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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.11.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-11-09
- Erscheinungsdatum
- 09.11.1933
- Sprache
- Deutsch
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X- 261, 9. November 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. Dtschn Buchhandel. Die Arbeitsgemeinschaft des zweiten Tages galt dem Thema »Dichtung und Dichter im Dritten Reich» und wurde begonnen mit einem kurzen Referat von Or. Langen- bucher über die Entwicklung 'der Deutschen Akademie der Dichtung. Auf diesen Vortrag braucht hier nicht näher einge gangen zu werden, da er demnächst im Börsenblatt im Wort laut veröffentlicht werden wird. Im Anschluß an dieses Referat vr. Langenbuchers fand eine Aussprache statt über die Gesichtspunkte, die für eine Auswahl der in eine Dichterakademie aufzunehmenden Dichter in Anwendung gebracht werden könnten. Die Teilnehmer waren mutig genug, sich darüber auszusprechen, wieweit die in der erneuerten deutschen Dichtung vertretenen Dichter das Recht auf einen Sitz in einem so repräsentativen Gremium hätten, wenn der Begriff desDichters gegenüber dem des Schriftstellers ganz scharf und eindeutig herausgearbeitet und bei der Auswahl verwirklicht würde. Als Möglichkeit für einen Ausbau der Dichter-Akademie wurde das Zweikammersystem vorgeschlagen, wobei in die erste Kammer nur solche Dichter ausgenommen werden sollten, die bereits auf eine Lebensleistung zurückzublickcn vermöchten, während in der zweiten Kammer jüngere Talente vertreten sein sollten, immer mit der Aussicht, je nach Leistung in die erste Kammer zu kommen. Sehr lebhaften Zuspruch fand auch die Frage: »Was er wartet der Buchhandel von der Arbeit der Dich terakademie, und was erwartet die Dichteraka demie von der Arbeit des Buchhandels?« Die Teilnehmer forderten von der Dichterakademie Förderung des Schaffens jüngerer Dichter und Einsatz für das deutsche Buch im Ausland. Gerade hier wurde die Wichtigkeit der Aufgabe der neuen Dichterakademie gesehen, da das Ausland bisher einen völlig fal schen Begriff von den wirklichen Repräsentanten des deutschen Gei stes hatte. Als Forderung der Dichterakademie wurde ganz richtig gesehen, daß es Aufgabe des Buchhandels sei, das Volk wieder in stärkerem Maße als bisher zum dichterischen Buch zu führen und überhaupt ein neues Verhältnis zwi schen Volk und Dichter zu schaffen. Von hier führte der Weg weiter zu dem Thema »Buchbesprechung«, das nur noch ganz kurz gestreift werden konnte, und zu dem Probleni »Volks- b u ch«, das an Hand der von A. vonGrolmanin Heft 9 der »Neuen Literatur» aufgestellten sechs Leitsätze über das Volksbuch erörtert wurde. Hier wurde besonders die Gefährlichkeit heraus- gearbcitet, die in der Anwendung einer derartig rationalen Me thode liegt. Die buchhändlerisch-fachliche Arbeitsgemeinschaft des zweiten Tages galt der Frage: »Neue Wege der Buchwerbung«. Thulke unterstrich die Möglichkeit eines Arbeitens vor allem der Buchhandlungsgehilfen innerhalb der Deutschen Arbeits front. Doch sei ein wirklich fruchtbringendes Arbeiten nur mög lich, wenn der Buchhandlungsgehilfc sich hier nicht als Exponent einer einzelnen Buchhandlung, sondern als Werber für das Buch überhaupt fühle. Der dritte Arbeitstag brachte das Referat Hans Hage- meyers, des Leiters der Reichs stelle zur Förderung des deutschen Schrifttums, über dem das Thema stand: »Erziehung des Volkes zum Buch«. Hans Hagemeyer gab in einem mit großem Beifall ausgenommenen Vortrag einen Überblick über die Tätigkeit der Reichsstelle, deren Zusammen setzung und Organisation er eingehend beschrieb. In der an schließenden Diskussion, an der auch die inzwischen eingetrosfenen Herren vr. Oldenbourg, München, Herbert Ho ff mann, Stuttgart, Karl Baur, München (Mitglied des Aktionsaus schusses) und Hans Butz, München, Bildungsobmann des DHV. Bezirk Bayern, Teilnahmen, wurde von Herrn Hagemeyer und vr. Langenbucher eine Reihe weiterer Ausschlüsse gegeben über die verschiedenartigsten Auswirkungsmöglichkeiten der von der Reichsstelle zu leistenden Arbeiten. Der Nachmittag des dritten Tages brachte den Vortrag Kolbenhey ers über »Das geistige Mittlertu m«, den wir in Nr. 242 des Börsenblattes im Wortlaut gebracht haben. An diesen Vortrag schloß sich eine sehr lebhafte Diskussion an, an der sich außer den genannten Herren auch die inzwischen noch ein getroffenen Herren Gustav Pezold und lli. Hermann Sauter, München (Langen-Müller) sowie Lempp und Lem - bert, München (Ehr. Kaiser Verlag) beteiligten. Kolbenheyer ging auf das bereitwilligste auf alle Fragen ein, die vor allem von einigen jungen Teilnehmern der Woche an den Dichter gestellt wurden. Aus der äußerst bedeutsamen Aussprache kristallisierten sich schließlich zwei Probleme heraus, das Problem der Gene rationen und das Problem desgeistigenMittlertums. Der Vortrag Kolbenheyers und die Aussprache, die sich daran an schloß, ließen den dritten Arbeitstag zum Höhepunkt der gan zen Woche werden. Es wurde allgemein bedauert, daß die Aus sprache, besonders die Antworten, die Herr Kolbenheyer den Teil nehmern auf ihre Fragen gab, nicht wörtlich festgchalten werden konnten, da aus ihnen noch deutlicher und unmittelbarer hervor ging, was der Dichter in der heutigen Zeit zu sagen hat und worin er die Aufgabe des Buchhändlers als eines der Hauptsunktionsträger geistigen Mittlertums sieht. Die vierte Arbeitsgemeinschaft galt dem Thema »D i ch- tungund Bolksschrift steiler« und wurde eingeleitet mit einem Referat Di. Langenbuchers über »WesenundAufgabe des Dichters und des Schriftstellers«. Aufruf der deutschen Wirtschaft Entschließung -er gesamten gewerblichen Wirtschaft auf -er Kund gebung am I. November 19Z3 in Berlin. Iwanzigtausend deutsche Männer der Industrie, des Handels und des Handwerks vereint, um die Stimme der gewerblichen Wirtschaft zu de» Politischen Entschei dungen der Reichsregierung zum Ausdruck zu bringen, bekennen ihren einmütigen Willen in folgender an den Führer des deutschen Volkes Adolf Hitler gerichteten Erklärung: „Das deutsche Volk ist durchdrungen von dem Wunsche, durch friedliche schaffende Arbeit seiner eigenen Wohlfahrt und damit dem Wohle aller Völker zu dienen. Die deutsche Wirtschaft, die sich durch die Not des Weltkrieges und der Nachkriegszeit schwer Hindurch ringen mutzte, empfindet tief, datz nicht die Schreck nisse eines neuen .Krieges die furchtbaren Wunden der Vergangenheit heilen können, sondern nur die friedliche Zusammenarbeit aller von gutem Willen beseelten Völker. Wir Männer der gewerblichen Wirtschaft wissen, datz die Grundlage jeder erfolgreichen Arbeit und eines dauerhaften Friedens nur die Ehre und die damit unlöslich verbundene Gleichberechtigung sein kann. Feierlich erheben wir den Anspruch, datz dem deutschen Volke die Gleichberechtigung nicht länger vorenthalten wird. Inmitten der deutschen Volksgemeinschaft stehen wir in unbeugsamer Ent schlossenheit und treuer Gefolgschaft hinter der Reichsrcgierung und danken dem Führer für seine besrciende Tat, mit der er vor aller Welt für einen wahren Frieden auf der Grundlage von Ehre und Gleichberechtigung eingetreten ist. Am 12. November 1933, dem Schicksalstage der deutschen Nation, mutz jeder Deutsche und jede Deutsche die vom Führer des deutschen Volkes vorgelegte Frage klar und unmitzverständiich vor aller Welt mit „Ja" beantworten. Das erheischt die Ehre des Einzelnen, das erheischt die Ehre des deutschen Volkes." Krupp von Bohlen und Haibach von Renteln. 849
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