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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.04.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-04-08
- Erscheinungsdatum
- 08.04.1933
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- Deutsch
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tisch seien, gezwungen würden, auf ihren Firmenbogeu die Namen der wirklichen Besitzer oder der in dieser Firma maßgebenden Leute anzugeben. Einschneidendere Konjunkturänderungen sind angesichts der Gesamtlage noch nicht zu erwarten, auch vom Ausland her nicht, wo im übrigen für die Weltwirtschaftskonferenz nun doch Mitke Juni als Termin genannt wird. Im Inland liegen vereinzelte Symptome -vor, die als Zeichen für langsame erste Besserung der Lage gedeutet werden können. Es ist an verschiedenen Stellen der Wirtschaft ausgesprochen worden, daß man Vertrauen zur nationalen Regierung habe und daß man von ihr erfolgreiche Führung in eine bessere Zukunft erhoffe. Aus diesem Glauben und Vertrauen heraus kann manches erwachsen. Im Jahres bericht der Reichsbank wird im übrigen doch noch fest gestellt, daß die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands trotz leichter Besserungsanzeichen unbefriedigend geblieben sei. Die R-eichsbant sei bemüht gewesen, an ihrem Teil durch die Ge währung von Kreditrückhalten besonderer Art zu helfen. Daß trotz der umfangreichen Kreditbereitstcllungcn das Jnlandwechsel- portefeuille in 1932 um mehr als eine Milliarde aus rund 314 Milliarden zusammengefchrumpst ist, wird im wesentlichen mit dem Darniederliegen der Privatwirtschaft und weiterhin da mit begründet, daß die Durchführung des umfangreichen Arbeits- befchaffungsprogramms mancherlei Vorbereitungen bedurfte, wes halb die Kredite erst nach und nach angefordert würden. Im übrigen wird im Bericht darüber geklagt, daß die Bemühungen der Reichsbank, Warenumsätze zur Erleichterung des Zuganges der Wirtschaft zum Notenbankkredit mehr als bisher im Wege der Wechselziehung anstatt durch Einräumung offener Buchkredite finanziert zu sehen, vorläufig nur geringe Erfolge auszuweisen gehabt hätten. Über die Devisenfituation wird ausgeführt: Trotz Devisenbewirtschaftung und Stillhalteabkommen haben 1932 die Bestände der Reichsbank an Gold und Devisen nochmals fast um eine Viertel Milliarde Reichsmark abgenommen und damit «inen Tiefstand erreicht, der zu ernsten Bedenken Anlaß gibt. Die Rejchsbank fand sich zu den Leistungen an Gold und Devisen be reit, um den bisher aufrechterhaltenen Dienst der öffentlichen und privaten Auslandschulden nicht zu gefährden. Die künftige Entwicklung wird die Reichsbank vor schwere Probleme stellen, wenn es nicht gelingen sollte, den gerade in den beiden ersten Monaten des laufenden Jahres katastrophal gesunkenen Außen handelsüberschuß beträchtlich zu heben. Es muß in diesem Zu sammenhang -erneut darauf hingewiesen werden, daß kein Schuld nerland in -der Lage sein kann, seine Verpflichtungen zu erfüllen, wenn sich -die Gläubigerländer gegen seine Warenlieferungen ab- sperren. Die Reichsbank schätzt, daß seit September 1930, also seit Beginn der Auslandsabziehungen, bis heute die gesamte Aus landverschuldung Deutschlands um mindestens 7,5 Milliarden RM zurückgegangen ist; daneben seien in der gleichen Zeit für Zinsen weit mehr als 2,5 Milliarden RM an das Ausland be zahlt worden. Diese Zahlungen stellten nicht nur die Zahlungs willigkeit Deutschlands in das beste Licht, sondern bedeuteten auch angesichts des Konjunkturrückgangs eine Leistung, die von der inneren wirtschaftlichen Kraft Deutschlands Zeugnis gäbe. Das Angebot Schachts, den Rediskontkredit der Reichsbank an die Basler Bank zurückzuzahlen, ist unbedenklich. Das Gold gehört uns ohnehin nicht. Die Kreditverlängeru-ngsverhandlungen geben aber namentlich Frankreich -immer wieder Gelegenheit, uns Schwierigkeiten zu machen. An eine Diskontsenkung freilich ist unter diesen Umständen bis auf weiteres wohl nicht zu denken. Bezüglich der Lage im Buchhandel und Buchge- w erbe ist etwas Besonderes im Augenblick nicht hervorzuheben. Die Unternehmungslust des Verlags ist nach den Erstankündi gungen im Börsenblatt zu urteilen immer noch verhältnismäßig lebhaft. Die Zahl der erstmalig amgekündigten Neuigkeiten be trug im März 848 statt 759 im selben Monat 1932. Für das 1. Vierteljahr find die entsprechenden Zahlen 2310 und 2374, das ist also ein Rückgang von rund 2K°/». Gegen die Hochkon junktur des Jahres 1930 (3317) beträgt der Rückgang allerdings 30°/». Darin kommt die Verschlechterung der Lage doch recht deutlich zum Ausdruck. Der Durchschnittspreis der Märzneuig keiten war 6.31 RM, was gegen das Vorjahr einen weiteren Preisabbau um nochmals gut 10"/» bedeutet. Die Preisbewegung der älteren Produktion war im übrigen in den letzten Monaten, nach den Preisänderungen im Barsortimentskatalog zu urteilen, weiter verhältnismäßig lebhaft. -Es llberwogen dabei auch die Preisheraufsetzungen. Die Absatz-Verhältnisse zeigen keine Besse rung, auch nicht im Ausland, wo zudem die Devisenschwierigkeitcn eine steigende Not bedeuten. Gerade der Buchhandel wird des halb eine allgemeine Bereinigung der Weltlage freudig begrüßen und wünscht sie sehnlich herbei. Stempelabdrücke jetzt als Drucksachen zugelaffen. Die am 28. März durch Amtsblatt 28 des Reichspostministeriums bekanntgegebene Verorduung zur Änderung der Postordnung hat u. a. für den Versand von Drucksachen eine begrüßenswerte Verein fachung gebracht. Als Drucksachen werden von jetzt ab im inner deutschen Verkehr ein'schl. Saargebiet, Freie Stadt Danzig, Litauen und Memelgebiet, Luxemburg und Österreich Mitteilungen usw. zu gelassen, die durch Stempel hergestellt oder deren gedruckter oder durch ein zulässiges Vervielfältigungsverfahren (Hektographie, Autographie, Typenflachdruck, Photographie usw.) hergestellter Wortlaut mittels Stempels ergänzt worden ist. Die Stempelzusätze können beliebig lang sein, sie sind bei Ergänzungen des gedruckten Wortlauts nicht mehr au die bisher nur bis zu 5 Worten erlaubten Nachtragungen ge bunden, denn sie rechnen jetzt zu den zulässigen Druckverfahren. Im buchhändlerischeu Verkehr ist es mithin gestattet, Bücherprospekte, die mit dem Aufdruck versehen sind »All beziehen durch «, »Von der Buchhandlung erbitte«, »Bestellungeil an die Buchhandlung erbeten« usw., mittels Stempels, der an keine Wortzahl mehr gebunden ist, zu ergänzen. Gleiches gilt auch von Bücherbestellzettelu, die den Aufdruck tragen »Von der Buch handlung erbitte«. Wird der Name der Buchhandlung durch Stempel eingesetzt, so unterliegt er nicht mehr der Wortzählung. Auch Stempelzusätze wie »Eilt«, »Dringend«, »Durch Postpaket«, »als Kreuzband«, »bar«, »Barfaktur über Leipzig«, »Abrechnung Buch händler - Abrechnungs-Genossenschaft« bleiben unberücksichtigt. Es empfiehlt sich deshalb, für solche oder ähnliche Angaben Gummistem pel anzufertigen. Auch in Rechnungen oder Fakturen mittels Stem pels angebrachte Zusätze über Zahluugs- und Lieferungsbediugmigen, Rücksendungen usw. sind erlaubt. Den Drucksachen bcigelegte Bestell- kartcn oder Briefumschläge oder den mehrteiligen Drucksachcnkarteu anhängende Bestell- oder Antwortkarten können mittels Stempels mit der Adresse vorgearbeitet werden, an die sie zurückgesandt werden sollen. Da den Stempeln auch Buchstabenhalter mit auswechselbaren Typen gleichgeachtet werden, ist es jetzt möglich, Druckstücke verschie dener Art weitestgehend zu ergänzen. Eckstei n, Regierungsrat Hanns: Einführung in die Kalku lation der Handels- und Industriebetriebe. Mit handels- und st.euerrcchtlicher Betrachtung und steuerlicher Nachkalku- lation. Mit Vorwort von Prof. vr. Friedrich Lettner. Mün chen 1933: Carl Gerber. IX u. 51 S. NM 1.50. Bei der Bedeutung, welche die Kalkulation in betriebswirtschaft licher und steuerrechtlicher Hinsicht besitzt, verweise ich auf diese Schrift um so lieber, als die meisten Werke über dieses Gebiet etwas umfangreich und nicht gerade leicht zu lesen sind. Wie in früheren Veröffentlichungen hat der Verfasser auch hier es meisterhaft ver standen, das schwierige und umfangreiche Thema geschickt zu um reißen, das Wichtige klar herausznschälen nnd in leichtfaßlicher Dar stellung die umfangreiche Rechtsprechung zu behandeln. Wenn auch buchhändlerische Themen nicht behandelt sind, so wird die Schrift für den Verleger in vielen Teilen aufklärend wirken, ganz besonders möchte ich sie dem buchhändlerischen Nachwuchs empfehlen, zumal auch der Preis verhältnismäßig sehr niedrig bemessen ist. Hans S t o l l. Kleine Mitteilungen Ausgleichsverfahren. — Das Wiener Handelsgericht hat das Ausgleichsverfahren eröffnet über: Emmerich Becsei, Buch handel und »Sesam-Bücherstube«, Wien I., Renngasse Nr. 6. Aus gleichsverwalter Max Manicke, Wien I., Stubenbastei Nr. 2. An meldungsfrist bis 3. Mai. Aktiven 21 317 8., Passiven 32 747 8. An gebot 50 Prozent in 20 Monatsraten.
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