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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.03.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-03-12
- Erscheinungsdatum
- 12.03.1914
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 56, 12. März 1914. konnte das sich mehr und mehr dem Kunstverlag hinneigcnde Geschäft nicht mehr in Heidelberg bleiben, da sich dort für die Herstellung so gut wie gar keine technischen Hilfsmittel boten; deshalb wurde die Firma 1878 «ach Müucheu verlegt. Durch Wilhelm Busch in die »Allotria« eingeführt, wurde Otto Bassermauu bald eiu sehr tätiges und beliebtes Mitglied dieses ausgezeichneten Künstlerkreises. Seinen künstlerischen Neigungen folgend, pflegte er neben dem wissenschaftlichen auch den Kunstverlag. Es sei hervorgehoben, das; seiner Publikation der Photographien aus dem Bruchsaler Schlosse die Nciuerhaltuug dieses herrlichen Denkmals der Spütrenaissance zu verdanken ist, das ohne sein Dazwischentreten in ein Lehrerseminar nmgewandelt worden wäre. Für diese Rettung erhielt Otto Basser mann den Zähringer Orden I. Klasse. Die Hauptartikel des Verlags sind die Werke Wilhelm Büschs, die, in Hunderttausenden von Exemplaren verbreitet, die Lieblings- bücher des deutschen Volkes geworden sind. Büschs bekannteste Dich tung »Die fromme Helene« hat bis jetzt eine Auflage von 462 000 Exemplaren, der »Humoristische Hausschatz«,, eine Sammlung der hu moristischen Meisterwerke Wilhelm Büschs, eine Auflage von 202 000 Exemplaren erreicht. Mit Wilhelm Busch verband ihn eine viele De zennien umfassende, bis zum Tode des Meisters währende treue Freund schaft. Dem schlichten Sinn des Jubilars entspricht es, diesen Tag fern ab vom Getriebe der Welt, in stiller Zurückgezogenheit zu feiern. Möge ihm, nach einem so erfolgreichen Leben, ein schöner Lebens herbst im Verein mit seiner treuen Gattin beschieden sein! SPttWlll. Kreditverhältnisse im Buchhandel. <Vgl, Nr. 39, SV, S3 54.) Zu der Bemerkung der Redaktion, die sie dem Zitat aus der »All gemeinen Rundschau« anfügte, und zu den durch diese veranlaßten Aus führungen des Herrn —t (wahrscheinlich Verlegers) möchte ich als Sorti menter auch ein Wörtchen sprechen. Ich habe in der Frage der un würdigen Kreüitverhältnisse, die mich seit Jahren beschäftigt, im Be streben, sie zu löse», manchen Versuch und viele Beobachtungen ge macht. Es soll zugegeben werden, daß in bezug ans Kreditgewährung im Buchhandel in früheren Jahren viel gesündigt worden ist. Die wahn sinnige Angst vor dem Konkurrenten, der einen Kunden bei Kredit- verweigernng wegschnappen könnte, der Mangel an Zusammenschluß am Orte und das Fehlen einer geordneten Bnchsührung haben viel zu den haltlosen Zuständen beigetragcn. — Das hat sich aber heute in den größeren Sortimenten vielfach geändert. Ich spreche ans Er fahrungen in einer Universitätsstadt. Seit Jahren versende ich vier teljährlich Rechnungen und auch pünktlich, soweit es beim Ausschreiben von 800 Rechnungen möglich ist, füge auch bei Säumigeren ent sprechende Bemerkungen bei usw. — und trotzdem wachsen die Außen stände im gleichen Verhältnis wie der Umsatz! Woran liegt das? Zunächst möchte ich entschieden dem Vorwurf des Herrn —t entgegentretcn, als ob gerade der Buchhandel das Anschreibenlassen so leicht mache. In meiner Universitätsstadt sind es im Gegenteil die uns als kaufmännische Muster gerühmten Herren garderobegeschäfte, Schuh-, Hut- und Mützen-Läden u. a., die die Akade miker zum Kreditnehmer« verleiten: »Aber, Herr Doktor, das macht gar nichts, das schreiben wir Ihnen an«, ist die bekannte Redensart. Und liest Herr —t keine Zeitungen, daß er nicht weiß, daß mindestens einmal im Jahr unter der Überschrift »Bezahlt eure Rechnungen« be wegliche Artikel erscheinen, in denen das Publikum aufgefordert wird, der Gewerbetreibenden zu gedenken? Der uns immer als Vorbild vorgehaltene Kaufmann hat also schon längst das getan, was uns jetzt als »Gejammer« und »kindliche Mittelchen« vorgeworfen wird. — Der Hauptgrund aber für das Anwachsen der Kundenkonten im Buch handel liegt nicht in der Nückgratlosigkeit des Sortimenters, sondern in der Eigenart seiner Ware. Es ist unmöglich, ein allen Anforderun gen des Publikums — besonders in einer Universitätsstadt — ge nügendes Lager zu halten. Der größte Teil unserer Ware muß bestellt, nach Eintreffen ins Haus gesandt werden; damit steht schon der Betrag im Buche*), und der Anfang der Not ist gemacht, der Not, die darin besteht, daß der Direktor oder Assistent des Instituts keine Zeit findet, die Rechnungen zu prüfen und anznweisen, oder daß der Fonds durch andere Anschaffungen so erschöpft ist, daß der Buchhändler — der ja doch selbst erst zur Ostermesse zu bezahlen braucht, wie noch immer die *) Hierzu sind »och die vielen, großen Beträge der Fortsetzungen zu rechnen. Vernutwortlicher Redakteur: (L mit T h v m a ö. — Verlag: Der Börsen Druck: N a m m L Seema n n. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der falsche Meinung ist — warten muß, oder was all' die andern Aus flüchte und Uuerzogeuheiten auch in der Privatkundschast sind. Da kann auch die beste innere Betriebs-Organisation nicht helfen, sondern die aufklärende, erziehende Mitarbeit der Presse, und das Sortiment ist dem »Bücherwurm« und dem »Zwiebelfisch« dankbar, daß sie ihm zur Seite gesprungen sind. Ich wünsche dem »katholischen Buchhandel« — natürlich neben zielbewußter Selbsthilfe — eiu weiteres »Gejam mer« von Freunden in seiner Presse. Zum Schluß möchte ich an den verehrten Verleger-Kollegen —t noch ein Wort richten auf seine väterliche Ermahnung an das Sorti ment zu innerer Betriebsorganisation und zur Arbeit: Der Sorti menter ist derart mit Arbeit überladen, daß er keine Zeit findet, bei seinen bekannten Verlegern herumzureisen und zu kontrollieren, ob ihre innere Betriebsorganisation so funktioniert, daß sie wenigstens einmal im Jahr — die Transportzettel rechtzeitig Anfang Januar h e r a u s b r i u g c n. Sollte Herr —t aber wirklich ein Sortimenter sein, der so selbstorganisiert ist, daß er die Nöte nicht kennt und der in Frage stehenden Hilfe nicht bedarf, dann gehört er ent schieden als Mustersortimenter auf die Bugra! — er — Mehr Stempelfarbe? <Vgl. Nr. SS u. SS.> Herr N. wird nicht so optimistisch sein, zu glauben, baß der kleine Sortimenter nun nichts Eiligeres zu tun hätte, als sich ein neues Stempelkissen und einen neuen Firmenstempel zu kaufen. Auch hier heißt es, wie in so vielen Fällen, zur Selbsthilfe zn greifen. Ehe der Verleger seine Rcmittcndenfaktnrcn hinansschickt, schreibe er ans die Rückseite des Duplikats oben links in die Ecke ganz klein und abgekürzt die Sortimentsfirma. Das ist eine geringe Mehrarbeit, die man von der süngsten Kraft besorgen laste» kann, durch die aber bas spätere »Rätselraten« erspart wird. M. V. Ich glaube nicht, daß die Vorschläge der Herren Einsender in Nr. 53 und SS den Anforderungen vollkommen genügen. Seit 3 Jahren laste ich immer je 2 Ostermeßsakturen ineinanderlegen (Original- und Duplikatfaktur) und zwischen beide Exemplare ein Pans-(Kohlen)- Papler. Dann wird aus die erste Faktur mit Kopierstift die volle Firmenadresse geschrieben. Durch das Pauspapier erhalte ich zu gleicher Zeit dieselbe Adresse aus die Duplikatsaktnr. Dadurch habe ich die Garantie, daß ich zur L.-M. keine Remittendenfaktnr ohne Firmenaufschrift erhalte, und ich habe infolge Durchschreibens der Adresse Zeit erspart. München. 6. II. Handschriftliche Bemerkungen zu Korrektur sendungen. Eine mit der Notiz: »Erbitte Revision so bald als möglich« versehene Korrektur wurde von der Postbehörde mit Strafporto belegt, weil die Worte »so bald als möglich« nach § 8, X, Absatz 4 der Postordnung unzulässig wären. Sind ähnliche Erfahrungen von anderer Seite gemacht worden? Wie stellt sich die Redaktion zu der Frage? 6. 8 8, X, Absatz 4 der Postordnung lautet: »(Es ist zulässig:) Korrekturbogen das Manuskript beizufügen und in den Korrekturbogen Änderungen und Zusätze zu machen, welche die Korrektur, die Form und den Druck betreffen, solche Zusätze bei mangelndem Raume auch auf besonderen Zetteln anzubringen.« Als solche erlaubte Zusätze gelten z. B. »Imprimatur«, »Druck fertig«, »Erbitte eine Revision« u. dgl., da sie Korrektur, Form und Druck betreffen. Infolgedessen sind auch die ersten zwei Worte nicht beanstandet worden, während die anderen als über die Vorschrift hinausgehend angesehen werden. Durch dieselbe Praxis werden auch Korrektursendungen mit Bemerkungen wie »Korrektur recht schnell«, »Baldige Rücksendung erbeten« oder Angaben über die Höhe der Auf lage von der Beförderung ausgeschlossen. Da die Vorschriften sich nicht durch allzu große Klarheit aus zeichnen, ist wiederholt aus den Kreisen der Kaufmannschaft und ihrer Vertretungen der Vorschlag gemacht worden, der Unsicherheit dadurch zu steuern, daß handschriftliche Einschaltungen bis zu etwa fünf Worten oder Zahlen — ohne Rücksicht auf ihren In halt — zugclassen werden. Warum sich die Neichspost gegen diese ein fache Lösung der Schwierigkeiten sträubt, ist uns umso weniger verständ lich, als ihr aus der bisherigen Praxis — die Drucksachen werden nicht etwa als Briefe behandelt und mit Strafporto belegt, sondern dem Absender zurückgegeben — keinerlei Vorteile, sondern nur Scherereien erwachsen. Red. v^r e i n dcr^ Deutschen Buchhändler zu Leipzig, ^Deittsc^s Michhändlerhaus. 866
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