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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.01.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-01-17
- Erscheinungsdatum
- 17.01.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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674 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 13, 17. Januar 1911. Vorkehrungen waren getroffen worden, daß auch im Falle des Ablebens eines der vier Besitzer eines Exemplars jeder Indis kretion vorgebeugt war. Aus diese Weise ist das Geheimnis so gut gewahrt worden, daß selbst ernsthaste Leute bis zum heutigen Tage an dem Vorhandensein der Lebenserinnerungen Richard Wagners zweiseln konnten. Das gedruckte, aber nicht veröffent- lichte Manuskript umfaßt vier Bände von zusammen 1158 Seiten. Wagners eigenes Vorwort dazu teile ich hier im Wort laut mit: »Die in diesen Bänden enthaltenen Auszeichnungen sind im Laufe verschiedener Jahre von meiner Freundin und Gattin, welche mein Leben von mir sich erzählt wünschte, nach meinen Diktaten unmittelbar niedergeschrieben worden. Uns beiden entstand der Wunsch, diese Mitteilungen über mein Leben unserer Familie, sowie bewährten treuen Freunden zu erhalten, und wir beschlossen deshalb, um die einzige Handschrift vor dem Untergange zu bewahren, sie aus unsere Kosten in einer sehr geringen Anzahl von Exemplaren durch Buchdruck verviel fältigen zu lassen. Da der Wert der hiermit gesammelten Autobiographie in der schmucklosen Wahrhaftigkeit beruht, welche unter den bezeichneten Umständen meinen Mitteilungen einzig nur einen Sinn geben konnte, deshalb auch meine Angaben genau mit Namen und Zahlen begleitet sein mußten, so könnte von einer Veröffentlichung derselben, falls bei unseren Nach kommen hierfür noch Teilnahme bestehen sollte, erst einige Zeck nach meinem Tode die Rede sein; und hierüber gedenke ich testamentarische Bestimmungen für meine Erben zu hinter lassen. Wenn wir dagegen für jetzt schon einzelnen zuver lässigen Freunden den Einblick in diese Aufzeichnungen nicht vorenthalten, so geschieht dies in der Voraussetzung einer reinen Teilnahme für den Gegenstand derselben, welche namentlich auch ihnen es frevelhaft erscheinen lassen würde, irgendwelche weitere Mitteilungen aus ihnen an Solche gelangen zu lassen, bei welchen jene Voraussetzung nicht gestattet sein dürste.» Es ist unendlich viel über Wagner geschrieben worden. Bis in die kleinsten Einzelheiten hat man seinem Leben nach geforscht, und noch immer häusen sich Bände auf Bände. Alles dieses wird zurücktreten, wenn jetzt der Meister selbst zu Worte kommt. Wagner begann die Bearbeitung seiner Lebenserinnerungen im Alter von 65 Jahren, und zwar konnte er dabei fort laufend geführte Notizbücher benutzen, die später vernichtet wurden. An seiner schonungslosen Aufrichtigkeit — übrigens ein Kennzeichen aller wirklich großen Menschen — kann niemand zweifeln, der sich näher mit ihm beschäftigt hat; sein phänomenales Gedächtnis ist berühmt gewesen, und so versprechen denn diese Memoiren des großen Gestalters in Tönen und Worten, des temperamentvollen Künstlers, die man nicht ohne Grund so lange vor der Öffentlichkeit gehütet hat, etwas in mehr als einer Be ziehung Außerordentliches. München, den II. Januar 1911. Albert Vanselow. - Neue Bücher, Kataloge «sw. für Buchhändler. Ratalog äsr 6ommer?.-LikIiotiiest in Hamburg. 9. RortselxunA 1905—1910. Tex. 8°. 8. 2814—3015. Kelter 8. 66LXVII— 660V. Hamburg 1910, Lureau cksr Landslslraminsr. Ratalo^ über Ölgemälde alter Nsistsr aus cksrn k^aeblasss des Herrn Oelcan VViebl, Ls.sls.o1r, IVürttsmbsrg. 4". 18 8. rn. 8 Takeln. 245 kirn. — Auktion: Nittvovb den 18. danuar 1911 bei Hugo Holding in Nüoobsn. IIinriods' Katalog 1906—1909 der im Vercksoden Lueddandel ersebisnsnen Lücder, Aeitsobrikten, Tandlrarten usvv. Titel- vorxsiodnis u. 8sodrsgist8r. Der gs-nxen Reibe xvölkter Land. Lieferung; 14 (dägsr—Ratender). Lex. 8". 8. 625—672. Lsipxig 1911, 1. 0. Linriods'sods Luoddandlung. 1 80 8ub8briptionsprsis 1 ^ 70 -H. Vasselbe. Lieferung 15. Register 8. 1—48 (Xa—Beamte). Vsutsobs Literatur bis Oostbss Tod. Rollrlore. — Vsrrsiobnis dir. 178 des Xntiguarisobsn Lüobsrlagers von dossxb dolovrox in kosen. 8". 90 8. 2461 kirn. Xnnounosments ok nerv boolrs to bs publisbsd betrvsen 1 anuarz- and Laster 1911 bif Naomillan K Oo. Ltd. in London V7.6., 8t. Nartin's 8trset. 8". 24 8. Xlgemeens maandeiijbsebe LibLograpbis Litgsgsven door Neulenbokk L 6o.'s Importboebbandel in Amsterdam, Vs.wrs.lr 88. 16e daargavg Lr. 1, danuar 1911. 8" 16 8. Weihnachtskatalog von K. Thienemann's Verlag in Stutt gart. 8". 20 S. Sprechsaal. (Ohne Verantwortung der Redaktion; jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Bilderbücherverlac; und Spielwarenhandlungen. <Vgl. Nr. 4, 8 d. Bl.) Die Ausführungen des Herrn Kollegen Georg W. Dietrich im Börsenblatt vom 11. d. M., die offenbar darauf Hinzielen, seinen Standpunkt gegenüber dem Buchhandel als freundlicher und entgegenkommender wie den meinigen darzustellen, zwingen mich, ehr gegen meinen Willen, zu folgenden Feststellungen: 1. Die Behauptung des Herrn Dietrich, sein Verlag gewähre nur 20 Prozent an Spielwaren- und Papierhandlungen, ist un richtig. Ich lege der Redaktion des Börsenblattes ein gedrucktes Zirkular besagten Verlags vom September 1909 an eine kleinere Papierhandlung vor; die Adresse steht aus einem perforierten Klebestreifen, wie die Adressenbureaus sie liefern; es handelt sich daher offenbar um eine Massenversendung an Nichtbuchhändler. Dies unverlangte Angebot lautet auf 30 Prozent Rabatt, bei größeren Bezügen werden besondere Vergünstigungen in Aussicht gestellt. 2. Die Behauptung des Herrn Dietrich, sein Verlag liefere kein Reklamematerial an Nichtbuchhändler, ist ebenfalls unrichtig; denn in dem oben erwähnten gedruckten Zirkular steht auch, daß Reklameplakate je nach Größe der Bestellung zur Verfügung stünden. 3. Somit findet die vom Verlage Georg W. Dietrich be hauptete Geringfügigkeit seiner Verbindungen mit Papier- und Spielwarenhandlungen ihre Erklärung jedenfalls nicht in mangeln der Bereitwilligkeit seinerseits, besagten Geschäften mit genügender Rabattierung zu liefern und sie mit Reklamematerial zu versorgen. Zu dieser latsächlichen Feststellung fühle ich mich, wie gesagt, sehr gegen meinen Willen genötigt. Ich bin der Meinung, daß nur unumwundene, den Tatsachen entsprechende Erklärungen sämtlicher in Betracht kommender Bilderbuchverleger Klarheit schaffen können, und ich bitte die selben, ihre Stellung zur Frage der Lieferung an den Spiel warenhandel darzulegen. Vollste Klarheit im Interesse der Sache scheint hier geboten. Was meine Stellung zum Buchhandel betrifft, so habe ich wohl Grund zu sagen, daß kein Verleger dem Sortiment freund licher gegenüber stehen kann als ich. Meine mit großen Opfern verbundenen Bemühungen, das Interesse weiter Kreise für das volkstümliche künstlerische Bilderbuch zu gewinnen, schon zu Zeiten, als mancher, der mir später auf dieses Gebiet zu folgen versuchte, noch nicht daran dachte, haben dem Sortiment großen Nutzen gebracht. Ja, ich habe vielfach sehen können, daß meine bahnbrechende Tätigkeit für das künstlerische Bilderbuch zu volks tümlichen Preisen manchen Sortimenter anregte, sich des dar niederliegenden Bilderbuchgeschäftes wieder tatkräftig anzunehmen. Ich darf auch behaupten, daß gerade ich mit meinen auch im Preise so konkurrenzfähigen Bilderbüchern besonders in den Groß städten wesentlich dazu beigetragen habe, dem Sortiment das Bilderbuchgeschäft gegenüber den Warenhäusern zu erhalten. Ich könnte noch hundert Mittel und Wege anführen, durch die ich im Laufe der Jahre das mit mir arbeitende Sortiment mit gutem Erfolg unterstützt und gestärkt habe. Besser als alle Erklärungen spricht jedoch der stetig, vielfach sogar sehr schnell steigende Umsatz, den die angesehensten Sortimenter mit meinem Verlag erreichten, und das angenehme Verhältnis, in dem ich zu diesen Firmen seit Jahren stehe. Gerade in letzter Zeit wurde ich durch warme Anerkennungsschreiben seitens einiger Herren Kollegen vom Sortiment erfreut. Ich erwähne das Vorstehende nur, um etwaigen Mißdeutungen und Versuchen, meinen Stand punkt gegenüber dem Sortimente in ein falsches Licht zu rücken, von vornherein zu begegnen. Mainz, 14. Januar 1911. Jos. Scholz.
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