wiederverläufern, gemäß Punkt 2 der Schlußbestimmungen, -in Kraft gesetzt. Es sind also hinfort, sofern nicht seitens einzelner Firmen be sondere Bedingungen vereinbart und aus den Rechnungen er sichtlich sind, die Lieferungs- und Zahlungsbedingungen des Deutschen Verlegervereins vom 22. Februar 1933 verbindlich. Sonderdrucke stehen dem Sortiment auf Wunsch bei der Ge schäftsstelle des Deutschen Verlegervereins, Leipzig C 1, Plato- straße 3, kostenlos zur Verfügung. Leipzig, den 23. Mai 1933. Der Gesamtvorstand des Deutschen Verlegervereins. Walter Jäh, Erster Vorsteher. Zehn3ahreBuchhändler-Sterbekaffe1S23-S8. Ein Rückblick. Zehn Jahre — ein kurzer Augenblick der Ewigkeit, für mich aber, der ich mit der Zeit rechnen muß, ein Anlaß, noch einmal mein Wollen in diesen zehn Jahren zu durchdenken und Rechen schaft zu geben von dem, was vollbracht worden ist. Als ich vor zehn Jahren den Artikel im Börsenblatt schrieb, angeregt durch das Büchlein G. I. Göschens »Meine Gedanken über den Buchhandel« und ergriffen von der Not der Zeit, ahnte ich nicht, daß mir einmal die Aufgabe zusallen würde, dis Sterbekasse zu gründen und im Verein mit meinen Bremer Kol legen auszubauen. Der Vorstand des Börsenvereins lehnte mei nen Vorschlag ab. Ich selbst hatte die Artikel und eingegangc- nen Briefe längst zu den -Akten gelegt, als einer meiner Kollegen mich fragte: »Wie weit sind Sie mit Ihrer Gründung der Sterbekasse?« Ich antwortete ruhig: »Erledigt! Der Börsenver ein will nicht und -ich kann nicht, denn wer sollte mir, der ich den Mitgliedern des Börsenvereins völlig unbekannt und fremd bin, solches Maß an Vertrauen entgegenbringen«. Da fühlte ich plötzlich einen derben Schlag auf meiner Schulter und hörte die Worte: »Haben wir in Bremen Sie je im Stich gelassen? Steht nicht der Verein ganz hinter Ihnen?« Und so kam, was ge kommen ist. Es folgte ein weiterer Artikel, die Begeisterung war anfangs groß, schwand aber schon, als ich die feste Anmeldung zur Sterbekasse verlangte. Von den vielen begeisterten Zuschriften mit der Versicherung, daß die meisten Herren beitreten würden, blieben nur wenige hundert übrig, als ich zur Tat schritt. Es war ein ruhiger Abend, -als ich mehrere Kollegen zu mir einlud, ihnen das Ergebnis meiner Arbeit vorlegte und sie aufsorderte, mit mir arbeiten zu wollen. Ein fester Handschlag einte uns und unentwegt« Treue hat die Herren mit mir ver bunden und das Werk langsam werden lassen. Besonders gebührt Herrn Carl Otto, Delmenhorst, der Dank aller. In müh samer Arbeit hat er die Mitgliederliste und Kasse geführt, eine mustergültige Kartothek angelegt und so die Grundlage zu einem Bau geschaffen, von dem ich noch immer hoffe, daß der Börsen verein ihn einst übernehmen wird zum Segen des Buchhandels. Gedankt sei an dieser Stelle auch dem Börsenvereinsvor stand, daß er, der aus prinzipiellen Erwägungen die Kasse nicht gründen konnte und durste, diese doch tatkräftig unterstützt und geholfen -hat, Vielen, Bielen in den vergangenen Jahren Hilfe zu bringen. Wer einmal Einblick in die Briese, die uns zugegangen sind, getan hat, der weiß, welche Quelle des Trostes die Sterbek-asss für viele gewesen ist, war das -Sterbegeld doch oft der einzige Groschen, den die Witwe hatte, um das Liebste, was sie auf Erden besaß, würdig bestatten zu können. Oft bekamen wir schon Schreiben vorab von den Angehörigen, uns bereit zu halten, da der Tod bereits die Sense wetze und sie nicht wüßten, wie aus noch ein, falls das Ereignis eintreten sollte. Die Not der ein zelnen fühlen wir im Vorstand alle doppelt und daher ist auch die Ohnmacht, nicht mehr helfen zu können, doppelt schwer. Aus dem Studium der Zahlen der Jahre 1890—1914 stand bei mir fest, daß ein reines Umlageverfahren, wie es andere Kassen hatten, nicht möglich war, wenn — neben anderen schwer wiegenden Bedenken — nicht die Unkosten zu hoch und eine wirkliche Hilfe ausgeschlossen werden sollte. Ich wollte erstens einen festen Jahresbeitrag haben, zweitens ein Eintrittsgeld, das den Reservefonds -bilden sollte zum Ansammeln von Kapitalien sür die Zukunft als Rückgrat des ganzen Unternehmens. In diesen Punkten stimmten meine Mitarbeiter zu. Fraglich -war, ob wir auch die alten Mitglieder des Börsenvcreins aufnehmen wollten, -da ja jedes Mitglied über 60 Jahre mit Sicherheit »Zuschuß« kosten würde. Aber unser Vertrauen in die Jugend des Börsenvereins war groß. Wir hofften, daß die Jugend freu dig eintreten und durch ihren Beitritt bezeugen würde, daß sie die Alten, die durch die Not des Krieges und der Inflation um alles gebracht worden waren, stützen und ihnen danken wollte für das, was sie früher getan. Der geringe Beitritt der jüngeren Mitglieder -ist die größte Enttäuschung gewesen, die wir erleben mußten. Es ist -beschämend, wie wenig Bewußtsein in -der Jugend des Buchhandels ist von dem, was sie den -Vorderen -schuldet. Das Gemeinschaftsgefühl, das aus -dem Kriege von der Front in die Heimat mitgebracht worden war, schien erloschen und ist -bis heute im Börsenverein noch nicht wieder erwacht. Trotzdem habe ich noch immer -die Hoffnung, daß auch -hier eine Wand lung eintreten wird und daß die jetzt hereinbrechenden neuen Geisteswellen auch Dank- und Pfl-ichtbewußtsein der Jugend in -dieser Sache wecken, nämlich den »Dank für die Alten, die vierzig und fünfzig Jahre im Börsenver-ein gearbeitet haben, bemüht etwas aufzubauen, wie es kein Verein jemals gehabt 389
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