Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.02.1937

Dichtung Haus Grimm, Volk ohne Raum Knut Hamsun, Segen der Erde Hans Friedrich Blnnck, Die große Fahrt Ulrich Sander, Pioniere Joses Ponten, Volk auf dem Wege Georg Schmilcklc, Engel Hiltensperger Ina Äidel, Das Wunschkind Die engere Heimat N. Gradmann, Knnstwanderungen in Württemberg E. Kottmann, Schwabenlanb August Lämmle, Schwäbisches und Allzuschwäbisches Hans Hildcbranbt, Stuttgart Der Zweck der Einrichtung ist wohl ohne weiteres klar. Das Vorwort zum Katalog drückt ihn mit folgenden Worten aus: »Ich weiß, daß die Mitarbeiter eines Verlages schwerer zum Schrifttum hinfinden als die Bcrufskameraden im Sortiment. Und doch muß jeder Buchhändler am Schrifttum lebendigen Anteil nehmen. Wenn unsere Stadt auch gute öffentliche und Leihbüchereien ausweist, so will ich doch eine eigene Hausbücherei cinrichtcn und laufend vermehren. Unsere Hausbücherei ist gemeinsamer Besitz der Mitarbeiter. Diese bestimmen selbst, wie sie zu verwalten ist. Je mehr jeder aus Ord nung hält, desto weniger Kontrolle wird nötig scin.« Für große Jndustriewerke ist eine Lesebücherei sür die Gefolg schaft heute schon fast eine Selbstverständlichkeit. Ließe sich aber nicht noch manche Firma des Handels und Großhandels und der übrigen Wirtschaft bereitfinden, eine solche Bücherei anzulegen, wenn man dem Betriebssichrer einen ähnlich einfachen Plan vorlcgte, und wenn der beratende Sortimenter alles Übrige selbst in die Hand nähme? Daß der Bücherbestand selbst je nach Art der Gefolgschaft, des Bcrufszweigs und der Stadt ein wechselndes Gesicht aufweisen müßte, bewahrt vor Unijormierung. Wissenschaft / Hochschulen / Bibliotheken Prof. vr. Walter Frank, der Präsident des N e i ch s i n st i t u t s f li r Geschichte des neuen Deutschlands, hat den Präsi denten der Physikalisch-Technischen Neichsanstalt, Prof. vr. Johannes Stark, in die Forschungs-Abteilung Judenfrage des Neichsinstitnts berufen. Prof. Stark wird dort gemeinsam mit Geheimrat Prof. Philipp Lenard das Referat »Naturwissenschaft und Judentum« leiten. Ferner hat der Präsident des Neichsinstitnts den kommissarischen Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Prof. vr. Rudolf Mentzel, in die Forschnngsabteilung Judenfrage berufen. In den Sachverstänöigcn-Beirat des Neichsinstitnts wurde der kommissarische Leiter des Neichsinstitnts für ältere deutsche Geschichtskunde, Prof. Wilhelm Engel, berufen. Alljährlich im Januar begeht die D e u t s ch e A k a d e m i e der Naturforscher zu Halle in öffentlicher Sitzung den Jahres tag ihrer Gründung. Bei der Eröffnung der diesjährigen Sitzung am 22. Januar in der Aula der Universität Halle konnte ihr Präsident, Geheimrat Prof. vr. Abderhalden einen großen Kreis von Mit gliedern und Vertretern der Partei, der Behörden, der Wehrmacht und der Wissenschaft begrüßen. In seiner Ansprache betonte er die seit 1932 öurchgeführten Bestrebungen der Akademie, durch ihre Ein richtungen — Sitzungen und Bibliothek — sich in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen. Nach einem Vortrag von Prof. Uhlenhuth über die experimentelle Forschung und ihre praktische Bedeutung für die Bekämpfung und Heilung der ansteckenden Krankheiten nahm der Präsident die Verleihung der Auszeichnungen vor. — In diesem Jahr blickt die Akademie auf zwcihnndertfünfzig Jahre ihres Bestehens als Akademie des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation zurück. Am 7. August 1687 verlieh Leopold I. der 1652 gegründeten und bis dahin privaten Gesellschaft Titel und Rechte einer Kaiserlich Deutschen Akademie. Zur Feier dieses zweihnndcrtfttnfzigjährigen Bestehens wird die Akademie am 28. Mai d. I. eine Jubiläumssitzung abhalten. Der Rektor der Athener Universität Prof. Papamichael hat das Festprogramm zur Jahrhundertfeier der Universität Athe n bekanntgegebcn, die von dem ersten Griechenkönig, dem Wit telsbacher Otto, vor einem Jahrhundert ins Leben gerufen worden ist. Die Feier beginnt am 18. April. Am Montag, dem 19. April werden in der Universitätsaula die Vertreter der fremden Universi täten sprechen, worauf die verschiedenen Schreiben der Akademien und Gesellschaften überreicht werden. Anschließend erfolgt die Er nennung von Ehrendoktoren und Ansprachen des Rektors und der Dekane. Am Abend des 23. April veranstaltet König Georg II. einen Empfang im Schloß. Die Königlich Serbische Akademie der Wissen schaften beging am 24. Januar in Belgrad feierlich ihr fünfzig jähriges Bestehen. Der ans diesem Anlaß abgehaltenen Festsitzung wohnte Prinzregent Paul und die beiden anderen Regenten vr. Stanko- witsch und vr. Perowitsch bei, ferner der Patriarch der serbisch orthodoxen Kirche, Barnabas, der Unterrichtsministcr usw. Der Präsi dent der Akademie, vr. Gawrilowitsch, dankte dem anwesenden .deutschen Gesandten von Heeren für die Büste des deutschen Historikers Leopold von Ranke, des Verfassers der Geschichte des serbischen Frei heitskampfes. Die Büste war vom Gesandten im Aufträge des Neichs- wisscnschaftsministers der Akademie überreicht worden. Der Reichswissenschaftsminister hat genehmigt, daß das Semi nar für philosophische Propädeutik an der Uni versität Bonn künftig die Bezeichnung »A l t k a t h o l i s ch e s S c m i n a r« führt. Die dem Seminar zugedachte Lehranfgabe der philosophischen Ausbildung altkatholischer Theologen bleibt erhalten. Ter Lehrauftrag an den Mitdirektor vr. Rudolf Keußen wird von der Anordnung nicht berührt. Der Lehrauftrag an den Direktor, Prof, vr. tdvol. Friedrich Mllhlhaupt, wird entsprechend geändert. Der im vergangenen Herbst gestorbene Freiburger Philosoph Julius Schultz hat dem Botanischen Institut der Universität Frei- bnrg i. B. seine botanischen Sammlungen vermacht, die vor allem aus einem mit außerordentlicher Sachkenntnis und Sorgfalt in jahre langer Arbeit zusammengestellten Herbarium bestehen, das eine sorg same Auswahl mitteleuropäischer Pflanzen und solche des Mittel meergebietes enthält. Professor vr. M. E ck e r t - G r e i f e n d o r f f, der in diesem Jahre auf eine dreißigjährige Tätigkeit an der Technischen Hochschule in Aachen zurückblicken kann, hat seine umfangreiche Bibliothek und seine große Kartensammlung dem Geographischen Institut der Tech nischen Hochschule überwiesen. Die kartographischen Werke und die Arbeiten, die er während des Weltkrieges im Aufträge der Obersten Heeresleitung ausführtc, stiftete er dem Neichsamt für Landesauf nahme, dessen Präsident die Sammlung in einem eigenen Zimmer nnterbrachte, das den Namen Eckert-Greifendorff-Zimmer führt. Die Sammlung umfaßt über 1000 Karten, mehr als 700 Bücher und Sonderdrucke und 80 Atlanten. Es sind nachstehende E r n e n n u n g e n n n d B e a n f t r a g u n - gen erfolgt (T. H. — Technische Hochschule, N. — Universität): vr. GeorgAn m ann in München zum ao. Prof, an der U. Frank furt (Main) für Mathematik. Dr.-Jng. Karl Bärner in der T. H. M ü n ch e n für Lnftfahrt- navigation. Prof. vr. KarlBeck an der U. Tübingen für Medizinische Poli klinik. Prof. vr. Büchner an der U. Freiburg i. Br. für Pathologie, vr. Knrd von Blllow zum ao. Prof, an der U. Rostock für Geologie. Prof. vr. Adolf Butenandt in Danzig zum Direktor des Kaiser-Wilhelm-Jnstitntcs für Biochemie. Prof. vr. G tt n t h c r C a r i o an der T. H. Vraunschweig für Physik. Prof. vr. Karl Dörge an der U. Köln für Mathematik. Dr.-Jng. Alfred Ehrhardt zum o. Prof, an der T. H. Stutt gart für Werkzeugmaschinen. Prof. vr. W i l l i E n g e l h a r d t an der U. Tübingen für Haut krankheiten. Prof. vr. Gcinitz an der U. F re i bürg i. Br. für Bicnenknnde. vr. Götze an die U. Bonn für Bienenzucht, vr. Enno H o f f m e i st c r zum Observator an der Univcrsitäls- sternwarte in N e u b a b e l s b e r g. vr. Hans K u in merlöwe an die T. H. D r e s d e n für Zoologie. Dr.-Jng. Adolf Leonhard zum o. Prof, an der T. H. Stutt gart für Elektr. Anlagen. Prof. vr. P h i l i p p L e r s ch an der T. H. Dresden für Charaktcr- schule und Philosophie. 135 Nr. 36 Sonnabend, den 13. Februar 1037