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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.06.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-06-10
- Erscheinungsdatum
- 10.06.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1908
- Monat1908-06
- Tag1908-06-10
- Monat1908-06
- Jahr1908
- Titel
- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.06.1908
- Autor
- No.
- [9] - 6407
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132, 10. Juni 1S08. Nichtamtlicher Teil. «örsmvlrtt s. d. Dlichn. Buchhandel. 6407 Tätigkeit des Vereins in den 25 Jahren seines Bestehens. Wir werden hierauf am Schlüsse des vorliegenden Berichtes ausführ licher zurückkommen und hier nur erwähnen, daß die Verlesung des mit großer Übersichtlichkeit verfaßten, stilvollen Dokuments der größten Aufmerksamkeit begegnete und vollen Beifall fand. Der Präsident des Cercle, Herr Hoste, ergriff im Anschluß daran nochmals das Wort, um eine Lücke in diesem Bericht festzustellen: Herr Vandeveld habe bei Aufzählung derjenigen Buchhändler, die ihre Kräfte selbstlos in den Dienst des Cercle gestellt haben, sich selbst vergessen. Die Eingeweihten wüßten zwar längst, daß er stets die Seele des Vereins gewesen sei und in mehr als 20jäh- riger Arbeit als Schriftführer desselben von allen Arbeiten des Vorstandes den größten Anteil auf sich genommen habe, aber er wolle es bei dieser feierlichen Veranlassung auch öffentlich zur Kenntnis bringen, daß Herr Vandeveld eigentlich stets Präsident, Vizepräsident, Schriftführer und Kassierer in seiner Person ver einigt habe. Der laute, anhaltende Beifall der Versammlung legte das beste Zeugnis dafür ab, wie richtig Herr Hoste die Ge fühle und Sympathien des belgischen Buchhandels für den un ermüdlichen Sekretär des Cercle wiedergegeben hatte. Das Bankett. Den Gästen des Cercle hatte sein Vorstand ein im Anschluß an diesen Festakt stattfindendes »Dejeuner intime« angeboten, um dem Bedürfnis des kollegialen Gedankenaustauschs und des gemütlichen Zusammenseins Rechnung zu tragen. Dieses Gabel frühstück verlief in bester Laune, ohne zeremonielle Reden, ohne Trinksprüche; der Präsident hieß gegen Ende der Tafel die Gäste in kurzen Worten willkommen, Herr de Vries dankte im Namen der Eingeladenen. Der Redefluß war um so größer bei dem im prächtigen, blumengeschmückten Festsaal des »Restaurant äs la Nonnais« abgehalten Festessen, das von 6 bis 11 Uhr Mitglieder und Gäste des Cercle, sowie die Spitzen der hiesigen Behörden in größter Eintracht zusammenhielt. Dem Präsidenten Herrn Hoste zur Seite saßen die Minister Schollaert und Francotte, ihnen schlossen sich an der Ehrentafel die auswärtigen Delegierten und die anderen Ehrengäste des Vereins an, unter denen Herr Mabille, Generaldirektor des städtischen Unterrichtswesens, noch besonders erwähnt sei. Der Präsident eröffnete die Reihe der Trinksprüche, indem er auf den König und die königliche Familie, die Staats oberhäupter der vertretenen Korporationen, die Stadt Brüssel und die Gäste toastete. Er ließ es sich dabei nicht nehmen, auch seiner Vaterstadt Gent zu gedenken, die den Bestrebungen des Buchgewerbes stets so freundlich gesinnt gewesen sei und ihr Interesse an ihnen erst neuerdings durch Errichtung einer Fachschule bewiesen habe, deren Erfolg hervorhebenswert sei. Herr Ministerpräsident Schollaert dankte im Namen der Re gierung für die an ihre Vertreter ergangene Einladung und betonte nochmals, in welch guter Erinnerung er den Cercle und dessen Mitglieder seit der Veranstaltung des 2. Internationalen Verlegerkongresses im Jahre 1897 hätte, dem zu präsidieren er die Ehre gehabt habe. Er dankte ferner den auswärtigen Gästen und sprach dem Sekretär des Cercle, Herrn Vandeveld, seine Anerkennung für die vorzügliche Redaktion des Festberichtes aus. An die Worte des Herrn Hoste anknüpfend, betonte er mit humo ristischem Ausdruck, daß, wenn der Präsident auf seine Genter Geburtsstadt stolz sei, er nicht weniger stolz darauf sei, der Stadt Löwen anzugehören, deren Universität seit Jahrhunderten eine Zierde Belgiens, ja Europas sei. Das Behagen der Festteilnehmer, das diesen Worten folgte, machte einer stürmischen Heiterkeit Platz, als nunmehr auch der Minister Francotte aufstand und als guter Lokalpatriot für seine Vaterstadt Lüttich eintrat. So waren am Präsidium die drei großen Universitätsstädte der Provinz ver einigt, während die Hauptstadt Brüssel fehlte. In einer späteren Rede des Rechtsanwalts Wauwermans machte dieser denn auch eine nicht weniger fröhlich aufgenommene Anspielung darauf, daß er »nur« ein Brüsseler sei und dies neben den Preisreden der Genter, Löwener und Lütticher Patrioten kaum zu gestehen wage. — Minister Francotte erinnerte noch an die Lütticher Welt ausstellung im Jahre 1905, auf der das belgische Buchgewerbe durch seine Kollektivausstellung einen so großen Erfolg errungen habe, und forderte, von Lüttich 1905 auf Brüssel 1910 übergehend, den belgischen und ausländischen Buchhandel auf, sich an dem internationalen Rendezvous auf der bevorstehenden Brüsseler Weltausstellung recht lebhaft zu beteiligen, und zwar um so mehr, als der Buchhandel des besonderen Verständnisses der Ausstellungs leitung für seine Bedürfnisse versichert sein dürfte. Es folgte eine längere Rede des Vizepräsidenten Herrn Cornslis- Lebsgue auf die auswärtigen Delegierten, für deren jeden er ein besonderes Freundeswort hatte, sei es nun, daß er die Er innerung an frühere gemeinsam verbrachte Feste und Kongresse wachrief, oder sei es, daß er den Firmen der Betreffenden be wundernde Anerkennung zollte. Ihm antworteten als Vertreter ihrer Körperschaften die Herren Hetze!, van Kämpen, Lahure, Vallardi und de Vries. An weiteren Toasten seien hervorgehoben diejenigen des früheren Präsidenten des Cercle Verlagsbuch händler Emil Bruylant, der viele Jahre dem städtischen Kollegium als Stadtrat und Schöffe angehörte, von Delannoy im Namen der Handelskammer, Strickaert-Deschamps und Leempoel für das Brüsseler Buchdruckersyndikat. Rechtsanwalt Wauwermans, der als Vertreter der Regierung seine großen Kenntnisse auf dem Gebiete des Urheber- und Verlagsrechts schon so oft über Belgiens Grenzen hinaus auf Kongressen und Konferenzen zum Besten unseres Standes verwandt hatte, erinnerte als Präsidentrder Mssoviation litteiairs et artistigus internationale« in schwung voller Rede an die Verdienste des Cercle um den Schutz des geistigen Eigentums. Der Präsident des belgischen Buchgewerbe vereins, Herr Otlet, Generalsekretär des Internationalen Biblio graphischen Instituts, dankte den Ministern für ihre große Bei hilfe, der wir nicht nur die Begründung des Muses cku livrs«, sondern auch dessen Einrichtung im Maisou äu livrs« und das schnelle Aufblühen seit der kurzen Zeit des Bestehens dieser In stitutionen zu verdanken hätten. Nach einem geistvollen Trink spruch des Herrn Hecq im Namen der Brüsseler Presse und einem solchen des Herrn Rency im Aufträge der belgischen Schriftsteller vereinigung beschloß Herr Vandeveld, der unermüdliche Sekretär des Cercle, die schier endlose Reihe der Toaste, indem er der Gründer und Mitglieder des Vereins gedachte, die am heutigen Ehrentage nicht mehr unter den Lebenden weilen. Wehmütigen Sinnes erinnerte er an diese Männer, deren mancher dem Cercle seine ganze Kraft gewidmet und deren Tod so manchen engen Freundschaftsbund zerrissen hätte. Das Bankett, an dem etwa 100 Personen teilnahmen, fand gegen Mitternacht seinen Abschluß. Vor dem Auseinandergehen wurden, wie schon am Vormittag, verschiedene Gruppenbilder der Festversammlung ausgenommen. Diese bilden nebst einer sehr geschmackvollen, von Herrn Buchdruckereibesitzer Goossens gestifteten Menükarte und einem von Paul Fisch gravierten^An- hängsel in Silber bleibende Erinnerungen an das Jubelfest des belgischen Buchhandels. Der Fe st bericht. Eine ausführliche Festschrift mit dem stenographischen Proto koll der Festversammlung wird unter dem Titel Motivs lüstorigus pudliss ä l'ovoasiou äu X XVs auuivsisaiis äu Osrols dsIZs äs ls, lidiairis« demnächst im Druck erscheinen und sämtlichen Mit gliedern und Teilnehmern zugestellt werden. Inzwischen wurde als Auszug hieraus der zur Festversammlung verlesene »Rapport« des Herrn Vandeveld als Manuskript gedruckt; es sei uns ge stattet, aus demselben die wesentlichen, speziell den Buchhandel betreffenden Daten kurz mitzuteilen. Die erste Versammlung zur Konstituierung eines belgischen Buchhändlervereins fällt in den Monat Januar des Jahres 1883; die Idee hierzu entsprang der Initiative des leider viel zu früh 833*
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