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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.09.1937
- Strukturtyp
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- 1937-09-28
- Erscheinungsdatum
- 28.09.1937
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- Deutsch
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mentatioii wird die Verteilung beider Veröffentlichungen besorgen und das Organ bestimmen, das die einheitliche Richtung der Be strebungen dieses Gebietes sichern soll. Den Hindernissen, welche die Sprache bietet, sucht man von der Wurzel her beizukommen; eine Entschließung verlangt ein vergleichendes Studium der Ausdrücke der Vcrwaltungssprache; von deutscher Seite wurde der gleiche Wunsch für die Ausdrücke im Archivwesen ausgesprochen. Nach den Darlegungen von Fräulein D. Monte! (dlWSLAsries ÜLvüstte) erreicht keine Sprache mehr als 15°/° der Wcltproduktion, sodaß es hoffnungslos ist, eine grö ßere Konzentration auf wenige große Sprachen zu erwarten. Aber auch zwischen den Hauptsprachen bestehen in den Fachaus drücken solche Mißverständnisse, daß die Ausgleichsarbeit, welche die Dokumentation hier schon in die Hand genommen hat, sehr erfolgreich zu werden verspricht. Viele Fragen des Buchwesens behandelte auch die zweite Gruppe »Verwaltung der Dokumente-. Im Zusammenhang mit den Problemen der bibliographischen Methode wurde die Vor bildlichkeit des »Deutschen Gesamtkatalogs- allgemein anerkannt nnd in der Entschließung bestätigt, welche die Herstellung eines einheitlichen Gesamtkataloges vorsieht und die Bereinheit- lichungderRegelnfürdieTitelaufnahme wünscht. Mit allen Fragen der Vereinheitlichung aus dem Gebiet des Buch wesens beschäftigten sich die beiden Berichte, die Prof. vr. Prinz horn, Vorsitzender der internationalen Normen-Kommission für das Bibliotheks-, Buch- und Zeitschriftenwesen, vorlegte. Das Ergebnis seiner Untersuchung über die »Hilfsmittel der geistigen Arbeit wurde in vollem Umfang in die Entschließungen der dritten Gruppe »Die dokumentarische Arbeit- ausgenommen. Sie enthält sehr ins einzelne gehende Vorschläge für die Leistungssteigerung der bibliographischen Berichterstattung durch einheitliche Ausrich tung der nationalen Dokumentationszentralen. Daß dazu auch eine bessere Dokumentation der dokumentarischen Technik gehört, wurde in der Zustimmung zu dem Antrag de Grolier anerkannt. In diesen Zusammenhang gehören auch die Vorschläge, die St. Rodo- wicz in seinem Beitrag über die Zusammenarbeit zwischen Biblio theken und den Dokumentationsstellen gemacht hat. D.ie wachsende Bedeutung des Kleinfilms für die Dokumenta tion kam auch auf dem Kongreß zum Ausdruck. Die Entschließun gen von Kopenhagen (Normformat) wurden bestätigt. Ein anderer Beschluß verlangt Vereinheitlichung der Mikrofilmstellen hinsicht lich Arbeitsmethoden und Preisgestaltung; jedes Land soll hierfür eine Zentralstelle schaffen. «Uber die technischen Möglichkeiten konnte man sich in der Weltausstellung ausführlich unterrichten. Im Calais cku Invre ist eine historische Mikrofilmschau zu sehen (Brief tauben von 1870!), daneben die in der Pariser Libliotdögne na tionale und in Amerika arbeitenden Aufnahmegeräte für Klein film sowie die beiden Lefeapparate Recordac und Optigraph. Im Gebäude der ilaison äe la 6>nmie zeigte die Chemische Fabrik Ban der Grinten (Venlo) ihre Apparatur für das Rötoce-Ver- fahren der Wiedergabe von Schriftstücken ohne Dunkelkammer und Bäder. Die am Mikrofilm Interessierten rief Direktor Schürmeyer (Frankfurt) zu Besprechungen im engeren Kreise zusammen. Außer den unerschöpflichen Darbietungen der Weltausstellung konnten die Teilnehmer am Kongreß noch eine Anzahl Besichtigun gen genießen, so die Nationalbibliothek und das Staatsarchiv, den Neubau der technischen Betriebe der »Illustration- in einem nord östlichen Vorort — ein weithin sichtbares Kennzeichen der ganzen Gegend —, nicht zuletzt die Schlösser von Versailles und Trianon mit ihren Ausstellungsschätzen. Der Bürgermeister von Paris und der Außenminister empfingen den Kongreß in ihren Repräsenta tionsräumen. Die deutschen Teilnehmer hatten noch die besondere Freude, im neueingerichteten Goethe-Haus (zur Pflege der geisti gen Beziehungen Deutschland-Frankreich) liebenswürdig emvfan- gen zu werden. Der Deutsche Normenausschuß (Berlin NW 7), dessen Fach normenausschuß für Bibliotheks-, Buch- und Zeitschriftenwesen im Aufträge der Reichsregierung ein Mittelpunkt für die deutsche Gemeinschaftsarbeit auf dem Gebiete der Dokumentation ist, wird die Ergebnisse des Kongresses gemeinsam mit den deutschen Fach kreisen auswerten. Der Kongreß hat die Einladung Deutschlands angenommen, im Jahre 1940 im Zusammenhang mit der Fünfhundert-Jahrfeier der Erfindung der Buchdruckerkunst in Deutschland zu tagen. Heinrich Schreiber, Leipzig. Die Universitätsbibliothek Paris*) Die Universitätsbibliothek von Paris bestand schon vor der Revolution. Die anderen nationalen Universitätsbibliotheken mit Ausnahme derjenigen von Straßburg wurden erst 1878 eingerichtet. Vorher gab es nur sogenannte Fakultätsbibliotheken, mehr oder weniger ungleiche Sammlungen, die der Sorge eines Professors oder Sekretärs überlassen waren, die sich in ihren freien Stunden damit beschäftigten. Wenn sich die französische Wissenschaft seit fünfzig Jahren mit Erfolg in den meisten Domänen neben der deutschen behaupten kann, heißt es in dem Aufsatz des LuIIetin ciu I-ivr« kran§ai8, so verdankt sie das zum großen Teil den Universitätsbibliotheken, ohne die in vielen Städten der Provinz jede ernste Arbeit unmöglich wäre. Die Universitäts- und Stadtbibliotheken ergänzen sich ausgezeichnet. Diese, zum großen Teil aus Beständen gebildet, die aus den durch die Revo lution enteigneten Klöstern stammen, sind die Fundgrube für die Ge schichtsforscher, mangeln aber der neueren Werke, die gerade die Uni versitätsbibliotheken anschaffen. Die Universitätsbibliotheken stehen unter der Verwaltung des Rektors. Der Rektor wird unterstützt durch die Bibliothekskommission, die in der Provinz gebildet wird durch einen Bibliothekar, der recht mäßiges Mitglied ist, und einen Vertreter von jeder Fakultät. Diese Kommission stellt die Liste der »Periodica« auf, die jedes Jahr revi diert wird, und gleichzeitig diejenige der Bücheranschaffungen. Der Bibliothekar ist Mitglied des Rates der Universität. Eine Entschei- *1 Die Nr. 49 des 6uH«tin cku lüvrs kran^ars, die ganz den Bibliotheken gewidmet ist, enthält auf fünfzig Seiten eine Reihe interessanter Aufsätze über französisches Bibliothekswesen. Der nach stehende auszugsweise Bericht ist dem Aufsatz des Direktors der Uni versitätsbibliothek Paris CH. Beaulieux über »Universitätsbibliotheken« entnommen und wurde von Bruno Recke-Frankfurt a. M. übersetzt. D. Schrift!. düng, die in seiner Abwesenheit getroffen würde, könnte null und nichtig sein. Der Pariser Universitätsbibliothek muß man einen besonderen Platz einräumen. Zunächst wegen ihrer ganz besonderen Wichtigkeit, denn die fünf Abteilungen, aus denen sie besteht, zählen fast drei Millionen Bände. Dabei sind so wichtige Sammlungen, wie die kost bare und zu wenig bekannte Bibliothek Victor-Cousin an der Sor bonne, die von Doucet geschenkte reiche Bibliothek für Kunst und Archäologie u. a. noch nicht einmal mitgezählt. Auch die Büchereien der Seminare, z. B. die des Instituts für französische Literatur und des In8tltut Xnglo-Oermaniqus sowie die Bibliotheken der Labora torien, die sämtlich zur Universität gehören, sind dabei nicht berück sichtigt. Die fünf Abteilungen der Pariser Universitätsbibliothek sind die folgenden: Sorbonne (Literatur und Wissenschaften), Recht, Medi zin, Pharmazie und Sainte-Geneviöve, die vor kurzem der Universität angegliedert wurde. Die Bibliothek der Pharmazeutischen Fakultät wurde 1570 durch eine aus neun Bänden bestehende Stiftung gegründet, die heute noch in den Beständen vorhanden sind. Heute enthält sie 80 000 Bände. Sie hat zwei alphabetische Kataloge, einen Verfasser- und einen Sach katalog. Im letzteren sind die Katalogzcttel alphabetisch nach Stamm worten geordnet und innerhalb jeder Rubrik chronologisch, aber an fangend mit den zuletzt erschienenen Werken, sodaß man die neuesten Erscheinungen jeder Materie zuerst vor Augen hat. Die Bibliothek der Nechtswisscnschaftlichcn Fakultät ist gleich falls nach dem System der Universität geordnet. Eingerichtet von 1877—78 in den Räumlichkeiten, die sie noch innehat, hat sie sich von 1897 an sehr entwickelt. Sie besitzt 200 000 Bände und hat zwei Lescsäle. Die Bibliothek der Medizinischen Fakultät wurde in ihrem eigent lichen Kern 1733 gegründet, als der Arzt Kran^ois Picot6 de Belestre 770
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