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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.04.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-04-29
- Erscheinungsdatum
- 29.04.1933
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1933
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W SS, 29. April 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. In einer Eingabe an das Preußische Ministerium des Innern haben wir dagegen Einspruch erhoben, daß die Bücherei dieses Ministeriums im Preußischen Ministerialblatt für die innere Ver waltung zum Bezüge durch die Ministerialbibliothek aufforderte und auf diese Weise den regulären Buchhandel ausschaltetc. Das amtliche Schulblatt für den Regierungsbezirk Königs berg brachte im Anschluß an die vom Preußischen Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung ausgesprochene Empfeh lung bestimmter Fachbücher den Hinweis aus die direkte Bezugs- möglichkeit beim Berlage. Aus Grund unserer Vorstellung er hielten wir die Zusicherung, daß mit Rücksicht auf den vertreiben den Buchhandel in Zukunft auf die unmittelbare Bezugsmöglich- kcit vom Verlage nicht mehr hingewiescn werden würde. Auch aus Österreich kamen Klagen über die geschäftliche Be tätigung von Behörden und öffentlichen Anstalten. So hat sich beispielsweise die Österreichische Radio-Berkehrs-A.-G. (Ravag) neuerdings eine Berlagsabteilung angegliedert. Der Verein der österreichischen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler und die Kor poration der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler haben aber ihr Augenmerk darauf gerichtet, daß die Ravag nicht mit dem Buchhandel in Wettbewerb tritt. Diese hat die Erklärung ab gegeben, daß die Konzession nur zum Verlage von Hörspielen und dazugehöriger Musik benutzt werde. Berkehrsvcrcine und Kurverwaltungen haben in letzter Zeit oft Prospekte hcrausgebracht, die im Gegensatz zu früher sehr reichhaltig ausgcstattet sind und dadurch die im Buchhandel er scheinenden Reiseführer entbehrlich machen. Der Buchhandel wurde im Börsenblatt auf die hier zutage tretenden Mißstäude aufmerksam gemacht und gebeten, in den einzelnen Städten durch die örtlichen Organisationen die für den Buchhandel nachteilige Entwicklung zu bekämpfen. Auch gegen sonstige Ausschaltuugsbcstrebungen mußten wir uns wenden. So hatten wir mit den führenden Parteien Ver handlungen zu führen, weil Pläne Vorlagen, besondere Partei- b u ch h audlunge n zu schaffen. Wir hoffen, daß diese Gefahr gebannt ist. Wo sie aber wieder aufleben sollte, müssen sich vor allen Dingen solche Mitglieder um diese Dinge kümmern, die zu folge jahrelanger Mitgliedschaft Anspruch darauf erheben können, von der Parteileitung gehört zu werden. Einen Sonderfall der Ausschaltung des Buchhandels bildet der Vertrieb von N u n d f u n k z e i t s ch r i f t c n. Vereine der Rundsunkhörcr haben es verstanden, den Bezug der Nundfunk- zeitschri'ften über sich zu leiten. Die Zeitschriften werden an die Mitglieder der Vereine zwar zum Ladenpreis ab gegeben, doch ist die Mitgliedschaft kostenlos und es werden sonstige sich aus der Mitgliedschaft ergebende Vorteile gewährt. Das Publikum, soweit cs Interesse an der Mitgliedschaft in einem Rundfuukhörcrverein hat, bezieht natürlich nur noch durch den Verein. Wir haben uns mit den Verlegern der Rundfunkzeit schriften in Verbindung gesetzt, um den für das Sortiment uner freulichen Zustand zu beseitigen. Die Vereinigung der Rundfunk zeitschriften im Reichsverband Deutscher Zeitschriften-Verleger vertritt die Auffassung, daß es Aufgabe des Sortiments sein müsse, sich bei der Belieferung der Vereinigung der Rundsunkhörcr ein- zuschalten; die Sortimenter müssen also mit der Leitung der ört lichen Verbände der Rundsunkhörcr Fühlung nehmen, damit ihnen die Bestellung und die Verteilung der Rundfunkzeitschriften übertragen wird. Hervorheben möchten wir auch nochmals di« Schädigungen, die durch eine unzulässige Ausnutzung der A n g e st e l l t e nb e - zügc dem Sortiment erwachsen. Entsprechend dem Beschluß auf der Herbstvcrsammlung in Coburg wurden Richtlinien für die Ausführung von Bestellungen der Ange stellten aufgestellt und an den Verlag versandt. Die buchhänd lerischen Vereine an den Kommissionsplätzen wurden noch beson ders gebeten, die Maßnahmen des Börsenvereins zu unterstützen. Grundsätzlich sollen Angestellte nur Bücher zum eigenen Ge brauch und allenfalls zu Geschcnkzweckeu in angemessenem Ilm fang bestellen dürfen. Es genügt aber nicht, daß die Geschäfts leitung die Angestellten auf diese Einschränkung hinweist, sondern es muß dauernd eine strenge Aufsicht divch eigens dazu beauf tragte Personen ausgeübt werden. Um den unbefugten Handel insbesondere an den Kommissionsplätzen cinzuschränkcn, ist es er forderlich, Bestellungen grundsätzlich entweder nur nach Vorlage des Bestellzettels oder sonstiger einwandfreier Unterlagen aus zuführen. Normung. Nachdem im vergangenen Jahr die Normieruugsgrundsätze für V c r l e g e r r e ch nu n g e n und buchhändlerische Bestell- zcttel geklärt und die Vordrucke auch im Börsenblatt veröffent licht worden sind, hat die Verlagsabteilung die Herstellung der Bestellzettel übernommen. Der Wunsch, die genormten Bestell formulare von möglichst vielen Sortimentsbuchhandlungen ver wendet zu sehen, ist nach Maßgabe des bisherigen Umsatzes durch aus erreicht worden. —Voni Normenausschuß und den ihm nahe stehenden Zusammenschlüssen ist die Geschäftsstelle um Gutachten über die Normung von Po st Packpapier und von Teilen der Dezimalklassifikation gebeten worden. Werbung. Sieht man von den seit Gründung der Werbestelle bestehen den und im Lause der Jahre zweckmäßig gewandelten Dauerauf gaben, wie M a t e r n h e r st e l l u n g und -vertrieb, Ge denktags - Ankündigung, P l a k a t h e r st e l l u n g, S ch a u f e n st e r v o r s ch l ä g e, R un d f u u k b e r a t u ng u. a. ab, so ergibt sich, daß unsere Werbetätigkeit sür das Buch das ganze Jahr hindurch auch von Thema und Ablauf des jeweiligen Buchtags bestimmt wird. Schon die Zusammenarbeit mit anderen Verbänden im Arbeitsamt für Deutsches Schrifttum, das selbst ein Ergebnis des ersten Buchtags gewesen ist, läßt diese Richtung- gebung verständlich erscheinen. Das Goethe-Jahr brachte dem Börsenvcrcin die Ausgabe, in dem vom Reichsinnenministerium zusaminengcstellten Ausschuß mitzuwirkcn, insbesondere sür den Vertrieb der Dichter- Dan k - Z e t t c l zu sorgen. Aus verschiedenen Gründen konnten am Ende des Goethejahres trotz starker Verwendung des Sorti mentsbuchhandels nicht mehr als etwa 3 209.— RM als Erlös sür verkaufte Zettel der Stiftung Deutscher Dichter-Dank über wiesen werden. — Die Erfahrungen der Werbestelle zur Einrich tung von Goethe-Ausstellungen und Durchfüh rung von Goethe-Feiern wurden in diesem Zusammen hang mehrfach in Anspruch genommen. Unsere Beteiligung am Dichtcr-Dank-Werk führte zur Mit wirkung des Reichskunstwarts an der Vorbereitung des »Tags des Buches 1 933«, der uns vor allen Dingen bei den ersten Aufrufen und bei Herausgabe des Plakates unterstützte, das all gemein Anklang gefunden hat. Den Buchtag selbst konnten die beteiligten Kreise unter der Schirmherrschaft des Herrn Reichs innenministers vr. Frick mit dem Denkwort »Volk und Buch« allerorts begehen. Die gemeinsam mit den Schriftsteller-Verbänden geplante Herausgabe einer S ch r i f t st e l l e r k a r t e i mußte bis auf weiteres vertagt werden, da sich bei den Vorarbeiten zeigte, daß nur ein Teil der Verleger zur Beteiligung bereit war. Ohne all gemeine Beteiligung kann aber ein für das Sortiment tragbarer Bezugspreis nicht erzielt werden. Ein anderes Hilfswerk, die Gei st igeNot Hilfe — Bü cherhilfe für Erwerbslose, an dessen Einführung der Börsenoerein mitgearbeitct hat, stellte ihn, nachdem die grund sätzlichen Fragen geklärt worden waren, vor eigne Aufgaben. Die auf seine Veranlassung in verschiedenen Orten durchgeführten B ü ch e r s a m m l u n g e n sind Praktische Ergebnisse dieses Hilss- werks. Im Zusammenhang damit stehen auch Aufgaben, die sich aus der Beziehung von Buchhandel zu Arbeitsdienst und Arbeitslager ergeben. Die fortgesetzte Beachtung dieser im neuen Jahr vermutlich sich groß entfaltenden neuen Formen körperlicher und geistiger Fürsorge ist für den Buchhandel be sonders wichtig. Wir haben deshalb mehrfach darauf hin- gcwiesen und wiederholen auch hier, wie notwendig cs ist, daß das Ortssortiment sich um diese Fragen kümmert. Anschließend hieran kann berichtet werden, daß der Börsen verein gemeinsam mit dem Verein zur Förderung des Museums für Leibesübungen in Berlin in der Zeit vom 20. März bis 303
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