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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.09.1937
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- 1937-09-04
- Erscheinungsdatum
- 04.09.1937
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- Deutsch
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Kunstschätze für ihre Studien zu benutzen. In jedem Land werde ein Kunstinstitut bestimmt, das alle Fragen der wissenschaftlichen Forschung beantwortet. Den Wissenschaftlern der einzelnen Nationen solle in gegenseitigem Austausch ihre Arbeit erleichtert und die Mög lichkeit gegeben werden, auf billige Weise an die Kunstschätze in anderen Ländern heranzukommen. Auch den Austausch von Studenten werde das Komitee pflegen, denn man habe erkannt, das; durch die Heranziehung der jungen Generation die Kongresse eine größere Lebendigkeit erhielten. Schließlich solle ein Jahrespreis ge schaffen werden, der für die beste kunsthistorische Arbeit auf inter nationalem Gebiet verliehen wird, wobei die vergleichende kunst historische Betätigung im Vordergrund stehen solle. Als Ort des nächsten Internationalen Kongresses, der alle drei Jahre stattfindet, ist London vorgesehen. »Hermann-Göring-Meistcrschule für Malerei« In Kronen bürg in der Eifel ist die »Hermann-Göring- Meisterschule für Malerei« errichtet worden. Sie ist ihrem Schirmherrn, dessen Namen sie trägt, unmittelbar unterstellt. Zum Leiter der Meisterschule hat Ministerpräsident Generaloberst Göring den Maler Prof. Werner Peiner, Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, berufen. Zweck und Ziel der Meisterschule, die in Preußen Vorbild sein soll, zeigt eine vom Ministerpräsidenten gegebene Satzung auf. Ihre Aufgabe heißt, deutschem Wesen in der Kunst Ausdruck zu ver leihen. Goethe-Medaille für Professor Bantzer Der Führer und Reichskanzler hat dem hessischen Maler Geheim rat Professor vr. Carl Bantzer in Marburg (Lahn) aus Anlaß seines achtzigsten Geburtstages am 6. August 1937 mit Urkunde vom gleichen Tage die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. Neuer Leiter der Akademie der bildenden Künste in Königsberg Der Münchener Maler und Graphiker Wilhelm Heise wurde zum Leiter der Meisterklasse an die Königsberger Akademie der bil denden Künste berufen. Zum siebzigsten Geburtstag Am 6. September wird I)r. pkil. Gustav Müller-Grote, der Chef der altbekannten Grote'schen Verlagsbuchhandlung in Berlin, siebzig Jahre alt. Die stärkste Ehrung, die für gewöhnlich ein Menschenleben erfahren kann, erfährt es durch sich selbst in der Arbeit, mit der es tätig und vertrauend das Geschenk der Jahre ge füllt und erfüllt hat. Wir wollen es hauptsächlich den jungen Buch händlern, für die schon vieles nicht mehr existiert, was in unseren Erinnerungen noch seinen Platz hat, gleich am Anfang sagen, was uns als die schönste Ehrung des Verlegerlebens Gustav Müller-Grote erscheint. Er hat ein großes, vielfältiges Familienerbe mit tätigem Sinn und mit der Lauterkeit eines feinen Standesbewußtseins nicht nur erhalten und auf gutem Boden weitergeführt, sondern er hat es sich neu erworben. Und was er nach dem Goetheschen Wort sich dadurch zum Besitze schuf, das hat er klar und sauber bewußt gegen eine aufkommende Strömung gestellt, die in den Jahren um die Jahr hundertwende dem Verlag allgemein und auch im Gebiet der Dich tung zwar äußere Erfolge brachte, sich jedoch rasch vom echten Kern und rechten Maß entfernend das deutsche Schrifttum in die Unord nung und Verbilligung der Werte drängte und letzten Endes der Verrat an Glasperlen war. Er hat sein offenes Streben nach einer Verlebendigung, Bereicherung und Erweiterung des Familienerbes nie an die glitzernde. Verlockung des Augenblicks gehängt, sondern seinen Verlag wirkend und planend zu einer Stätte gemacht, wo das deutsche Schrifttum eine Heimstatt fand, als ringsum die »Lite ratur« drohte. So hat er seine Arbeit, die nie enge war, als einen Protest gegen das gemeint, was sich unterdessen als Talmi längst entpuppte. In sich sicher, im Urteil bei aller Güte und Weitherzig keit fest und klar, ist Müller-Grotes verlegerisches Werk so zu einer geschichtlich wichtigen Tat ausgewachsen. Als vr. Müller-Grote in die väterliche und großväterliche Firma eintrat und als er das Erbe später ganz übernahm, da war der Name »Grote'sche Verlagsbuchhandlung« bereits weithin im Buchhandel ein Begriff, und er wurde für den jungen Mitarbeiter des Familien hauses und den späteren Inhaber der Firma zu einer ernsten Ver pflichtung. Aus einer Druckerei und aus einem Sortiment — gibt es eine schönere Wiege für einen großen Verlag? — war ursprünglich in Westfalen die Firma herausgewachsen, und die ersten Veröffent lichungen, mit denen sie ihre Geschichte begann, waren Ausgaben eines deutschen Verlegers deutscher Klassiker. Diese ebenso ernste wie klare Bindung an Werte, die der unerbittlichen Kritik der Zeit längst stanögehalten und nur wachsenden Wert behalten haben, ist ein Merkmal des Schaffens von vr. Müller-Grote auch dann gewesen, wenn er selbst den Verlag in einer anderen Richtung ausweitete. Gustav Müller-Grote hat das ihm überkommene Erbe nicht nur verwaltet und betreut, er hat es sich in der Tat, und zwar in der schönsten Tat und Weise, erworben, und er hat diesen Besitz in seiner Tradition erhalten, ihn aber gleichzeitig an den stetig lebendigen Blutstrom der Nation angeschlossen, wie ihn auch gegen alle vorüber gehenden und in ihren Kernen nicht ganz echten und gesunden Zeit strömungen verteidigt. So hat er seinen Verlag auch niemals den aufkommenden Bestrebungen reiner Spezialisierung überantwortet, sondern die alte, gute Ehre des deutschen Verlegers zu seiner täg lichen Pflicht gemacht, nämlich dem Volk in seiner ganzen Breite und mit der Vielfalt des Schrifttums vom Schulbuch an bis zum teuren Kunstwerk zu dienen, vr. Gustav Müller-Grote tat und konnte das, weil er sich auf ein klares Wissen stützte, das nicht Enge sondern Weite, aber auch Sicherheit und Maßstab vermittelt. Er ist ein Vertreter echten, vornehmen deutschen Verlegertums, er, der Verleger von Naabe, von Wildenbruch, von Julius Wolfs, der Werke der Charitas Bischofs, der Werke junger deutscher Autoren, um die er sich mit einem warmen, offenen Herzen und der Weisheit eines langen Lebens kümmert. vr. Gustav Müller-Grote hat sich immer als ein deutscher Ver leger gefühlt. Er hat dieses Deutschsein aber nicht lediglich in einen Sprachgebrauch eingckreist oder in einer bestimmten Weise umgrenzt, sondern vom Wesen her gelebt und hat mit derselben Freude und Anteilnahme, mit der er beispielsweise des Norddeutschen Frenssen Werk betreute, bei sich auch das schöne Erzählerwerk von Peter Dörfler aus dem Allgäu ausgenommen, er hat sehr tätig seine Liebe besonders auch vielen echten Schweizer Erzählern geschenkt, allen voran Federer . . . doch es erübrigt sich unter Buchhändlern, auf dieses reiche Lebenswerk hinzuweisen. — Persönlich ist vr. Müller-Grote nie sehr hervorgetreten. Er hat mehr sein Werk als Verleger, dem er mit so großem Stolz und soviel innerer Bereitschaft diente, sprechen lassen. Dadurch jedoch hat er nicht weniger ein echt deutsches Verlegerleben vorbildlich gelebt und wird es hoffentlich noch lange weiterleben. Der Doberaner Dichtertag 1937 Verteilung des Iohn--Brinckman-Preises Als »Mecklenburgisches Dichtertreffen« im Jahre 1936 zum ersten Male einberufen, wurde der Dichtertag von Doberan in diesem Jahre erweitert zu einer Tagung der g e s a m t - n i e d e r d e u t s ch e n D i ch - ter und S ch r i f t st e l l e r, für die der Neichsstatthalter Gauleiter Friedrich Hildebrandt selbst die Weisungen an den Gaukulturwart Bartholdy. in dessen Hand die Durchführung der Zusammenkunft lag, gegeben hatte. Das Thema nannte zwei gegenwärtig im Vordergründe der kultu rellen Arbeit stehende Fachgebiete als Aufgabenkreise der Tagung. Es galt einmal, sich über die Bedingungen und die Zukunft des nieder deutschen B ii h n e n s p i e l s unserer Zeit klar zu werden (hierzu sprach der Dramaturg des Schweriner Staatstheaters vr. Erich Hage weifter). Dann aber stand die Klärung der Frage der heutigen Kurzgeschichte im Mittelpunkt der Aussprache. Richtungweisend für beide Arbeitskreise wurde die Eröffnungsansprache des Gauleiters, der den Dichter und Schriftsteller einbaute in die große Aufrüstung des Deutschen Volkes. Sein Appell gipfelte in den Worten: »Wo andere Weltanschauungen wanken und stürzen, da sehe ich in Ihrer Arbeit die Waffe: seelisch und kulturell wie geistig g e s e st i g t e Menschen mit schaffen zu helfen. Lassen Sie die kleinen Sticheleien: Die Nachwelt wird Uber unser Geschlecht als Ganzes entscheiden, sie wird den Entscheid treffen, ob wirunsere Pflicht getan haben«. Einen zusammenfassenden Überblick über das niederdeutsche Schrift tum der Zeit gab die im Anschluß hieran eröffnete Buch aus stel- l u n g, die in einem der reizvollen klassizistisch-chinesischen Tempelchen aufgebaut war,wie sie sich dem entzückenden Bilde des Doberaner kultur- 70.3
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