I^euersekeinunA Margarete Windthorst Die Sieben am Sandbach Roman OIrlsv. Z52 8sitsn Leksktet 5 IVIsrlr, in I^siusu 6 IVlsrli Es gibt Bücher, die, wenn man sie einmal gelesen hat, noch lange nicht ausgelesen sind, und die, wenn man sie später bald an dieser, bald an jener Stelle aufschlägt, sofort wieder durch eine Besonderheit, einen Gedanken oder eine Schilderung zu fesseln vermögen, weil ihr Wesen nicht durch Pointe und Technik, sondern durch Inhalt und Gehalt bestimmt ist. So steht es mit Margarete Windthorsts Roman einer west fälischen Bäuerin aus der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, eines Weibes, das, mit heutigen Augen betrachtet, ein schier ungeheuerliches Schicksal meisterte: zwei Ehe gatten zu überleben und einen dritten zu freien um des Hofes willen, von vier leiblichen Söhnen und einem zugebrachten im Stich gelassen zu werden und dennoch durch das letzte Kind, ein Mädchen, die Zukunft des Hofes zu sichern. Nimmt man hinzu, daß die Bäuerin zeitlebens einen Mann liebt, der sie verschmähte, daß sie für einen Hof kämpft, auf dem sie nicht geboren ist, und daß sie das Heimweh nach dem Elterngau nie ganz verwindet, so scheint der Stoff für eine Tragödie überreich. Doch nichts davon. Es ist, als ob der Geist der bäuerlichen Erde alles menschlich-persönliche ver söhnend auslösche und gerecht unter seine Gesetze beuge. Hierfür eine einzigartige Dar stellungsform gefunden zu haben, ist das Verdienst der Verfasserin. Ihr Buch ist randvoll von realen Schilderungen bäuerlichen Brauchtums, dessen tiefsinnige Hinter gründe geradezu die Spannung des Ganzen erst erzeugen. Der Geist der nordischen Dichtung, die heute mit Recht eine so große Anziehungskraft ausübt, ruht in diesem Roman, der als Werk einer Frau etwas ganz ungewöhnliches darstellt. (I VorruAsariAsdot (I G. Grote - Verlag . Berlin