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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.07.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-07-29
- Erscheinungsdatum
- 29.07.1933
- Sprache
- Deutsch
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X- 174, 2g. Juli 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. Dtschrrvuchhaubel. Publikum ist beinahe Ausnahmeerschcinung geworden, wenn nicht geistige Umwälzungen eine Scheinstimmung der Biichersreude schaffen würden, wie es auch jetzt der Fall ist. Kulturetats allein sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Es muß wieder dahin kommen, daß das V o l! in seiner Allgemeinheit Bücher- käuser wird. Die Mentalität des Volkes steht heute dem Buche vielfach fremd gegenüber. Deshalb muß eine neue Erziehung ein- setzen, die das Buch als Lebensführer und Bildungs ziel hinstcllt. Damit aber ist schon in der Schule anzufangen. Es sind Literatur stunden einzurichten, die in den untersten Klassen mit Märchen anfangen, in den obersten Klassen auch auf die Romanlitcratuc, geschichtliche Werke usw. übcrgreisen. Jede enge Beschränkung auf Klassiker usw. mutz vermieden werden. In den Lehrlingsverbänden der Gewerkschaft, in den Fabriken, im ganzen Handel sollte die Literatur stunde einziehen. Nicht im Sinne einer allgemeinen lehrhaften Einführung, sondern im lebendigen Studium bestimmter Literatur durch die Auseinander setzung und Mitarbeit von Lehrer und Schüler. In den Schulen sind Geldsammlungen hcrbcizusührcn, die sich aus Stiftungen der Eltern und großzügiger Freunde der Jugend zusammensctzcn. Diese Sammlungen können zur Bildung von Klassenbüchercien verwen det werden, zur Auffrischung der Lehrerbüchereien, kurzum, es müßte einmal im Jahr, vielleicht am Tage des Buches, lieber noch in diesem Herbst bereits, ein Sammeltag in ganz Deutschland für das deutsche Buch eingerichtet werden. Wir sammeln für viele Dinge heute, wir opfern auf allen Gebieten, laßt uns alle die For derung erheben, daß für das deutsche Buch gesammelt werden soll. Gebt als Abzeichen ein Büchersymbol heraus, stuft es im Preise, es kommt dabei allerlei heraus. Notwendig ist eine vollständige Umgestaltung der Presse, die hier mit dem ortsansässigen Sorti ment Zusammenarbeiten muß, um einen systematischen Kulturaus bau zu betreiben. Das Radio sollte sich der Literatur ebenfalls mehr als bis her widmen, und zwar zu verschiedenen Tagesstunden. Es können dieselben Besprechungen von verschiedenen Sendern zu verschiedener Zeit gegeben werden, damit die arbeitende Bevölkerung sich auch am späten Abend noch über die brennendsten Kulturfragen unter richten kann. Auch hier wieder ist die Leseprobe der beste Weg. Im Rahmen derartiger Aufgaben kann dem Verlag geholfen wer den, der in seiner kulturbewutztcn Aufbauarbeit verzagen muß, wenn er keine Bestellungen auf seine wertvollen Bestände erhält. Es kann ein Organisationsausschuß sich mit dem Verlag in Ver bindung setzen und von Monat zu Monat immer neue Pläne aus arbeiten, die auf dem Wege über Bücherveranstaltungen den Weg ins Volk finden. Einzuschalten ist hier die Arbeit der Partei-Orga nisationen der NSDAP. Die Sektionen müßten Kulturabende veranstalten, die auch dem deutschen Buche gewidmet sind. Auf den grundsätzlichen Schulungsabenden wäre es notwendig, daß Literatur zur Ausstellung käme, die ganz bewußt dem Zweck des Abends zu dienen hätte. Es werden jetzt Vorträge über Gasschutz und Luftschutz gehalten, es werden die verschiedenen Programm- Punkte unseres Führers behandelt, überall muß die Literatur zur Ausstellung kommen. Die Literatur muß ein ständiger Begleiter des deutsch-bewußten Menschen werden, und hier sind alle Organi sationen einzuschalten, die sich in diesen Kreis einschalten können. Dazu gehört der Deutsche Handlungsgehilfen-Verband usw. In jeder Sektion sind Buchhändler, die sich diesen Fragen widmen können. Ich selbst habe als langjähriges Mitglied der NSDAP, wiederholt Versuche in dieser Art unterstützt. Ich habe mich selbst davon ferngehalten, um nicht Politik mit Geschäft verquicken zu wollen.. Die Ansätze waren bescheiden, aber in der geschilderten Weise müßte der Erfolg Zustandekommen. In einigen Punkten will ich nunmehr noch auf das Verhält nis Verlag — Sortiment näher eingehen. Jede Sortiments abteilung der Verleger sollte praktischerweise aufhören. Es kann dies nicht von heute auf morgen geschehen, dadurch entständen für den Verlag zweifellos große Härten. Man muß gerecht sein. Der Sortimenter ist arm geworden, seine beispiellosen Mühen sind vielfach erfolglos geblieben. Er hat Ausstellungen, Litcraturkata- loge übernommen, die nur Bruchteile des Einsatzes einbrachtcn. Der Sortimenter hat immer an die Steigerung seines Umsatzes ge- S80 dacht, aber der Umsatz ist immer geringer geworden. Und das war wiederum nicht die Schuld des Sortimenters. Aus diesem Grunde sind zur Zeit die Werbespesen zu hohe, um sie vom Sortiment allein tragen zu lassen mit dem Hinweis auf den hohen Rabatt. Der Verlag von sich aus kann die Kosten auch nicht allein tragen. Die Öffentlichkeit muß mithelsen, etwa im Sinne der Pläne, die ich erwähnt habe, die aber niemals ein Einzelner ausführen kann, sondern immer nur eine kulturbewutzte Gemeinschaft. Die Buchgemeinschaften sind aufzulösen, da der Buch handel durchaus in der Lage ist, dem Bedürfnis nach guten Bü chern zu entsprechen und die Buchgemeinschaften als solche nicht als besondere Kulturstellen empfohlen werden können, die das Wissen und die Arbeit des Sortimenters ersetzen könnten. Auf zulösen sind ferner alle jene Bildungsstellen, die Bücher zu er mäßigten Preisen beschaffen. Als letzten Punkt möchte ich den buchhändlerischen Nachwuchs erwähnen, über den Wohl alle Sortimenter zu klagen haben, die aus jungen Kräften künftige Buchhändler heran- zuzichen sich bemühen und nur in wenigen Fällen Erfolg haben. Das liegt darin, daß sich von vornherein wenig Nachwuchs meldet, der aus innerem Antrieb zum Buchhandel käme. Man weiß, daß das buchhändlerische Dasein ein kümmerliches Dasein für den An gestellten bedeutet. Dieses schreckt ab und so kommen wir zu diesem Mangel an guten Kräften, während die tüchtigen Idealisten den Buchhandel als Sprungbrett benutzen, um in an deren Lcbenspositionen bessere Aussichten zu finden. Es ist be schämend, daß der geistigste Stand des Volkes der »Kultur- und Lichtträger« nicht in der Lage ist, auskömmliche Gehälter zu zahlen. Solange dieses Verhältnis sich nicht ändert, wird es nur wenige großzügige Menschen geben, die im Buchhandel zu führenden Stel lungen aufsteigen können. Reichsoerband Deutscher Zeitschriften-Buchhändler E. D. Bericht über die 45. Mitgliederversammlung in Berlin. Die 45. Mitgliederversammlung fand am 18. und lg. Juni in den Festsälen des Berliner Zoologischen Gartens statt und wies eine» in Anbetracht der immer noch schwierigen Wirtschaftslage er freulich regen Besuch auf. Die bei der vorjährigen Tagung in Mün chen zum ersten Male versuchte Gliederung in einen öffentlichen und einen nichtöffentlichen Teil hatte so großen Erfolg gehabt, daß sie in diesem Jahre wiederholt wurde und als Dauereinrichtung bei behalten werden soll. Die öffentlich eSitzung wurde am Sonntag vormittag um 1011 Ilhr durch den Verbandsvorsitzcnden Herrn Johann Har- kämper-Köln mit einer Begrüßungsansprache eingeleitet. Der Redner konnte eine große Zahl von Mitgliedern und Gästen will kommen heißen, darunter als Vertreter der Neichsregierung die Herren Oberregierungsrat vr. Ziegler und vr. Klugkist vom Reichsministerium für Bolksaufklärung und Propaganda. (Herr Reichsminister vr. Goebbels hatte nicht persönlich erscheinen können, weil er von Berlin abwesend war.) Der Vorsitzende sprach dann im weiteren Verlauf den Wunsch aus, daß diese 45. Mitgliederversamm lung sich als Etappe auf dem Wege zu einer besseren Zukunft er weisen möge, und teilte dann u. a. mit, daß die Mitglieder des Reichsverbandes eine Spende von etwa RM KVW.— für die Ostwacht und die Opfer der Arbeit aufgebracht haben. Herr Obcrregierungs- rat vr. Ziegler sprach in seiner doppelten Eigenschaft als Ver treter des ReichsministcriumS für Volksaufklärung und Propaganda und als amtlicher Geschäftsführer der Spende für die Opfer der Arbeit herzlichen Dank für das namhafte Sammlungsergebnis aus und knüpfte daran einige Worte über die Stellung seines Mini steriums zum deutschen Zeitschriftenwesen, wobei er vor allem ans die große Rede des Herrn Reichsmtnisters vr. Goebbels in der Kan tateversammlung des Börsenvcreins Bezug nahm. Dem Zeitschristen buchhandel erwachse aus seiner engen Verbindung mit dem Volke die große Aufgabe, auf den Lefegeschmack der breiten Schichten im Geiste der völkischen Erneuerung gestaltend und veredelnd einzu wirken, und der Redner richtete an alle Anwesenden die Mahnung und Bitte, zum Wohle des deutschen Volkes und zur Förderung der Be strebungen des Neichsininifteriums für VolkSanfklärnng und Propa ganda Ihr Bestes herzugeben. (Begeisterte Zustimmung!! Auf Grund des gedruckt vorliegenden Geschäftsberichts des Vor stands über das Verbandsjahr 1982/83 gab bann der stellvertretende Verbandsvorsitzende Herr Wilhelm Lürig-Bremen eine ge-
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