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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.01.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1911-01-11
- Erscheinungsdatum
- 11.01.1911
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- Deutsch
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404 Börsenblatt f. d, Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 8, 11. Januar 1911. (Ruprecht) Bestimmung in § 3 Ziffer 6 der alten Satzungen gestanden hat, nach welcher Vereine, die mit einem unerlaubten Rabatt Bücher abgeben, als Schleuderer zu betrachteil find; aber ferner sage ich ihm als ehemaliger Vorsitzender der Verkaufs ordnungskommission: wir haben diesen Paragraphen eben »aus dem veilchenhaften Dasein«, das er in der Restbuchhandels ordnung führte, herausgenommen und haben ihn an eine Stelle gestellt, wohin er gehört. Wir wünschen, daß dieser Paragraph heraustritt; denn auf diesem Paragraphen baut sich sehr vieles iu der Verkaufsordnung auf. Das ist mit vollem Bewußtsein getan; denn wir waren nicht bloß dazu da, lediglich die Restbuchhandelsordnung zu revidieren. Wenn Herr Springer gesagt hat: die Verleger haben vor dem Zustandekommen der Satzungen von 1887 noch ganz andere Dinge getan, als durch Vereine und Behörden billiger zu liefern, so muß ich ihn darauf fragen: Ist jene Zeit etwa das Ideal des Verlegers? Und wenn er meint, wir könnten uns nicht gegen die neuzeitliche Entwicklung stemmen, so erinnere ich nur daran, was Herr Schöningh vorher gesagt hat, wie die katholischen Verleger früher unter der Herrschaft des Borro- mäusvereins schmachteten! Wenn gegen diese Großmacht der Buchhandel etwas hat ausrichten können, wenn der Börsen verein die katholischen Verleger hat zusammenfassen können, so können wir das in anderen Fällen auch. Wir müssen uns aber unserer Kraft bewußt sein und uns nicht einfach vor jeder Behörde zurückziehen, jedem Vereine nachgeben. Zusammen schluß und hie und da Verzicht auf ein Augenblicksgeschäft muß darum wieder gefordert werden. Vorsitzender: Als nächster Redner ist gemeldet Herr Lehmann. (Herr Lehmann verzichtet auf das Wort.) Herr Kommerzienrat Oldenbourg. Herr Kommerzienrat Paul Oldenbourg, München: Meine Herren, obwohl ich das Bedürfnis habe, eine per sönliche Bemerkung sowohl zu den beiden vormittägigen Unter redungen als auch zu den Ausführungen der beiden Vorredner zu machen, so verzichte ich doch im Interesse der Sache auf das Wort. (Bravo!) Vorsitzender: Die Herren vr. Giesecke und vr. Ehlermann verzichten auf das Wort. Herr vr Georg Partei, Berlin: Meine Herren, ich kann leider nicht auf das Wort ver zichten; aber nach den Ausführungen der Vorredner ist es unnötig, daß ich auf die Sache nähe eingehe. Nur auf eine Bemerkung des Herrn Oi. de Gruyter muß ich einige Worte erwidern. Herr vr. de Gruyter hat gesagt, daß er es für richtig erachtet hätte, wenn die Mitglieder des Vereinsausschusses, die aus dem Verlegerverein hervorgegangen sind, sich vorher mit dem Verlegervereinsvorstand in Verbindung gesetzt haben würden, mit einem Wort also, wenn diese Verlegervertreter mit gebundener Marschroute in die Verhandlung hinein gekommen wären. Meine Herren, der Bereinsausschuß setzt sich zusammen aus vier Vertretern der Orts- und Kreisvereine, aus vier Vertretern des Deutschen Verlegervereins und aus einem Kommissionärvertreter. Die Orts- und Kreisvereins vertreter kommen auch nicht mit gebundener Marschroute hinein, und deshalb können Sie nicht verlangen, daß die Ver legervertreter mit einer gebundenen Marschroute aufmar schieren. Wenn Sie die vier Vertreter hineinwählen — und das geschieht nicht durch den Wahlausschuß, wie ich Herrn Springer berichtigenmöchte, sondern es geschieht durch den Verlegerverein, so daß also der Verlegerverein eine Auswahl unter seinen Mit gliedern treffen kann, die in den Vereinsausschuß kommen —, wenn Sie diesen vier Herren hier Vertrauen schenken und sie in den Vereinsausschuß hineinwählen, so müssen Sie den Herren auch die Berechtigung lassen, nach ihrem besten Wissen und Gewissen zu entscheiden und nicht erst vom Verleger vereinsvorstand sich am Gängelband führen zu lassen. Sind Sie mit einem der Herren unzufrieden, so können Sie ihn bei der nächsten Hauptversammlung aus dem Vereinsausschuß heraus tun. Ich sage dies hauptsächlich im Hinblick auf die nächsten Wahlen im Verlegerverein, wo ja auch für den Vereinsaus schuß Neuwahlen getroffen werden müssen. Ich jedenfalls kann Ihnen die beruhigende Zusicherung geben, daß meine Amtsperiode abgelaufen ist; mich haben Sie weiter nicht zu befürchten. (Heiterkeit.) Vorsitzender: Herr ür. Vollert verzichtet auf das Wort. Herr vr. Walter de Gruyter, Berlin: Meine Herren, noch zwei Worte. — Herr vr. Ruprecht hat mir vorhin bestätigt, daß der Vorstand des Verlegervereins erwartet habe, daß man seine Beschwerden in erster Linie an ihn richten würde. Ein wirklicher Vorwurf würde mich ja in erster Linie treffen wegen meiner alten kollegialen Bezie hungen zu den Herren im Verlegervereinsvorstand. Habe ich Sie damit gekränkt (Herr vr. Ruprecht: Nein!), so bitte ich dieserhalb ausdrücklich um Nachsicht. So ist es nicht gewollt gewesen. Aber ich bitte Sie andererseits, sich in unsere Empfin dungen hineinzuversetzen. Es war damals einem Gesetze eine Auslegung gegeben, die uns alle erregt und überrascht hatte. Da löste sich bei uns die Überzeugung aus, hier müsse rasch gehandelt werden, und von dieser Überzeugung ließen wir uns leiten. Dazu kam, daß es Sommer, die Mitglieder des Vor standes zum Teil in Urlaub waren. Herr vr. Paetel hat gesagt, ich hätte verlangt, die Herren möchten mit gebundener Marschroute in die Beratungen des Vereinsausschusses eintreten. Da hat mich Herr Paetel ganz falsch verstanden. Ich kann ihn an dies erinnern: als die nämliche Verkaufsordnung, um die es sich auch jetzt handelt, im ersten Werden war, sind Herr vr. Paetel und sämtliche Vereinsausschußmitglieder zum Verlegervereinsvorstaird ge kommen und haben dem Verlegervereinsvorstand gesagt: wollen wir uns nicht darüber ins Einvernehmen setzen? Ich erinnere Herrn Or. Paetel an die Sitzung, die wir in dieser Frage im Jahre 1907 im Deutschen Verlegerverein hatten, in dein ich damals zweiter Vorsitzender war. Das betraf genau denselben Punkt, über den wir uns heute die Köpfe warm geredet haben. Ich habe den Herren gewiß nicht eine gebundene Marschroute zugemutet, aber ich möchte, daß sie in Zukunft in so wichtigen Dingen eine vorhergehende Verständigung oder wenigstens Fühlung mit dem Vorstande des Deutschen Ver legervereins nicht unterließen und dadurch Komplikationen vorbeugten, wie wir sie heute hatten und nun glücklich über wunden haben. (Bravo!) Und nun zu Herrn Prager. (Heiterkeit.) Herr Prager hat in den Versöhnungsakkord einen etwas schrillen Ton hin eingebracht; er hat gemeint, die 47 Verleger wären die dema gogischen Agrarier und hätten ihren Willen durchgesetzt. Herr Prager vergißt, daß er sich heute in einer Hauptversammlung des Deutschen Verlegervereins befindet; und ich darf von mir behaupten, daß ich niemals zu den Angeklagten aus den §§ 11 und 12 der Verkaufsordnung gehört habe und hoffentlich auch nicht gehören werde. Worauf es mir in allererster Linie an kommt, will ich Ihnen sagen: darauf, daß keine neue Instanz geschaffen wird, die in der Lage ist, neue Rechtsgrundsätze aufzustellen. Das habe ich beabsichtigt. (Lebhafter Beifall.) Vorsitzender: Meine Herren, die Rednerliste ist erschöpft. Es ist die Erklärung verlesen worden, und die Versamm lung hat durch ihr Bravo zu erkennen gegeben, daß sie mit dem
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