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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.04.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-04-29
- Erscheinungsdatum
- 29.04.1933
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X- 99, 29. April 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn.Buchhandel. Der vom Wirtschaftsausschuß des Völkerbundes eingesetzte Sonderausschuß zur Vereinheitlichung der Zollnomenklatur hat Ende vorigen Jahres den Entwurf eines einheitlichen Zolltarifschemas veröffentlicht. Den Wünschen des Bör senvereins und,anderer buchhändlerischer Verbände wurde nur insofern entsprochen, als darin für Bücher und graphische Er zeugnisse ein besonderes Kapitel vorgesehen ist und sie damit von Papier und Pappe, Papierwarcn, Pappwaren und Buch bindereiwaren abgesondert sind. Die literarischen und künst lerischen Erzeugnisse gehören nach dem Entwurf immer noch zur Sektion Papier und Papierwaren, es wurde für sie also nicht, wie wir es beantragt haben, ein besonderer Abschnitt gebildet. Auch die Gruppierung der verschiedenen buchgewerblichen Er zeugnisse innerhalb des neugeb'ildeten 'Kapitels deckt sich nicht voll mit unsereui Antrag. Wir haben deshalb dem Reichswirt- schllstsministerium nochmals ausführlich unsere Wünsche vorge tragen und hoffen, daß unsere Anträge doch noch durchgehen. Unsere Bemühungen um Befreiung der Bespre chungsstücke von der Waren Umsatz st euer bei der Einfuhr inÖ st erreich waren leider erfolglos. Das öster reichische Bundesministerium für Finanzen vertritt die Auf fassung, daß diese Befreiung dann nicht gewährt werden kann, wenn die Besprechungsstücke nach Gebrauch in Österreich ver bleiben, wenn also die Lieferung einer endgültigen Überlassung gleichkommt. Die Erhebung der Warenumsatzsteuer ist zu ver meiden, wenn sich der deutsche Verleger bei Übersendung eines österreichischen Sortimenters als Vermittlungsstelle bedient. Devisenbewirtschaftung. Wohl ist durch die Zusammenfassung aller bis dahin gelten den Devisenbestimmungen das deutsche Devifenrecht im Rahmen der Verordnung vom 23. Mai 1932 und der kurz darauf hierzu erlassenen Richtlinien klarer ausgearbeitet worden, Mit Hilfe der Verbände von Handel und Industrie wurde auch hin und -wieder eine kleine Erleichterung in der Handhabung gesetz licher Bestimmungen erreicht, im allgemeinen aber sind die deut schen Maßnahmen zur Sicherung der Währung, zur Geldmarkt kontrolle und zur Vermeidung von Kapitalflucht grundsätzlich dieselben geblieben wie zu Beginn des Berichtsjahrs. Sie sind nur bei zunehmender Verschärfung umfangreicher und in der An wendung komplizierter geworden. Es hat sich hier ähnlich wie bei der Steuergesetzgebung ein Spezialgebiet 'herausgebildet, das ganz besonderer Beobachtung und Betreuung bedarf. Der Börsenverein hat durch Eingaben an das Reichsinnen ministerium erreicht, daß seinen Mitgliedsfirmen nach Gutdünken der Reichsbankstellen summarische Meldungen der Exportvaluta- erklärüngen gestattet werden. Ferner -ist es uns gelungen, einen Teil der in Ungarn sestgefrorenen Guthaben über das Wei zen-Clearing der Reichsregierung freizubekommen. Von den er warteten Segnungen aus den verschiedenen im Laufe des Jahres mit einer Reihe von Staaten abgeschlossenen Verrechnungsab kommen hat dagegen der Buchhandel bisher nicht viel verspürt. Diese Abkommen sollen meist nur die Bezahlung laufend ge tätigter Geschäfte regeln. Die Anstauung eingefrorener Forde rungen, die als Betriebskapital schmerzlich entbehrt werden, wird dadurch nicht beschleunigt. Deshalb haben wir in fortwährender Fühlung mit den dafür zuständigen Reichsstellen erwogen, auf welche Weise die dem deutschen Verlag und Exportbuchhandel ent zogenen Betriebsmittel wieder eingeholt werden können. So sind Vorbereitungen getroffen, insbesondere die in Südamerika sestliegenden Gelder zu beschleunigtem Einzug anzumelden, zu mal Verhandlungen zwischen Deutschland und Chile eingeleitet- sind, wo infolge der wirtschaftlichen Lage des Landes und seiner Devisenpolitik der deutsche Buchhandel ganz besonders hart be troffen worden ist. Leider lassen sich diese Ausgaben bei den ihnen innewohnenden Widerständen nur langsam nutzbringend fördern. Sind auch die geschäftlichen Verbindungen zu einigen Län dern durch die bereits erwähnten Abkommen geregelt worden, so müssen wir leider gerade im Hinblick aus die uns zunächst liegen den Nachfolgestaaten der ehemaligen österrei chisch-ungarischen Monarchie eine fortschreitende Verschärfung der Einfuhr- und Devisenbestimmungen beklagen. Die Maßnahmen der tschechoslowakischen Regierung (Kon- 308 tingentierung der Einfuhr, Einschränkung der direkten Liefe rungen, Umleitung der Einzahlungen auf Sammelkonto) beschäftigen uns seit Herbst 1932. Unsere Aufgabe, drohenden Schaden vom deutschen Gesamtbuchhandel abzuwehren, wird er schwert durch die verschieden gerichteten Interessen des orts ansässigen Buchhandels und der deutschen Exporteure. Die dem Deutschtum in der C.S.R. und anderswo durch Verminderung der Einfuhr drohenden Gefahren können aber schließlich nur im Rahmen der zwischen den Regierungen angebahnten Verhand lungen behoben werden. Es ist selbstverständlich, daß der Buch handel seine Ansprüche angemeldet hat und den Ablauf der Ver handlungen wachsam verfolgt. Besonders hervorgehoben fei noch die Gestaltung der buch- händlerischen Beziehungen zu Jugoslavien. Durch ein Gesetz der j-ugoslavischeu Regierung wurde die jngoslavische Agentur »Avala« in Belgrad feit 1. November 1932 in die bis dahin unbehinderte Verbindung zwischen deutschem Verlag und jugoslavischem Buch handel eingeschaltet. In Übereinstimmung mit dem Reichsverband Deutscher Zeitschriften-Verleger haben wir zunächst versucht, die weitergchen'deu Ziele der Avala zur Erlangung eines Monopols zu begrenzen. Es darf erwartet werden, daß recht bald eine Rege lung getroffen wird, die dem deutschen Verlag ermöglicht, unge hindert und in gewohntem Umfange die jetzt von der Avala be wirtschafteten Veröffentlichungen nach Jugoslavien zu liefern. III. Organisation. Vorstand. Im Vorstand waren neben den umfangreichen lausenden Ge schäften die auf der Tagesordnung stehenden Anträge auf Ab änderung der Satzung, der Verkehrs- und Verkaufsordnung vor zubereiten. Hieraus ergab sich ein reiches Matz von Arbeiten und Aufgaben. Neben den auf schriftlichem Wege erledigten An gelegenheiten machten sich zur mündlichen Beratung für den ge schäftsführenden Vorstand neun und für den Gesamtvorstand sechs Sitzungen erforderlich. Wiederholt wurden wichtige An gelegenheiten durch persönliche Verhandlungen einzelner Vor standsmitglieder -an Ort und Stelle erledigt. Insbesondere ließ es sich der Erste Vorsteher angelegen fein, den Börsenverein bei den Reichsbehörden und bei sonstigen wichtigen Stellen und Ge legenheiten persönlich zu vertreten. Entsprechend dem in der Satzung festgelegten Recht hat Herr Generaldirektor Or. Küpper nach, seinem Kantate 1932 erfolgten Ausscheiden aus dem Vorstand auch noch in diesem Jahr an den Beratungen und Arbeiten des Vorstandes teilgenommen und den Vorstand mit seinem Rat unterstützt. Hierfür fei ihm an dieser Stelle nochmals herzl'ichst gedankt. Ausschüsse. Die verschiedenen Ausschüsse haben den Vorstand und die Geschäftsstelle in bewährter Weise unterstützt. Wir sprechen allen Ausfchußmitgliedern für ihre wertvolle Mitarbeit wärmsten Dank aus. Besonders hervorzuheben ist folgendes: Der Krei-sausschuß trat anläßlich der Cobnrger Herbst tagung zusammen, um über buchhändlevische Kreditmaßnahmen zu beraten. In Zukunft soll die Teilnahme nicht stimmberechtig ter Mitglieder an den Sitzungen des Kreisausschnsfes zugelafsen werden. Man erhofft sich davon eine Belebung des Interesses der Mitglieder an den Ausschußavbeiten, für die Kantate tagungen aber vor allen Dingen eine Bereicherung des Tagungs programms. Auch der Vereinsrechtsausfchuß tagte in Coburg. Er hatte sich über verschiedene Fälle von Verletzungen der buch händlerischen Ordnungen gutachtlich zu äußern und über einige Beschwerden gemeinsam mit dem Vorstand Beschluß zu fassen. Der Fachausschuß ist erst im Februar 1933 zusammen- getreten, um über die Anträge zur Abänderung der Berkaufs- und der Berkehrsordnung Beschluß zu fassen. Geschäftsstelle. Die Geschäftsleitung ist nach wie vor bestrebt, bei äußerster Sparsamkeit die vielgestaltigen Aufgaben pünktlich zu erledigen. Der gesamte Posteingang betrug im Berichtsjahr rund 179 000, der Postausgang rund 490 000 Sendungen.
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