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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.12.1933
- Strukturtyp
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- 1933-12-02
- Erscheinungsdatum
- 02.12.1933
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- Deutsch
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280, 2. Dezember 1933. Redaktioneller Teil. und reicher Ernte. Im Zusammenhang mit der seit 1866 erscheinen den »Zeitschrift für bildende Kunst« hatte sich ein umfangreicher Verlag moderner Graphik gebildet, die »Berühmten Kunststätten erreichten den 60. Band. Vom Thieme-Beckerschen Künstlerlexikon, dem größten Verlagsunternehmen der internationalen Kunstwissen schaft, waren inzwischen 8 Bände erschienen. Eine chemigraphische Anstalt für die eigene Anfertigung von Farbendruckplatten entstand 1900. Die Lichtbildanstalt hatte 1911 mit dem Vertrieb von Dia positiven aus allen Wissensgebieten begonnen. Sie wertete u. a. den reichen Schatz photographischer Vorlagen des Verlages damit aus. Mitten in diese Zeit größter Blüte und breitester Erzeugung, ins besondere auf dem Gebiete der farbigen Gemäldewiedergaben, fiel die zweite bedeutende Abtrennung des Verlages Seemann. Ein großer Teil des alten kunstwissenschaftlichen Verlages ging in den Besitz von Alfred Kröner über. 1914 griff dann der große Krieg ein. Die Arbeit ging langsamer und begann darniederzuliegen. Die unruhigen Kriegs- und Nach kriegsjahre mit ihren bösen Wandlungen ließen das Interesse breiter Schichten unseres Volkes für künstlerische Dinge mehr und mehr er lahmen. Der Verlag E. A. Seemann sah sich veranlaßt, sein eigent liches Arbeitsfeld zu erweitern und andere Gebiete zu pflegen. Eine Reihe bibliophiler Werke und künstlerischer Drucke entstand, die Inflation trieb ihre Kulturblüten. Am 1. November 1923 trat Artur Seemann aus der Firma aus, um seinem ältesten Sohn Elert Seemann die Teilhaberschaft zu überlassen. Die lange Spanne fruchtbarer Arbeit hatte auch ihm eine Anzahl wichtiger Ehrenämter eingetragen, so die Stellung des Ersten Vorstehers des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, des Zweiten Vorstehers der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig, die Mitgliedschaft in der Literarischen Sachverständigen-Kammer. Artur Seemann setzte sich in Holland zur Ruhe. Er starb 64jährig in Meran. Das Verlagsverzeichnis von 1930 hebt hervor: Das Thieme- Beckersche Künstlerlexikon mit unterdessen 24 Bänden (heute 27), die Farbendrucke mit rund 3000, die Lichtbilder mit rund 150 000 Num mern. Ferner sind u. a. zu nennen, Curtius, »Die Wandmalerei Pompejis«, Winkler, »Die flämische Buchmalerei«, die Kunstge schichte von Leo Bruhns mit 6 Bänden (heute mit 8 Bänden voll ständig), die Berühmten Kunststätten mit 80 Bänden, 95 KUnstler- mappen. Dem Zuge der Zeit folgend, haben sich unterdessen drei neue Zellen gebildet. Die eine ist durch das Buch von Silex »John Bull zu Hause« vertreten, sie blickt ins Ausland, die andere betreut die Graphologie, und die dritte wendet sich dem vaterländischen Schrifttum zu, geführt von der in weiten Kreisen bekannt geworde nen Volksausgabe von Kugler, »Geschichte Friedrichs des Großen« mit den 400 Bildern von Menzel. Schließlich sind die Vortrags- und Unterrichts-Textveröffentlichungen der Lichtbildanstalt mit insge samt 58 Bänden angezeigt. Das Jubiläumsjahr 1933 brachte mit dem Ausscheiden des Part ners Kirstein die dritte bedeutende Abtrennung, nämlich die der Farbendrucke und damit zusammenhängender Unternehmungen. Der Verlag, nun wieder im ausschließlichen Besitz der Familie Seemann, wendet sich — die Zeichen der Zeit wahrnehmend — der Kunst- und Kulturerziehung des deutschen Volkes im Sinne der Idee Adolf Hitlers zu. Ein weiter Weg, ein wechselvolles Schicksal der Erzeugung und des Besitzes ist in diesen 75 Jahren rastloser Arbeit beschlossen. Drei mal haben wichtige Abtrennungen stattgefunden, 1896, 1913, 1933. Der Junge auf dem dahinschwimmenden Delphin im Verlagssignet kreuzte bereits durch zwei Generationen und befindet sich auf bisher glücklicher Fahrt in der dritten. Möge ihm das tiefe Glück der Arbeit und des Erfolges auch in den kommenden Jahrzehnten beschieüen sein. Die siebente Arbeitswoche des deutschen und österreichischen Jungbuchhandels. 13.—20. August 1933 in Titisee (Schwarzwald). Dem Wunsche Philipp Harden-Nauchs, des Einberufers dieser Tagung, folgend, gebe ich in Ergänzung zu dem ausführlichen Aufsatz von Dr. Fritz Rahn (vgl. Börsenblatt Nr. 236 vom 10. Oktober 1933, S. 773 ff.) noch einen kurzen Bericht Uber den Verlauf der Arbeits woche im ganzen. Sie darf als in jeder Hinsicht wohlgelungen bezeichnet werden, obwohl ihr Zustandekommen große Schwierigkeiten bereitete. Die österreichischen Jungbuchhändler mußten mit Rücksicht auf die poli tische Lage auf ihren Besuch verzichten; aus demselben Grunde konnte die Woche auch nicht, wie ursprünglich geplant, in Österreich selbst abgehalten werden. Es fanden sich etwa zwanzig deutsche Buchhänd ler, vorwiegend aus SUbwestdeutschland, zusammen. Ein Haupt- 932 Moment für das glückliche Gelingen lag darin, daß der richtige Aus gleich zwischen intensiver Arbeit und fröhlicher Erholung, im ganzen Kreise oder in einzelnen Gruppen, gefunden wurde. Die herrliche Lage, das strahlende Wetter sorgten für beste Laune. Der ganze Vor mittag gehörte gemeinsamer Arbeit, zur Hälfte unter Führung vr. Rahns, zur anderen Hälfte unter Leitung des Unterzeichneten. Die schriftlichen Arbeiten konnten am Nachmittag oder Abend er ledigt werden; und die Leiter selbst hatten mit Korrekturen reichlich zu tun. Die stoffliche Auswahl für die literarische Arbeitsgemeinschaft — von den Sprachübungen hat l)r. Rahn schon berichtet —, die zu gleich Fragen des Grenzlanddeutschtums im Auge haben sollte (vgl. das Programm im Börsenblatt Nr. 132 vom 10. Juni 1933), erwies sich auch für eine allgemeinere Betrachtung als vortrefflich geeignet. Der erste Vormittag galt der Feststellung des Fragenkomplexes im allgemeinen, nämlich der Überlegung: »Was ist ein Volksbuch in wahrem Sinn, welches sind seine Eigenschaften?« In den folgenden Tagen wurden Inhalt und weltanschaulicher Gehalt mehrerer Werke von verschiedenen Seiten her zu erschließen versucht; jeweils mit Leseproben. Die kürzere »Kindernovelle« von Nabl wurde im Zwie gespräch langsam erarbeitet, Wiecherts Roman (»Die Magd des Jürgen Doskocil«) unter Zugrundelegung von Inhaltsangaben der Teilnehmer besprochen, die Bücher von Dwinger (»Wir rufen Deutschland«), Meschendörfer (»Die Stadt im Osten«) und Schrey- vogl (»Liebe kommt zur Macht«) wurden mit vorliegenden Rezen sionen aus Zeitschriften und Zeitungen verglichen, bei Carossa: »Arzt Gion« endlich wurden alle gewonnenen Maßstäbe noch einmal zusam menfassend angewandt. Der Referent gab jeweils in einleitenden Worten die Marschroute, und so ergaben sich aus gemeinsamer Arbeit zwingend und überzeugend neben vielen kleineren Erkenntnissen und praktischen Einsichten und Fingerzeigen auch die größeren gedanklichen Zusammenhänge, die im Programm angedeutet waren. Vor Beginn jeder Morgenarbeit wurden zwei kurze Worte (von Böhme, Burckhardt, Diederichs, Friedrich d. Gr., Langbehn, Lagarde und Luther) verlesen und kurz erläutert. Das Lernen an der Dich tung und für die Ausgabe ihrer Vermittlung und das ehrfürchtige, nichts zergliedernde Erlebnis ihres Gehalts waren die beiden Ziele der Arbeitswoche, die verwirklicht werden konnten. So durften wir die ganze Arbeit, im einmütigen Geiste der Leiter und Teilnehmer durchgeführt, unter das Molto C. D. Friedrichs stellen »Du gabst uns Klugheit und Vernunft, zu erforschen und zu begreifen irdische Dinge, doch himmlische Dinge zu erkennen, gabst Du uns ein Herz und legtest in uns hohe Ahndungen«. Die mannigfache Mühe der technischen Vorbereitung der Woche hatte, wie schon oft, PH. Harden-Nauch auf sich genommen. Daß ihr Verlauf auch in allen äußerlichen Dingen so günstig war (so hatten wir im Heim des Schwimmsportvereins Freiburg nicht nur beste Unterkunft und Verpflegung, sondern auch einen vorzüglich geeigneten Arbeitsraum), wird ihm den schönsten Lohn bedeuten. Denen aber, die das Zustandekommen der Woche finanziell ermöglichten, dem Bör senverein und den beteiligten Kreisvereinen, gilt der herzliche Dank aller Teilnehmer. Frankfurt a. M. vr. Johannes Beer. Das deutsche Buchdruckgewerbe im Lichte der Statistik. Im Jahre 1932 hat nach dem Jahresbericht der Deutschen Buch- drucker-Berufsgenossenschast die Zahl der kleinsten Betriebe (bis zu 2 Arbeitern) um 450 im Vergleich zum Iahte 1931 zugenommen, wäh rend alle anderen Größengruppen in der Zahl zurückgegangen sind. Die Zunahme der kleinsten Betriebe wird auf die Neugrllndungen durch arbeitslose Berufsgenossen zurückgeführt. Auch die Zunahme der Orte, in denen Druckereien bestehen, und zwar von 2021 auf 2633, ist auf die Gründung von kleinen Druckereien zurückzuführen. Uber die betriebliche Struktur des Buchdruckgewerbes nach der An zahl der Druckereien und nach Größenklassen gibt folgende Übersicht Auskunft: Größenklasse Zahl der Betriebe in Prozenten Bis zu 2 Personen 3 707 36,4 3— 5 2 119 20,8 6— 10 1 601 14.7 11— 25 1 426 14,0 26— 60 699 6,9 61—100 418 4,1 101—200 183 1,8 201—300 66 0,6 über S00 „ 73 0,7 im Jahre 1932 insgesamt 10191 100
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