Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.09.1908

dringend notwendig, daß sämtliche Tarife in unserem Fach, die in der nächsten Zeit noch abgeschlossen werden, nur mit dem End termin 1. Juli 1911 abschltetzen. Um für die Zukunft genau auf dem laufenden zu sein, bittet der Zentralvorstand dringend, bei etwaigen Lohnstreitigkeiten, Aussperrungen oder Ausständen sofort den Vorsitzenden des Zentralvorstandes zu benachrichtigen, ebenfalls sind neu abzu schließende Verträge vorerst einzusenden. Tue Taktik der Lohnbewegung muß in den Verhandlungen liegen, und es soll Aufgabe des Zentralvorstandes sein, derartige Fragen zu lösen. Auf, Ihr Kollegen, schart Euch zusammen, gründet Bezirks verbände, der Zentralvorstand wird jederzeit mit Rat zur Seite stehen. Mit kollegialtschem Gruß Arbeitgeberschutzverband für das Deutsche Buchbindergewerbe und verwandte Berufe (gez.) i. A. F. Sackmann, Vorsitzender, Berlin 8. 42, Luckauerstraße 3, l. * Freiexemplare von militärische« Dienstunterrtchtt- bücher« a« die Truppenteile. — Das Anbieten und Liefern von Freiexemplaren militärischer Dienstunterrtchts- bücher an die Truppenteile, wie es bisher allgemein üblich war, ist nach einer neuerdings erfolgten Erklärung des Vorstandes des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, in Rücksicht auf die Interessen des Sortimentsbuchhandels, als ein Verstoß gegen die Verkaufsbestimmungen im Buchhandel anzusehen. Aus diesem Grunde haben die Verleger von Dienstunterrichtsbüchern das nachstehend abgedruckte Rundschreiben an die Truppenteile ge richtet. Sein Inhalt ist auch für die Sortimentsbuchhandlungen wichtig, die sich mit der Besorgung von Dienstunterrichtsbüchern an Truppenteile befassen: Anfang September 1908. Dem Königlichen Kommando beehren sich die Unterzeichneten gehorsamst mitzuteilen, daß der Börsenoerein der deutschen Buchhändler zu Leipzig unterm 21. Mat 1908 verfügt hat, daß bet Lieferung von Dtenstunterrichtsbüchern Freiexemplare fortab nicht mehr angeboten und abgegeben werden dürfen. Dieser Verfügung muß in Rücksicht auf die eigenartige Organisation des Buchhandels entsprochen werden, da sämtliche in Frage kommenden Firmen Mitglieder des Börsenvereins sind. Dagegen sind die Unterzeichneten Verlagsbuchhandlungen be reit, bet entsprechenden Bezügen Partiepreise eintreten zu lassen. Die Preise und Lieferungsbedingungen werden von den Unter zeichneten durch besondere Rundschreiben den Truppenteilen un mittelbar bekannt gegeben. Es wird gebeten, den unterstellten Kompagnien, Eskadrons, Batterien usw. hiervon geneigtest Kenntnis zu geben. Ganz gehorsamst (gez) Herm. Bauhof, Kgl. bayer. Hofbuchhandlung, Regensburg. „ R. Eisenschmidt, Verlagsbuchhandlung, Berlin 1NV. 7. „ C. Heinrich, Verlagsbuchhandlung, Dresden-N. „ Liebel'sche Buchhandlung, Militär-Verlag, Berlin W. 57. „ C. S. Mittler L Sohn, König!. Hofbuchhandlung, Berlin 81V. 68. „ Hugo Muskalla, Verlagsbuchhandlung, Berlin 81V. 48. „ R. Oldenbourg, Verlagsbuchhandlung, München. „ Gerhard Stalling, Verlagsbuchhandlg., Oldenburg i. Gr. „ Vossische Buchhandlung, Berlin W. 62. „ ZuckschwerdtLCo., Verlagsbuchhandlung, Berlin W. 30. * Handelsvertrag Deutschlands mit Haiti. — Das deutsch haitianische Handelsabkommen vom 30. Juli 1908 ist nunmehr auch durch die haitianische Regierung in Kraft gesetzt worden, so daß die in dem Abkommen aufgeführten deutschen Waren von nun ab zu den ermäßigten Vertragssätzen verzollt werden. (Leipziger Ztg.) Leipziger Buchbinderei-Aktiengesellschaft vorm. Gustav Fritzsche in Letp,i«. (Vgl. Nr. 189 d. Bl.) - Bilanzkonto per 31. Mai 1908. Aktiva. An Areal-, Gebäude- und elektr. Anlagekonto . . 754 280 „ Betriebsmaschinenkonto 171 004 — „ Platten- und Schristenstammkonto 14 700 — „ Jnventarkonto 9 701 — „ Modellekonto 1 — „ Klischees- und Honorarkonto 1 — „ Pferde- und Wagenkonto 1801 — „ Debitorenkonto I 733 551 92 „ Debitorenkonto II 264 428 3(5 „ Fabrikationskonto 390 861 32 „ Materialienkonto 240 968 69 „ Kassakonto 16 535 26 „ Wechselkonto 40 360 — 2 638 193 b4 Passiva. Per Aktienkapitalkonto: 642 Vorzugsaktien, 516 Stammaktien, 284 Genußscheins 1 158 000 — „ Hypothekenkonto 270 000 — „ Reservesondskonto 6 218 58 „ Dioidendenreseroefondskonto 20 000 — „ Sanierungskonto 20 534 35 „ Dioidendenkonto: noch nicht erhobene Dividende 1430 — „ Bankkonto: Akzepte 695 000 — „ Akzeptekonto 177 365 29 „ Kredttorenkonto 196 366 Ö6 „ Gewinn- und Verlustkonto 93 278 76 2 638 193 Ö4 Gewinn- und Verlustkonto am 31. Mai 1908. Soll. An Allgemeine Unkosten 430 780 12 „ Abschreibungen 68 562 98 „ Reingewinn 93 278 76 592 62 c 86 Haben. Per Gewinnvortrag 1907 17 704 78 „ Betriebsgewinn 1907/8 574 917 08 592 621 86 Laut Beschluß der Generalversammlung vom 2. September 1908 wird die Dividende für das Geschäftsjahr 1907/08 auf ^ 60.— pro Vorzugsaktie, ^ 30.— pro Genußschetn und ^ 40.— pro Stammaktie festgesetzt und am 31. Januar 1909 bei der Kasse der Gesellschaft und bei der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt in Leipzig zur Auszahlung gelangen. Leipzig, den 5. September 1908. Leipziger Buchbinderei-Acttengesellschaft vorm. Gustav Fritzsche. (gez) Fritzsche. Das vorstehende Bilanz- und Gewinn- und Verlustkonto stimmt mit den mir vorgelegten, ordnungsmäßig gesührten und von mir geprüften Geschäftsbüchern überein. Leipzig, den 15. Juli 1908. (gez.) Friedrich Bünger, vom Rate der Stadt Leipzig be eidigter Bücherrevisor und für das König!. Landgericht und Amts gericht zu Leipzig verpflichteter Sachverständiger für kaufmännisches Buch- und Rechnungswesen. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 212 vom 8. September 1908.) Der Buchbinderkovflikt in Stockholm und die Schule«. — Schon seit dem 11. Juli herrscht in der schwedischen Hauptstadt eine allgemeine Aussperrung der Buchbinderarberter. Die Buch verleger haben infolgedessen jetzt große Schwierigkeilen, ihre Bücher und Hefte, insbesondere Zeitschriften und hohe Auflagen, in dem gewohnten Zustand herauszudringen. Am meisten aber leiden das Schulbüchergeschäst (sonst nach den großen Ferien zu Beginn des neuen Schuljahres im August besonders lebhaft) und