Ein Epos der Volkwerdmrg Zu Mirko Jelusichs Roman „Crorrrwell" Historische Stoffe, von einer großen und schöpferischen Schau gesehen, lassen sich alle zu gegenwartsbezüglichen Gleichnissen gestalten. Wenn ein Dichter in seinem Werk große Epochen der Geschichte zum Vorwurf nimmt und di« Gewalt und Gnade in sich hat, daraus auch die Grundpro bleme und Urwurzeln der heutigen Zeit zu enthüllen und als ewig gültiges Schicksal der Volker hinzustellen, dann schenkt er uns damit ein zeitnahes Erzieht, ngS- und Volksbuch, das viel wirksamer und wahrhaftiger sein kann, als Bücher, die stofflich ganz in dieser Zeit spielen und ihre Wesenheiten zu ergründen suchen, ohne den notwendigen Abstand zu haben. Der deutsch-österreichische Dichter Mirko Jelusich hat schon in seinem berühmt gewordenen Cäsar-Roman ein solches historisches Werk geschaffen, in dem sich — es erschien vor vier Jahren — die ganze Sehnsucht der damaligen Zeit nach einem Führer spiegelte, der aus dem Chaos eines ver gifteten und irregeführten Volkes eine Einheit schmieden sollte. Sein neues Buch „Cromwell"'), das schon im Frühjahr vollendet war, stellt nun eine prophetische Verkündung unserer Zeit dar, die in Form und Inhalt zu den Standardwerken der neueren deutschen Literatur gerechnet werden darf. Die Gestalt dieses über ragenden Staatsmannes und Führers, der zum erstenmal sein Führertum wachsen ließ au« den tausenderlei Vielheiten und Notwendigkeiten des Volke», der Nation, wird durch das bekenntnisheiße Herz Jelusichs zu einem gleichnis- ') F. G.Speidel'sche Verlagsbuchhandlung, Wien-Leipzig haften Beispiel für den Weg und bas Werk des Führers der Deutschen. Wer nur einigermaßen unsere Zeit mitgestaltet und mit- erkämpft hat, der sieht in diesem herrlichen Roman der nationalen Erhebung, der Volk- und Nation- Werbung das in Worte gekleidet und ausgesprochen, was wir alle seit Jahren ersehnt und gefühlt haben. Der Roman „Cromwell" ist ein EpsS ewiger germanischer Sehnsucht nach der Nation, nach dem Werden einer Einheit, die sich verkörpert in der Persönlich keit eines Führers, der alles der Vielheit dankt, aus der er emporgewachsen ist. Die unerhörte dramatische Wucht, das atemlose Jagen von Szene zu Szene, der tolle Wirbel von Menschen und Schicksalen, vom tiefen Frieden und der einsamen Qual des einzelnen bis zum welt- bestimmenden Schicksal der Nation, das sich in gigantischen Schlachten und in den Kämpfen der Geister entscheidet, gibt dem Buch eine Überzeugungskraft, durch die es in allem und jedem zu einer vollendeten Lei stung eines ganz großen, einmaligen Dich ters erhoben wird! Der große Erfolg des Buches in der kurzen Zeit seit seinem Erscheinen, der tiefe und begeisterte Widerhall in der ganzen nationalen Presse, ist dafür nur die äußere Bestätigung. Es soll und wird dieses männliche und heroische Buch bleibender Besitz unseres Volkes werden! Völkischer Beobachter lH München, 25. Oktober 19Z3