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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.03.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1933-03-18
- Erscheinungsdatum
- 18.03.1933
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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HMOMfck-mDelltslMVülMM Nr. 68 (R. 31>. Leipzig. Sonnabend den 18. März 1933. 1ÜV. Jahrgang. ReÄMLomüer TA Mitteilung der Geschäftsstelle. Bctr.: Rcisenummcr des Börsenblattes. Als Sondernummer für Rciseliteratur (Reisebücher, Füh rer, Landschastsdarstellungcn, Karten, Pläne, Sprachführer, Wörterbücher, Romane und Novellen, deren Handlung an be vorzugten Orten spielt usw.) ist in diesem Jahre die Nummer vom 2 6. April vorgesehen. Anzeigenschluß ist am 13. April. Die Anzeigenpreise find die gleichen wie für die sonstigen Nummern. Durch die Zusammenfassung der Anzeigen erhält das Sor timent eine Übersicht über die lieferbaren Werke. Zugleich wird dadurch den Anzeigen zu erhöhter Wirkung verhelfen. Es emp fiehlt sich deshalb, für Anzeigen über Reiseliteratur diese Num mer zu benutzen. Uber die angezeigtcn Werke und Karten wird ein nach Orten und Landschaften geordnetes Register bei gegeben. Leipzig, den 15. März 1933. vr. H e ß. Zur Kenntnisnahme der Mitglieder. Aus dem Kreise der Mitglieder ist im Laufe der letzten Wochen wiederholt der Wunsch an den Vorstand gerichtet wor den, es möchten unverzüglich Verhandlungen mit der neuen Reichsregierung ausgenommen werden, um ihr, wie das auch von anderen Berufszweigen geschehen ist, die wirtschaftlichen Forde rungen des Buchhandels vorzutragen und deren Erfüllung zu betreiben. Gegenüber der in diesen Zuschriften verschiedentlich aufgestellten Behauptung, die buchhändlerischen Organisationen hätten mit Geltendmachung der buchhündlerischen Forderungen versagt, sei auf die früheren Veröffentlichungen im Börsenblatt hingewiesen, durch die wir über unsere Bemühungen hinsicht lich der Wiederauffüllung der Kulturetats, der Steuerentlastung, der Gebührensenlung für Post und Bahn u. dgl. berichtet haben. Es sei hervorgehoben, daß beispielsweise nicht weniger als 15 Entschließungen gefaßt und Eingaben gemacht worden sind, die sich gegen die zu starke Beschneidung der Kulturetats wenden. Im übrigen verweisen wir zur Unterrichtung über alle Maß nahmen, die im Laufe des Jahres erfolgt sind, auf den demnächst erscheinenden Jahresbericht. An die jetzige Regierung siird folgende Eingaben gerichtet worden: Leipzig, den 9. März 1933. An den Herrn Reichsminister des Innern, Berlin. Sehr geehrter Herr Reichsminister, mit großer Genugtuung nnd Freude hat eö der deutsche Buchhandel, insbesondere seine berufene Vertretung, der Börsenverein der Deut schen Buchhändler, den als Erster Vorsteher zu vertreten ich die Ehre habe, begrüßt, daß Sie die Schirmherrschaft für den »Tag des BucheS« übernommen haben. Indem ich hierfür den ergebensten Dank auSsprcche, erlaube ich mir folgendes vorzutragcn: Der »Tag des Buches« wurde auf unseren Vorschlag unter das Stichwort »Volk und Buch« gestellt. Dies hat für den deutschen Buchhandel insofern eine besondere Bedeutung, als er in seiner ver- einsmäßigen Zusammenfassung daö einzige Gebilde darstellt, das sich sowohl nach der kulturellen wie nach der wirtschaftlichen Seite hin großdentsch nennen kann. Der Börsenvcrcin der Deutschen Buch händler stützt sich auf eine ganze Reihe von Kreis- nnd Ortsvereinen, zu denen auch die Zusammenfassung der deutschen Buchhändler Österreichs, der deutschen Schweiz, des Saargebietes, der Nand- staaten, Polens und der Tschechoslowakei gehören. Desgleichen sind angeschlossen die deutschen Buchhändler von Südslavien, Rumänien und von Übersee. Cs ist der Stolz des Börscnvercins der Deutschen Buchhändler, der nun 108 Jahre besteht und sich in seiner inneren Ausgestaltung den Zeiterfordernissen jeweils anzupassen verstand, daß er auf diese Weise dem großdeutschcn Gedanken in einer Art dienen konnte und kann, wie sie auf anderen Gebieten schmerzlich vermißt werden muß. Daß bis in die jüngste Zeit hinein der Buchhandel sich der Größe seiner Aufgabe bewußt war, geht allein schon aus der Tat sache hervor, daß er durch Schaffung der Deutschen Bücherei, an die der deutsche Verlag freiwillig seine Erzeugnisse abliefert, ein groß- deutsches Archiv des deutschen Schrifttums errichtet hat, dem aner kanntermaßen andere Nationen nichts Gleiches an die Seite stellen können. Desgleichen wurde mit der Schaffung der Deutschen National bibliographie ein Werk ins Leben gerufen, das allenthalben in der Welt ebensolche Bewunderung hervorries wie die Zusammenfassung des deutschen Buchhandels selbst, nach dessen Muster eine ganze Reihe von Staaten ihren Buchhandel aufzubauen bestrebt waren und sind. So kann z. B. darauf hingewiesen werden, daß Polen seinen Buchhandel in bewußter Anlehnung au das deutsche Vorbild zu regeln suchte. Unter Berufung auf diese Zusammenhänge erlaube ich mir, sehr verehrter Herr Reichsminister, darauf hinzuweisen, daß ver deutsche Buchhandel durch die Wirtschaftskrise deshalb in besonderem Maße getroffen wird, weil bei ihm sich einerseits, wie in anderen Berufen auch, das Sinken der Kaufkraft auf das schwerste bemerk bar macht; denn die Ausgaben für das leibliche Dasein lassen in weiten Kreisen, insbesondere aber in dem dem Buch besonders An gewandten verarmten Mittelstand wenig Raum für den Erwerb eige nen Bnchbesitzes. Andererseits aber hat die Drosselung aller Knltur- ctats bei Reich, Ländern und Gemeinden den Buchhandel deshalb besonders schwer getroffen, weil von jeher bei seinem Umsatz Ver öffentliche Bedarf an schöngeistigem und wissenschaftlichem Schrift tum einen wesentlichen Spesenträger bedeutete. Im Gegensatz zu anderen Ländern, z. B. Frankreich, verfügt Ver deutsche Buchhandel über eine große Reihe von Handlungen in der Provinz bis hinein in kleinste Städte. Was dies bedeutet, beweist allein schon die Tatsache, daß man in Frankreich seit einigen Jahren bemüht ist, die ausschließliche Zusammenfassung des Buchvertriebs in Paris durch Aufbau eines Provinzbuchhandels zu ergänzen. Eine große Reihe von Buchhandlungen, deren Arbeitsgebiet gerade außerhalb der Großstadt liegt, wird aber deshalb von den jetzigen Verhältnissen besonders schwer getroffen, weil selbst unter normalen Umständen der Umsatz dieser Betriebe ein ganz geringer war, der mit knapper Not den Inhabern ein kleinbürgerliches Dasein er möglichte. Die Klagen aus diesen Kreisen, daß ihre letzten Reserven ge schwunden sind und damit ihr Dasein auf das schwerste bedroht ist, nehmen ständig in erschreckendem Maße zu und ich möchte nicht unterlassen, Sic, sehr geehrter Herr Reichsminister, darauf hinzn- wcisen, daß hier eine schwere Gefahr für das geistige Leben des deutschen Volkes droht. Diese Gefahr wird erhöht dadurch, daß auch die Ausfuhr deutscher Bücher und Zeitschriften durch die Erschütte rung des internationalen Verkehrs» die sich in den Devisenordnnn- gcn und ähnlichen Maßnahmen zeigt, einen weiteren Schwund der bnchhändlerischcn Leistungsfähigkeit mit sich bringt. Der deutsche Buchhandel ist sich bewußt, daß mit dem Nachlassen seiner Leistungsfähigkeit nicht etwa allein die Zerstörung des Wesens seines inneren Aufbaues droht, sondern daß damit gleichzeitig das deutsche Volk eine Einrichtung verliert, die bisher seine geistige Leistungsfähigkeit entscheidend beeinflußt hat. Da alle Maßnahmen der buchhündlerischen Zusammenschlüsse die drohende Gefahr nicht zu bannen vermögen, so bitte ich Sic, sehr verehrter Herr Neichsminister, bei der kulturellen Aufbau- 195
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