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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.06.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-06-10
- Erscheinungsdatum
- 10.06.1908
- Sprache
- Deutsch
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L408 Börsenblatt s. b. Ltschv. Buchhandel Nichtamtlicher Teil. ^ 132, 10. Juni 1908. verstorbenen, tatkräftigen Verlagsbuchhändlers Ferdinand Larcier, dessen Firma noch heute auf dem Gebiete des juristischen (und literarischen) Verlages eine erste Stelle einnimmt. Der Grün dungstag war der 29. April desselben Jahres; als Vizepräsident wurde damals unser heutiger Präsident Herr A. Hoste, als Schatz meister unser jetziger Vizepräsident Herr Cornslis-Lebsgue ernannt, der inzwischen auch den Vorsitz bereits mehrere Jahre geführt hat. Die Tätigkeit des Cercle umfaßte von Anfang an zwei mehr oder^weniger getrennte Gebiete: Buchhandel und Buchdruck. Der Festbericht enthält außerdem noch eine dritte Rubrik: »ljus8tion8 protsLsionnsIIss et aänuniatiativsa «. Das Buch- händlerische interessiert uns natürlich in erster Linie. Eine der ersten Unternehmungen des jungen Vereins war das Adreßbuch für das belgische Buchgewerbe; die erste Ausgabe erschien 1884, weitere Ausgaben folgten 1886, 1887, 1891, 1895, 1901 und 1903. Nachdem wir uns längere Zeit recht und schlecht mit dieser nunmehr ziemlich veralteten letzten Ausgabe behelfen mußten, ist jetzt eine neue Auflage endlich in Vorbereitung. Dieselbe soll wesentliche Verbesserungen enthalten und im nächsten Jahre er scheinen. Sie wird ohne Zweifel allseits mit großer Freude be grüßt werden. Ebenso unternahm der Cercle sehr bald die Heraus gabe eines Gesamtkatalogs der belgischen Verleger, dem schon 1887 eine zweite und 1902 eine dritte Auflage folgten. Unter dem Titel »Ue lüvre beige« erschien zur Pariser Weltausstellung von 1889 ein Sammelband von Druck- und Jllustrationsproben belgischer Firmen, in kostbarem Einband, gewissermaßen als erste Repräsentationsprobe des belgischen Vereins gegenüber dem Aus lände. Als eine Erneuerung dieser Veranstaltung ist die seit 1907 erscheinende, vierteljährliche Publikation des »Nuoss äu In vre« zu betrachten. Eine große Bedeutung für den Gesamtbuchhandel hatte die Übernahme der offziellen belgischen Bibliographie durch den Cercle im Jahre 1895. Die »Libliogra^bis äs la Lslgigue« hat dank der intelligenten Leitung und dem rastlosen Fleiße ihres Herausgebers, des Sekretärs des Cercle, seit diesem Zeitpunkt eine große Vervollkommnung erfahren und kann ohne Über treibung eine Musterbibliographie genannt werden. Sie ist dank der Beihilfe des Internationalen Bibliographischen Amts nach dem Dezimalsystem geordnet und bringt seit 1899 auch die Biblio graphie der in den meisten belgischen Zeitschriften erschienenen wichtigeren Artikel und Aufsätze (Bulletin äsa 8ommairs8). Auf dem Gebiete der Sanierung des Sortimentsbuchhandels sind mehrfache Versuche unternommen worden, die jedoch infolge der besondern geographischen ' Lage Belgiens, das buchhändlerisch vom Ausland abhängig ist, bisher leider zu keinem Resultat geführt haben. So wurde im Jahre 1887 unter dem Vorsitze des Genter Verlagsbuchhändlers Vuylsteke beschlossen, den Kundenrabatt abzuschaffen. Trotzdem 193 Verleger und Sortimenter diesen Beschluß anerkannten, war demselben ein gänzliches Fiasko beschieden, die genommenen Maßregeln waren offenbar zu radikal. (Man wird dies um so eher verstehen, wenn man die deutschen, erfolgreichen Bestrebungen damit vergleicht, die über 20 Jahre mühevoller Arbeit, nie nachlassender Anstrengung erforderten, um schrittweise zu dem schönen, schließlich erreichten Resultat zu führen.) Im Jahre 1895 beschäftigte sich der Cercle mit der Frage der Kontoeröffnung an sogenannte Auchbuchhändler, d. h. Papier- und Schreibwarenhändler. 1896 erreichte er durch sein einmütiges Vorgehen die Auslösung einer sogenannten »Losists vooxsrativs intsllsotuslls«, die zu dem Zweck gegründet worden war, den Studenten der Brüsseler Universität den Bezug der Bücher durch gemeinschaftlichen direkten Einkauf mit höherem Rabatt zu ermöglichen. Die Rabattfrage, die das belgische Sorti ment immer mehr schädigt und in seiner Existenz bedroht, ist der Gegenstand einer neuen Aktion geworden, die durch eine Ver sammlung der belgischen Buchhändler im Februar vorigen Jahres eingeleitet wurde. Der Cercle hat sich der berechtigten Forde rungen der belgischen Sortimenter angenommen, und es wurden neue Berkaufsbedingungeu ausgearbeitet, die von seinen Mit gliedern zwar angenommen wurden, deren Durchführung von ihnen jedoch erst dann verlangt werden soll, wenn die buchhänd lerischen Organisationen des Auslandes, hauptsächlich in Frank reich und Deutschland, diese ebenfalls anerkannt haben werden, das heißt: ihr Einhalten auch bei ihren eigenen Mitgliedern durchzusetzen in der Lage sein werden. (Bisher ist allerdings auch hier wieder so gut wie nichts erreicht worden und ein neues Fiasko zu befürchten. Es scheint wirklich, als ob dem belgischen Buch händler nicht zu helfen sei.) Ein Bestelldienst für den Import aus Frankreich, dem die in Deutschland und Holland bestehenden Institutionen (Buchhändlerbörse, Bestellanstalt, Bestelhuis) zu grunde gelegt werden sollen, wird schon seit dem Jahre 1887 angestrebt, hat sich jedoch bis heute nicht verwirklichen lassen; neue Versuche sollen eingeleitet werden. Auch dem für Belgien so wichtigen Zweige der Schulprämien bücher (Iävrs8 äs xrix) hat der Cercle seine Tätigkeit gewidmet und hier erfreuliche Resultate erzielt. Der Plan einer Buchhändler schule in Brüssel hat trotz mehrfacher Versuche bis heute keine Verwirklichung finden können. Dagegen ist seit dem vergangenen Winter ein Cyklus buchgewerblicher und bibliographisch-literarischer Vorträge im »Llaiaon äu livrs« ins Leben gerufen worden, der von seiten des Buchhandels und Jungbuchhandels gut besucht wurde. (Vgl. die Ausführungen des Schreibers ds. im Börsen blatt 1907, Nr. 277.) Ebenso wurde von der Buchbiuderfachschule ein Kursus über die Geschichte des Buches und des Einbandes mit vollem Erfolg organisiert. Beide Vortragserien sollen im kommenden Winter erheblich erweitert werden und eine end gültige Organisation erfahren. — Der Verlagsbuchhandel ver dankt dem Cercle namentlich seine aktive Teilnahme an den ver schiedenen internationalen Verlegerkongressen, deren erster, der Initiative französischer Verleger entspringend, im Juni 1896 statt fand. Der zweite Kongreß wurde das Jahr darauf in Brüssel abgehalten, und es ist dem quantitativ so kleinen belgischen Buch händlerverein unter dem Vorsitz des damaligen Präsidenten E. Bruylant gelungen, den Teilnehmern neben der ernsten Kon greßarbeit festliche Veranstaltungen zu bieten, die denen in den anderen Kongreßstädten nicht nachstanden. Auch an den späteren Verlegerzusammenkünften in London, Leipzig und Mailand hat der Cercle stets zahlreich teilgenommen und mit Erfolg mit gearbeitet, er ist auch auf dem diesjährigen Madrider Kongreß wieder stark vertreten gewesen. Ebenso war er au der Grün dung des »Lursau xerruansnt äu OonArss international äs8 säitsura« beteiligt, sowie am Ausbau der »^.88ovjatioll litteraiis st artiatigus internationale«, welche vier ihrer Kongresse (1884 in Brüssel, 1885 und 1894 in Antwerpen, 1905 in Lüttich) auf belgischem Boden abhielt. Ei) Die Tätigkeit des Cercle auf dem Gebiete der Buchdruckerei können wir hier übergehen; es seien zur Orientierung jedoch die Punkte aufgeführt, die im Festbericht hervorgehoben sind: Submission für öffentliche Druckaufträge, Gefängnisarbeit, Fach schulen, Plakatsteuer, Mitarbeit an der Arbeiter- und Fabrikgesetz gebung. Aus dem dritten und letzten Teil des Festberichts entnehmen wir folgende bemerkenswerte Mitteilungen. Das speziell Belgien interessierende Eingreifen des Vereins in Sachen des Post- und Zolltarifs, des Ursprungszeugnisses, der Güterbeförderung, des Industrie- und Arbeitsrats, des »Oonasil aupsrisur äs I'inärmtris st äu oommsros«, in welch letzterem dem Buchgewerbe ein be deutender Platz eingeräumt wurde, sei nur flüchtig gestreift. An Kongressen außer an den Verlegerkongressen nahm der Cercle ferner teil: im August 1884 am Niederländischen Kongreß in Brügge (vertreten durch Herrn Verlagsbuchhändler Vuylsteke); 1887 am 6ongrs8 tvpogiaptliqus äs Uranos (Herr Buchdruckereibesitzer Buschmann); 1890 an der »kremiere Oonksrsnss äu livrs» in Antwerpen (Herr Zech du Biez); August 1892 und 1894 »6ongrs8 international äs legmlation äouanisrs st äs röglsmentation äu travail (Herren Zech du Biez und Buschmann); 1894 »Longrss
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