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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.09.1937
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- 1937-09-04
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- 04.09.1937
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geschichtlichen Hintergrundes so malerisch einordnen. Die in der Aus stellung vertretenen Autoren waren zum größten Teile selbst gekommen, mitzuarbeiten an den Aufgaben, die die Zeit stellt. So sah man den Alterspräsidenten der Neichsschrifttumskammer, vr. Hans Friedrich B l u n ck, aus Oldenburg August Hinrichs und Karl B u n j e, aus Holstein Hans Ehrkc, aus Hamburg Karl Audi ch, Paul S ch u r e k und Nudolf Kinau, aus Magdeburg Rudolf Ahlers, die Mecklen burger Hans Franck (Frankenhorst bei Schwerin), Erich Hage ln eister, Wilhelm Har m s und Otto Brinkmann (Schwerin), Ludwig Karn atz (Ncubrandcnburg), Wilhelm Zierow (Güstrow), Erhard Wittck (Neustrelitz), Wilh. S ch m i d t, Paul Baben der er d e, Theodor Jacob (Rostock), Gerhard Ningeling (Doberan), Martin Flau (Siilte), C. v. Bremen und Erich Hummel-Hell aus Wustrow, Max Dreyer (Göhren auf Rügen) und Ottomar Enking aus Dresden-Ahrenshoop. Diese stattliche Anzahl, die Friedrich Griese vermissen lies;, fand leider eine nur geringe Ergänzung durch die der Einladung nachgekommenen Verleger und Buchhändler, die durch diese Tagung gerade näher an die Dichter und die Aussprache untereinander herangebracht werden sollten. So waren erschienen die Vertreter der Firmen Wilhelm Heyne (Dresden), Karl Mahnte (Ver den), Meißner (Hamburg), Richard Hermes (Hamburg), Franz Westphal (Wolfshagcn-Scharbeutz), Hinstorff (Rostock), Karl Wachholtz (Neu münster), Adlers Erben (Rostock) und ein Beauftragter des Eher-Ver- lages. Der Landesleiter Mecklenburg der Neichsschrifttumskammer, Ministerialrat Loben danz vom Mecklenburgischen Staatsministerium neben dem Gaupresscwart Pg. Schmidt (Schwerin) und dem Ver treter des Reichsnährstandes rundeten die Versammlung. Professor Wossidlo hatte in letzter Minute infolge Krankheit absagen müssen. Sein jüngstes, mit Professor Tcuchert zusammen vollendetes Werk: »Das Mecklenburgische Wörterbuch«, lag in den ersten Druckbogen aus. Aus dem Ergebnis der Besprechungen ist bemerkenswert, daß ein außerordentlich starker Bedarf an mundartlichen Spielen für die Feicr- abendgestaltung auf dem platten Lande vorhanden ist; man bedenke, daß von etwa dreißig plattdeutschen Spielgemeinschaften im vergangenen Jahre etwa 280 Theaterstücke gespielt morden sind! Für die Nachfrage reichen die vorhandenen Werke nicht im entferntesten aus. Hier er wächst also dem Dichter wie dem Verleger eine neue bedeutsame Ausgabe. Wichtig war die Feststellung aus Buch händlerkreisen, daß die in Betracht kommenden Vereine sich fast immer durch den Sortimenter beraten lassen, weniger bisher durch die Gau dienststelle. Was für das niederdeutsche Bühnenspiel gesagt ist, trifft auch für die Kurzgeschichte zu. Hier entspann sich zwar eine lebhafte De batte über den Wert und das Wesen dieser Dichtunggattung, die heute von der Tagespresse »am laufenden Bande« benötigt wird; die Forde rung Ottomar Enkings aber, die Kurzgeschichte überhaupt abzulehnen, fand nicht die Zustimmung der Versammlung, die sich dahin einigte, die Kurzgeschichte in die feinziselierteste Form zu bringen, damit sie künst lerisch wertvoll würde. Der Wunsch der Dichter, den Verleger für den Sam melband »Kurzgeschichten« zu erwärmen, wurde von buchhändlerischer Seite unterstützt, zumal auch hier die »Feier abendarbeit« neues Material benötigt. Durch Aussprachen zwi schen Verlegern, Dichtern und Buchhändlern sollte der Weg gewiesen werden, in Verbindung mit den Gaudienststellen und den örtlichen Ver tretern von »Kraft durch Freude« solche Forderungen in die ^at umzu setzen. Durch Aufträge, so formulierte August Hinrichs, wie es ein mal in glücklicher Weise der Rundfunk tat, müßte die Freude der Schaffenden geweckt werden — an der Kurzgeschichte sowohl wie an dem Bühnenstück, das sich nicht allein an die großen Bühnen, sondern auch an die Laienspieler richten sollte! Als praktisches Beispiel wurde von der Niederdeutschen Bühne, Wismar, — also einer Laienbühne — Erich H a g e m e i st e r s, etwa vor zehn Jahren entstandenes streitbares Spiel von Nonnen, Priestern und Klöstern »Jungfer Eli un de Appel boom« aufgefllhrt. Dieses kam am nächsten Tage auch auf dem Heimat- trefsen der Mecklenburger unter freiem Himmel zur Ausführung, er wies sich aber hier als zu lang für die gleichsam nur »vorübergehenden« Zuschauer des von KdF. aufgezogenen Volksfestes. Glücklicher waren an solcher Stelle die Dichter, die in der heimatlichen Mundart aus ihren Werken lasen — ein Gedanke, der wohl Nachahmung finden dürfte. Im Anschluß an die Doberaner Tagung, die nunmehr alljährlich stattfinden soll und für die das alte Doberaner Kulturzentrum wie ge schaffen ist, fand auf der No stocker F e st s p i e l st ä t t e vor rund 20 000 Volksgenossen die Verteilung des John-Brinckman-Preises der Stadt Rostock statt, die der Neichsstatthalter Gauleiter Fr. Hilde brandt persönlich vornahm, auch hier wieder bedeutsame Worte für die Verpflichtung auf das Kulturerbe von Heimat und Vaterland prägend. Der Preis, der im vergangenen Jahre Friedrich Griese zuerkannt war, fiel Heuer an Erich Hagcmeister (Schwerin), als Förderer und Vertreter des ausgesprochen niederdeutschen Schrifttums im norddeut schen Kulturraum. Gleichzeitig mit diesem Preise hatte im vergangenen Jahre der Nostocker Oberbllgermeister Pg. Volgmann eine »Stiftung zur Förderung niederdeutschen K u l t u r s ch a f f e n s« be gründet, die in diesem Jahre erstmalig in Höhe von je 500. — NM zur Verteilung an den Nachwuchs kam. Preisträger wurden für die Dichtung Theodor Jacobs (Rostock), für die Musik Heinz Schrei- ter (Schwerin), für die Malerei Otto Brinkmann (Schwerin), für die Bildnerei Reinhard Bohsack (Hamburg). vr. Walther Eggert. Peter Schöffer aus Gernsheim Im Jahre 1836 errichtete die Stadt Gernsheim in Hessen ihrem großen Sohne Peter Schöffer ein Denkmal. Zur Hundertjahrfeier der Errichtung dieses Denkmals hielt der Direktor des Gutenberg-Museums in Mainz, 1)r. Aloys Nuppel, den Festvortrag, der kürzlich in er weiterter Form als »Kleiner Druck der Gutenberg-Gesellschaft« Nr. 26 erschienen ist (A. Nuppel: Peter Schöffer aus Gernsheim. Mainz: Gutenberg-Gesellschast 1037. 62 S. Mit 10 Abb. Für Mitglieder kosten los, für Nichtmitglieder durch Otto Harrassowitz, Leipzig, NM 3.—). Ein umfassendes Werk über Peter Schöffer, »Johannes Guten bergs kunstreichsten Schüler und erfolgreichen Erben« besitzen wir noch nicht. Desto erstaunter ist man über die Fülle des Materials in der kleinen Schrift des Direktors des Mainzer Gntenberg-Muscums, die sich nicht darauf beschränkt, das Wichtigste aus Peter Schössers Leben zusammenzufassen, sondern auch neue Arbeitsergebnisse be kanntgibt und bisherige irrige Ansichten zu berichtigen sucht. Wir erfahren, wie wenig geklärt heute noch der Anteil ist, den Schöffer an den ersten Drucken und an der Weiterbildung der Druckkunst ge habt hat, wie weit darin die Ansichten der Forscher auseinandergehen. Sehr eingehend behandelt Nuppel das Verhältnis Schössers zu seinem Brotgeber Johann Fust, und er weist nach, daß die bisherige An nahme, er habe schon zu Lebzeiten Fusts dessen Tochter geheiratet, irrig ist. — Das Geburtsdatum Peter Schössers ist vollkommen in Dunkel gehüllt, es wird zwischen 1120 und 1130 angenommen. 1119 ist seine Tätigkeit als Hersteller schöner Handschriften an der Uni versität Paris nachgewiesen: 1155, im Prozeß Fnsts gegen Gutenberg, finden wir ihn in Mainz an der Seite des crsteren: 1457 erscheint sein Name neben dem Fusts in der Schlußschrift des Mainzer Psalters, der ewig zu den Meisterwerken der Drulkunst gehören wird: nach dem Tode Fusts übernahm er dessen Druckerei; das erste Werk, in dem er als Verleger und Drucker allein zeichnet, erschien Anfang 1167; bis zu seinem Tode, der Ende 1502 oder Anfang 1503 erfolgt sein muß, druckte er etwa 285 Werke. Peter Schöffer war aber nicht nur ein großer Drucker, sondern auch ein bedeutender Buchhändler. Er verstand es, für die Werke seiner Offizin ausgiebige Propaganda zu machen und sie überallhin zu vertreiben. Das Lager, das sein Vertreter in Paris unterhielt und das nach dessen Tode als einem Ausländer gehöriges Eigentum der französischen Krone zufiel, war 2125 Goldtalcr wert. Schöffer hat aber seine Tätigkeit auch noch auf andere Handelsgebiete ausgedehnt. Als er vom Kurfürsten zu einem der weltlichen Richter der Stadt Mainz ernannt wurde, welches Amt er von 1480 bis 1501 innehatte, scheint die Druckerei nicht mehr sein ganzes Interesse gehabt zu haben, denn die Zahl und der Um fang seiner Drucke gehen deutlich zurück. Die Druckerei Peter Schössers wurde von seinem zweiten Sohn Johann fortgeführt, von dem sie 1531 dessen Neffe Ivo Schöffer übernahm. Nach' seinem Tode, 1555 oder 1556, ist sie in andere Hände übergegangen. Wa. Anfragen und Adressengesuche Wer kennt ein Bild »Feindliche Slaven im Angriff«, um 1900 vielleicht in Zeitschrift oder Lieferungsmerk erschienen? Wo ist die Ballade »Der verlegte Sonntag oder die Wcinprobe«, beginnend: »Herr Pfarrer, ich lad' Sie hiermit ein« enthalten? Wer kennt die Anschriften des Hanptlehrers a. D. W i r b i tz k y, Ostdeutscher Musenalmanach-Verlags früher Naum burg a. Queis, Vermessungs-Ingenieur Klatte, früher Dortmund, Neidtenbachstraße? Auskunft erbittet die Schriftleitung des Börsenblattes. ^ -- - » -.-llvcrtreter des Hauptschriftlcitcrü: Franz Wagner, Leipzig. - Verantw. Anzcigenlciter: Walter Her,urth, Leipzig. - Bcrlag: Bcrlag des Bür sc n v e r e i n ö der Deutichen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Schriftlcitung und Erpe- dition: Leipzig L 1, Gerichtsweg 26. Postschlicstfach 274/75. — Druck: Ernst Sedrich Nachf., Leipzig 6 1, Hospitalstraszc 11a—13. — DA.8032/VIII. Davon 6402 durchschnittlich mit Angeborene und Gesuchte Bücher. — *) Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültig! 704
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