Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.03.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-03-09
- Erscheinungsdatum
- 09.03.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19110309
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191103093
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19110309
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1911
- Monat1911-03
- Tag1911-03-09
- Monat1911-03
- Jahr1911
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^tzs 57. 9. März 1911. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 2983 zu verdanken, die durch Poesie, durch Aufführungen und vor allem durch die liebenswürdige Art, mit der sie allen Gästen entgegenkamen, jedem Teilnehmer dieses Fest un vergeßlich gemacht haben. Daß ein Mann von der Liebenswürdigkeit und den geistigen Fähigkeiten eines Albert Goldschmidt auch im öffentlichen Leben des Berliner Buchhandels eine Rolle ge spielt hat, ist nur natürlich. In der Korporation der Berliner Buchhändler gehörte er dem Hauptausschuß in den Jahren 1877 — 1879/ 1900 — 1902 und 1903-1905 an, zum Teil als sein Vorsitzender. Schriftführer des Vorstandes war er in den Jahren 1880—1885 und erster Vorsteher in den Jahren 1906—1910, bis ihn schwere Krankheit zwang, sein Amt niederzulegen. In dem geselligen Verein Berliner Buchhändler war er in den Jahren 1886—87, 1887—88, 1897—98, 1898—99, 1899 —1900 Vorsitzender. Als im Jahre 1887 die neuen Satzungen des Börsen vereins in Kraft traten und sich in Berlin das Bedürfnis geltend machte, eine Vertretung des Börsenvereins zu schaffen, stand er der zu diesem Zwecke im Jahre 1888 ge gründeten Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsen vereins der deutschen Buchhändler von Anfang an nahe. Am 17. April 1889 wurde er Vorsitzender dieser Vereini gung und blieb dies bis zum 12. April 1894. In allen diesen Ämtern hat Albert Goldschmidt durch seinen scharfen Verstand, seine gute Kenntnis der Verhält nisse, seine Fähigkeit, zu vermitteln, und nicht zum wenigsten durch sein liebenswürdiges, entgegenkommendes Wesen nicht nur seine Pflicht in musterhafter "Weise erfüllt, sondern sich auch den Dank und die Liebe seiner Kollegen über das Grab hinaus erworben. Eine ganz hervorragende Tätigkeit entwickelte Gold schmidt damals, als die wachsende Größe und Bedeutung Berlins der Korporation der Berliner Buchhändler größere Aufgaben ihren Mitgliedern gegenüber auferlegte. Dem Bau eines eigenen Hauses, der Umgestaltung der Bestellanstalt, der Einführung der Zufuhr und Abholung von Paketen und der Anschaffung eigener Gespanne zu diesem Zwecke hat Albert Goldschmidt seine ganze Kraft gewidmet, und er hatte die Genugtuung, die weitere glückliche Entwicklung dieser Einrichtungen noch mit zu erleben. Auch der Bekämpfung der Schleuderet im Börsenverein, der Neugestaltung der Satzungen, die im Jahre 1887 in Kraft getreten sind, hat Albert Goldschmidt nahe gestanden. In den Verhandlungen der Korporation, den Delegierten versammlungen, den Hauptversammlungen des Börsenvereins war er stets auf dem Platze, und so kann er das Verdienst für sich in Anspruch nehmen, auch seinerseits zur Besserung der Verhältnisse das Seinige beigetragen zu haben. In den vom Vorstand des Börsenoereins der deutschen Buchhändler herausgegebenen Bänden, die die Reformbewegung im deutschen Buchhandel behandeln, ist auch Goldschmidts Tätigkeit den Nachkommen überliefert. Albert Goldschmidt konnte man einen Lebenskünstler nennen, einen Mann, der es verstand, dem Leben alle guten Seiten abzugewinnen. Obwohl stets mäßig, war er dabei doch ein Freund einer guten Tafel und eines guten Trunkes, wenn auch die Hauptsache ihm immer die gute Gesellschaft war, die er selbst verstand, anzuregen und durch frohe Rede und Gegenrede zu fesseln. Diese Lebenskunst hat ihm über manche Schwierigkeit hinweggeholfen und ihm Heiterkeit und Frohsinn bis in sein Alter bewahrt. Am Montag den 23. Januar 1911 haben wir den guten Kollegen zur ewigen Ruhe gebeitet. Der derzeitige Erste Vor steher der Korporation, Herr Georg Bath, hat warme Worte an der Bahre gesprochen, Worte, die uns allen zu Herzen gingen, weil sie dem Ausdruck gaben, was wir alle fühlten. Mit demselben Dichterwort, mit dem Georg Bath seinen Nachruf am Grabe geschlossen hat, will auch ich schließen: »Sie haben einen guten Mann begraben; uns war er mehr!« Permanentes Bureau des Internationalen Verlegerkongresies in Bern. Das Exekutivkomitee des Internationalen Verleger kongresses hielt am 13 Februar 1911 in Paris, im »6srels äs 1a lüdraii-is«, eine Sitzung ab, um die Durchführung der bei der Amsterdamer Tagung gefaßten Beschlüsse zu studieren. Anwesend waren die Herren W. P. van Stockum jr. (Haag), Präsident, I. Ruiz (Madrid), Vizepräsident, Wm. Heinemann (London), I- Hetzel (Paris) und R. Fouret (Paris), Ehrenmitglied. Herr Albert Brock haus (Leipzig), Vizepräsident, und Herr H. Morel (Bern), Ehrenmitglied, hatten sich entschuldigen lassen. Herr Melly, Generalsekretär des Permanenten Bureaus, führte das Protokoll. Schon im Monat Oktober 1910 sollte das Exekutiv komitee zusammentreten; dringende Umstände verhinderten aber, zum großen Bedauern des Komitees, eine Sitzung vor dem Monat Februar 1911 abzuhalten. Das Komitee nahm zuerst Kenntnis von einem Berichte des Permanenten Bureaus über dessen Tätigkeit und die finanzielle Lage seit der Amsterdamer Tagung. Die Wege zur Durchführung der sämtlichen in Amster dam angenommenen Beschlüsse wurden geprüft, und nun wird das Permanente Bureau sie nach den gefaßten Beschlüssen weiter durchführen. Eine Frage, die die Aufmerksamkeit ganz besonders in Anspruch nahm, betrifft die Schiedsgerichte zur Regelung eventueller Konflikte zwischen Verlegern verschiedener Länder. Herr van Stockum legte einen Entwurf vor, der die Gründung eines internationalen Schiedsgerichtshofs zum Zweck hat. Das Komitee behandelte die Frage sehr gründ lich. Da sie aber ebenso verwickelt wie wichtig ist, beschloß es, einerseits sie in den verschiedenen Ländern weiter studieren zu lassen, um zu erforschen, auf welchem Wege der Beschluß durchgeführt werden könnte, und anderseits die Frage nochmals gemeinsam mit der Internationalen Kommission, die am 15. Juni 1911 zusammentrilt, und der sämtliche Mitglieder des Exekutivkomitees gleichfalls angehören, zu behandeln. Das Komitee beschäftigte ferner ganz besonders noch eine zweite Frage, diejenige des Internationalen Adreß buchs, mit dessen Herstellung ein Ausschuß, bestehend aus den Herren A. Voerster-Leipzig und Max Weg-Leipzig (Verfasser von zwei Berichten über die Frage), E. Bell- London und H. Le Soudier-Paris, betraut wurde. Der Zettelkatalog, enthaltend die Angaben der an das Perma nente Bureau eingereichten Fragebogen wurde vorgelegt und das gesamte Material an Herrn Vo erster übersandt. Der Druck des I. Teiles des Werkes soll bald in Angriff genommen werden; 4 bis 5000 Firmen werden in dem Adreß buch Aufnahme finden. Das Exekutivkomitee und der ge nannte Ausschuß haben bereits die Aufnahme von Annoncen in das Adreßbuch studiert und werden sie noch näher prüfen. Was das Buchtechnische Wörterbuch anbetrifft, so hat Frankreich in Amsterdam den französischen Teil der Arbeit schon vorgelegt und verteilt. Das Exekutivkomitee beschloß daher, die dieses Werk betreffenden Arbeiten in den übrigen Ländern möglichst zu fördern. 389'
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder