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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.11.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-11-09
- Erscheinungsdatum
- 09.11.1933
- Sprache
- Deutsch
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X- 261, 9. November 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. Dtschn Buchhandel. Bekanntmachungen der Geschäftsstelle. Betr.: Entschädigung der Sortimenter bei Beschlagnahme von Druckschristen. Auf Grund von Mitteilungen aus Sortimenterkreiscn besteht Veranlassung, auf die Bestimmung des 8 26 der Verkehrsord nung hinzuweiscn, wonach der Verleger dem Sortimenter den Schaden zu ersetzen hat, der durch Beschlagnahme fest oder be dingt gelieferter Druckschriften entstanden ist. Voraussetzung dabei ist, daß es sich um ordnungsgemäße Beschlagnahme durch Staatsorgane auf Grund gesetzlicher Vorschriften handelt. Betr.: Sondersenstcr Dichter-Akademie. Um die Werbung für die Schriften der Dichter-Akademie- Mitglieder zu unterstützen, haben wir von den beteiligten Ver legern geeignetes Material (Texte, Bilder) beschaffen lassen. Wir bitten die Firmen, die ein Sonderfenster ausbauen (vgl. den Vor schlag auf der 4. Umschlagseite des Börsenblattes vom 28. Oktober), uns davon umgehend Mitteilung zu machen, damit wir uns mit der Presse des betresfenden Ortes in Verbindung setzen können. Angabe der wichtigsten Zeitungen des Ortes ist erwünscht. Leistzig, den 8. November 1933. ivr. Heß. Derpfllchtung und Erziehung. Wir bringen heute zwei Berichte über buchhändlerische Ver anstaltungen, die von dem Willen der Veranstaltenden und der Teilnehmer getragen waren, sich der ihnen durch ihren Beruf auf erlegten Verpflichtung zu besinnen und im Geiste dieser Ver pflichtung und im Geiste der neuen deutschen Lebcnsanschauung an sich zu arbeiten. Es handelt sich dabei um 1. die Schulungswoche, zu der die Reichsfachgruppe BuchhandeldesDHV. und in ihrem Namen die Ortsgruppe München der Reichssachgruppe für die letzte Septemberwoche nach Oberammergau gerufen hatte, und 2. um die Jungbuchhändlertagung des Gaues We se r - E m s, die am Sonntag, dem 22. Oktober, unter starker Be teiligung in Bremen stattgefunden hat. Sowohl die Schulungswoche in Oberammergau als auch das Treffen in Bremen stellen einen neuen Typ der gewohnten buch händlerischen Fortbildungs-Zusammenkünfte dar; auf beiden Ver anstaltungen wurde versucht, im Hinblick auf die Erziehung der Heranwachsenden Buchhändlergeneralion, aus 'die neueEin st e l l u n g des Buchhändlers zu den Ausgaben, die der natio nalsozialistische Staat ihm weist und nicht zuletzt auf eine neue G es a m t a u s r i ch tu n g der b u ch h ä n d l er i s ch en Arbeit überhaupt neue Wege zu finden, sich auf einen neuen Boden zu stellen, neue Ziele zu sehen und sich zu neuen Ausgaben zu bekennen. Die Buchhändlerwoche in Oberammergau stand unter dem Grundgedanken »Dernationalsozialistische Staat und das Buch--; im Gegensatz zu früheren Bildungsveranstal- lungen mit gleichem äußerem Rahmen wurde hier das Referat schema abgelöst durch die Einrichtung täglicher Arbeitsgemeinschaf ten. Die Woche stand unter der Leitung Karl Th ulk es, des Führers der Reichsfachgruppe Buchhandel im DHV., der die buch- händlerisch-berufliche Arbeitsgemeinschaft leitete, und vr. Lan- genbuchers, 'dem die Aufgabe gestellt worden war, die in Ober ammergau zusammengekommenen jungen Buchhändler litera risch anzuregen und zu führen. Wegen der besonderen Art der Oberammergaucr Buchhändler woche soll im folgenden ausführlicher als üblich über den Verlauf der Woche berichtet werden. Aus dem gleichen Grund haben wir auch den Leiter des Buchhändlertrefsens inBremen, Herrn Karl Heinrich Bischofs, gebeten, einen ausführlichen Bericht über die Veranstaltung vom 22. Oktober für das Börsenblatt zu schreiben. (D. Schriftltg.) 1. Obcrammergau 1933. Die Oberammergauer Buchhändlerwoche wurde am Sonntag, dem 24. September, nach dem gemeinsamen Abendessen eröffnet. Karl Th ulke sprach einige Worte über das Thema der Woche und über die Arbeiten, die auf der Woche bewältigt werden sollten. Nachdem die Teilnehmer sich gegenseitig vorgestellt hatten, vereinte alle ein gemütlicher Abend mit Liedern und zwangloser Unter haltung bis gegen Mitternacht. Die erste Arbeitsgemeinschaft vom Montag, dem 2S. September, wurde wie alle folgenden Arbeitsgemeinschaf ten von Karl Th ulke eröffnet mit einem Wort aus »Adolf Hitler, Mein Kampf«. Dann ergriff Herr O. Schneider als Vertreter des Reichsamtes für Schulung und Bildung im DHV. das Wort. Seine Ausführungen gipfelten in dem Hinweis darauf, daß die kulturelle Führungsaufgabe des Buchhändlers nicht als ein B e s s e r w i s s en, sondern als ein Helsenwol- len aufgefaßt werden müsse. Er zeigte als Berufsethos den Grund satz »Lebensgestaltung aus Berufsersüllung«. Darauf begann vr. Langenbucher mit seiner Arbeitsgemein schaft, die dem Thema »DasBuchimneuenStaat« gewid met war und bei der versucht wurde, die Beziehungen desSchöp - fers eines Buches, seines Deuters, seines Mittlers und des Werkes selbst zum nationalsozialistischen Staat aufzuzeigen. Or. Langenbucher sprach vom Totalumbruch auf allen Le bensgebieten, den er in Anlehnung an Kolbenheyer als ein gesamteuropäisches Ereignis ansieht. Er wies im An schluß an »Adolf Hitler, Mein Kampf« auf die Bedeutung des gesprochenen Wortes hin, das unmittelbar und also rascher wirke als das geschriebene Wort, das immer einer längeren Zeitspanne bedarf, um sich auszuwirken. Aber wir alle wissen, daß eine Revolution ihren Sinn erst erhält durch die ihr folgende Evo lution, deren geistiger Mittelpunkt die nationalsozialistische Welt anschauung sei. Innerhalb dieser Evolution komme dem Buch eine hohe Bedeutung zu. Unterschieden müsse dabei werden die Funk tion des p o l i t i s ch e n Buches, das u n m i t t el b a r sich mit den Problemen der Zeit befasse und in die geistigen Auseinandersetzun gen hineingreife, von der Funktion des dichterischen Buches, in dem das geistige und seelische Erleben der Zeit mittelbar zu uns spreche. Das politische Buch, das heute einer besonderen Förderung nicht bedarf, da alle die, die über das neue Geschehen sich klar werden wollen, von selbst Len Weg zu ihm finden, wurde für die Arbeitsgemeinschaften an der Woche ausgeschieden, da man sich hier einmal ganz aus das dichterische Buch beschränken wollte. Or. Langenbucher versuchte von hier aus das teilweise Versagen des Schriftstellers und des geistigen Mittlertums in der vergangenen Epoche zu kennzeichnen und diesen beiden wichtigen Funktionsträgern im geistigen Leben der Zeit neue Aufgaben zuzuweisen. Zum Schluß dieser ersten Arbeitsgemeinschaft fand eine Ver teilung praktischer Aufgaben statt. Es wurde eine Reihe von Büchern an die Teilnehmer ausgegeben, die während der Woche gelesen und kritisch gekennzeichnet werden sollten. Es han delte sich dabei sowohl um Werke, die nur von einzelnen, als auch um Bücher, die von allen Teilnehmern gelesen und beurteilt wer den sollten. Die praktische Arbeitsgemeinschaft dieses Tages wurde ein geleitet durch einen Vortrag Karl Thulkes über den ständi - scheu Aufbau und die berufliche Gliederung der Deutschen Arbeitsfront. Zur Aussprache gelangte dann folgende Frage: »Welche Verantwortung trug der Sortimcnts- gehilfe in den letzten fünfzehn Jahren? Welche Verantwortung ist ihm heute aufgegeben?« Hier wurde der Weg aufgezeigt vom Nütz lichkeitsstandpunkt zur freien Entscheidung des Gehilfen im Hinblick auf den nationalpädagogischen Wert des Schrifttums und seiner Bedeutung für das seelische Leben der Zeit. Die Aussprache, die am Abend des ersten Arbeitstages statt- sand, galt der Untersuchung der Berkaufspraxis des nationalsoziali stischen Buchhändlers. Sehr lebhaft diskutiert wurde dabei das Pro blem der Vorstadtbuchhandlung und der Arbeiterbücherstube. 848
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