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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.02.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-02-17
- Erscheinungsdatum
- 17.02.1911
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- Deutsch
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2060 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 40, 17. Februar 1911. neuen, um 9 Minuten 21 Sekunden von der bisherigen ver schiedenen Zeit erforderlich werdenden Maßnahmen beschäftigen und die Vertreter folgender Ministerien Umfassen soll: des Unter richtsministeriums, dem die die Landeszeit regelnde Sternwarte untersteht, des Ministeriums der Öffentlichen Arbeiten, das die oberste Instanz für Eisenbahnen, Post- und Telegraphenwesen bildet, des Marineministeriums, das die Interessen der Schiffahrt vertritt, und des Kriegsministeriums, von dem die täglich die Zeit nach dem Ozean abgebende drahtlose Telegraphenstation aus dem Eiffeltum abhängt. Namentlich die Eisenbahnen werden Veränderungen vor nehmen müssen, um ihre Fahrpläne mit der neuen Zeit in Einklang zu bringen, und bei dieser Gelegenheit wünscht der Minister der öffentlichen Arbeiten, wie er auf der Rednertribüne des Senats äußerte, daß der Unterschied von 6 Minuten, der zwischen den Uhren am Äußeren und im Inneren der Bahnhöfe besteht, aufhöre. Die Eisenbahnen sind hiermit nicht nur ein verstanden, sondern sie scheinen einen Vorteil darin zu erblicken. Dieser Unterschied hat einen merkwürdigen, schon alten Ursprung, der wenig bekannt sein dürfte. Die Fremden, die Frankreich be suchen und denen es auffällt, glauben gewöhnlich, daß der Um stand des Nachgehens der Uhren im Innern der Bahnhöfe um 5 Minuten eine Einrichtung im Interesse des Publikums, bzw. der Säumigen sei. Aber die Sache datiert schon von den ersten Eisenbahnen in Frankreich her. Deren Direktionssitz war in Rouen, und die Lokalzeit in Rouen ist genau 6 Minuten später, als die Pariser. Da man damals in ganz Frankreich noch Lokal zeiten hatte, wurde die Zeit von Rouen für die Eisenbahnen die einheitliche Zeit, und dieser provisorische Zustand, dessen Herkunft man vergaß, erhielt sich bis heute, denn was provisorische Zu- stände betrifft, so ist man in Frankreich darin besonders konservativ. * Versteigerungen. (Vgl. Nr. 14, 16, 17, 20, 24,33,37 d. Bl.) — 8. und 9. März 1911. Kempen (Rhein). Thomas-Druckerei und Buchhandlung G. m. b. H. Im Gesellenhause, Hessenring 6: Niederländische Geschichte und Geographie. Niederländische Literatur. Rheinisch-westfälische Geschichte. Manuskripte. Aus den nachgelassenen Bibliotheken des h Bibliophilen Ludw. van Ham, Geldern; des -j- Historikers Professors Dr. Rob. Schölten, Cleve; des ch Historikers Joh. Pet. Lentzen, Fischeln. Die Lage des amerikanischen Buchhandels. — Unter außergewöhnlich günstigen und hoffnungsvollen Umständen hat, wie »Mw kublwtwre iVsslrl^« mitteilt, der amerikanische Buch handel das gegenwärtige Jahr beginnen können. Zunächst hat, als untrügliches Zeichen guter Aussichten, die Bücherproduktion selbst im vergangenen Jahre in unerwartetem Maße zugenommen. Die Gesamtzahl der Titel von 1910 wird wahrscheinlich — die genaueren Zahlen liegen noch nicht vor — 13 000 übersteigen, was eine Zunahme von 20 Prozent gegenüber dem Jahre 1909 und überhaupt die größte Zunahme bedeuten wird, die bis jetzt zu verzeichnen war. Dieser Aufschwung ist aber um so bemerkenswerter, als er in eine Zeit fiel, die auf fast allen an deren Gebieten des geschäftlichen Lebens durch große Zurück haltung und eher Darniederliegen als Vertrauen und Rührigkeit ausgezeichnet war. Waren auch die schlimmsten Nachwehen der letzten Krisis überwunden, so war doch das Jahr 1909 im all gemeinen eins von sehr langsamer Erholung, wenn nicht geradezu des Rückschritts, was den Aufschwung des Verlags- und Buch handelsgewerbes um so bemerkenswerter macht. Allerdings scheint die Zahl der geschäftlichen Zusammenbrüche mit diesen Feststellungen im Widerspruch zu stehen, denn es waren deren im Jahre 1910: 39 gegen 23 im Jahre 1909 und 19 im Jahre 1908 zu verzeichnen. Die bloße Gegenüberstellung der Zahlen wäre indessen in diesem Falle irreführend, vor allem, weil im Jahre 1910 eine weit sorgfältigere Statistik über die Kon kurse im Buchhandel geführt wurde, als dies in früheren Jahren möglich war, und so im Jahre 1908—09 viele kleinere Buchhändler in den Berichten übergangen worden waren. Ferner ist zu be rücksichtigen, daß im Jahre 1910 fast durchweg nur kleinere Firmen von überwiegend örtlicher Bedeutung vom Zusammenbruch be troffen wurden; die einzigen Buchhandlungshäuser von Bedeutung waren die von Ammon L Mackel in New Jork und die Baughn L Morrill Company in Tacoma, während von größeren Verlags häusern hier nur die Werner Company zu erwähnen ist, für die zu Beginn des Jahres ein Verwalter bestellt wurde. Von größter Wichtigkeit für die guten Aussichten im amerikanischen Buch handel war aber die Bewegung für den ust-Preis der Romane (ost tiotiou) und die günstige Aufnahme, die diese Bewegung bei den Verlegern gefunden hat. Die große Begeisterung, die diese Bewegung bei der letzten Versammlung der Lmorioan Loolresllsr»' Revolution gefunden hat, hat diese zu einem Merkstein in der Geschichte des amerikanischen Buchhandels gemacht; man darf ohne Übertreibung sagen, daß der Nutzen dieser Neuerung für Verleger wie Buchhändler unschätzbar sein wird. (Nach: »Tbs Lublisiisrs' IVsolrlv«.) Personalnachrichten. * Gestorben. am 16. Februar im Alter von 57 Jahren, Herr Emil Masse in Berlin, früherer langjähriger Mitinhaber der Zeitungs« Annoncen-Expedition, Verlagshandlung und Buchdruckerei Rudolf Masse in Berlin und ihrer zahlreichen Zweig geschäfte. Emil Mosse war am I. Juli 1884, beim Ausscheiden des Ge sellschafters Emil Cohn, als Gesellschafter seines Bruders Rudolf Mosse diesem zur Seite getreten und war ihm 26 Jahre lang eine treue Stütze in der Leitung seiner umfangreichen Betriebe. Erst im vorigen Jahre, 1910, trat er zur Pflege seiner Gesundheit von dem Gesellschaftsverhältnis zurück und wurde durch Herrn Hans Lachmann-Mosse ersetzt. Der außergewöhnlich große Umsang, den das am 1. Januar 1867 bescheiden begonnene Geschästsunter- nehmen unseres Kollegen Rudolf Mosse genommen hat, ist dem Buchhandel bekannt. Mit dem Hauptgeschäft in Berlin arbeiten 18 Zweiggeschäfte in anderen Städten, alle in lebhaftem, be ständig wachsendem Betriebe. Hinzu tritt der Verlag und die Herstellung des »Berliner Tageblatts« und einer großen Reihe von anderen Tages- und Wochenblättern, ferner der Verlag des Deutschen Reichs - Adreßbuchs. Diesem erstaunlichen Um fange des Geschäfts mag man die Vorstellung entnehmen von der anstrengenden Aufgabe, die selbst bei umsichtigster Betriebs regelung die Tagesarbeit an die leitende Persönlichkeit stellt. Der Verstorbene ist ihr in treuer Erfüllung gerecht geworden. Im Verein mit seinem tüchtigen Bruder hat er in ernster, um sichtiger Arbeit das Geschäft zu schöner Blüte geführt und durste bei seinem Rücktritt mit Befriedigung auf die Erfolge zurück blicken, die seine Mitarbeit dem Hause gesichert hat. — Ehre seinem Andenken! "vr. Emil Jacobsei» -f. — Der geachtete Chemiker und humoristische Schriftsteller vr. Emil Jacobsen ist am 11. d. M. in Charlottenburg gestorben. Er ist 74 Jahre alt geworden. Aus Danzig gebürtig, war er ursprünglich Apotheker, bevor er sich der schriftstellerischen Tätigkeit widmete. Nachdem er in Breslau die Pharmazeuten-Staatsprüfung abgelegt hatte, studierte er später Chemie. In den 1870er Jahren siedelte er nach Berlin über und wurde wissenschaftlicher Beirat in der Scheringschen Chemischen Fabrik, der er bis zu seinem Lebensende 40 Jahre lang angehört hat. Bon ihm sind mehrere bekannte pharma zeutische und Nährpräparate angegeben worden. Mit v>-. H. Hager gründete er die »Industrie-Blätter« (Wochenschrift für Fortschritt und Aufklärung in Gewerbe, Hauswirtschaft, Gesund heitspflege usw.) und redigierte diese Zeitschrift lange Zeit ge meinsam mit Hager. Ebenso bekannt und verbreitet war sein »Chemisch-technijches Repertorium«, in dem er alljährlich über die Fortschritte der technischen und gewerblichen Chemie berichtete. Aus seiner Feder stammt ferner eine Reihe launiger Gelegenheits dichtungen, die zumeist anonym erschienen sind und im Kreise seiner Berufsgenossen willkommene Ausnahme und weite Verbreitung gefunden haben. Genannt seien hier: »Der Reaktionär in der Westentasche« (1862); — »Die Verlobung in der Bleikammer« (1863); — »Eine alte Kamille« (1864); — »Die Wunder der Uroskopie« (1868); — »Das Lied von der Apotheke«; — »Liederbuch für fröhliche Fälscher« (1878). — Mit seinen früheren Berussgenossen Julius Stinde und Julius Lohmeyer verband ihn treue Freundschaft.
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