2990 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Fertige Bücher. 57, 9. März 1911. bietet sich kein besseres Geschenk wie des Deutschen Volkes u 1 Für die Konfirmation und für Ostern I I Wolffs Poetischer Hausschah s 3V. u. 31. Auflage (251.—260. Tausend), völlig erneut durch vr. Heinrich Fränkel :: Mit Geleitwort von Geheimrat Professor 0r. Wilhelm Münch :: Ausgabe für den Schul- und Llnterrichtsgebrauch (unter Mitwirkung von Gmnnasial- Oberlehrer vr. W. Scheel), 812 Seiten Wörterbuchgröße, im Geschenkband M. 6.—, netto M. 4.50, bar M. 4.—, dieselbe in einfachem Leinenband M. 4.80, netto M 3.60, bar M. 3.20. Erweiterte Ausgabe, 1076 Seiten Wörterbuchgröße, in Halbpergamentband :: M. 12.—, netto M. 9.-, bar M. 8.—. :: i. sber dieses altberühmte Werk, das seit vielen Jahrzehnten für die Sortimenter, welche sich dafür ins Zeug gelegt haben, einer der besten „Brotartikel" ist, veröffentlicht der bekannte ausgezeichnete Schrift steller Carl Zeutsch in Nummer 22 der „Zukunft" einen längeren Aufsatz unter der Aberschrift: „Ein deutscher Hansschah". Er sagt darin unter anderem: „Die Gabe ist sehr erfreulich . . . „Ich schöpfe aus dem Bande wirkliche Belehrung: ich bewundere den Reichtum des deutschen Dichterwaldes . . . Diese Sammlung gibt mir die erwünschte Gelegenheit, wieder einmal daran zu erinnern, daß ein packendes Gedicht ethische, religiöse, soziale Wahrheiten erfolgreicher klar und fruchtbar machen und verbreiten kann, als es Predigten, gelehrte Abhandlungen und dicke Bücher vermögen . . . Die modernen Dichter, die ich hier kennen lerne, sind gar nicht so modern (im Sinne der Fliegenden Blätter), wie ich befürchtet hatte, sondern ganz vernünftig. Moderne Zustände, Verhältnisse, Probleme, Streitfragen spiegeln sich in manchen dieser Gedichte, aber sie drängen sich nicht vor, zerren uns nicht, der Aufgabe der Poeten zuwider, in den Staub und Schmutz und Kampfeslärm der schlechten Wirklichkeit hinein . . . (Zahlreiche Gedichte) mahnen daran, daß es eine häßliche Wirklichkeit gibt, die uns die Aufgabe stellt, sie schöner zu machen, und daß wir in der schönen Idealwelt der Poesie nicht müßig schwelgen, sondern aus ihr Kraft zum Handeln schöpfen und ihr die Vorbilder zum Handeln entnehmen sollen ... Der um die Pädagogik hochverdiente Wilhelm Münch hat recht, wenn er in seinem Geleitwort das Werk einen wirklichen Hausschatz nennt. Es wird als solcher viel Segen stiften. Die Idee ist vom bayerischen Zentral-Schul- und Studienrat Friedrich Immanuel Niethammer ausgegangen, der 1808 Goethe zu einer solchen Sammlung anregte. Dessen Schützling Oskar Ludwig Bernhard Wolfs hat den Plan ausgeführt. 1839 erschien der Poetische Hausschah; in den sech ziger Jahren hat ihn Oltrogge neu bearbeitet, und jetzt ist er durch diese allerneueste Bearbeitung auf die Höhe der Gegenwart gebracht worden. Viele Tausende werden das Buch benutzen, das dem Auslande ein Gesamtbild der deutschen Poesie bietet und den Volksgenossen das Beste als Hauskost gibt." Ich bitte, das vorzügliche Buch nicht auf Lager fehlen zu lassen und es bei Nachfrage nach ähn lichen Werken stets vorzulegen, da es bei Vorlage gern gekauft wird. Bestellzettel anbei. Leipzig, im März 1911. I 1 I I I I I I I I k I I Otto Wigand m. b. H. I