Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.04.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-04-15
- Erscheinungsdatum
- 15.04.1915
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19150415
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191504158
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19150415
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1915
- Monat1915-04
- Tag1915-04-15
- Monat1915-04
- Jahr1915
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 85. ÄAMüinöÄWrstWerUMeWMW Leipzig, Donnerstag den 15, April 1915, 82. Jahrgang. Redaktio Provinzial-Veretn der Schlesischen Buchhändler. (Eingetragener Verein,) Einladung zur 36. Ordentlichen Hauptversammlung am Sonntag, den 25, April 1915, nachmittags 5(4 Uhr, im »Hotel Bayrischer Hof«, Breslau, Zwingcrplatz 3, Tagesordnung: 1. Bericht über das abgelausens Bereinsjahr, L, Rechnungslegung und Entlastung des Schatzmeisters, 3, Voranschlag für das neue Vereinsjahr, 4, Ergänzungswahlen zum Vorstand. (Es scheiden aus, sind aber wieder wählbar die Herren: Gerhard Kauffmann, G, Knorrn jun, und Heinrich Müller,) 5, Die Tagesordnung der diesjährigen Hauptversammlung des Börsenvercins, 8, Die Tagesordnung der diesjährigen Hauptversammlung des Ver bandes der Kreis- und Ortsvereine. 7, Wahl der Vereinsvertreter für die Hauptversammlungen des Börsenoereins und des Verbandes der Kreis- und Ortsocreine sowie für die Wahl in den Vereinsausschutz, 8, Mitteilungen und Wunsche, Wir laden die geehrten Mitglieder zu dieser Haupt versammlung ganz ergebenst ein und machen ausdrücklich darauf aufmerksam, daß nach A 5 Absatz 4 der Satzungen jedes Mitglied verpflichtet ist, an allen Hauptversammlungen teilzunehmen oder seine Verhinderung bis zum Tage vor der Versammlung dem Vorsitzenden schriftlich anzuzeigen. Für unentschuldigtes Ausbleiben ist eine Mark an die Vereinskasse zu zahlen. Im Anschluß an die Hauptversammlung findet, gleichfalls im »Hotel Bayrischer Hof«, Zwingerplatz 3, ein zwang loses Beisammensein und um 7 Uhr ein gemeinschaftliches Abendessen (nach der Karte) statt, Gäste sind herzlich willkommen, Anmeldungen bis zum 23, April an den Vorsitzenden erbeten. Mit kollegialem Gruß Breslau, den 14, April 1915, Der Vorstand des Provinzial-Vereins der Schlesischen Buchhändler. Gerhard Kauffmann Bruno Althaus Max Handel Vorsitzender, Schriftführer, Schatzmeister, Ewald Wellmann Georg Güntzel G, Knorrn jun, Stellv, Vorsitzender. Stellv,Schriftführer, Stellv, Schatzmeister, Heinrich Kasten, Heinrich Müller, Max Müller, Wiener Briefe. i. Acht Monate Krieg, Es War zu Anfang August 1914, da eben die ersten Flammen des Krieges emporzuzüngeln begannen, als ein Berufskollege, der als Reserveoffizier an die Front gehen sollte, in einem Abschiedsgespräch die Frage an mich richtete, ob eller Teil. ich bereits einmal ein Maschinengewehr gesehen hätte. Ich mußte verneinen (seither habe ich meine schwachen artilleristischen Kenntnisse erweitert — durch den Kinofilm), Nun, sagte er, wenn Sie einmal ein Maschinengewehr in Tätigkeit gesehen hätten, so wüßten Sie, daß die Wirkung dieses Geschützes geradezu furchtbar ist und daß eine Formaiion Maschinen gewehre die Reihen der Gegner in unerhörter Weise dezimiert; sie fallen zu Tausenden, »Glauben Sie einem Fachmann«, so schloß er seine Erläuterungen, »ein Krieg ist jetzt mehr als je männermordend und verheerend ins Gigantische, darum kann er auch höchstens zwei bis drei Monate dauern. Wir werden im Winter wieder friedlich Bücher verkaufen«. Seither ist der Winter dem Frühling gewichen, und es scheint, daß wir vom Ende des Krieges noch weit entfernt sind, Voraus sagungen, auch wenn sie auf Fachkenntnissen basieren, sind eben stets mit großer Vorsicht aufzunehmen. Einige Tage nach diesem Gespräch wohnte ich der Vor standssitzung eines Bildungsvereines bei, dessen Mitglieder sich hauptsächlich aus den Reihen der kaufmännischen An- gestellten und der Arbeiterschaft zusammensetzen. Es war klar, daß für das Wintersemester viele Austritte von Mitgliedern zu erwarten waren, vorerst wegen der militärischen Einbe rufungen, sodann weil industrielle und kaufmännische Unter- nehmungen ihr Personal einschränkten. Am Vorstandstische äußerte sich ein Universitätsprofessor: »Wir gehen zweifellos einer Zeit der schrecklichsten Arbeitslosigkeit entgegen, und ich befürchte, daß sich in den unteren Schichten der bitterste Hunger fühlbar machen wird.« — Die Tatsachen haben auch diese Voraussagungen nicht bestätigt; es wird im Gegenteil allgemein festgestellt, daß eher ein Mangel als ein Überfluß an Arbeitskräften eingetreten ist; bei den Stellenvermittlungen der Gewerbe ist mehr Nachfrage als Angebot, und von einer hungernden Menge kann man füglich nicht sprechen. Freilich mutz mit den Vorräten an Getreide und Mehl gespart werden, aber dieser Zwang ist nur die Folge der Absperrungsmaß- regeln und ein Akt der notwendigen Vorsicht, Im allgemeinen hat sich die Bevölkerung hier wie im Deutschen Reich gern und willig mit den unvermeidlichen Einrichtungen der Streckung der Vorräte befreundet. Daß es hier wie draußen im Reiche »Miesmacher« gibt, läßt sich nicht leugnen, aber sie bilden eine einflußlose Minder heit, Man kann sie nicht besser charakterisieren, als es in einem längeren, sprachgeschichtlichen Aufsatz der stets sehr lesenswerten »Mitteilungen des Allgemeinen Deutschen Sprach vereins« mit folgenden Worten geschieht: »In der jetzigen Kriegszeit bilden sie (die Miesmacher) das griesgrämige Ge lichter, das an unserer Staats- und Heeresleitung alles mög liche auszusetzen hat und unserem Volke ein schlimmes Ende des Krieges vorausfagt. Diese kannegießernden Geschichts- bewachter verschaffen dem Worte einen noch niedrigeren Sinn, als er bis jetzt schon war, und geben ihrer traurigen Person einen so widerwärtigen Anstrich, daß es einem in ihrer Ge sellschaft mies wird«. Der österreichische Buchhandel arbeitet emsig weiter. Noch immer sind es die auf den Krieg bezüglichen Novitäten, die 529
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder