225. 5. Oktober 1920. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt s. d Lijqii. vuekbandel. 10835 Oie Selbstkritik -er „Oreiun-neunzig" von 4944 Soeben erscheint: Wider den Austuf der 93! !>»»IWI»W Das Ergebnis etnerMndfrage an dieszzntellektuellen über dieKnegSschul- Von vr. Hans Wehberg >^^^iese Schrift des bekannten Vorkämpfers der Völkerversöhnung liefert einen nicht nur ' § , interessanten, sondern auch historisch wichtigen Beitrag zur Literatur über die Frage der Schuld am Kriege und darüber hinaus zur Psychologie der Diskussion der Schuld frage in Deutschland. Wehberg hat im April 4949, also 4^ Iahre nach der Veröffentlichung jenes denkwürdigen Aufrufs der deutschen Gelehrten und Künstler, des sogenannten „Aufrufs der 93". der mit den hauptsächlichsten Anlaß zu den Angriffen der Intellektuellen in den feindlichen Ländern gegen Deutschland gab, an die Unterzeichner dieses Aufrufs eine Rund frage gerichtet, um ihren nachträglichen Standpunkt zu dem Manifest zu erfahren. Das in vielen Zusammenhängen bedeutsame Ergebnis der Rundfrage ist in der vorliegenden Schrift zusammengesiellt. Zur Zeit der Wehberg'schen Umfrage lebten von den 93 Unterzeichnern noch 75. Von diesen haben 47 keine Antwort gegeben. Sin Teil von ihnen war wegen schwerer Krankheit daran verhindert. 58 noch lebende Unterzeichner des Aufrufs haben dagegen ihren neuen Standpunkt zu dem Aufruf, zum Teil in sehr ausführlichen Zuschriften, aus einandergesetzt. Von 5 vorher verstorbenen Unterzeichnern lagen dem Verfasser früher geschriebene Äußerungen über ihre spätere Stellungnahme zu dem Aufruf vor, so daß im ganzen 63 Kundgebungen vorhanden find, ein Prozentsatz, der vollkommen ausreicht, um ein zutreffendes Bild zu geben. Von diesen 58 Antwortenden betonen 46, daß sie auch heute noch unbedingt auf dem damaligen Standpunkt beharren müßten. Die übrigen Unterzeichner sind der Auffassung, daß sich auf keinen Fall alle damaligen Behauptungen des Aufrufs heute noch aufrechterhalten ließen. Zn zahlreichen Antworten wird ausgeführt, man habe den Aufruf, bevor man ihn unterschrieb, überhaupt nicht richtig gekannt. 40 Unterzeichner haben ihre Unterschrift infolge der Wehberg'schen Rundfrage zurückgezogen. Mehrere stehen auf dem Standpunkt, ihre Unterschriften seien von Anfang an rechtsungültig gewesen. Da zu den „93" die ersten Namen des geistigen Lebens Deutschlands, wie Harnack, Humperdinck, Liebermann, Schmolter, Karl Hauptmann, Weingartner, Dehmel, Trübner, Ernst Haeckel, Naumann, Kaulbach, Röntgen, Max Lenz, Wilamowitz-Möllendorf, Planck, Waldeyer usw., gehörten, so kommt der Wehberg'schen Schrift eine nicht geringe Bedeutung zu. Der Politiker jeder Parteifärbung wird in ihr ein wertvolles Mittel für den politischen Kampf erblicken, der außer halb der Tagespolitik stehende und die Dinge unter psychologischem Gesichtswinkel betrachtende objektive Beobachter einen hochinteressanten Beitrag zur Geschichte -er menschlichen Irrungen Bezugsbedingungen: Ladenpreis 5 M / Nettopreis 3.75 M / Barpreis 3,50 M / Partie 43/ir Auslieferung: Berliner Kommissionsbuchhandlung/Berlin und Fleischer/Leipzig Deutsche Verlagsgesellschast sür Politik und Geschichte m.b.S. in derltn Ws