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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.11.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-11-09
- Erscheinungsdatum
- 09.11.1933
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- Deutsch
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sßs« 261, 9. November 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. DtschnBuchhanbel. Die Hanseatische Verlagsanstalt sandte einige große Packen Bücher aus ihrer neueren Produktion, die verlost wurden. Für die Arbeitsgemeinschaft des fünften und sechsten Tages hatten die Verlage Albert Langen-Georg Mül ler, Staackmann und Scherl in entgegenkommendster Weise die Hilfsmittel zur Verfügung gestellt durch Überlassung von Rohexemplaren einiger Neuerscheinungen, die im Mittelpunkt die ser Arbeitsgemeinschaften standen. Unser aller Dank gebührt außerdem E. G. Kolben Hetzer, der am Nachmittag des dritten Arbeitstages bis in die späten Abendstunden unter uns weilte, und Ernst Wiechert, der am Vormittag des vierten Tages über sein Leben zu uns sprach und uns einige kürzere Dichtungen vorlas. — th — (Der Bericht Uber die Jungbuchhändlertagung in Bremen folgt.) „Die Kamera". Ausstellung für Photographie, Druck und Reproduktion. Vorschau und Eröffnung. Die Direktion der gemeinnützigen Berliner Ausstellungs-, Messe- und Fremdenverkehrs-Ges. m. b. H. hatte die Vertreter der in- und ausländischen Presse für Freitag, den 3. November einge laden zu einer Vorbesichtigung der großen deutschen Ausstellung »Die Kamera«. Dieser Ausstellung kommt eine grundsätzliche Bedeutung zu: es ist dies die erste große Gemeinschaftsarbeit der großen Arbeitsfront, die nur das eine Ziel kennt: den deutschen Arbeiter aller Zweige des wirtschaftlichen Lebens immer fester zusammenzuschinieden. Nicht ohne Grund wurde deshalb auch das Thema der Ausstellung ge wählt, denn Photographie, Druck- und Reproduktionstechniken fassen alle die Kräfte des Schaffens zusammen, ohne deren Leistungen wir keine Möglichkeiten des Kulturfortschrittes hätten. Wie wichtig diese Techniken gerade heute für unser Leben, be sonders unser politisches Leben sind, das erleben wir selbst jeden Tag. Hunderttausende deutscher Volksgenossen sind in diesen Be trieben beschäftigt, und den vielen anderen Millionen, die ihrer Arbeit ferner stehen, soll gezeigt werden, wie viele Einzelausgaben dieser Berufszweig in sich vereinigt. Nach der Begrüßung durch Herrn Direktor Wtschck ber ichtete Herr Heiner Kurzbein, Referent im Ministerium für Voliksauf- klärung und Propaganda in lebendigen und anschaulichen Aborten von der Aufgabe der «Photographie im neuen Staat«. Dieser Vor trag zeigte deutlich, welch großen Wert wir der Photographie, hier ganz besonders der Bildberichterstattung zumessen müssen. Uiaren es doch die Nationalsozialisten, die vierzehn Jahre lang unter bös willig falscher Bildberichterstattung zu leiden hatten. Nicht a llein die Leitartikel ber gegnerischen Presse waren absichtlich ungü nstig gehalten, nein, auch die Bilder, die der Bewegung »gewidmet« waren, waren willkürlich schlecht ausgenommen und wiedergege den. Es entsteht beim Beschauer von einer Sache ein verschiedner i Hin druck, wenn von einer Riesenkundgebung das leere Versammlumgs- seld mit ein paar heimkehrenben SA-Leuten gezeigt wird, od>:>: ob bas Bild wirklich den wahren Tatbestand wiedergibt. Gegen diese Lllgenbilder kämpfte als erster der »Illustrierte Beobachter« inmtig und tapfer durch all die Jahre. Er zeigte uns, wie die Bewegung wuchs, wie sie stritt und siegte. Und diese Bilder prägten sich ein, mehr als das gesprc>ch>ene Wort, sie blieben im Gedächtnis, brannten sich als Mahnzeichen ein. Wir wissen alle, daß wir einen Bericht leichter und schneller er fassen, wenn ihm Bilder beigegeben sind. Wir wissen auch, daß dms Bild einen gegebenen Sachverhalt leichter klärt als die lange A b- handlung über den gleichen Gegenstand. Die Wirkung des Bildes t st also eine viel schnellere. Diese Wirkung haben wir in den letzte n Monaten des neuen Deutschland nur zu oft gespürt in den Bild berichten des Auslandes Uber uns. Dort wurden Bilder verbreite t, die absichtlich falsch waren, und nach diesen Bildern beurteilte ma> i uns dann. Hier liegt also die große Ausgabe der Bildberichterstat tung, zu zeigen, wie eswirklich ist, dem Ausland das Deutschlanl > Adolf Hitlers zu zeigen, nicht das falsche Bild einiger unverantwort licher Hetzer. Dieser Dienst ist Dienst am ganzen Volk. Die Ausführungen des Referenten Kurzbein wurden fortgefüh/ri in einem Vortrag des Chefredakteurs der »Neuen JZ« Herrn Stiewe: »Das Bild als politische Waffe«. Im politi schen Kampf kommt dem Bild, bas suggestiv und anfeuernd, in !>e- wisfem Sinne magisch wirkt, eine besondere Bedeutung zu. Das ge lesene Wort verblaßt, das Bild ist eindringlicher, und dieser Ei n- druck läßt sich nicht so leicht verwischen. Die Werbekrast des Bild es Kernspruch ües Deutschlanösenöers: „Oer neue Nationalismus will VeuIschlanSs Zukunft/ nicht üie Restaurierung einer einmal zerbrochenen Vergangenheit, was heistt Las, Nationalismus: wir stehen zu VeutschlanÜ, weil wir Deutsche strich weil DeutschlanÜ unser Vateclanch Sie Deutsche Seele unsere Seele ist, weil wir alle ein Stück öer Seele VeutschlanÜs stnü". z->s,ph s°°bbrls im politischen Kampf, tn gutem und schlechtem Sinne, ist deshalb eine viel größere, denn der Beschauer ist viel eher geneigt, dem Bild, so subjektiv es auch ist, wie wir sa gesehen haben, zu glauben, als dem Wort, denn auf dem Bild, da »sieht man es ja, wie es war«. In dieser Subjektivität des Bildes liegt auch die Gefahr, die Gefahr besonders, wenn das Bild im Kampfe verwendet wird: das subjektive Pressebtld, wenn es nicht wahr ist, ist eine der gefährlich sten Waffen im Kampf der Anschauungen. Auch in diesem Augenblick müssen wir an die vergangenen Monate und die Bildberichterstat tung denken, damit uns diese Gefahr immer bewußt bleibt, und da mit der Rus immer lauter wird: Helft kämpfen, damit bas Bild des wahren Deutschland in alle Welt getragen wird. An diese beiden kämpferischen Vorträge schlossen sich zwei wei tere an, auf die näher einzugehen wir Gelegenheit haben werden in einem ausführlichen Bericht über die Ausstellung selbst. Wir nennen die Themen: Photographie und Forschung, über das vr. Erich Stcnger sprach, und Neuzeitliche Druck- und Reproduktionstechniken, über das vr. Johannes Albrecht kurz und einprägsam reserierte, und das besonders den Buchhändler interessieren wird. Wir danken ber Ausstellungsleitung, daß sie es möglich machte, der Presse vor Eröffnung der Ausstellung selbst durch diese Vor träge einen tieferen Einblick zu geben in das, was die Ausstellung allen, die sie besuchen werden, zeigen soll. An diese Borträge schloß sich eine Führung durch die Räume ber Ausstellung an: überall noch eine fieberhafte Tätigkeit, tn allen Räumen noch Menschen, die mit Anstrengung aller Kräfte das große Werk vollenden halfen. Wie ganz anders war ber Eindruck am Sonnabend, dem 4. No vember, als wir die Ausstellungshallen zur Eröffnung der Ausstel lung durch Herrn Reichsminister vr. Goebbels betraten: Eine säst feierliche Ruhe lag über den Räumen, Menschen, immer neue Men schen strömten herein, aber bei allem der Eindruck, daß etwas Be sonderes kommen müsse, daß etwas besonders Schönes erwartet werde. Und dieses Erwartete kam: Es wird allen unvergeßlich der Augenblick sein, in dem die Empfangshalle geöffnet wurde: ein fest lich erleuchteter Saal, geschmückt mit den Blumen des Herbstes, hin ter der Tribüne ein Riesenbild von ber Gefallenenehrung auf dem Parteitag des Jahres 1S38: Adolf Hitler allein mit seinem Stabs chef, rechts und links und hinter den beiden das unendliche Meer der SA., das nicht aufhören wird zu wachsen, das auch auf diesem Bild hineinreicht in eine große, große Weite. Und auf den Seiten die Fahnen der Deutschen Arbeitsfront. All das formte sich zu einem hohen Bild von ber Größe des neuen deutschen Reiches. In diese Schau hinein klang das starke Jubeln der Kestouvertüre von Leutner, gespielt vom Musikzug der SA.-Standarte IV. Dieses Jubeln und Freuen des Herzens wurde ein Jubeln der Stimme, als der Schirm herr der Ausstellung, vr. Goebbels erschien und, von Staats kommissar Kuhn begrüßt, die Ausstellung mit einer Rede über Wesen, Werden und Wirken des Bildes erössnctc. Wir geben im nach stehenden seine Ausführungen wieder: »Mit der Eröffnung dieser großen Photo- und Buchdruck schau stehen wir wieder an einem wichtigen Abschnitt der auf bauenden Entwicklung. Das Lichtbild ist ein sichtbarer Ausdruck für die Höhe unserer Kultur i den Wert der Lichtbildneret nicht nur für das künstlerische Leben, sondern vor allem auch für den praktischen Daseinskampf in vollem Umfange zu erkennen, und die Photographie wie die Graphik in den Dienst der deutschen Sache zu stellen, ist Ausgabe dieser Ausstellung. Die Höhe der Kultur eines Volkes wird am besten gekenn zeichnet durch seine Fähigkeit, seine Erlebnisse umzudeuten in sicht bare, bleibende Form. Das erste Runenzeichen war eine Groß tat, in der sich der menschliche Geist offenbarte. Als der Mensch im Anfang seiner Geschichte begann, bewußt zu sehen und von einem passiven Jn-sich-aufnehmen wie in einem gewaltigen 851
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