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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.04.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-04-03
- Erscheinungsdatum
- 03.04.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 77, 3. April 1311. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Vnchliandel. 4157 von allgemeinem Interesse, sei besonders angeführt: Die gehaltvollen Ausführungen des Straßburger Rechtslehrers H. Rehm, »Bayern und das Reich« führen in präg nanten Sätzen vor, wie Bismarcks geniale Politik von 1866—1870 die Reichsgründung vorbereitet, wie Bayern und die Südstaaten im Juli 1870 ohne jede Weiterung den Bündnisfall als vorhanden ansehen, wie Bayern die Vor herrschaft Preußens willig anerkannt, wie Bismarck den Aus gleich zwischen Rschtsform und Tatsache darin findet, daß der in der Hegemonie Preußens liegende Unionismus ge mäßigt sein muß, wie alle bayerischen Ministerien sich die Pflege des Reichsgedankens angelegen sein lassen, wie endlich der Regent des zweitgrößten Bundesstaates seit 25 Jahren das Kleinod der deutschen Einheit hütet. Mit Recht schließt Rehm so: »Ein national gesinntes bayerisches Königshaus wiegt politisch Armeen und Geschwader auf«. Ein ausgezeichnetes Bild des Prinzregenten aus jüngster Zeit, das sonst nicht im Handel ist, schmückt die wertvolle Festgabe. U. N. Hcl88krlkte1 »Lo§VSNNSN«, näZivst -ck poreamxell kor koxdaaockvärlc, ^srxsox I9Ü7—I9IÜ. Lopsu- üsgsu 1910 (Ltormgaäs 12, u. Usuärilrssu). 86 8. 40. 8 Kr. (kür Nitglisäsr als Vsrsiusgabs). Der dänische Buchgewerbeverein hat hiermit nach mehrjähriger Pause einen neuen Band seiner Zeitschrist »D er Bücherfreund« herausgegeben, in der gleichen gediegenen Ausstattung wie die früheren. Eine Besprechung seltener dänischer Radierungen von Carl Bloch, Lorens Frölich, Lundbye, Jörgen Sonne u. a. bietet der feine Kenner und Kunstkritiker Sigurd Müller, mit 8 Repro duktionen. Einigen Originallithographien und Autographien älterer dänischer Künstler, W. Marstrand, Ehr. Köbke und L- Frölich, ist ein Aufsatz des Kunstgelehrten Karl Madsen gewidmet, mit 7 Ab bildungen. Fünf dänische Buchkünstler finden in Nachrufen, die der Gründer und Vorsteher des Vereins, Tylograph Fr. Hendriksen, ihnen, zugleich mit Bildnissen und Proben ihrer Kunst, widmet, ihre Würdigung: Lorenz Frölich (1820—1908), Pietro Krohn (1840—1905), Aug. Jerndorff (1846-1906), Thorwald Bindesböll (1846—1908) und Frans Henningsen (1850-1908). Von diesen ist ja besonders Frölich durch seine Kinderbuch- Illustrationen im Ausland, Deutschland wie Frankreich, bekannt. In einem hier mitgeteilten Brief, den Frölich im Jahre 1900, nachdem er die von Pietro Krohn im dänischen Kunstgewerbe museum veranstaltete Ausstellung seiner Bilder beabsichtigt hatte, geschrieben hat, meint er selbst über seine Kunst: »Ludwig Richter ist eine andere Seite der Kindernatur, wohl mehr ideal. Meine Leutchen fesseln dadurch, daß sie Kinder der modernen Kultur sind und gleichwohl reine Natur. . . . Schade, daß die besten Sachen nicht besser wiedergegeben sind.« In der Tat waren die Holzschnitte seiner ersten zwei französischen Bilderbücher schlecht reproduziert; für das dritte aber, »Lsbo L 1a, maisou« (4 ursprüngliche Skizzen hierzu werden hier in »Loxvsrmen« zum ersten Mal veröffentlicht), radierte Frölich die Bilder ähnlich wie für Chemitypie und ließ sie dann für Buchdruck von den Brüdern Comte, deren Ätzverfahren er viele Jahre anwandte, ätzen. Im 4. Buch, »Mio. lull L 1s, oam- xaAue«, sind die Bilder wieder Holzschnitte, aber nun hatte Frölich seinen Verleger, Hetze! in Paris, vermocht, sie bei Bürkner in Dresden aussühren zu lassen; sie sind besser als die französischen Holzschnitte, aber die übertrieben glatte Strichbehandlung der Dresdener Schule hat Frölichs Strich zu sehr poliert. Leider gab Frölich es später aus, seine Illustrationen selbst zu radieren. Weiter enthält der Band Nekrologe über vier Kopenhagener Buchhandwerker, darunter 3 Lylographen, mit Holzschnittproben, und die Jahresberichte des Vereins 1907—1910, sowie auch der von ihm unterhaltenen Fachschule für Buchgewerbe mit Proben ihrer Tätigkeit aus der Setzer- und Buchbinderabteilung. L. Von der dritten Berliner Bureau-Ausstellung. Am Anfänge des vorigen Monats zeigte die dritte Berliner Bureau-Ausstellung, in welch hervorragender Weise die Bureau technik bestrebt ist, den Bedürfnissen des Handels gerecht zu wer den, den modernen Forderungen nach zeitgemäßer Organisation entgegenzukommen, um mitzuhelfen an dem großen Ziele des heutigen Geschäftsbetriebes, der Übernahme möglichst vieler mecha nischer Tätigkeiten, um dem Menschen dafür Raum zu geben, seine geistigen Kräfte für höhere Aufgaben zu verwerten. Auch für den Buchhandel war recht viel Sehenswertes aus gestellt. Ich brauche nicht von den Schreibmaschinen zu reden, deren Marken, nebenbei bemerkt, garnicht alle vertreten waren, sondern möchte nur auf die Gegenstände Hinweisen, die erst jetzt beginnen ihren Siegeszug auch in unserem Berufe zu halten, die Kopiermaschine, die Rechenmaschine und das Lose- Blatt-Buch. Bis heute ist die Kopiermaschine ja noch in den meisten Be trieben unbekannt; denn meist kosteten die bis heute auf den Markt gebrachten Modelle einige hundert Mark, und vollkommen waren die Maschinen doch nicht. Den letzten Jahren blieb es Vorbehalten, kleinere Apparate zu bauen, die trotz ihrer geringen Dimensionen alle Bedingungen erfüllen. Sie sind stets kopier bereit; nach dem Kopieren, das durch eine einfache Walzen umdrehung geschieht, werden die Kopien sofort richtig beschnitten. Findige Lieferanten des Kopierpapiers liefern dieses dann gleich noch fertig für die Registratur gelocht, so daß die Kopien nach dem Trocknen ohne weiteres in die Ordner eingereiht werden können. Als besondere Annehmlichkeiten gelten die auszuschaltenden Wasserbehälter und die immer mehr vervollkommneten Über tragungen der einzelnen Walzenbewegungen gegeneinander. Für größere Geschäfte sind Modelle mit elektrischem Betriebe ge schaffen, die vor allen Dingen größte Schnelligkeit und Exaktheit verbürgen. Der billige Preis der mit Handbetrieb versehenen Maschinen — sie kosten kaum mehr als 100 -F — ermöglicht ihre Einführung auch in mittleren Geschäften. Recht großen Erfolg brachte die Ausstellung der Rechen maschinen, von den kleinsten Modellen, die es ermöglichen, daß sie bei der Führung gebundener Bücher für die Addition der ein zelnen Zahlenkolumnen benutzt werden, bis zu den großen Mecha niken, die dafür gestatten, daß selbst die größten Multiplikationen und Divisionen durch wenige Handgriffe erledigt und außer dem die Rechnungen besonders kontrolliert werden, war alles vertreten. Die Maschine der Zukunft wird allerdings die auf möglichst kleinem Raum zusammengebaute Maschine sein, die trotzdem alle Rechnungen, selbst das Erheben zur Potenz und das Wurzelziehen, schnell und sicher besorgt. Die Momentnullstellung ist jetzt bei allen besseren Modellen durchgesührt. Die neuen Losen-Blätter-Bücher kommen für den Buch handel nicht für den Zweck in Betracht, für den sie der übrige Handel braucht. Wir sind ja gerade hier durch unsere losen Konten dem Handel vorausgeeilt, denn wir haben das System, um das jetzt so viel gekämpft wird, bereits als feste Sitte eingeführt. Doch ist dem Kaufmann die Aufbewahrung in Kästen nicht sicher genug, deshalb bietet ihm die Technik geeignete Buchrücken, in die die Konten eingehestet werden. Die besondere Konstruktion der Rücken ermöglicht es dann, daß jedes Konto nach dem Offnen des Verschlusses sofort herausgenommen werden kann, daß jedes einzelne Blatt an jeder Stelle einzufügen ist, daß aber nach dem Schließen der Mechanik jedes Verlorengehen eines Blattes aus geschlossen ist. Der Kaufmann hat mit diesen Rücken so viel Erfolg gehabt, daß er jetzt auch an Stelle der sonstigen bis jetzt fest gebunden geführten Bücher für Warenausgang usw. das Lose-Blatt-Shstem eingeführt hat, um sich auch dafür die Vorteile zu sichern. Das Übertragen des Fakturenausgangsbuches kann heute von verschiedenen Kräften geschehen, auch das gleichzeitige Einträgen in das Buch und der Übertrag auf die einzelnen Konten kann geschehen, denn die bereits beschriebenen Blätter werden zu dem Zwecke nur aus dem Rücken herausgenommen. Daß es auch an vollständig Neuem nicht fehlte, ist leicht ver ständlich. Aber all diese Schöpfungen haben noch nicht die Probe der Praxis hinter sich, und auf die kommt es ja vor allen Dingen an. Dagegen war manches zur Schau gestellt, was bei der letzten Ausstellung 1909 noch ungeprüft war, jetzt aber seine Be- 640 Börsenblatt für ben Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang.
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